Zum Hauptinhalt springen

Protonentherapie

Sie suchen Informationen zur Protonentherapie? Hier finden Sie Zentren in Deutschland und der Schweiz sowie Vorteile und Kosten der Protonenbestrahlung bei Krebs.

SPEZIALIST FINDEN

Spezialisten für Protonentherapie

2  Spezialisten gefunden

Informationen zum Bereich Protonentherapie

Was ist Protonentherapie?

Die Protonentherapie ist eine Art der Strahlentherapie und dient der Behandlung von Tumoren. Dabei werden Protonen, also positiv geladene Atombestandteile, erzeugt, sehr stark beschleunigt, und auf das Zielgewebe geschossen. Beim Eindringen in den Körper werden sie abgebremst und können ihre Energie direkt auf die Tumorzellen übertragen und sie so abtöten. Dadurch treten bei der Protonentherapie nur wenige Nebenwirkungen auf.

Wie läuft die Protonenbestrahlung ab?

<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/vvxi4wvt7QQ" width="560"></iframe>

Bei der Protonentherapie werden Protonen mit Hilfe eines Teilchenbeschleunigers auf ca. 180.000 km/h beschleunigt und zielgenau auf das Gewebe geschossen. Dabei lässt sich nicht nur die Richtung des Protonenstrahls lenken, sondern auch, wie weit er in den Körper des Patienten eindringen soll. Der Patient liegt dazu auf einer Liege unter dem Gerät.

Die Protonen dringen in die vorher berechnete Tiefe in den Körper ein. Auf dem Weg durch den Körper werden die Teilchen abgebremst. Aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften geben sie mehr Energie ab, je langsamer sie werden. Diese Energie ist auf dem Weg zum zu bestrahlenden Gewebe sehr gering, steigt aber explosionsartig an, sobald die Teilchen ihr Ziel erreicht haben, ein Phänomen, das als „bragg-peak“ bezeichnet wird.

Welche Vorteile hat die Protonentherapie?

Die so erzeugte Protonenstrahlung funktioniert nach einem grundlegend anderen Prinzip als die konventionelle Strahlentherapie mit Röntgen- bzw. Photonenstrahlung. Bei Photonenstrahlung handelt es sich um elektromagnetische Wellen, deren Richtung sich zwar sehr genau steuern lässt, die aber stets den ganzen Körper durchdringen. Die Reichweite lässt sich nicht kontrollieren. Dadurch wird auch vor und hinter dem Tumor Energie abgegeben. Gesundes Gewebe wird unnötig bestrahlt.

Protonenstrahlung dagegen kann in drei Dimensionen gelenkt werden, das heißt, ihre Eindringtiefe in das Gewebe kann auf die zu behandelnde Region abgestimmt werden. Dadurch konzentriert sich die abgegebene Energie auf den Bereich, in dem der Tumor lokalisiert ist und kann ihn zielgenau zerstören. Die Strahlung, die von den Protonen ausgeht, greift die DNA der Tumorzellen an und bringt sie zum Absterben. Das übrige Gewebe wird aber geschont. Dadurch kann die Strahlendosis, die auf das Tumorgewebe einwirkt, erhöht werden, während die Strahlenbelastung für das gesunde Gewebe sinkt.

Welchen Krebsarten können durch Protonenbestrahlung behandelt werden?

Der Einsatzschwerpunkt der Protonentherapie ist die Behandlung von Krebserkrankungen. Prinzipiell ist die Protonentherapie auf alle Tumorarten anwendbar, die auch konventionell bestrahlt werden können. Für bestimmte Tumorarten oder Lokalisationen birgt die herkömmliche Bestrahlung aber erhebliche Risiken:

Protonenbestrahlung schont benachbartes gesundes Gewebe

Besonders indiziert ist eine Protonentherapie, wenn ein Tumor in enger räumlicher Beziehung zu empfindlichem und wichtigem Gewebe steht. Dies ist beispielsweise bei folgenden Krebsarten der Fall:

Bei konventioneller Bestrahlung wird gesundes, funktionell wichtiges Gewebe geschädigt. Die Patienten leiden häufig unter den Folgen einer Bestrahlung, wie Mundtrockenheit bei Schädigung der Speicheldrüsen. Bei Tumoren in der Wirbelsäule besteht die Gefahr einer Schädigung des Rückenmarks.

Protonentherapie bei Prostatakrebs

Auch für kleine Organe, in denen ein Tumor gezielt angegriffen werden soll, ohne die Funktion des Organs zu beeinträchtigen, bietet die Protonentherapie gute Möglichkeiten. Im Falle des Prostatatumors beispielsweise, ermöglicht die Protonentherapie den Erhalt von möglichst viel gesundem Gewebe - eine deutliche Steigerung der Lebensqualität. Mehr zur Protonentherapie bei Prostatakrebs lesen Sie hier.

