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Sehnenriss

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Informationen zum Bereich Sehnenriss

Was ist eine Sehnenruptur?

Als Sehnenruptur bezeichnet man entweder den vollständigen Abriss oder teilweisen Einriss einer Sehne. Als faserartiges Bindegewebe sind Sehnen die Verbindung zwischen Muskel und Knochen und sorgen für eine optimale Kraftübertragung.

Welche Ursachen gibt es für einen Sehnenriss?

Sehnenrupturen gehören zu den häufigsten (Sport-)verletzungen und treten unter anderem bei zuvor gesundem Gewebe durch große Krafteinwirkung auf. In den meisten Fällen liegt jedoch bereits vor dem Riss eine Schädigung der Sehne vor, etwa durch chronischen Verschleiß, entzündliche Veränderungen oder langfristige Überlastung. Auch mehrfache Injektionen mit Kortison begünstigen eine Ruptur, da diese die Sehne strukturell schwächen.

Häufige Sehnenrisse

Theoretisch kann jede Sehne reißen, insofern ungünstige körpereigene oder externe Faktoren auf sie einwirken. Im klinischen Alltag zeigt sich jedoch, dass gewisse Sehnen ein besonders hohes Risiko einer Ruptur mit sich bringen. Dadurch ergeben sich klassische Krankheitsbilder, beispielsweise das einer Achillessehnenruptur oder eines Risses der Rotatorenmanschette in der Schulter. Im Folgenden werden einige dieser besonders häufig beobachteten Sehnenrisse beschrieben.

Sehnenriss Knie

Am Knie sind die Patellarsehne und die Quadrizepssehne am häufigsten betroffen.

Die Quadrizepssehne verbindet den Oberschenkelstrecker (Musculus quadriceps) mit dem oberen Rand der Kniescheibe. Diese Sehne ist teils sehr großen Krafteinwirkungen ausgesetzt und reißt am häufigsten, wenn eine strukturelle Vorschädigung vorliegt. Meist handelt es sich dabei um chronischen Verschleiß der Sehne. Ein solcher Riss wird häufig durch Stolpern beim Bergabgehen verursacht, indem der Patient einen Stabilisierungsversuch unternimmt und kurzfristig eine übermäßige Belastung auf die Sehne ausübt. Seltener kann die Quadrizepssehne auch durch direkten äußeren Krafteinfluss reißen, beispielsweise durch einen Schlag bei Kontaktsportarten wie Fußball.

Die Patellarsehne verbindet den unteren Rand der Kniescheibe mit dem vorderen Anteil des Schienbeines. Auch sie ist großen Kräften ausgesetzt, da der Oberschenkelstrecker zu den kräftigsten Muskeln gehört. Im Gegensatz zur Quadrizepssehne reißt sie jedoch häufiger durch direkte Krafteinwirkung von außen und seltener kommt es beim Bergabgehen zum Riss. Gemeinsamkeiten der beiden Sehnenrisse bestehen jedoch im Krankheitsbild. Patienten beklagen Schmerzen sowie Knieschwellungen und können ihr Knie nicht eigenständig strecken. Häufig ist auch eine Lücke in der Sehne tastbar. Ein klinischer Unterschied ist jedoch, dass ein Riss der Patellarsehne zu einem Hochstand der Kniescheibe führt, was durch ein Röntgenbild bestätigt werden kann. Neben Ultraschalluntersuchungen werden in der Regel MRT-Kontrollen notwendig.

Die operative Versorgung mittels Sehnennaht ist in den meisten Fällen der Goldstandard. Bei Teileinrissen muss unter Umständen individuell entschieden werden, ob eine Operation zwingend notwendig ist.

Sehnenriss Schulter

Die Stabilität des Schultergelenks wird in hohem Maße durch einen Verbund aus vier Muskeln erreicht, dieser wird Rotatorenmanschette genannt. Diese Muskeln ziehen in unterschiedlicher Weise um das Gelenk und ihre Sehnen setzen am Oberarmkopf an. Chronischer Verschleiß insbesondere am Sehnenansatz führen zu einer Abnahme der strukturellen Belastbarkeit und in der Folge können oft schon alltägliche Bewegungen oder Belastungen zu einer spontanen Ruptur führen. Doch auch unfallbedingte Rupturen sind häufig zu beobachten, dazu gehören Stürze auf den Arm, Schulterausrenkungen oder das Auffangen von schweren Gegenständen. Eine weitere Rissursache ist die entzündliche Veränderung insbesondere des Schleimbeutels und folglich des Sehnenansatzes. Strukturelle Schwächung des Sehnengewebes führt zu verminderter Belastbarkeit. Häufig führen anatomische Abweichungen des knöchernen Schulterdachs zu einer Einklemmung der Sehne, was Impingement-Syndrom (Einklemmung) genannt wird. Neben Schmerzen führt dies zu einem Verschleiß von Weichteilgewebe (insbesondere der Sehne), was ebenso eine Ruptur der Rotatorenmanschette zur Folge haben kann.

