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Brustkrebs-Operation

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Informationen zum Bereich Brustkrebs-Operation

Wann wird eine Brustkrebs-OP durchgeführt?

Die Behandlungsmethode der 1. Wahl bei Brustkrebs ist die Brustkrebs-Operation. Sie findet in Kombination mit Strahlentherapie, Chemotherapie oder Hormontherapie statt. Ob und wie ein Mammakarzinom operiert wird, hängt vom Ausmaß der Erkrankung ab.

Bei Verdacht auf Brustkrebs, im Medizinischen auch Mammakarzinom genannt, wird zunächst eine Gewebeprobe des verdächtigen Gewebes entnommen. Hier gibt es verschiedene Methoden (Stanzbiopsie, Exzisionsbiopsie, Vakuumbiopsie, etc.). Erst nach Bestätigung der Diagnose durch die Pathologie wird eine Ausbreitungsdiagnostik durchgeführt, um Größe, Art und mitbetroffene Organe zu identifizieren. Dazu wird neben der gynäkologischen Untersuchung ein Lungenröntgen, ein Ultraschall der Leber und eine Szintigraphie der Knochen durchgeführt. Nach Abschluss der Untersuchungen, wird das Mammakarzinom je nach Größe und Ausbreitung in ein Stadium eingeteilt.

Bei der Stadieneinteilung einer Brustkrebserkrankung werden verschiedene Parameter miteinbezogen. Besonders entscheidend sind dabei die lokale Ausbreitung des Tumors, der Grad der Entartung der Krebszellen sowie die Ausbreitung des Tumors in andere Organe. Im Rahmen der sogenannten Metastasierung erhalten die Krebszellen Anschluss an die Lymph- oder Blutgefäße, über die sie dann Absiedelungen in anderen Organen bilden. Typisch für das Mammakarzinom ist die Ausbreitung in die Lymphknoten des Achselbereiches oder die Ausbreitung über das Blutgefäßsystem in die Lunge, die Leber oder das Skelettsystem.

Die Stadieneinteilung sowie die individuellen Patientenfaktoren bilden die Grundlage für die Therapieentscheidung. Dabei unterscheidet man grundsätzlich zwischen einer Behandlung mit dem Ziel der Heilung (kurativer Ansatz) und einer palliativen Therapie. Diese wird beispielsweise dann angestrebt, wenn bereits eine Metastasierung stattgefunden hat. Sie hat das Ziel, die Leiden der Patientinnen zu lindern und die Lebensqualität möglichst zu erhalten oder zu verbessern.

Die Brustkrebs-Operation ist bei jeder Patientin mit dem Ziel der Heilung indiziert. Dabei hängt das Überleben nicht vom Ausmaß der Operation, sondern vom Ausmaß des Befalls außerhalb der Brust ab. Ist der Tumor lokal begrenzt, wird operiert, haben sich bereits Metastasen in anderen Körperregionen gebildet, kann durch eine Operation keine Heilung mehr erreicht werden. Dann wird nur noch operiert, wenn die Operation die Lebensqualität der Patientin verbessert.

Welche Brustkrebsoperationen gibt es?

In den letzten Jahren hat sich die Brustkrebs-Operation von der Entfernung der ganzen Brust (radikale Mastektomie) hin zur brusterhaltenden Tumorentfernung entwickelt. Ob brusterhaltend operiert werden kann, hängt vom Stadium der Brustkrebserkrankung ab.

Brusterhaltende Brustkrebs-OP

Die brusterhaltende Therapie, kurz BET, ist heute die Brustkrebs-Operation der ersten Wahl. Sie wird dann angestrebt, wenn noch ausreichend viel gesundes Brustgewebe vorhanden ist und das Verhältnis zur Tumormasse entsprechend gut ist. Zudem muss die Möglichkeit bestehen, das komplette Tumorgewebe zu entfernen. Zu beachten ist, dass im Anschluss an eine brusterhaltende Therapie in jedem Fall eine lokale Bestrahlung der Brust notwendig ist.

Ist ein tumorverdächtiger Befund nicht tastbar, kann der Operateur ihn unter Mammographiekontrolle mit einem Draht markieren. Der Schnitt erfolgt dann neben der Markierung. So kann der unklare Befund während der Operation leicht gefunden und entfernt werden. Zudem dient die Markierung auch dazu, den genauen Ort der späteren Bestrahlung zu identifizieren.

