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Hallux rigidus

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Informationen zum Bereich Hallux rigidus

Was ist ein Hallux rigidus?

Ein Hallux rigidus (steife Grundzehe) bezeichnet den Gelenkverschleiß (Arthrose) des Großzehengrundgelenkes zwischen dem ersten Mittelfußknochen und dem Grundglied der Großzehe. Der Hallux valgus bezeichnet im Gegensatz nicht den Gelenkverschleiß des Großzehengrundgelenks, sondern die valgisierende Fehlstellung in diesem Gelenk, bei der die Großzehen mit der Spitze nach außen zu den übrigen Zehen hin geneigt ist, und sich dessen Ballen am Innenrand des Fußes vorwölbt. Aus einer schweren Fehlstellung kann sich über einen längeren Zeitraum häufig auch eine Arthrose im Gelenk entwickeln.

Hallux rigidus Ursachen

Neben einer chronischen Fehlhaltung aufgrund eines Hallux valgus kommen auch erbliche Faktoren, Fehl- bzw. Überbelastungen und Mikroverletzungen in Betracht. Oftmals tritt eine Arthrose des Großzehengrundgelenks im Zusammenhang mit einer Gichterkrankung auf. Insbesondere Sportler sind aufgrund der häufigen Überbelastung von verstärktem Verschleiß betroffen. Ein Hallux rigidus ist allerdings keine Ausrede, um sich nicht sportlich betätigen zu müssen. Sportarten, die mit weniger Stoßbelastungen einhergehen, wie beispielsweise Schwimmen oder Fahrradfahren sind auch für diese Patienten bestens geeignet.

Welche Symptome verursacht ein Hallux rigidus?

Symptomatisch für einen Hallux rigidus ist eine zunehmende und schmerzhafte Bewegungseinschränkung bis zur vollständigen Versteifung des Großzehengrundgelenks. Oftmals geht eine Schwellung einher. Einher geht oftmals eine Schwellung. Die Abrollbewegung beim Gehen wird hierdurch stark beeinträchtigt.

Hallux rigidus Therapie

Bei der Hallux rigidus Therapie unterscheidet man zwischen der konservativen Therapie und verschiedenen operativen Verfahren.

Ein Hallux rigidus im Anfangsstadium kann konservativ mit orthopädischen Einlagen und speziell versteiftem Schuhwerk behandelt werden. Ein orthopädischer Schuhmacher kann in solchen Fällen eine Ballenrolle einarbeiten, damit die Abrollbewegung des Vorfußes erleichtert wird. Dies reduziert die Belastung auf das Großzehengrundgelenk und damit die Schmerzsymptomatik. Ebenfalls schmerzlindernd kann eine Rigidusfeder wirken, die über ein vermindertes Abrollen im Vorfuß die Belastung auf das geschädigte Gelenk minimiert.

Prinzipiell gilt: Zu weiche Sohlen, beispielsweise Flip-Flops schaden im Falle eines rigiden Hallux. Empfehlenswert sind festes Schuhwerk mit härterer Sohle.

Kombiniert wird diese Therapieform häufig mit Arzneimitteln zur Schmerzlinderung.Diese sollten, insbesondere um die gastrointestinalen Nebenwirkungen zu lindern weniger in Tablettenform eingenommen werden, sondern lokal als Schmerzgele ihre Wirkung entfalten.

Hallux rigidus Operation

Ist eine konservative Behandlung nicht mehr ausreichend, so kommen verschiedene operative Verfahren in Betracht, die zu einer Reduktion der Beschwerden führen.

OP-Methoden

  • Cheilektomie:

Dieses Verfahren wird in einem Frühstadium des Hallux rigidus mit nur beginnendem Verschleiß angewandt. Im Rahmen einer Arthrose kommt es schon früh zur Ausbildung von sogenannten Osteophyten, also von Knochenauswüchsen an den Rändern der Gelenkfläche, sodass eine knöcherne Lippe streckseitig auf der Oberseite des Gelenks entsteht. Während der Cheilektomie wird diese Lippe aus neugebildetem Knochen entfernt und der noch vorhandene Gelenkknorpel stabilisiert. Infolgedessen kann die Streckung im Gelenk erleichtert sein, da die schmerzhafte Blockade durch die Knochenauswüchse beseitigt wurde.

