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Funktionelle Neurochirurgie: Kliniken & Spezialisten in Deutschland

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Informationen zum Bereich Funktionelle Neurochirurgie

Was ist die funktionelle Neurochirurgie?

Die funktionelle Neurochirurgie, ein relativ junges Spezialgebiet der Neurologie, erlaubt die Behandlung eines gestörten oder erkrankten Nervensystems, wenn dieses auf Medikamente nicht genügend anspricht. Dazu wird in einem kleinen chirurgischen Eingriff eine Elektrode nahe den entsprechenden Nervenzellen im Körper eingesetzt, um sie bei Bedarf elektrisch zu stimulieren und so die Symptome zu lindern.

Welche Krankheiten lassen sich mit Hilfe der funktionellen Neurochirurgie behandeln?

Zunächst muss man festhalten, dass sich durch die funktionelle Neurochirurgie nicht die Krankheit an sich behandeln oder heilen lässt, sondern lediglich eine Linderung der Symptome erreicht wird. Erkrankungen, bei denen eine neurochirurgische Therapie durchgeführt werden kann sind:

Wie werden die neurochirurgischen Maßnahmen durchgeführt?

Je nach Krankheitsbild kommen unterschiedliche Operationstechniken zum Einsatz. Eine heutzutage sehr häufig durchgeführte Therapie ist die so genannte Tiefe Hirnstimulation. Dabei verschafft sich der Chirurg über kleine Bohrlöcher Zugang zum Gehirn des Erkrankten und platziert äußerst genau kleine Elektroden in den Hirnarealen, die für die klinischen Symptome verantwortlich sind. Die Elektroden werden an ein dem Herzschrittmacher ähnliches Gerät angeschlossen und senden dauerhaft elektrische Reize, die die Nervenzellen in ihrer Aktivität beeinflussen und so die Symptome lindern. Idealerweise findet der Eingriff unter lokaler Betäubung statt, was eine sofortige Erfolgskontrolle erlaubt.

Zum Einsatz kommt diese Art der Therapie in erster Linie bei Tremor (Muskelzittern), der isoliert oder als Symptom einer neurologischen Grunderkrankung wie Morbus Parkinson oder Multipler Sklerose auftreten kann. Ob sich so auch Depressionen lindern lassen, ist gegenwärtig in der Erforschung.

Schmerzerkrankungen können auf eine ganz ähnliche Weise behandelt werden. Hier wird die Elektrode allerdings in den Nervenkanal des Rückenmarks eingeführt. Durch die elektrische Stimulation der Nervenzellen wird die Weiterleitung des Schmerzes an die bewusste Wahrnehmung verhindert.

Eine Ausnahme bildet hierbei die Trigeminusneuralgie, eine Schmerzerkrankung, die das Gesicht betrifft. Der erkrankte Nerv wird nicht stimuliert, sondern durch Bestrahlung, Hitze oder Medikamente vorsätzlich zerstört, um die Schmerzweiterleitung zu blockieren.

Patienten, die an Epilepsie leiden, kann durch die so genannte Vagusnervstimulation geholfen werden. Der Vagusnerv steuert viele Prozesse der inneren Organe. Wird er elektrisch stimuliert (das Vorgehen ähnelt der Behandlung von Schmerzerkrankungen), leitet er diese Impulse an das Gehirn weiter, die betreffenden Areale werden gehemmt und die Anfälle abgeschwächt.

Risiken der funktionellen Neurochirurgie

Die Risiken und Nebenwirkungen der funktionellen Neurochirurgie gelten als sehr gering. Insbesondere schwerwiegende Komplikationen durch Schädigung eines oder mehrerer Nerven sind äußerst selten. Wie bei jedem chirurgischen Eingriff besteht allerdings das Risiko kleinerer Blutungen und Infektionen, sowie Schmerzen an der Operationsstelle. Diese sind – falls sie auftreten – in der Regel aber gut behandelbar. In den allermeisten Fällen wiegt der Gewinn an Lebensqualität diese unwahrscheinlichen Risiken mehr als auf.

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