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Arthrose im Kniegelenk (Gonarthrose)

Sie suchen einen Spezialisten für Kniearthrose oder möchten sich über die Erkrankung informieren? Hier finden Sie ausschließlich erfahrene Fachärzte und Kliniken sowie ausführliche Informationen zu Ursachen, Symptomen und Behandlung der Arthrose des Kniegelenks.

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Spezialisten für Kniearthrose

20  Spezialisten gefunden

Prof. Dr. med. Guido Saxler

Endoprothetik, Knie-, Schulter- und Wirbelsäulenchirurgie

Dormagen

David Institut Krems

Konservative Orthopädie

Krems an der Donau

Hans-Gerald H. Forg

Schmerztherapie und Palliativmedizin

Mainz

Dr. med. Ulrich Geitner

Sporttraumatologie und Sportorthopädie

München

Informationen zum Bereich Kniearthrose

Was ist Arthrose im Knie?

Bei der Kniearthrose oder im Fachjargon auch Gonarthrose genannt, handelt es sich um eine vorzeitige Abnutzung des Kniegelenks mitsamt des Gelenkknorpels. Frauen sind dabei weit häufiger betroffen als Männer. Bei dieser degenerativen, nicht entzündlichen Zerstörung des Kniegelenks können nur einzelne oder alle Knochen des Kniegelenks betroffen sein (Oberschenkelknochen, Schienbein und Kniescheibe). Die Kniearthrose ist eine der häufigsten Erkrankungen von Gelenken im höheren Alter. Meist beginnt die Kniearthrose im fünften Lebensjahrzehnt.

Was sind die Ursachen für die Kniearthrose?

Die Auslöser der Gonarthrose sind vielfältig. Grundsätzlich unterscheidet der Orthopäde eine primäre Ursache von einer sekundären Ursache. Die Ursache der primären Kniearthrose ist bislang unklar.

Die sekundäre Form kann durch Achsenfehlstellungen, Knieverletzungen oder Entzündungen ausgelöst werden. Aber auch diverse Stoffwechsel- und Hormonstörungen (Harnsäuregicht, Chondrokalzinose etc.) können zu einer progredienten Zerstörung des Kniegelenks führen.

Da die Kniearthrose durch eine andauernde Überbelastung (bsp. Übergewicht, bestimmte berufliche Tätigkeiten) ausgelöst werden kann, wurde sie vor wenigen Jahren als Berufserkrankung eingeordnet.

Symptome der Arthose im Kniegelenk

Hauptmerkmal der Kniearthrose sind Knieschmerzen. Anfangs treten sie nur bei voller Streckung oder Beugung auf, später dann auch bei jeglicher Belastung. Meist ist die aktive Bewegung von einem unangenehmen Knirschen (Krepitation) im Gelenk begleitet.

Besonders auffällig ist die sogenannte Morgensteifigkeit. Sie können sich dies als Lösen eine festsitzenden Schraube vorstellen. Nach Ruhephasen ist das Kniegelenk nur sehr schwergängig und leicht schmerzhaft. Nach einiger Zeit der Bewegung (30 min.) ist es wieder leichtgängig und gut geschmiert (Gelenkflüssigkeit).

Mit der Zeit kann es schmerzbedingt zu einer Bewegungseinschränkung kommen. Da daraus Folgend eine volle Beugung bzw. Streckung des Kniegelenks vermieden wird, beginnen sich die Sehnen zu verkürzen (Beugekontraktur). Gehbehinderung, Instabilität, zunehmende Achsenfehlstellung des Kniegelenks und eine daraus entstehende Gangunsicherheit folgen.

Tritt begleitend zur Kniearthrose auch eine Entzündung des Gelenks auf (Kniesynovitis), spricht man von einer aktivierten Gonarthrose. Diese ist deutlich schmerzhafter und an einer Schwellung und Überwärmung des Kniegelenks zu erkennen.

Wie wird die Gonarthrose festgestellt?

Meist führen die oben genannten Symptome den Patienten zum Kniespezialisten. Hier wird der Arzt zuerst ihre Kranken- bzw. Leidensgeschichte erfragen. Bei der späteren körperlichen Untersuchung zeigen sich dem Orthopäden Bewegungseinschränkungen, Fehlstellungen und knöcherne Auftreibungen.

Meist wird daraufhin ein Besuch beim Radiologenveranlasst. Dieser kann anhand Ihrer Röntgenbilder arthrosetypische Veränderungen feststellen. Dazu gehören unter anderem Knochenneubildungen (Osteophyten) an allen gelenkbeteiligten Knochen sowie eine Verschmälerung des Gelenkspalts.

Eine weitere hilfreiche Diagnosemethode ist das Gelenkspunktat. Hierbei wird unter sterilen Bedingungen etwas Gelenkflüssigkeit gewonnen, welches dann in der Analyse typische Veränderungen aufweist.