Patienten beklagen meist starke Schmerzen sowie einen Kraftverlust der Schulter. Körperliche Untersuchungen sowie bildgebende Maßnahmen wie Röntgendiagnostik oder MRT führen schließlich zur Diagnose. Bei verschleißbedingten Operationen und insbesondere älteren Patienten wird häufig eine konservative Therapie angestrebt, also der Verzicht auf eine Operation. Bei Sportverletzungen, akuten Rissen, jüngeren Patienten sowie bei erfolgloser konservativer Therapie wird die Rotatorenmanschette operiert. Bei dieser sogenannten Rotatorenmanschetten-Rekonstruktion werden je nach Lokalisation des Risses Sehnenanteile miteinander vernäht oder aber der gerissene Sehnenansatz mittels Implantaten im Knochen verankert. Durch den Fortschritt der minimalinvasiven Schulterarthroskopie können Patienten ihre Rehabilitation deutlich schneller aufnehmen und erholen sich in der Regel zügiger.

Eine weitere Sehne, die in der Schulter ansetzt und häufig von Rupturen betroffen ist, ist die proximale (körpernahe) Bizepssehne. Sie entspringt zweier knöcherner Stellen in der Schulter und der Bizepsmuskel vereinigt sich schließlich zu einer distalen (körperfernen) Sehne, die unterhalb des Ellenbogens ansetzt. Schulternah wird zwischen langer und kurzer Bizepssehne unterschieden, wobei bis zu 95% der Risse auf die lange Bizepssehne entfallen. Diese reißt in den meisten Fällen spontan aufgrund bestehender Verschleißerscheinungen. Patienten bemerken einen Druckschmerz und zu Beginn einen mäßigen Kraftverlust, der jedoch langfristig durch die intakte kurze Bizepssehne ausgeglichen werden kann. Häufig sackt der Bizepsmuskel Richtung Ellenbogen ab und es zeigt sich das sogenannte „Popeye-Zeichen“, bei dem der angespannte Muskelbauch ungewöhnlich schulterfern steht. Die Therapieentscheidung hängt maßgeblich von den individuellen Ansprüchen ab. Wie oben erwähnt, kann die kurze Bizepssehne den Kraftverlust größtenteils ausgleichen, jedoch wird die volle Funktion durch konservative Therapie nicht mehr erreicht. Zudem irritiert das Popeye-Zeichen viele Patienten aus kosmetischer Sicht. Daher werden Patienten mittels Sehnenverankerung operiert, die einen hohen sportlichen Anspruch auf ihre Schulterfunktion haben, oder gerne wieder den „normalen Bizeps“ erhalten wollen.

Sehnenriss Fuß

Die Achillessehne ist die stärkste Sehne im menschlichen Körper und überträgt die Kraft des Unterschenkelbeugers auf das Fersenbein. Insbesondere altersbedingte verschlissene Achillessehnen bergen ein erhöhtes Risiko, der Belastung nachzugeben und zu reißen. Weitere Risikofaktoren sind chronische Überlastung und Kortisontherapie. Vor allem Männer mittleren Alters sind anfällig für Achillessehnenrisse und diese Verletzung wird meist durch hohe Belastungen etwa beim Sport hervorgerufen. Ein Riss der Achillessehne ist in der Regel schwer zu übersehen, denn er äußert sich akut mit einem lauten peitschenartigen Geräusch und verursacht starke Schmerzen im Bereich des hinteren Unterschenkels. Patienten mit einer vollständigen Ruptur sind nicht mehr in der Lage, auf den Zehenspitzen eines Beines zu stehen. Um die Diagnose zu stellen, unternimmt der Arzt neben einer körperlichen Untersuchung eine Sonographie (Ultraschall) sowie eine Röntgenkontrolle zur Abklärung einer knöchernen Beteiligung. Die Entscheidung, ob die Ruptur konservativ versorgt wird oder im Rahmen einer Operation vernäht wird, hängt von diversen Faktoren wie etwa dem Patientenalter ab. Operiert werden in der Regel sportlich aktive Patienten, die einen hohen Leistungsanspruch haben und die größtmögliche Leistungsfähigkeit erreichen wollen.

