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Informationen zum Bereich Prostatakrebs
Was ist Prostatakrebs?
Prostatakrebs (auch: Prostatakarzinom, PCA) ist die häufigste bösartige Tumorerkrankung beim Mann. Knapp 3% der Männer in Deutschland versterben an Prostatakrebs. Nach Lungenkrebs und Darmkrebs ist das Prostatakarzinom damit das dritttödlichste Tumorleiden der westlichen Welt. Aufgrund der immer weiter steigenden Lebenserwartung nimmt auch die Zahl der an Prostatakrebs erkrankten Männer zu.
Das Prostatakarzinom ist ein Tumor des alten Mannes, beim Mann unter 40 kommt es praktisch nicht vor. 80% der über 70-Jährigen haben ein klinisch noch nicht auffällig gewordenes Prostatakarzinom, ohne daran zu versterben.
Die Tumorzellen gehen bei diesem Krebsleiden vom Drüsengewebe der Vorsteherdrüse aus. Die Erkrankungsursache ist immer noch nur vage bekannt. Eine starke genetische Komponente ist aber klar hervorzuheben. So haben Männer, deren Väter am Prostatakarzinom erkrankt sind, ein etwa doppelt so hohes Erkrankungsrisiko als normal.
Symptome des Prostatakarzinoms
Zu Beginn weist das Prostatakarzinom keine Symptome auf, weshalb der Tumor häufig erst im fortgeschrittenen Stadium entdeckt wird. In späteren Tumorstadien kann der Patient über Probleme beim Wasserlassen klagen. Durch Nervenläsionen kann es zu Erektionsstörungen kommen.
Auch kann es vorkommen, dass das Tumorleiden erst durch Symptome der Metastasen (Tumorausstreuungen) erkannt wird. Hierbei kommt es vor allem zu Tumoren in den Knochen (primär Wirbelsäule und Becken). Diese können Schmerzen oder spontane Frakturen (Brüche, pathologische Fraktur) verursachen.
Durch Metastasen in den Lymphknoten kann es zum Stau der Lymphflüssigkeit kommen, welche sich in die Beine oder den Hodensack (Skrotum) zurückstaut. In fortgeschrittenem Krankheitsstadium verlieren die meisten Patienten ungewollt viel Gewicht und leiden an Blutarmut (Anämie).
Wie wird Prostatakrebs festgestellt?
Digital rektale Untersuchung
Die nicht-invasive Untersuchungsform der digital-rektalen Untersuchung ist eine sehr gute Möglichkeit das Prostatakarzinom durch den erfahrenen Untersucher frühzeitig zu erkennen. Der Prostatakrebs weist hierbei einen sehr typischen Tastbefund auf. Eine genauere Größen- und Lagebestimmung ist mittels transrektalem Ultraschall möglich. Hierbei wird ein spezieller Ultraschallkopf rektal eingeführt und Tumoren ab 20 Millimeter Durchmesser können sicher entdeckt werden.
PSA Wert Bestimmung
Im Blut kann man unter anderem das prostataspezifische Antigen (PSA) nachweisen. PSA kommt nur in Prostatagewebe vor, ist aber nicht spezifisch für ein Tumorleiden. So kann der PSA-Wert auch unter anderem bei einer vergrößerten Vorsteherdrüse (Prostata) oder bei einer Prostataentzündung (Prostatitis) erhöht sein. Das PSA ist aber ein guter Anhaltspunkt als Verlaufsparameter über die Jahre der Prostatabeobachtung bzw. ein wichtiger Laborwert in der Tumornachsorge.
Prostata MRT
Als neueres Verfahren zeigt die Prostata-MRT bereits gute Ergebnisse bezüglich der Diagnosesicherheit. Sie kann zur Prostata Vorsorge, Prostatadiagnostik und Verlaufskontrolle bei Prostatakrebs eingesetzt werden.
PSMA PET/CT
Im Bereich der Nuklearmedizin gibt es inzwischen die Möglichkeit der PSMA PET CT. Hierbei werden Krebszellen radioaktiv markiert und können dann im Computertomogramm sicher von gesundem oder entzündetem Prostatagewebe abgegrenzt werden. Der Vorteil des Verfahrens liegt darin, dass das gesamte Spektrum der Tumorerkrankung mit einer Untersuchung abgedeckt werden kann. Besonders zum Nachweis von Metastasen ist das PET CT anderen Untersunchungsmethoden überlegen, da es genauere Ergebnisse liefert. Aus diesem Grund gewinnt die Untersuchung in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung.
Prostatapiopsie
Um ein Prostatakarzinom entgültig zu bestimmen, ist eine Prostatabiopsie notwendig. Dabei wird aus dem verdächtigen Bereich Gewebe entnommen und anschließend von einem Pathologen untersucht. Um die Treffsicherheit zu erhöhen werden hier immer genauere Verfahren entwickelt.
Die Fusionsbiopsie der Prostata beschreibt die Verwendung von Bildern aus Ultraschall und MRTzur Begutachtung der Prostata. Durch die Fusion der bildgebenden Verfahren kann eine präzisere Diagnostik erfolgen und der Tumor innerhalb der Prostata lokalisiert werden, bevor mit einer Stanze Gewebeproben entnommen werden. So wird die Trefferquote bei der ultraschallgesteuerten Stanzbiopsie erhöht.