Behandlung der Arthrose des Kniegelenks

Die Behandlungsmöglichkeiten bei Kniearthrose sind sehr vielseitig. Sie reichen von einer konservativen, nicht operativen Therapie, über minimal invasive Gelenkspiegelungen, bis hin zum totalen Gelenkersatz. Das Behandlungsziel ist hierbei sowohl eine Linderung der Schmerzsituation, als auch eine Verbesserung der Gelenkfunktion und damit verbundenen Alltagsbewegungen.

Die konservative Therapie zielt im Allgemeinen darauf ab, das Fortschreiten des Verschleißes von Gelenkknorpel im Kniegelenk zu bremsen, da eine Regeneration bzw. Nachwachsen nicht erfolgt.

Bei operativen Eingriffen, wird je nach dem Schweregrad der Kniearthrose, zu verschiedenen Eingriffen geraten. Am Anfang stehen meist minimal invasive Kniearthroskopien (Gelenkspiegelung mit Schlüssellochtechnik). Ferner kann in Fällen mit starker O-Bein-bzw. X-Bein-Stellung zu einer Umstellungsosteotomie geraten werden, bei welcher die Achse des Beines wieder begradigt wird, um so ein gleichmäßiges Abnutzen des Knorpels im Kniegelenk zu ermöglichen.

Am Ende von Operativen Eingriffen stehen der teilweise- oder totale Gelenkersatz, bei dem die Gelenkflächen des Knies ersetzt werden.

Konservative Therapie

Handelt es sich um eine sog. sekundäre Kniegelenksarthrose, d.h. ohne eine vorausgehende Verletzung des Gelenks, liegt die Ursache der Arthrose meist in einem Missverhältnis von Belastung und Belastbarkeit der Gelenkstrukturen wie Knorpel, Menisken und Bänder. Liegt eine primäre Arthrose im Kniegelenk vor, hat der Patient häufig ein, oder mehrere Knieverletzungen erlitten wie z.B. Meniskusrisse, Kreuzbandrisse oder auch Knochenbrüche der Gelenkspartner Schienbein, Oberschenkelknochen und Kniescheibe.

Präventive Maßnahmen stellen hierbei nicht nur einen sehr wichtigen Teil der Vorbeugung dar, sondern auch der Therapie bzw. Verlangsamen des Voranschreitens des Knorpelverschleißes im Kniegelenk. Empfohlene Maßnahmen sind:

  • Gewichtsreduktion bei Übergewicht, Ernährungsanpassung (BMI > 25)
  • Reduktion von Kniebelastenden Tätigkeiten und Übungen im Alltag
  • Ausüben eines gelenkschonenden Sports wie Aquajogging, Schwimmen, Radfahren, da Bewegungsmangel die Knorpelernährung vermindert und die Arthrose somit schneller Voranschreitet

Als weitere konservative Behandlung wird Patienten mit Kniegelenksarthrose auch Physiotherapie (Manuelle Therapie, Krankengymnastik) und Bewegungstraining empfohlen um Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer zu verbessern. Damit kann das Knie aktiv besser stabilisiert und kontrolliert werden, was sich auf Schmerzen und Alltagsaktivitäten positiv auswirkt.

Gegen Schmerzen können ebenfalls orthopädische Einlagen, Schuhe oder Orthesen helfen.

Die medikamentöse Therapie setzt zu Beginn auf die gängigen entzündungshemmenden Schmerzmedikamente (z.B. Ibuprofen), da mit einer Arthrose auch im weiteren Verlauf eine Entzündung der Gelenksinnenhaut einhergeht. Paracetamol wird nicht empfohlen.

Sollten die Kombination aus präventiven Maßnahmen, körperlichem Training, Schmerzmittel und Hilfsmittel nicht erfolgsversprechend sein, gibt es auch die Möglichkeit von Injektionen in das arthrotische Kniegelenk. Hierbei werden entweder entzündungshemmende Medikamente oder Substanzen, denen knorpelregenerierende Eigenschaften zugesprochen werden unter sterilen Bedingungen in das Gelenk gespritzt. Dies sollte allerdings nur von einem erfahrenen Arzt ausgeführt werden.

Spritzentherapie

Die Anwendung von Nadeln bzw. Spritzen erfolgt meist dann, wenn die gängige Therapie mit Schmerzmitteln und anderen konservativen Methoden, wie Bewegungstraining, Gewichtsreduktion und Hilfsmittelversorgung nicht mehr ausreichend ist.

Ist das betroffene Kniegelenk stark geschwollen und lässt sich schwer bewegen, kann es mit einer Punktionsnadel punktiert werden, d.h. es wird Flüssigkeit aus dem Gelenk gezogen. Dadurch kommt es zu einer Schmerzlinderung und Beweglichkeitsverbesserung, da die Strukturen im Gelenk entlastet werden.

Es kann auch eine Injektion in den Gelenkraum mit Kortikosteroiden (entzündungshemmendes Medikament) erfolgen um die Schmerzsituation kurzzeitig (einige Wochen) zu lindern. Es wird stark empfohlen, diese Technik nur von besonders erfahrenen Ärzten durchführen zu lassen.

