Sprunggelenksarthrose

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Informationen zum Bereich Sprunggelenksarthrose

Was ist eine Sprunggelenksarthrose?

Die Sprunggelenksarthrose beschreibt die degenerative Erkrankung des Knorpels im Sprunggelenk, die nicht entzündlich verläuft. Meistens entsteht die Arthrose physiologisch durch Abnutzung im Alter. Dahingegen entstehen Arthrosen im Sprunggelenk am meisten nach (Sport-)Verletzungen und nicht altersbedingt.

Anatomie des Sprunggelenks

Bild Sprunggelenksarthrose „Das Sprunggelenk“ bezeichnet eigentlich zwei Gelenke, nämlich das obere und untere Sprunggelenk.

Mehrere Knochen artikulieren in dieser gelenkigen Verbindung miteinander, wobei die körpernahe Gelenkfläche von Anteilen des Schienbeins (Tibia) und des Wadenbeins (Fibula) gebildet wird. Diese mit Knorpel überzogenen Flächen kommunizieren mit dem Sprungbein (Talus) in der oberen Gelenkkammer. Das Sprungbein bildet an dieser Stelle eine Rolle, die ähnlich einem Scharnier eine Beugung und Streckung des Fußes ermöglicht.

Das untere Sprunggelenk wird aus Anteilen des Sprungbeins (Talus) des Fersenbeins (Calcaneus) sowie des Kahnbeins (Os naviculare) gebildet und durch starke Bandhaften in Form gehalten. Es ermöglicht eine Ein- bzw. Auswärtswendung des Fußes.

Das Besondere an diesen Gelenken ist, dass ihre biologische Konstruktion stets ein Kompromiss zwischen stabiler Haltung des Körpergewichts und gleichzeitig maximaler Flexibilität für einen aufrechten Gang darstellt. Infolgedessen würde eine komplette Versteifung des Gelenks mittels Bändern Funktionalität sowie Mobilität massiv einschränken.

Ursachen für eine Arthrose des Sprunggelenks

Die Sprunggelenksarthrose kann unterschiedliche Ursachen haben. In den wenigsten Fällen handelt es sich um einen normalen Alterungsprozess des Körpers wie es bei der Hüft- und Kniearthrose der Fall ist, bei der die Arthrose erst im hohen Lebensalter oder infolge von langjährigem Übergewicht eintritt.

Sprunggelenksarthrose hingegen sind den meisten Fällen Folge einer Verletzung von Knorpel-, Knochen oder Bandapparat. Selten gelingt es dem Unfallchirurgen nach Fraktur der beteiligten Knochen wieder eine komplett glatte Gelenkoberfläche herzustellen. Bei einer Beteiligung der Bänder kann zudem die gleichmäßige Stabilität der Sprunggelenke beeinträchtigt werden, sodass es zu chronischen Fehlbelastungen kommt. Dadurch wird an ungleichmäßigen Stellen mit höheren Druck der Knorpel schneller „abgenutzt .

Zumeist vergehen 20 Jahre nach dem auslösenden Trauma bis zum Auftritt erster Symptome. Gleiches gilt für angeborene Fehlstellungen des Fußes, z.B. Klumpfüße, Plattfüße und Hohlfüße. In diesen Fällen sorgt eine mangelhafte Verspannung des Fußgewölbes durch straffe Bänder zu einer verstärkten Druckbelastung einzelner Knorpelpartien, die folglich einem schnelleren Verschleiß anheimfallen.

Selten sind auch systemische Erkrankungen, wie die Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit) ursächlich für die Entstehung einer Sprunggelenksarthrose.

Stadien der Sprunggelenksarthrose

Grundsätzlich werden arthrotische Veränderungen in Gelenken nach den Stadien von Kellgren klassifiziert, die anhand der radiologischen Bildgebung beurteilt werden können.

  • Kennzeichen des ersten Stadiums ist eine sogenannte subchondrale Sklerosierung, d.h. eine im Röntgenbild erkennbare Verdichtung des Knochens aufgrund von verstärkter Einlagerung von Mineralien, die den überlasteten Knochen kompensatorisch verhärten.
  • Im zweiten Stadium ist bereits eine substantielle Menge an Knorpel abgebaut, sodass der Gelenkspalt zwischen den beiden Knochen im Röntgenbild verschmälert erscheint, da Knorpelgewebe auf einer Röntgen-Aufnahme grundsätzlich nicht sichtbar ist. Des Weiteren beginnt der überlastete Knochen Auswüchse (sog. Osteophyten) zu bilden, um die Druckbelastung auf eine größere Fläche zu verteilen.
  • Stadium drei markiert ein Übergangsstadium in dem sich die Veränderungen des zweiten Stadiums sehr ausgeprägt darstellen.
  • Im vierten Stadium deformiert sich die Gelenkfläche und der oberflächliche Knochen wird nekrotisch, d.h. er stirbt aufgrund der chronischen Belastung ab.

