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Wirbelgleiten (Spondylolisthesis)

Sie suchen Informationen zur Spondylolisthesis und Spezialisten für die Behandlung oder Operation? Hier finden Sie ausschließlich erfahrene Fachärzte und Kliniken in Deutschland, Schweiz oder Österreich. Informieren Sie sich über Ursachen, Symptome und Therapie oder kontaktieren Sie unsere Experten für einen Termin oder eine Zweitmeinung.

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Informationen zum Bereich Spondylolisthesis

Was ist Wirbelgleiten?

Das Wirbelgleiten bezeichnet eine Verschiebung zweier benachbarter Wirbel in der Wirbelsäule. Meistens rutscht dabei der obere Wirbel nach vorne ab. Die häufigste Form dieser sogenannten Spondylolisthesis ist das degenerative Wirbelgleiten.

Wie entstehen Gleitwirbel?

Das degenerative Wirbelgleiten entsteht durch natürliche Abnutzung in den Bestandteilen der Wirbelsäule und gehört zum normalen Alterungsprozess des Menschen. Vor allem durch den Verschleiß der Bandscheiben können sich Wirbelverbindungen lockern. Beschleunigt wird dieser Vorgang, wenn eine schwache Rückenmuskulatur vorhanden ist und die Wirbelsäule nicht stabilisieren kann.

In den meisten Fällen entwickelt sich durch das Wirbelgleiten parallel eine Spondylarthrose, also ein Verschleiß der Wirbelkörper im betroffenen Segment der Wirbelsäule. Durch den Abrutsch der kleinen Gelenke zwischen den Wirbelkörpern im Rahmen der Arthrose kommt es dann oft im weiteren Verlauf zu einer Verengung des Wirbelkanals.

Gleitwirbel Symptome

Anfangs empfinden die Patienten Rückenschmerzen, im Stehen oder Gehen, die durch Hinsetzen oder Hinlegen gemindert werden können. Im weiteren Verlauf kann der Schmerz auch in die Arme oder Beine ausstrahlen. Diese Schmerzen können durch Vorbeugen gelindert werden, da so der Wirbelkanal, in dem die betroffenen Nerven eingeklemmt sind, geweitet wird. Die Beweglichkeit der Wirbelsäule ist eingeschränkt; sie fühlt sich für die Patienten steif an. Zu den Schmerzen und der Bewegungseinschränkung können auch Bewegungsstörungen und Sensibilitätsstörungen kommen. Dazu gehören Taubheitsgefühl, Kribbeln, Kontrollverlust über die Blasenfunktion, sexuelle Störungen, unwillkürliche Muskelzuckungen und Lähmungen. Die Ausprägung der Symptome ist sehr individuell und so bleibt fast die Hälfte der Betroffenen beschwerdefrei.

Spondylolisthesis Therapie

Als erstes wird eine konservative Therapie probiert. Ziel ist es, die Rückenmuskulatur zu stärken, sodass durch eine Kompensation der knöchernen Überbeweglichkeit eine höhere Stabilität erreicht wird. Bei Patienten mit Symptomen einer Nerveneinklemmung, z.B. Taubheitsgefühle, kann unter Röngten-Kontrole der Austrittspunkt der Nerven infiltriert werden. Bei schweren Formen muss eine Operation angedacht werden. Diese hat das Ziel, die Wirbelsäule mit Hilfe von Schrauben- und Plattenimplantaten in ihrer ursprünglichen Form zu stabilisieren. Dafür werden betroffene Wirbel in ihre Position zurückgebracht und mit benachbarten Wirbeln versteift. Diese Operationstechnik wird im Allgemeinen als Spondylodese bezeichnet.

Wirbelgleiten OP: ja oder nein?

Wann ist der nötige Zeitpunkt für eine OP gekommen? Diese Frage sollten Betroffene ausführlich mit ihrem behandelnden Arzt besprechen. Wenn konservative Maßnahmen nicht gefruchtet haben, also die Beschwerden nicht in genügenden Maße gelindert haben, sollte eine Operation angedacht werden. Dies ist der Fall bei:

  • Nervenstörungen, sensibel oder motorisch
  • Starken tiefen Rückenschmerzen
  • Zunahme des Wirbelgleitens im radiologischen Bild
  • Verstärkung der Symptome

Risiken einer Gleitwirbeloperation

Die Spondylodese verbindet benachbarte Wirbel miteinander. Dadurch kann die Beweglichkeit der Wirbelsäule eingeschränkt werden. Wie bei jeder Operation kann es zu Nachblutungen und Wundheilstörungen kommen. Auch die Risiken der Anästhesie sollten beachtet werden, denn die Operation findet in Vollnarkose statt und postoperativ müssen die Schmerzen des Eingriffes behandelt werden. Im speziellen Fall der Spondylodese kann es zur Lockerung einer Schraube oder Platte kommen, was einen erneuten Eingriff erforderlich macht. Auch Komplikationen wie Lähmungen oder Infektionen sind möglich, wenn auch sehr selten.

Krankheitsverlauf nach einer Spondylolisthesis OP

Eine Aufenthaltsdauer in der Klinik nach der Operation von 4-7 Tagen wird empfohlen. Im Anschluss muss der Rücken weiterhin für sechs bis zwölf Wochen ruhiggestellt werden. Nur so kann ein Einwachsen der Implantate und eine gute Stabilität der Wirbelsäule ermöglicht werden. Anschließend können Reha-Maßnahmen begonnen werden, die vor allem die Stärkung der Rückenmuskulatur anstreben.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für eine Gleitwirbel Operation?

In Kliniken für Orthopädie und Unfallchirurgie können sich Betroffene bezüglich ihrer Behandlungsmethoden bei Gleitwirbel informieren. Sollte eine Operation nötig sein, wird sie von Fachärzten der Orthopädie und Unfallchirurgie durchgeführt, die eine Weiterbildung in die Richtung Wirbelsäulenchirurgie haben. Die Nachsorge wird ebenfalls von diesen Fachärzten durchgeführt. Für Rehabilitationsmaßnahmen können Betroffene nach der Operation sich an Reha-Zentren wenden.

Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Spondylolisthesis überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellen:

  • Imhoff et al.: Checkliste Orthopädie. 3.. Auflage. Thieme 2014, ISBN 978-3-131-42283-5.
  • Niethard et al.: Duale Reihe Orthopädie und Unfallchirurgie. 7. Auflage. Thieme 2014, ISBN 978-3-131-30817-7.
  • Awad, Moskovich: Lumbar Disc Herniations. In: Clinical Orthopaedics and Related Research. Band 443, 2006, doi: 10.1097/01.blo.0000198724.54891.3a, S. 183–197.
  • Glocker et al.: S2k-Leitlinie Lumbale Radikulopathie. Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN). Stand Januar 2018. Abgerufen am 13.04.2018.
  • NVL-Programm von BÄK, KBV, AWMF: S3-Leitlinie Kreuzschmerz(Nationale Versorgungsleitlinie). NVL-Programm von BÄK, KBV, AWMF. Stand Dezember 2016. Abgerufen am 14.14.2018.
  • Wirth et al.: Facharztprüfung Orthopädie und Unfallchirurgie, 1000 kommentierte Prüfungsfragen. 2. Auflage. Thieme 2013, ISBN 978-3-131-40652-1.
  • Grifka, Krämer: Orthopädie Unfallchirurgie. 9. Auflage. Springer 2013, ISBN 978-3-642-28875-3.

 

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