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Kavernom

Sie suchen Informationen zu Kavernomen und Spezialisten für die Behandlung oder Operation? Hier finden Sie ausschließlich erfahrene Fachärzte und Kliniken in Deutschland, Schweiz oder Österreich für die Diagnose und Therapie eines Kavernoms. Informieren Sie sich über Symptome, Diagnose und Risiken und kontaktieren Sie unsere Experten.

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Spezialisten für Cavernome

Informationen zum Bereich Cavernome

Was ist ein Kavernom?

Ein Kavernom bezeichnet eine gutartige Gefäßmalformation, die aus einer Anhäufung von veränderten, meist venösen Gefäßen besteht. Da diese Gefäße sehr dünne Wände ohne Muskulatur besitzen, können sie schon bei geringem Druck Blutungen auslösen, die entweder unentdeckt bleiben, oder sich in Form von Kopfschmerzen, Lähmungen oder Krampfanfällen äußern.

Kavernome gehören zu den sogenannten Hämangiomen. Dabei handelt es sich um gutartige Tumore, die aus entarteten Blutgefäßen entstehen. Im Falle der Kavernome ist das innere durch Septen in verschiedene Kammern (=Kavernen) unterteilt.

Die Gefäßmalformationen können sowohl im Gehirn als auch im Rückenmark auftreten. Ihre Größe kann zwischen einigen Millimetern und mehreren Zentimetern im Durchmesser sehr stark variieren. In etwa 40% der Fälle finden sich Verkalkungen, sehr oft liegen kleinere Einblutungen vor.

Kavernome treten vorzugsweise zwischen dem 10. und 40. Lebensjahr auf. Männer und Frauen sind in etwa gleich häufig betroffen.

Ursachen von Kavernomen

Die genaue Ursache für die Entstehung von zerebralen Kavernomen ist unbekannt. Sie können sowohl angeboren als auch im Laufe des Lebens erworben sein. Kavernome können nicht nur einzeln, sondern auch in multipler Form auftreten. Man geht davon aus, dass bei etwa 60-70% der Patienten mit mehreren Kavernomen eine erbliche Komponente vorliegt.

Symptome und Diagnose von Kavernomen

20-40% der zerebralen Kavernome machen keine Symptome oder werden zufällig in einem Kopf-CT oder –MRT entdeckt. Symptomatische Kavernome werden typischerweise zwischen dem 10. und 50. Lebensjahr auffällig. Die Symptome sind abhängig von der Lokalisation der Gefäßmissbildung. Häufig werden sie durch epileptische Anfälle symptomatisch oder zeigen sich in Form von Bewegungs- und Sprachstörungen. Akute Blutungen können zudem Kopfschmerzen hervorrufen.

Verursachen Kavernome Blutungen, dann sind diese meist eher von geringem bis mittelgradigem Ausmaß. Hirnstammblutungen durch Kavernome verursachen typischerweise nur geringe Symptome, sodass eine Diskrepanz zwischen einer mittelgroßen Blutung in der Bildgebung und vergleichsweise geringen Beschwerden erste Hinweise auf das Vorliegen eines Kavernoms liefern kann.

Die kraniale CT wird zur Abklärung von akuten Symptomen eines möglichen Kavernoms durchgeführt. Im CT-Bild können Blutungen sicher und schnell diagnostiziert werden. Die weitere Abklärung der Ursache kann mittels CT-Angiografie oder MRT erfolgen, wobei die MRT-Untersuchung des Kopfes mit Kontrastmittel derzeit als Goldstandard zur Diagnostik von Kavernomen gilt.

Kavernom Therapie

Ob und welche Therapie für den Patienten oder die Patientin am besten ist, hängt von zahlreichen Faktoren ab und muss im Einzelfall entschieden werden. Einen Einfluss auf diese Entscheidung haben vor allem Symptomatik und Lokalisation des Kavernoms. Kavernome im Großhirn sind in der Regel harmloser in ihrem Verlauf als solche im Hirnstamm.

Symptomatische Kavernome werden, bei guter operativer Zugänglichkeit, neurochirurgisch entfernt. Bei asymptomatischen zerebralen Kavernomen wird eine abwartende Haltung eingenommen. Zu bedenken ist auch, dass Kavernome des Rückenmarks selten ohne neurologische Folgeschäden entfernt werden können.

Sind Kavernome so lokalisiert, dass eine operative Entfernung zu riskant erscheint, kann auch eine konservative Therapie angestrebt werden. Diese ist rein symptomatisch und hat somit nur die Linderung der Beschwerden zum Ziel. Hierzu gehören beispielsweise die medikamentöse Therapie epileptischer Anfälle oder eine adäquate Schmerztherapie.

Kavernom Operation

Da Kavernome gutartige Veränderungen sind, können sie in der Regel vollständig entfernt werden, sodass die Patienten im Anschluss als geheilt gelten. Eine operative Therapie wird empfohlen, wenn Kavernome symptomatisch werden. Je näher ein Kavernom an funktionell wichtigen Arealen im Gehirn liegt, desto früher verursacht es Symptome.