Symptome der Sprunggelenksarthrose

Eine Arthrose kann eine Vielzahl von Beschwerden auslösen, welche vom Stadium der Krankheit abhängig sind. In frühen Stadien kann die Arthrose auch asymptomatisch bleiben und so kediglich im Röntgenbild oder MRT erkannt werden. Anfangs verspüren die Betroffenen Schmerzen hauptsächlich bei Bewegungsbeginn und während längerer starker Belastung.

Erst im weiteren Verlauf der Krankheit können Dauer- und Nachtschmerzen auftreten. Im Endstadium ist das Gelenk funktionell und durch Schmerzen soweit eingeschränkt, dass Betroffene nicht nur Probleme beim Sport haben, sondern auch in ihrem Alltag beeinträchtig sind.

Durch schmerzlindernde Schonhaltung können weitere Gelenke chronisch fehlbelastet werden, was wiederum die Entstehung einer weiteren Gelenksarthrose zeitigt.

Wie wird eine Arthrose des Sprunggelenks behandelt?

Ziel der Therapie jeder arthrotischen Degeneration ist die Schmerzlinderung sowie die Verlangsamung des Krankheitsfortschritts. Eine symptomatische Schmerztherapie nach WHO-Stufenschema ermöglicht den Patienten einen Wiedergewinn an Lebensqualität.

Eine gezielte kausale Behandlung des Knorpels mindert die Schäden des darunterliegenden Knochens und verhindert so weitere Schmerzen. Eine Fußoperation zur Korrektur von Fehlstellungen oder zur Wiederherstellung von Bandstrukturen kann zu einer besseren Stabilität des Fußes beitragen. So kann das Fortschreiten der Arthrose verlangsamt werden.

Konservative Therapie

Insbesondere bei gering- bis mittelgradigen Arthosen ist eine konservative Therapieoption sinnvoll. Wie bei allen Arthrosen der unteren Extremität wird ein stabiles Normgewicht empfohlen, um die druckbedingte Schädigung des Gelenkknorpels zu reduzieren. Bei arthrotischer Abnutzung im Sprunggelenk werden zumeist individuell angefertigte orthopädische Schuheinlagen verschrieben, um die Fehlbelastung des Fußes möglichst zu kompensieren. Neben physiotherapeutischer Beübung kommen auch gezielte Anwendung von Wärme und Kälte infrage um die Beschwerden zu lindern. Diese Maßnahmen können durch die Verschreibung von Schmerzmitteln unterstützt werden. Bei stärksten Schmerzereignissen können zeitweilig Cortison-Präparate direkt in den Gelenksspalt injiziert werden.

Operation bei Sprunggelenksarthrose

Als Ultima Ratio kommt eine Totalendoprothrese des Sprungelenks in Frage. Dabei werden die knöchernen Anteile des Gelenks meist zementfrei mit edlen Metallen überkront und zwecks Reibungsminimierung ein Kunststoffteil aus Polyethylen zwischen beide Metallkomponenten eingefügt.

Die Implantation eines artifiziellen Sprunggelenks bedarf einer anschließenden Rehabilitationsmaßnahme, die sowohl ambulant, als auch stationär erfolgen kann.

Als minimalinvasive Alternative steht auch ein arthroskopischer Eingriff zur Verfügung, mit dem Ziel Knochenwucherungen zu beseitigen oder kleine Knorpeldefekte mit Knorpelflicken zu decken, um so eine deutliche Schmerzreduktion zu erreichen. Diese autologen Knorpelimplantate entstammen aus dem eigenen Körper und werden an weniger betroffenen Stellen entnommen oder aus einer Gewebeentnahme im Labor angezüchtet.

Im Unterschied zu einer offen chirurgischen Versorgung wird bei einer Arthroskopie ein Kameramodul über einen Hautschnitt eingeführt und über zwei weitere Arbeitskanäle kann das benötigte Instrumentarium in den Gelenkspalt eingebracht werden.

Eine weitere operative Option ist die sogenannte Arthrodese. Dabei wird das betroffene Gelenk chirurgisch versteift, bis die beiden Knochenanteile stabil miteinander verwachsen sind. Das Gelenk ist somit nicht mehr funktionstüchtig, schmerzt aber auch nicht mehr.

Welche Schuhe & Einlagen bei Sprunggelenksarthrose?

Zur Linderung der Schmerzsymptomatik bei Arthrosen im Sprunggelenk können individuell gefertigte Schuheinlagen getragen werden. Außerdem werden Pufferabsätze empfohlen, die der Abfederung axialer Stöße durch die Beinachse auf das Sprunggelenk dienen.