Hyaluronsäure

Ist die Standarttherapie mit Schmerzmedikamenten nicht mehr ausreichend, kann intraartikulär (in das Gelenk), Hyaluronsäure injiziert werden. Die wissenschaftlichen Ergebnisse über die Wirksamkeit sind nicht eindeutig, es wird aber eine schmerzlindernde Wirksamkeit zugesprochen.

Die Kombination mit Schmerzmitteln und Hyaluronsäure als Injektion wird auch dann empfohlen, wenn Patienten einen entzündlichen Schub ihrer Arthrose Erkrankung haben.

Die Durchführung dieser Therapie sollte von einem erfahrenen Arzt durchgeführt werden, um Nebenwirkungen und negative Folgen möglichst auszuschließen.

Alternative Therapieverfahren

Als Alternative Heilverfahren aus der Naturmedizin können, neben einer Reihe von Heilkräutern, denen eine Arthrose lindernde Wirkung zugeschrieben werden, Weißkrautwickel eine Schmerzlindernde Wirkung auf Kniearthrose Schmerzen aufweisen.

Laut Experten kann auch Akupunktur angewendet werden und diese hat einen positiven Effekt auf Symptome der Kniearthrose.

Ebenfalls wird für die Schmerzreduktion Elektrotherapie mittels TENS empfohlen. Der Homöopathie dagegen, wird kein nachweisbarer Effekt zugeschrieben.

Gelenkerhaltende Operationen

Sind die Symptome wie Schmerz und Bewegungseinschränkung des Patienten nicht mehr mit konservativen Methoden wie Therapie und Schmerzbehandlung in den Griff zu bekommen, versucht der behandelnde Chirurg zuerst eine gelenkerhaltende Operationsmethode zu wählen. Dabei handelt es sich um Gelenkspiegelungen (Arthroskopien) bei denen nach vorliegendem Befund, über kleine Hautschnitte minimal invasiv z.B. freie Gelenkskörper, störende Menisken, oder Knochenvorsprünge entfernt werden. Auch das Entfernen von entzündeter Gelenkhaut und reinigen des Gelenks können sinnvoll sein.

Leidet der Patient an einer starken Beinachsendeformität (O-Bein/X-Bein), welche eine ungleiche Verteilung der Kräfte mit ungleicher Abnutzung des Knorpels zur Folge hat, kann eine Osteotomie (Begradigung der Beinachse) durchgeführt werden.

Knieprothese

Sind der Knorpel bzw. das Gelenk so weit von Arthrose betroffen, dass über Injektionen und arthroskopische (Gelenkspiegelungen) Verfahren dem Patienten keine Linderung verschaffen, wird das Gelenk durch ein Implantat ersetzt. Dabei wird möglichst sparsam mit dem Knochen- und Gelenkmaterial des Patienten umgegangen, da ein beliebig häufiges Austauschen von Gelenkimplantaten nicht möglich ist.

Befindet sich die Arthrose nur in einem Teil des Kniegelenks, z.B. Innen- Außenseite, oder zwischen Oberschenkelknochen und Kniescheibe ist ein teilweiser Gelenkersatz zwischen den Betroffenen Gelenkflächen, eine effektive Lösung.

Da eine sich eine Kniearthrose in einem ausgeprägteren Stadium aber meist weiter ausbildet, kommt es häufig zu einer Pangonarthrose (Kniearthrose im gesamten Kniegelenk) und muss mit einer Knie-TEP (Knie-Totalendoprothese) operativ behandelt werden.

Ein zu frühes einsetzen einer Knie-TEP kann problematisch werden, insofern die Haltbarkeit einer solchen Prothese mit ca. 10-20 Jahren angegeben wird und ein Prothesenwechsel mit Risiken verbunden ist. Ebenso sollte ein notwendiger Gelenkersatz nicht zu lange hinausgezögert werden, um Schäden an gelenkumgebendem Gewebe wie Bänder, Muskeln und Knochen klein zu halten.

Nach einer Gelenkersatzoperation können Patienten im Allgemeinen mit einer verbesserten Lebensqualität, reduzierten Schmerzen und einer besseren Beweglichkeit rechnen.

Wie sind die Prognosen und die Krankheitsverläufe bei der Kniearthrose?

Unbehandelt führt die Kniearthose zu ständigen Schmerzen, Instabilität der Gelenke bis hin zu starken Bewegungseinschränkungen. Hier kann die Therapie Abhilfe schaffen.

Ob es sich dabei um eine konservative Therapie mit Muskelaufbau und Spritzen handelt oder ob bei Nichterhaltungsfähigkeit des Kniegelenks eine Knieprothese durch den Orthopäden eingebaut wird, beide Varianten bieten Ihnen die Möglichkeit schmerzfrei und mit altem Elan die Welt zu Fuß zu erkunden.

Knieendoprothesen haben hervorragende Überlebenszeiten. So müssen innerhalb 10 Jahren bei maximal fünf Prozent der Patienten die Vollprothesen gewechselt werden.

Quellen:

 

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