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Patientenhilfe

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PRIMO MEDICO Fachredaktion

Vorbereitung für den ambulanten oder stationären Krankenhausaufenthalt

Typischerweise ist ein Krankenhausaufenthalt eine Art Ausnahmezustand: Eine ungewohnte Umgebung, fremde Menschen, anderes Essen und fehlende Privatsphäre. Hinzu kommen die Gedanken und Sorgen um die Erkrankung, die eventuell bevorstehende Operation und deren möglichen Folgen.

Gerade in dieser Situation ist die Anwesenheit und liebevolle Unterstützung von Familie und Freunden außerordentlich wichtig. Man muss und soll nicht jede Verantwortung alleine tragen und genau hierbei können nahestehende Personen unterstützen

Im folgenden soll Ihnen ein kurzer Einblick in den stationären Aufenthalt und die nötigen, zu treffenden Vorbereitungen gegeben werden. Manches sind Selbstverständlichkeiten, jedoch kann es in so einer Situation ziemlich stressig werden und deshalb immer wieder vorkommen, dass gerade die nützlichen Kleinigkeiten vergessen werden.

Vor dem Krankenhausaufenthalt

Vorbereitung ist alles! In dieser Phase geht es darum, jede wichtige und nötige Information vorab einzuholen. Dies wird Sie nicht nur bei der Entscheidung, in welchem Klinikum oder Krankenhaus Sie sich behandeln lassen wollen unterstützen. Viel mehr noch hilft es Ihnen und auch Ihren Angehörigen, nachdem Krankenhausaufenthalt keine bösen Überraschungen zu erleben. Wenn Sie sich über die gestellte Diagnose nicht sicher sind, beziehen Sie die ärztliche Zweitmeinung eines weiteren Spezialisten mit ein.

Wenn Sie nicht wissen, welche Leistungen Ihre Krankenkasse oder mögliche Zusatzversicherungen genau abdecken, informieren Sie sich auch hier noch mal über Details und Zuzahlungen.

Weitere Informationen könnten Sie sich verschaffen, um die für Ihr Anliegen beste Klinik oder Krankenhaus herauszufinden. Je mehr Zeit Ihnen bleibt sich vorzubereiten, um so besser!

Termin vereinbaren!

Am Anfang steht der Termin. Wichtig ist, sich den Termin schriftlich geben zu lassen. Ihr Termin ist Ihr Termin, dennoch kann es in Ausnahmefällen dazu kommen, dass vorher vereinbarte Planungen wie z.B. ein Operationstermin am Vormittag, aufgrund von dringlichen Notfällen auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden müssen. Dies kann eventuell auch die Verlegung einer Operation auf den Folgetag beinhalten.

Üblicherweise benötigen Sie für einen Termin im Krankenhaus oder in der gewählten Klinik und eine Überweisung Ihres betreuenden Arztes (z.B. Hausarzt). Selbstzahler, welche die Kosten Ihres Aufenthalts selbst tragen, müssen je nach Vertrag mit dem Krankenhaus gewisse Vorauszahlungen leisten.

Tipps für die Anreise

Der Zeitpunkt der Anreise ist je nach Behandlung und Dauer der Anreise unterschiedlich. Bei ambulanten Operationen oder Untersuchungen genügt die Anreise am Tag der Operation bzw. Untersuchung. Bei stationären Krankenhausaufenthalt ist der Zimmerbezug standardmäßig am Tag vor der Operation. Je nach Vorbereitung und Krankenhaus ist es manchmal möglich nach Aufnahmegespräch, Blutabnahme, etc. die Nacht im Hotel und mit der Familie zu verbringen. Am nächsten Morgen wird ein frühzeitiges Erscheinen zur Operationsvorbereitung erwartet. Im Idealfall können und sollten schon bei der Terminplanung alle Wünsche und Optionen besprochen werden.

Wichtig für die An- und Abreiseplanung ist die Aufenthaltsdauer. Diese ist je nach Art und Größe der Operation bzw. Therapie unterschiedlich lang. Ein fixer Anreisetermin kann festgelegt werden, wohingegen der genannte Abreisetermin eine Möglichkeit, aber keine Sicherheit ist. Bei gutem Heilungsverlauf kann sich der Krankenhausaufenthalt eventuell verkürzen. Bei Komplikationen (Wundheilungsstörungen, Nachblutungen, etc.) kann sich die Abreise auch um mehrere Tage nach hinten verschieben. Dies sollte in die Planung unbedingt miteinbezogen werden. Erfolgt die Anreise per Flugzeug sollte entweder ein genügend großer zeitlicher Puffer eingeplant werden oder erst bei sicherem Abreisedatum gebucht werden. Die Bahn bietet bei Buchung auch variable Reisezeiträume ohne Bindung einen festen Zug an.