Leider kommt es aufgrund der fehlenden Frühsymptome oft erst nach Metastasenbildung zur Tumordiagnose. Daher ist eine regelmäßige Krebsvorsorgeuntersuchung für Männer ab 50 Jahren beim Urologen unerlässlich. Durch die digital-rektale Untersuchung können bereits Frühstadien des Prostatakarzinoms entdeckt werden und die Heilungswahrscheinlichkeit ist um ein vielfaches höher.
Therapie: Wie wird Prostatakrebs behandelt?
Die Behandlungsmöglichkeiten des Prostatakarzinoms sind sehr vielseitig. Da die Erkrankten meist ältere Männer sind, die häufig ein beschwerliches Spätstadium des Tumors nicht mehr erleben/überleben werden, ist eine immer häufiger verwandte Behandlungsmethode das „Watchful waiting“. Hierbei wird der Tumor aktiv beobachtet und eine invasive Therapie nur falls nötig eingeleitet.
Die Therapie erfolgt stets in einem multidisziplinären Team aus u.a. Urologen, Strahlenmedizinern, Pathologen, Internisten und Onkologen.
Generelle Therapieansätze sind die operative Entfernung des Prostatagewebes (Prostatektomie), eine Strahlentherapie, eine Hormontherapie oder auch eine Chemotherapie. Die komplette operative Entfernung der Prostata ist möglich, wenn das Tumorstadium nicht zu weit fortgeschritten ist. Die Prostatektomie kann auf unterschiedliche Arten durchgeführt werden, je nach Zugangsmöglichkeiten und unter anderem auch Roboter-assistiert (Da Vinci®-Operationssystem). Jede Operationstechnik weist hier Vor- und Nachteile auf und es muss jeweils für den Patienten individuell erarbeitet werden, welcher Therapieansatz der geeignetste ist.
Alternative Behandlungsmethoden bei Prostatakrebs
Neuere Methoden wie eine therapeutische Hyperthermie, z.B. in Form der HIFU, befinden sich aktuell in der klinischen Erprobung. Der hochintensive fokussierte Ultraschall findet in Deutschland seit etwa 10 Jahren Anwendung. Die bisherigen Therapieergebnisse bei dieser Technik sind sehr zufriedenstellend, in den Behandlungsleitlinien (Stand 2011) wird die HIFU-Therapie jedoch noch als experimentelles Verfahren angesehen.
Auch die PSMA-Therapie stellt ein neues Verfahren in der Prostatakrebs-Therapie für Patienten dar, bei denen Chemotherapie und Hormontherapie nicht mehr wirken. PSMA steht für Prostata-Spezifisches-Membran-Antigen und ist eine zielgerichtete Therapieform mittels radioaktiver Substanzen, die nur an den Tumorzellen wirken. Dadurch wird der Tumor von Innen bestrahlt und es kommt in vielen Fällen, in denen es bisher keine Therapieoptionen gab, zu einem Rückgang der Tumormasse und damit einer Verbesserung der Beschwerden.
Prognose: Wie sind die Heilungschancen bei Prostatakrebs
Die Diagnose Prostatakrebs muss kein Todesurteil sein. Im Gegenteil - Die Prognosen beim Prostatakrebs sind relativ gut. Wenn sich der Tumor lediglich auf die Prostata ausgebreitet hat, wird die Lebenserwartung kaum reduziert.
Die Gesamtsterblichkeit der an Prostatakarzinom Erkrankten wird auf 20% geschätzt. 5 Jahre nach Diagnosestellung eines auf das Organ begrenzten Tumors leben noch 80-99% der Erkrankten. Bei metastasiertem Prostatakarzinom leben nach 5 Jahren noch 31%. Heilungschancen (komplette Entfernung der Tumorzellen) gibt es nur, wenn der Tumor auf die Prostata beschränkt ist.
Früherkennung des Prostatakarzinoms
Da das Prostatakarzinom durch frühzeitiges Erkennen gut heilbar ist, enthält die Leitlinie zur Therapie des Prostatakarzinoms folgendes:
Alle Männer ab 40 Jahren sollten jährlich eine digital-rektale Untersuchung der Prostata sowie eine jährliche PSA-Wertmessung durchführen lassen. Vergessen Sie also nicht frühzeitig und regelmäßig zu Ihren Vorsorgeuntersuchungen zu gehen!!
Welche Fachärzte und Speziakliniken sind Spezialisten bei Prostatakrebs?
Wer an Prostatakrebs erkrankt ist, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich einen Prostatakrebsspezialisten oder die beste Klinik für Prostatakrebs?
Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes und die Zertifizierung durch unabhängige Stellen verlassen. Je mehr Prostatakrebs Fälle ein Arzt behandelt, desto erfahrener wird er in seinem Spezialgebiet.
Somit sind Prostatakrebsspezialisten Ärzte für Urologie, die in einem zertifizierten Prostatakrebszentrum arbeiten. Durch ihre Erfahrung und langjährige Tätigkeit sind sie für die Diagnose und Festlegung des Therapieplans der richtige Ansprechpartner.
Bei PRIMO MEDICO finden Sie ausschließlich erfahrene Spezialisten und Kliniken für Prostatakrebs in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Derzeit finden Sie bei uns anerkannte Experten in folgenden Städten:
Quellen
- S3-Leitlinie: Prostatakarzinom; Früherkennung, Diagnose und Therapie der verschiedenen Stadien
- de.wikipedia.org/wiki/Prostatakrebs
- www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/prostatakrebs/
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