Sport & Bewegung trotz Arthrose im Sprunggelenk

Wer rastet, der rostet! Moderate Mobilisierung und physiotherapeutische Beübung aller Gelenke ist auch bei fortgeschrittener Arthrose wichtig. Der Knorpel im Gelenk ist nämlich nicht durchblutet und wird lediglich durch die Synovialflüssigkeit im Gelenksspalt ernährt. Eine regelmäßige Belastung ist für die Ernährung des Knorpels also von herausragender Bedeutung. Allerdings sollten Arthrosepatienten sportliche Exzesse und Überlastungen vermeiden, da sie den Verschleiß erhöhen. Insbesondere Wassersportarten, wie Schwimmen und Aqua-Jogging sind geeignet, da sich aufgrund der physikalischen Auftriebskraft im Wasser das belastende Körpergewicht auf dem Gelenk drastisch reduziert.

Ernährung: Worauf achten bei Arthrose?

Grundsätzlich gilt für Arthrosefälle der unteren Extremität eine Empfehlung, das Körpergewicht im Normbereich zu halten, da jedes Kilogramm weniger die Belastung auf das betroffene Gelenk verringert. Prinzipiell ist eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung zu empfehlen. Besonders wichtig bei Arthrose ist eine Ernährung die arm an der Omega-6-Fettsäure Linolsäure ist. Diese ist in großen Mengen in Sonnenblumen- und Distelöl oder Nüssen enthalten. Da sich Linolsäure im Körper in entzündungsfördernde Arachidonsäure umwandelt, sollten diese Lebensmittel nur Massen genossen werden.

Omega-3-Fettsäuren hingegen wirken entzündungshemmend und sind überwiegend in Seefisch und grünem Blattgemüse oder Algenprodukten enthalten. Diese Lebensmittel können den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.

Behinderungsgrad bei Sprunggelenksarthrose

Der Grad der Behinderung wird bei einer Arthrose des Sprunggelenks in Abhängigkeit der Krankheitsschwere und einer resultierenden Achsenfehlstellung auf bis zu 20% eingeschätzt.

Podcast obere Sprunggelenksarthrose

Podcast operative Therapie bei Sprunggelenksarthrose

Weitere Formen von Fuß Arthrose

Im Fuß sind weitere Gelenke vorhanden, die von einer Arthrose betroffen sein können. Die zwei häufigsten Arthrosen dort sind:

  • Fußwurzelarthrose im Lisfranc-Gelenk zwischen Mittelfuß und Fußwurzel
  • Hallux rigidus im Großenzehengrundgelenk

Hierbei handelt es sich so wie bei der Sprunggelenksarthrose weniger um eine Alterserscheinung, als um Folgen von Verletzungen oder angeborenen Fehlstellungen. Die Symptomatik ist ähnlich zu anderen Gelenkarthrosen : anfangs leiden die Betroffenen vor allem morgens unter Schmerzen und nach längerer Belastung, während im fortgeschrittenen Stadium auch Schmerzen in Ruhe und nachts verspürt werden.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für Sprunggelenksarthrose in Deutschland, Schweiz und Österreich?

Die Sprunggelenksarthrose fällt in das Fachgebiet der Orthopädie. Die Fachärzte der Orthopädie beschäftigen sich mit Erkrankungen des Bewegungsapparates. Der Orthopäde oder die Orthopädin übernehmen die Diagnose, Behandlung und Nachsorge der Sprunggelenksarthrose. Falls eine Prothese nötig ist, können sich Patienten an spezielle Kliniken für Spezielle Chirurgie und Endoprothetik wenden.

Quellen:

  • Sarikas: Funktionelle Anatomie des Menschen . 9. Auflage. Lehmanns 2010, ISBN 978-3-865-41367-3.
  • Brossmann et al.: Freyschmidts Köhler/Zimmer – Grenzen des Normalen und Anfänge des Pathologischen in der Radiologie des kindlichen und erwachsenen Skeletts . Thieme 2001, ISBN 978-3-133-62214-1.
  • ·Aumüller et al.: Duale Reihe Anatomie . Thieme 2006, ISBN 978-3-131-36041-0.
  • Schünke et al. (Hrsg.): Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem . 4. Auflage. Thieme 2014, ISBN 978-3-131-39524-5.
  • Boeck et al.: Prüfungswissen Physikum . Thieme 2009, ISBN 978-3-131-45221-4.
  • Wolfgang Miehle: Rheumatologie in Praxis und Klinik . Georg Thieme Verlag 2000, ISBN 978-3-137-01102-6.
  • Furger, Suter: SURF-med Guidelines Medizin der Schweiz . 3. Auflage. Editions D&F 2008, ISBN 3-905-69910-9.
  • Herold et al.: Innere Medizin . Eigenverlag 2012, ISBN 978-3-981-46602-7.

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