Während des Aufenthalts im Krankenhaus

Ankunft und Aufnahme

Der Check-In im Krankenhaus oder der Klinik am Ankunftstag findet üblicherweise bei der Patientenanmeldung statt. Die dazu benötigten Unterlagen sind wie folgt: Ausweisdokument, Krankenkarte, falls gesetzlich versichert (für Auslandspatienten entspricht dies der europäischen Krankenversicherungskarte) bzw. Kostenübernahmeerklärung der Krankenkasse, Überweisungsschein von Ihrem betreuenden Arzt. Hier könne Sie auch, falls noch nicht im Voraus geschehen, die Details Ihres Aufenthalts klären, beispielsweise die Zimmerart oder andere Wahlleistungen wählen. Ist all dies geklärt, erhalten Sie den Behandlungsvertrag/Wahlleistungsvertrag zur Unterschrift.

Von der Aufnahme werden Sie dann direkt zu der für Sie verantwortlichen Station geschickt. Lassen Sie sich bei verwinkelten Krankenhäusern den Weg möglichst auf einem Plan einzeichnen. Manchmal gibt es auch Personal, welches Ihnen den Weg zeigt, oder Sie auf die Station begleitet. Auf der Station angekommen erfolgt ein Aufnahmegespräch sowohl mit dem Pflegepersonal, als auch mit einem Arzt. Dieser wird nach Ihrem Befinden, aktuellen Medikamenten und Symptomen fragen. Oft erfolgt auch eine Blutabnahme, um die Blutgerinnung und aktuelle Entzündungswerte zu überprüfen.

Meist genügt es leider nicht, Blutwerte mitzubringen, welche im Heimatland bzw. -ort abgenommen wurden. In der Regel sind dann meist nicht alle wichtigen Blutwerte vorhanden oder der Zeitraum zwischen Blutabnahme und Operation ist zu groß und die Ergebnisse somit nicht relevant für die Operation. Falls Sie dennoch eine zusätzliche Blutabnahme verhindern wollen, besprechen Sie die Möglichkeit der Blutabnahme im Heimatkrankenhaus vorab mit dem behandelnden Arzt im Detail.

Wichtig ist, dass bestimmte Medikamente einen bestimmten Zeitraum vor der Operation abgesetzt werden müssen. Welche Medikamente dies betrifft und wie lange vor der OP sie abgesetzt werden sollen, wird der zuständige Arzt rechtzeitig mit Ihnen besprechen. Bitte keinesfalls Medikamente ohne Rücksprache mit einem Arzt selbstständig absetzen, da dies zu unberechenbaren und gefährlichen Blutungen, Blutgerinnseln, Blutdruckveränderungen etc. führen kann.

Nach den Aufnahmegesprächen wird Ihnen Ihr Zimmer zugewiesen. Ob Ein-Bett, Zwei-Bett oder Mehr-Bettzimmer sollte, wenn möglich schon bei der Terminvergabe geklärt werden, damit die Zimmerverteilung geplant und die gewünschte Zimmerart entsprechend verfügbar ist.

Was braucht man im Krankenhaus?

Grundsätzlich gilt, eine Grundausstattung für den Krankenhausaufenthalt einzupacken. Auch Toilettenartikel wie Zahnbürsten, Handtücher oder Föhn sollten selbst mitgebracht werden. Haben Sie bestimmte Gewohnheiten oder Vorlieben, dann bringen Sie diese Dinge, wie Bademantel, Schlafbrille oder Hausschuhe ebenfalls mit. Um Ihnen die Vorbereitungen zu erleichtern, haben wir für Sie eine umfassende Checkliste Kliniktasche erstellt.

In vielen Krankenhäusern und Kliniken gibt es einen Shop, in welchem die nötigsten Utensilien, wie Rasierschaum, Haarbürste, Ohrstöpsel etc. käuflich zu erwerben sind. Des Weiteren gibt es in größeren Krankenhäusern auch sogenanntes Servicepersonal, welches auf Anfragen kleine Besorgungen, wie zum Beispiel den Zeitschriftenkauf, für Sie tätigt.

Bei der Mitnahme von elektronischen Geräten (Mobiltelefon, Tablet, elektrischer Rasierapparat, Laptop) ist zu beachten, dass eventuell Adapter für die deutschen oder schweizerischen Strombuchsen notwendig sind. Alternativ ist üblicherweise für jedes Bett ein persönliches Festnetztelefon vorgesehen, welches mit in entsprechend lokaler Währung aufzuladender Telefonkarte funktioniert. Ebenso wird für Sie in vielen Krankenhäusern (evtl. gegen Gebühr) einen Fernseher bereitgestellt.

Manche Krankenhäuser bieten zudem einen wöchentlichen Bücherdienst an, welcher Bücher unterschiedlicher Genres in verschiedenen Sprachen kostenlos an Patienten verleiht.

Des Weiteren gibt es in größeren Krankenhäusern auch die Möglichkeit eine medizinische Fuß- oder Handpflege in Anspruch zu nehmen. Dies sollte mit dem Pflegepersonal bei Bedarf abgesprochen werden.

Für die Sicherheit Ihrer Wertgegenstände gibt es in Mehrbettzimmern abschließbare Schränke, sowie in Zwei- oder Ein-Bett-Zimmern meist einen persönlichen Safe. 

