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Wenn wir älter werden, altert unser Schlaf mit?

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PRIMO MEDICO Fachredaktion

Die Haut wird faltig, die körperliche Belastbarkeit sinkt. Doch wie wirkt sich das Altern auf unseren Schlaf aus? Und worauf müssen wir achten? Ein Beitrag von Prof. Dr. Ingo Fietze.

Das Altern geht mit vielen gesundheitlichen Veränderungen einher: die Regenerationsfähigkeit sinkt, Hormonspiegel ändern sich und die Elastizität von Haut und Gelenken nimmt ab. All das lässt sich sehen und spüren.

Im Gegensatz zur landläufigen Meinung, mit dem Alter nehme der Bedarf an Schlaf deutlich ab, ist der Schlaf nicht nur in der Jugend, sondern gerade im Alter eine extrem wichtige Quelle zur Erholung von Körper und Geist. So sollten Sie trotz dem Älter-Werden ausreichend schlafen. Das bedeutet 7-8 Stunden Schlaf täglich. Wichtig hierfür sind, wie auch in jüngerem Alter: ausreichend Bewegung und Sonnenlicht. Dies fördert den gesunden Tag-Nacht-Rhythmus und beugt Schlafstörungen vor.

Besonders ältere Menschen sind von letzteren betroffen. Denn mit dem Alter nimmt auch die Häufigkeit verschiedener Schlafstörungen zu. Dazu gehören Ein- und Durchschlafstörungen, unruhige Beine bzw. periodische Beinbewegungen im Schlaf, Verhaltensstörungen im Traumschlaf, Schlafstörungen nach langjähriger Schichtarbeit sowie schlafbezogene Atmungsstörungen. Durch zu wenig oder zu unruhigen Schlaf folgen nicht nur Tagesmüdigkeit und Antriebslosigkeit, auch der Blutdruck beispielsweise verändert sich durch die fehlende Nachtruhe zum Negativen.

Wer guter Schläfer ist und nachts zu kurz schläft, kann dies durch einen Erholungsschlaf in den Mittagsstunden ausgleichen. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass der Schlaf im Alter etwas nach vorne rückt (früheres Zu-Bett-Gehen) und weniger tief verläuft. Meist kommen kürzere Wachphasen während des Nachtschlafes hinzu. Zusätzlich können körperliche Beschwerden wie Rücken- oder Gelenkschmerzen oder einige spezielle Medikamente den natürlichen Schlaf im Alter stören.

Unser Schlaf ist besonders wichtig für die Bewältigung von psychischen und körperlichen Stresssituationen. Mit seiner Hilfe können schwere Erkrankungen leichter ausheilen. Er ist quasi eine Art therapeutisches Mittel. Daher ist der Gang zum Hausarzt oder zum Schlafmediziner (Somnologe) Ihre wichtigste Anlaufstelle für Ihre Schlafprobleme. Denn: chronische Schlafprobleme verkürzen Ihren lang verdienten Lebensabend.

Neben der richtigen Schlafhygiene (kühle Raumtemperatur und frische Luft, passende Matratze, beruhigende Einschlafrituale) können auch Schlaftabletten (z.B. Melatonin oder L-Tryptophan, als körpereigenes Schlafhormon) zu einem ruhigen Schlaf verhelfen.

Wichtig ist zusätzlich, mögliche Stolperfallen für den nächtlichen Toilettengang zu entfernen. So können Sie die Gefahr eines Sturzes deutlich senken. Haben Sie Probleme mit dem Schnarchen, können Sie versuchen den Oberkörper etwas höher zu lagern, oder die Seitenlage zu favorisieren oder aber die dritten Zähne, sollten sie diese haben, nachts zu tragen. Gelegentlich kann auch eine Kinnbinde helfen. Diese Maßnahmen unterstützen das Offenhalten der Atemwege und verhindern so in einigen Fällen die sonst auftretenden Atemprobleme.

Reichen diese Methoden nicht aus, um Ihren erholsamen Schlaf wiederzufinden, sollten Sie einen Spezialisten (Schlafmediziner) aufsuchen. Besonders Männer beginnen ab 40 Jahren mit dem Schnarchen. Meist endet dies innerhalb der nächsten 10 Jahre in einer schlafbezogenen Atmungsstörung. Hier kann der Somnologe helfen. Nach ausführlicher Untersuchung, eventuell auch im Schlaflabor, kann beispielsweise die nächtliche Überdruckatmung mittels eines Kompressors, der Druck über einen Schlauch und eine Maske auf der Nase in die Lunge leitet helfen. Der Überdruck im Rachen hält den Atemweg offen. Das Tragen einer sogenannten Atemmaske hilft Ihren Nachtschlaf wieder herzustellen.

Auch bei allen anderen Störungen Ihres Schlafverhaltens/Schlafes die länger als einen Monat andauern lohnt sich ein Gang zum Allgemeinmediziner bzw. Schlafmediziner. Denn nur hier können eventuell schlafstörende Medikamente oder andere Faktoren ermittelt, genaue Untersuchungen des Schlafverhaltens durchgeführt und die individuell beste Therapie für einen gesunden Schlaf eingeleitet werden.

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