Sehnenriss Finger

Die Streck- und Beugesehnen der Finger verlaufen entlang der einzelnen Glieder und können durch typische Verletzungsmuster reißen. Strecksehnen reißen meist durch indirekte Krafteinwirkung, beispielsweise bei Ballsportarten oder beim Bettenmachen, doch auch offene Schnittverletzungen können ursächlich sein. Patienten sind dann nicht mehr in der Lage, die Finger vollständig zu strecken und oftmals machen sich Deformitäten der Finger bemerkbar. Offene Strecksehnenverletzungen werden in der Regel operiert, bei geschlossenen Rupturen reicht meist eine konservative Therapie aus.

Verletzungen der Beugesehnen sind komplexer, da es tiefe und oberflächliche Beugesehnen gibt, deren Ruptur sich unterschiedlich manifestiert. Die häufigste Ursache sind offene Handverletzungen wie Schnitte oder Arbeitsunfälle, jedoch können auch verschleißbedingte Rupturen auftreten. Fast alle Beugesehnenrupturen erfordern eine operative Naht und die Nachbehandlung kann langwierig und intensiv sein. Dennoch lassen sich durch optimale Versorgung und adäquate Nachsorge sehr gute langfristige Ergebnisse erzielen.

Wie wird ein Sehnenriss behandelt?

Grundsätzlich können Sehnenrisse konservativ oder operativ versorgt werden. Welche Sehne betroffen und in welchem Maße sie gerissen ist sowie die individuelle Erwartung und der Gesundheitszustand des Patienten sind nur einige von vielen Faktoren, die das richtige Behandlungsschema bestimmen. Wie genau vorgegangen wird, muss daher stets in Absprache mit dem behandelnden Arzt entschieden werden.

Operativ gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine gerissene Sehne zu versorgen. Bestimmte Risse, etwa der Achillessehne, können meist direkt vernäht werden, indem die Rissränder aneinander geführt und mit einer speziellen Nahttechnik gesichert werden. Unter einer Tenodese versteht man die gezielte Präparation nahe der Risskante und eine anschließende Verankerung des Sehnenrests im Knochen. Dies wird durch spezielle Implantate wie Schrauben, Fäden und Knochenanker erreicht. Eine Tenotomie bezeichnet lediglich die Abtrennung einer funktionslosen Sehne. Dies geschieht unter Umständen im Rahmen einer Rotatorenmanschettennaht mit zusätzlicher Ruptur der langen Bizepssehne, sollte diese keine Funktion mehr erfüllen. Der gekappte Sehnenrest stört im Anschluss nicht mehr.

Nachsorge und Prognose

Ob nun operiert wird oder nicht – die Nachsorge nimmt eine zentrale Rolle in der Wiederherstellung der Sehnenfunktion ein. Für die meisten Sehnenrisse gibt es allerdings vielversprechende Operationsmöglichkeiten. Bereits kurze Zeit nach dem Eingriff sollten unter physiotherapeutischer Betreuung bestimmte Bewegungsübungen durchgeführt werden, um etwa Verklebungen an der Sehne zu vermeiden. Belastungen der verletzten Gewebe sollten vorsichtig angegangen werden und sind häufig erst nach einigen Wochen adäquat. Bei der richtigen Nachsorge steht es gut um die Chancen einer erfolgreichen Wiederherstellung der Funktion. Dennoch kann es zu Verkürzungen oder Verklebungen der Sehne kommen oder zu Sehnennähten, die nachgeben. Auch Infektionen insbesondere bei offenen Verletzungen oder Operationen sind nicht gänzlich auszuschließen.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten bei einem Sehnenriss?

Niedergelassene Fachärzte mit operativem Schwerpunkt sowie Kliniken mit Abteilungen für Orthopädie und Unfallchirurgie sind die richtige Anlaufstelle für Sehnenrisse aller Art. Insbesondere Spezialisten für die betroffene anatomische Region, wie etwa Knie oder Schulter, ermöglichen eine optimale Versorgung.

Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Sehnenverletzung überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellen

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