Verbote im Krankenhaus

Das Mitbringen von eigenem Essen ist nicht verboten. Grundsätzlich müssen aber gerade nach Operationen bestimmte Essensvorgaben beachtet werden (sogenannte Schonkost, Diätkost oder ähnliches). Hierbei muss unbedingt mit Pflegepersonal oder Ärzten abgeklärt werden, welche Speisen und Getränke zu sich genommen werden dürfen.

Das Rauchen ist im Krankenhaus als auch in der Klinik sowie in öffentlichen Räumen grundsätzlich verboten. Zum Teil ist ein gesonderter Raucherbereich auf dem Klinikgelände vorhanden. Jedoch wird vor dem Rauchen im Zusammenhang mit Operationen bzw. bestimmten Behandlungen gewarnt. Gerade die Wundheilungsprozesse werden durch Tabakrauch deutlich verschlechtert. Um den Entzugssymptomen zu entgehen, gibt es auf Wunsch die Möglichkeit als Ersatz Nikotinpflaster verschrieben zu bekommen.

Vom Rauchen am Tag der Operation ist abzusehen. Es muss, wie die Bestimmung der Nahrungs- und Flüssigkeitskarenz in einem bestimmten Zeitraum vor der Operation eingehalten werden. Sonst gilt man als Nicht-Nüchtern, was im Extremfall zum Verschieben der Operation führen kann.

Generell gilt, alles was Ihnen gut tut und von den Ärzten erlaubt wurde, sollten Sie tun. Dazu gehören auch Spaziergänge im Patientengarten, insofern Sie fit genug dafür sind, ein Ausflug in die Cafeteria des Krankenhauses etc. Bitte Bedenken Sie jedoch, dass Sie sich zu den Zeiten der Visite (meist zweimal täglich) in Ihrem Zimmer befinden, um den zeitlichen Ablauf im Krankenhaus nicht zu stören. Die Visite bietet auch Ihnen und Ihren Angehörigen die Möglichkeit Fragen zu Ihrer Behandlung, Medikamenten, zeitlichem Verlauf oder bestimmten Beschwerden zu stellen.

Da ein Krankenhaus auch immer ein Ort der Ausbildung für neue Ärztinnen/Ärzte und Pflegepersonal darstellt, kann es sein, dass sich bei Visiten eine größere Menge von Menschen um Ihr Bett schart. Seien Sie davon nicht verängstigt und haben Sie bitte Verständnis dafür.

Was passiert nach der Krankenhausentlassung?

Abreise und Nachsorge

Verläuft der Heilungsverlauf wie erwünscht, erfahren Sie nach der Operation bzw. nach der Therapie eine grobe Einschätzung bezüglich Ihrer Aufenthaltsdauer und der bis dahin noch nötigen Untersuchungen. Meist wird am Vortag entschieden, ob der Patient am Folgetag abreisen darf. Dies gibt Ihnen die Möglichkeit den weiteren Aufenthalt und vor allem aber auch die Rückreise nach Hause zu planen. Manchmal ist es auch möglich bezüglich der Entlassung Wünsche zu äußern. Beispielsweise könnten Sie, wenn alles gut verlaufen ist, womöglich einen Tag früher entlassen werden, wenn Sie am nächsten Tag zur Blutkontrolle ambulant erscheinen.

Stellen Sie sicher, dass Sie eine Kopie aller Behandlungsdaten zur Verfügung gestellt bekommen. Viele Ärzte und Zentren übergeben Ihren Patienten bei Abreise eine Kopie in Papierform und auch in elektronischer Form (z.B. CD). Üblicherweise wird auch Ihrem Hausarzt, sofern sie diese Daten angegeben haben, eine Kopie des Entlassungsbriefes zugesandt. Sollte dies, aufgrund eines Wohnsitzes im Ausland nicht der Fall sein, übergeben Sie bitte eine Kopie der Entlassungsbriefe an Ihren Hausarzt, damit dieser über Ihre Behandlung und eventuell geänderte Medikation informiert wird.

Die Handhabung der Nachsorgetermine sollte gesondert mit Ihrem Arzt besprochen werden. Fäden können meist nach 10 Tagen beim Hausarzt gezogen werden. Anderweitige Kontrollen können entweder vor Ort oder eventuell auch in Ihrem Heimatland gemacht und dem behandelnden Klinikum dann per Email zur Verlaufskontrolle zugeschickt werden.

Machen Sie Ihren Krankenhausaufenthalt so einfach wie möglich

Welche Kosten vom Klinikum oder zuständigen Krankenhaus für entsprechende Leistungen erhoben werden, ist stark abhängig vom Krankenhaus selbst, als auch von der Betreuung über die Krankenkasse, besondere Zusatzversicherungen und dem Grad der Krankheit oder der Verletzung. Um bösen Überraschungen aus dem Weg zu gehen, ist es mehr als wichtig, sich vor dem Krankenhausaufenthalt gut zu informieren und allgemeine Unterlagen, mögliche Zweitmeinungen als auch alle nötigen Angaben und Informationen vom behandelnden Arzt als auch von der nötigen Versicherung einzuholen.

Machen Sie sich hierfür unsere Checkliste Kliniktasche für einen angenehmen Krankenhausaufenthalt zu Nutze! Oder nutzen Sie unseren Medical Concierge Service.