Vorteil dieser Variante ist der Erhalt des ursprünglichen Großzehengrundgelenks unter Wiederherstellung seiner natürlichen Funktion. Für diesen Eingriff ist in der Regel keine Vollnarkose notwendig, da eine Regionalanästhesie und Durchblutungssperre des betroffenen Beines zur Schmerzausschaltung ausreichend ist.

In anfänglichen Stadien des Hallux rigidus kann durch die Korrektur der Knochenfehlstellung der Großzehe zum gewünschten Erfolg führen. Zu diesem Zweck wird der Knochen vorsätzlich entlang einer glatten Schnittkante frakturiert, um in einer anschließenden Osteosynthese eine geeignetere Ausrichtung des Gelenkachse zu erreichen. Hierbei wird Beugefehlstellung der Großzehe korrigiert. Auch hier behält das Gelenk seine ursprüngliche Funktion.

In fortgeschrittenen Stadien des Hallux rigidus kann eine Stabilisierung des Großzehengrundgelenks sinnvoll sein. Dies ist dann der Fall, wenn eine nahezu vollständige, aber sehr schmerzvolle Versteifung des Gelenks stattgefunden hat. Hierbei wird das geschädigte Gelenk dauerhaft fixiert. Dies geschieht meist mit Hilfe von Titanimplantaten. Dieses nachhaltige Verfahren führt zu einer zuverlässigen Beschwerdefreiheit; die Funktion des Großzehengrundgelenks geht hingegen verloren.

  • Endoprothese:

Eine Alternative zur Arthrodese ist die Versorgung mit einem künstlichen Gelenk. Dieses Verfahren erhält die Beweglichkeit der Großzehe. Häufig wird hier auf eine Hemiprothese zurückgegriffen. Dabei handelt es sich um ein Prothesenmodell, das nur eine Seite des Gelenksspaltes durch künstliche Materialien ersetzt. Auch eine endoprothetische Versorgung erhält die Beweglichkeit der Großzehe.

Heilungsverlauf und Nachsorge

Die Wundheilung benötigt postoperativ circa 12 Tage. Je nach Schädigungsgrad sind Nachwirkungen von 3-6 Monaten postoperativ möglich. Postoperativ ist eine Hochlagerung und entzündungshemmende Therapie indiziert. Bei der Cheilektomie, Osteotomie und Versorgung mit einer Endoprothese wird frühzeitig nach der OP mit einer Mobilisierung des Gelenks durch Physiotherapie und eigenes Training begonnen. Auch moderate sportliche Belastungen sind bald wieder möglich und wichtig für die Sicherung des Therapieerfolgs.

Eventuell ist eine Beurteilung des individuellen Grades der Behinderung sinnvoll. Aufgrund starker Schmerzen kann eine Behinderung von bis zu 20 Prozent amtlich anerkannt werden.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für eine Hallux rigidus Operation?

Besonders geeignet zur Durchführung sind Ärzte aus dem Bereich der Orthopädie und Chirurgie mit dem Schwerpunkt Fußchirurgie. Diese sind oft ansässig in den entsprechenden orthopädischen Fachkliniken und Fachpraxen.

Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Hallux rigidus überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellen:

  • Imhoff, Andreas B. et al.: Fußchirurgie. Stuttgart: Thieme, 2004
  • Döhler, J. Rüdiger: Lexikon Orthopädische Chirurgie. Heidelberg/Berlin: Springer, 2003
  • Breitner, Burghard: Chirurgische Operationslehre. 2. Auflage. München: Lehmanns Media /Elsevier, 1996
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