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Sonografie

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Was ist eine Sonografie?

Die Ultraschall-Untersuchung, im Fachjargon auch Sonographie genannt, ist eine schonende Art der medizinischen Bildgebung.

Ultraschallwellen fanden ursprünglich Verwendung im Rahmen von Militärmanövern. Es ermöglichte feindliche U-Boote zu sichten und dadurch zu zerstören. Später wurden die Ultraschallwellen benutzt um Fehler in Werkstoffen aufzudecken. Auch Fledermäuse verwenden Ultraschall um sich in der Umgebung zurechtzufinden.

Um 1940 fand die Sonographie dann erstmals ihre Verwendung in der Medizin.

Beim Ultraschall handelt es sich um Schallwellen, welche über dem menschlichen Hörvermögen liegen (>20.000 Hertz). Schallwellen benötigen immer ein Medium in dem sie sich ausbreiten. Treffen sie dann auf andere Medien, werden sie in ihrer Ausbreitung abgelenkt oder zurückgeworfen. Diese Fähigkeit macht man sich in der Medizin zu Nutze. Hierbei werden über einen sogenannten Piezokristall Schallwellen in Impulsen ausgesendet, welche in unserem Körper an Grenzschichten mit unterschiedlicher Dichte (Wasser, Knochen etc.) reflektiert werden. Die zurückkommenden Ultraschallwellen können von den Piezokristallen wieder detektiert werden. Nach Umwandlung der Informationen in elektrische Daten, sieht der behandelnde Arzt dann ein schwarz-weißes Ultraschallbild (Sonogramm) auf dem Monitor.

Je nach Gewebe werden die Schallwellen unterschiedlich stark gestreut und reflektiert. Dies bedeutet, dass jedes Gewebe am Monitor ein anderes Bild ergibt (Echogenität). Gut leitende Medien wie Wasser sind dunkel (echoarm), da sie wenig reflektieren. Schlecht leitende und somit stark reflektierende Medien wie Knochen werden hell dargestellt (echoreich).

Um in tiefere Körperbereiche einzudringen sind niedrigere Schallfrequenzen nötig, dies führt jedoch auch zu einer geringeren Auflösung (detailärmer) der Sonogramme. Daher wurden verschieden Schallköpfe (liegt dem Körper auf und beinhaltet die Piezokristalle) für verschiedene Organe entwickelt.

Was sind die Anwendungsgebiete für die Sonographie?

Grundsätzlich gibt es verschiedene Arten von Sonographie.

Die häufigste Anwendung ist sicherlich die Ultraschall-Untersuchung von außen. Hierbei wird der Schallkopf der Haut aufgelegt. Es ermöglicht Organe wie Nieren, gestaute Harnleiter, Leber, Milz, Gallenblase, verschieden Blutgefäße, Schilddrüse, Lymphknoten, Hoden, Muskeln und Sehnen zu untersuchen.

Die Ultraschallsonden können aber auch in den Körper eingeführt werden. Dies ermöglicht es, Organe, welche von stark reflektierenden Knochen (lassen Ultraschallwellen nicht durch) umgeben sind, besser zu betrachten. Insbesondere Genitalorganen wie Eierstöcke, Gebärmutter und Prostata, aber auch Speiseröhre, Magen und Herz können so genauer untersucht werden.

Die möglichen Fragestellungen bei der Sonographie reichen von Gewebsveränderungen, Tumoren, Durchblutung von Organen bis hin zu Entzündungen, Muskelveränderungen und Sehnenabrissen.

Zusätzlich kann die Sonographie auch zur visuellen Darstellung von Organen bei kleineren Eingriffen dienlich sein (Punktionen von Lungen-/Bauchwasser, ultraschallgestützte Gewebsentnahme/Biopsie etc.)

Jedoch hat die Sonographie auch ihre Grenzen. Alle Bereiche des Körpers, welche von Knochen bedeckt sind, wie Hirn, Lunge und Knochenmark sind mit dieser Methode nicht einsehbar. Ebenso schwierig verhält es sich mit Luft, daher ist die Abdomensonographie (Ultraschall-Untersuchung des Bauches) bei Blähungen besonders schwierig oder nicht möglich.

Wie läuft die Behandlung ab?