Die Nähe des Kavernoms zu wichtigen Strukturen im Gehirn stellt eine große Herausforderung für Neurochirurgen dar, sodass die Indikation für die Operation kritisch gestellt werden muss und besondere Sicherheitsmaßnahmen unternommen werden müssen. Dazu zählen Techniken wie die neuronavigationsgestützte OP-Planung, funktionelle Navigation, mikroskopische Operation und intraoperatives Monitoring.

Kavernom Bestrahlung

Bei Kavernomen in inoperabler Lokalisation besteht die Möglichkeit einer Bestrahlung. Für die Radiochirurgie sind bisher keine eindeutigen Indikationen und keine notwendige Dosis festgelegt worden. Eine Kombination mit vorheriger neuroradiologischer Operation ist möglich. Die Verschlussraten sind jedoch deutlich niedriger und treten auch erst nach durchschnittlich 18 Monaten ein. In wenigen Fällen sind noch längere Latenzzeiten beschrieben. Die Bestrahlung kann gleichwertig mit den Verfahren Protonenstrahlung oder mittels stereotaktischer Radiochirurgie (Gamma-Knife, Cyber-Knife, Linearbeschleuniger) erfolgen.

Blutungsrisiko bei Kavernomen

Das Blutungsrisiko liegt bei etwa 0,25–3,1 % pro Patientenjahr. Nach einer Blutung erhöht sich das Risiko für eine weitere Blutung auf etwa 4,5 % pro Patientenjahr.

Nachsorge und Rehabilitation

Je nach Wahl der Therapie sind im Rahmen der Nachsorge verschiedene Kontrolluntersuchungen notwendig. Kavernome, die keine Symptome verursachen, sollten in größeren Abständen kontrolliert werden. Es wird empfohlen, etwa alle 3-5 Jahre ein Kontroll-MRT durchführen zu lassen.

Operativ entfernte Kavernome müssen in der Regel nicht längerfristig kontrolliert werden, da ein Rezidiv sehr unwahrscheinlich ist. Treten jedoch bestimmte Symptome auf, sollte eine MRT-Untersuchung veranlasst werden.

Bestehen durch Kavernome oder die chirurgische Entfernung neurologische Symptome wie Bewegungs- oder Sprachstörungen, sollten diese je nach Ausmaß durch regelmäßige krankengymnastische, ergotherapeutische oder logopädische Behandlungen therapiert werden.

Eine stationäre oder ambulante neurologische Rehabilitationsmaßnahme kann Patienten zudem dabei unterstützen, den Umgang mit möglichen Einschränkungen zu erlernen und den Alltag möglichst selbstständig zu bewältigen.

Welche Ärzte und Kliniken sind Kavernom Spezialisten?

Die enge Zusammenarbeit von Neurochirurgen, Neuroradiologen, Neurologen und Strahlentherapeuten ist für die optimale Behandlung von Kavernom Patienten wichtig. In Kliniken für Neurologie werden Patienten meist ambulant versorgt und in Zusammenarbeit mit Neuroradiologen wird die Diagnose gestellt. Sollte eine Operation notwendig sein, wird sie von Neurochirurgen durchgeführt, während Bestrahlungen von Strahlentherapeuten durchgeführt werden.

Wir helfen Ihnen, einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Kavernome überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellen:

  • Kondziolka D, Lunsford LD, Kestle JR. The natural history of cerebral cavernous malformations. J Neurosurg 1995; 83: 820–824
  • Moriarity JL, Wetzel M, Clatterbuck RE et al. Natural history of cavernous malformations: a prospective study of 68 patients. Neurosurgery 1999; 44: 1166–1171
  • Requena I, Arias M, Lopez-Ibor L et al. Cavernomas of the central nervous system: clinical and neuroimaging manifestations in 47 patients. J Neurol Neurosurg Psychiatry 1991; 54: 590–594
  • Stefan H, Hammen T. Cavernous haemangiomas, epilepsy and treatment strategies. Acta Neurol Scand 2004; 110: 393–397
  • Hemphill et al.: Guidelines for the Management of Spontaneous Intracerebral Hemorrhage: A Guideline for Healthcare Professionals From the American Heart Association/American Stroke Association. In: Stroke. Band 46, Nummer z, 2015, doi: 10.1161/STR.0000000000000069.
  • Steiner et al.: S2e-Leitlinie Intrazerebrale Blutungen. Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN). Stand September 2012.
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  • Hennerici et al.: S1-Leitlinie Diagnostik akuter zerebrovaskulärer Erkrankungen. Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN). Stand Dezember 2016.
  • S1-Leitlinie für Diagnostik und Therapie in der Neurologie: Zerebrale Gefäßmalformationen (arteriovenöse Malformationen, arteriovenöse Fisteln, Kavernome). Herausgegeben von der Kommission Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. Stand Januar 2023.
  • Werner Hacke (Hrsg.): Neurologie. 14. Auflage. Springer 2019.
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