Protonenbestrahlung bei Kindern

Kinder sollten nach Möglichkeit nur mit Protonen und nicht konventionell bestrahlt werden. Das Risiko der Schädigung von Strukturen, die sich noch im Wachstum befinden, wie knöcherne Wachstumsfugen oder Organe, wird dadurch gesenkt.

Standorte für Protonentherapie in Deutschland, Österreich und der Schweiz

In Deutschland gibt es zurzeit fünf Protonentherapiezentren: In Essen, Heidelberg, München, Dresden und Berlin. Weitere Zentren in Gießen/Marburg, Köln/Bonn/Aachen, sowie in Hamburg/Schleswig Holstein befinden sich in Planung. Weitere Zentren im Deutschsprachigen Raum befinden sich in Wien und Villigen (Schweiz).

Kostenübernahme bei Protonentherapie

Die Kostenübernahme der Protonenbestrahlung durch die Krankenkassen muss immer vor Ort mit dem zuständigen Protonentherapiezentrum besprochen werden. Mit einigen gesetzlichen Krankenkassen bestehen Versorgungsverträge. Zunächst müssen die behandelnden Ärzte die Notwendigkeit und die Vorteile einer Protonenbestrahlung feststellen. Sollte ein Versorgungsvertrag mit der Krankenkasse bestehen, werden die Kosten vollständig von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. In Einzelfällen wird der MDK (Medizinische Dienst der Krankenkassen) eingeschaltet. Für Privatpatienten und Selbstzahler wird in der Regel ein individueller Kostenvoranschlag erstellt.

Quellen:

 

Mehr anzeigen Weniger anzeigen

Fachbeiträge

Vorderer Kreuzbandriss - Wann ist eine OP sinnvoll?

Knieverletzungen mit Beteiligung der Kreuzbänder heilen ohne Therapie nur selten zur Zufriedenheit der Betroffenen aus. Meist folgt im Alter dann der…

Wenn wir älter werden, altert unser Schlaf mit?

Die Haut wird faltig, die körperliche Belastbarkeit sinkt. Doch wie wirkt sich das Altern auf unseren Schlaf aus? Und worauf müssen wir achten? Ein…

Was tun bei Gelenkschmerzen?

Viele Menschen klagen mit zunehmendem Alter über Gelenkbeschwerden. Rund 15% der Bevölkerung sind vom frühzeitigen Verschleiß der schützenden…

Kardio-CT kann Herzkatheter immer öfter ersetzen

Es muss nicht immer direkt ein Herzkatheter sein. In vielen Fällen kann eine präzise Diagnose der Herzkranzgefäße heute im Computer-Tomografen und…

Die Skoliosebehandlung im Umbruch - Wann ist eine Operation notwendig?

Durch die Erkenntnisse des letzten Jahrzehnts hat sich ein Paradigmenwechsel hin zur nicht operativen Skoliosebehandlung ergeben.…

Zweitmeinung von Spezialisten

Zweitmeinung von Spezialisten

Bei wichtigen medizinischen Entscheidungen ist es ratsam, eine Zweitmeinung von Fachärzten einzuholen. Diese zusätzliche Expertise kann dazu…

Patientenhilfe

Patientenhilfe

Neben der medizinischen Behandlung gibt es viele weitere Aspekte, welche Ihren Klinikaufenthalt beeinflussen. Wir beleuchten Themen wie Privatsphäre,…

Minimalinvasive Bauchchirurgie: Vor- und Nachteile der „Schlüsselloch“-OPs

Kleine Narben und schnelle Genesung: Die minimalinvasive Chirurgie im Bauchraum ist heute eine gängige Operationstechnik – aber mit klar gesteckten…

Vertriebsinnendienst-Mitarbeiter (w/m/d) für den Standort Lorsch

Verkaufen und Telefonieren sind Ihre Leidenschaft?

Dann sind Sie bei uns genau richtig. Wir suchen Mitdenker, die erfolgreich unsere Dienstleistung…

Späte Schwangerschaft: Mutterglück mit 40 ein Risiko?

Späte Schwangerschaft: Mutterglück mit 40 ein Risiko?

Ob Schwangerschaften bei Frauen ab 40 und Risikoschwangerschaften tatsächlich so problematisch sind wie ihr Ruf, hängt von vielen verschiedenen…

Sehr geehrte Interessent:in,

wir freuen uns, dass Sie sich für unser Spezialisten-Netzwerk PRIMO MEDICO interessieren. Bitte füllen Sie das Formular so genau wie möglich aus. Da die Aufnahme in unser Netzwerk an bestimmte Kriterien gebunden ist, werden wir Ihr Angaben entsprechend prüfen und uns mit Ihnen in Verbindung setzen. Bitte haben Sie Verständnis, dass dies einige Tage dauern kann.

Mitgliedsanfrage
Erklärung
Bitte bestätigen und Anfrage absenden
* Pflichtfelder