Die Ultraschall-Untersuchung findet meist im Rahmen des Diagnoseprozesses statt. Je nach Beschwerden wird der betreuende Arzt zuerst ein Gespräch mit Ihnen führen, um Dauer und Intensität der Beschwerden, sowie die vorangegangene Krankengeschichte zu erfahren. Nach der ersten Verdachtsdiagnose folgt die körperliche Untersuchung, hierbei kann sich der Verdacht erhärten oder eine andere Ursache in Betracht gezogen werden. In einigen Fällen reichen diese hierbei gewonnenen Informationen jedoch nicht für eine sichere Diagnose aus und es müssen bildgebende Verfahren angewandt werden um die Ursache der Beschwerden ausfindig zu machen. Die Untersuchung, kann je nach Erfahrung vom behandelnden Arzt selbst, oder durch einen Spezialisten durchgeführt werden.

Für die nicht-invasive Ultraschalluntersuchung sind keinerlei Vorbereitungen notwendig. Vor einer Ultraschalluntersuchung des Bauchbereiches sollte man jedoch auf Mahlzeiten wenige Stunden vor der Bildgebung verzichten, da Darmbewegung und Darmgase die Sonographie deutlich erschweren können.

Bevor der Schallkopf auf die Haut aufgesetzt wird, wird er mit einem wasserreichen, kalten Gel bedeckt. Dies verhindert Bildstörungen durch Luft zwischen Schallkopf und Haut.

Speziellere Varianten der Sonographie mit Kontrastmittel, Dopplersonographie zur Messung des Blutflusses in Gefäßen, 3D-Sonographie oder die invasiven, sonographie-gestützten Behandlungen benötigen eventuell mehr Vorbereitungszeit, bzw. dauern etwas länger an, um zu garantieren, dass keine krankhaften Befunde übersehen werden.

Während der Sonographie, können Sie das Geschehen auf dem Bildschirm mitverfolgen. Lassen Sie sich kurz erklären, was man erkennen kann. Die wichtigen Befunde können zusätzlich ausgemessen und ausgedruckt werden. Nach der Untersuchung wird ein kurzer Befund geschrieben, der dem eigentlich behandelnden Arzt die nötigen Informationen vermittelt.

Wie sind die Auswirkungen bzw. Grenzen der Sonographie?

Die Sonographie eignet sich besonders durch ihre schnelle, schmerzlose, nicht-schädliche und kostengünstige Art der Verwendung.

Sie bietet oberflächennah die beste Auflösung unter den medizinischen Bildgebungsverfahren. Je tiefer man geht desto schlechter wird jedoch die räumliche Auflösung. Hier bieten Computertomographie(CT) und Magnetresonanztomographie(MRT) bessere Ergebnisse. Jedoch ist nicht immer eine hohe Auflösung für eine effiziente Diagnostik notwendig.

Des Weiteren bietet die Ultraschall-Untersuchung einzigartige Möglichkeiten. Die Dopplersonographie ist beispielsweise die einzige Methode den Blutfluss im menschlichen Körper darzustellen und zu messen.

Auch bei der Verwendung von Kontrastmittel sind im Gegensatz zu anderen bildgebenden Verfahren deutlich geringere Mengen nötig, was die Nebenwirkungsrate deutlich reduziert (insbesondere allergische Reaktionen).

Anders als die CT oder MRT erfolgt die Ultraschall-Bildgebung abhängig von den Kenntnissen des Untersuchers. Da es keine standardisierte Ausbildung dafür, werden die Grenzen der Möglichkeiten durch die Qualifizierung des untersuchenden Arztes gesetzt.

Quellen:

http://www.medizin-mit-durchblick.de/#sonografie_anchor

Delorme, Stefan; Debus, Jürgen (2005): Sonographie. 105 Tabellen. 2., vollst. überarb. und erw. Aufl. Stuttgart: Thieme (Duale Reihe).

Lutz, Harald (2007): Ultraschallfibel Innere Medizin. 3., vollständig überarbeitete und erw. Aufl. Berlin: Springer.

Reiser, Maximilian; Kuhn, Fritz-Peter; Debus, Jürgen (2011): Radiologie. 3., vollst. überarb. u. erw. Aufl. Stuttgart: Thieme (Duale Reihe).

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