Der Tumor wird mit einem Sicherheitsabstand von 1 cm mit dem angrenzenden Hautstück (evtl. Brustwarze) entfernt. Die Lymphknoten der Achsel werden in einem zweiten kleinen Schnitt entfernt. Größere Tumoren können eventuell vor der Operation durch Chemotherapie verkleinert werden, sodass doch noch eine brusterhaltende Therapie möglich ist.

Mastektomie (Brustamputation)

Die ursprüngliche und heute nur noch in besonderen Fällen durchgeführte Brustkrebs-Operation ist die radikale Mastektomie. Sie wird unter anderem dann angestrebt, wenn das Tumorgewebe sehr groß ist oder nicht komplett entfernt werden kann. Außerdem ist die Mastektomie die Therapie der Wahl beim sogenannten inflammatorischen Brustkrebs, bei dem die Lymphgefäße der Haut mitbetroffen sind oder wenn eine Bestrahlung und somit die brusterhaltende Therapie nicht möglich ist. Natürlich spielt auch der Wunsch der Patientin eine entscheidende Rolle.     

Bei der herkömmlichen Methode werden die Brustdrüse, der darunterliegende Muskel, umliegendes Fettgewebe und die Lymphknoten im Achselbereich in einem Stück entfernt. Diese Methode ist jedoch mit einer großen Narbe und einer eingeschränkten Beweglichkeit von Schulter und Arm (wegen Muskelentfernung) sowie einem Anstauen der Lymphflüssigkeit im Arm verbunden.

Daher hat sich in den letzten Jahren eine modifizierte Form der radikalen Mastektomie durchgesetzt. Hierbei werden die Brust, das umliegende Fettgewebe, die Muskelhülle (ohne Muskel) und nur bestimmte Lymphknotenbereiche entfernt. Dies ist mit einem deutlich kleineren Hautschnitt verbunden, der auch für die spätere Brustrekonstruktionverwendet werden kann. Zudem sind die Armbewegung und der Lymphabfluss aus dem Arm deutlich weniger eingeschränkt.

Lymphknotenentfernung während der Brustkrebs-OP

Der wichtigste Prognosefaktor ist der Befall der umliegenden Lymphknoten. Sind sie befallen, kann von einer Aussaht der Krebszellen in den Körper ausgegangen werden. Um zu verhindern, dass unnötigerweise viele Lymphknoten entfernt werden, kann die Sentinel-Lymphknotentechnik angewandt werden.

Der Sentinel-Lymphknoten ist die erste Abflussstation der Lymphe aus der Brust. Um ihn zu finden, werden entweder blauer Farbstoff oder radioaktiv markierte Proteine in das tumornahe Hautgebiet gespritzt. Während der Operation wird dann der betreffende Lymphknoten entnommen und untersucht. Ist er nicht betroffen, können die restlichen geschont werden.

Wie lange dauert eine Brustkrebs-OP?

Die Dauer einer Brustkrebsoperation hängt sehr stark vom Ausmaß des Tumors und der verwendeten Operationstechnik ab. Die brusterhaltende Operation kann in etwa ein bis zwei Stunden erfolgen. Die komplette Entfernung der Brust im Rahmen einer modifizierten Mastektomie dauert in der Regel länger. Wird in der gleichen Sitzung zudem noch eine Brustrekonstruktion durchgeführt, muss auch hierfür entsprechend Zeit eingeplant werden.

Wie lange Patientinnen nach der Operation im Krankenhaus bleiben müssen, hängt sehr stark vom Ausmaß der Operation und dem individuellen Zustand der Patientin ab. Empfohlen wird ein stationärer Aufenthalt von mindestens zwei Tagen, wenn es sich um einen unkomplizierten Eingriff gehandelt hat. Bei aufwändigeren Operationen verlängert sich die Dauer der Krankenhausbehandlung entsprechend.

Welche Risiken gibt es bei einer Brustkrebsoperation?

Die Operation bei Brustkrebs birgt für die Operation spezifische Risiken sowie die allgemeinen Risiken eines operativen Eingriffs. Hierzu gehören unter anderem die postoperative Blutung, Infektion oder Thrombose. Durch ein sorgfältiges Vorgehen während der Operation sowie eine engmaschige postoperative Überwachung können diese Risiken jedoch in den meisten Fällen gut kontrolliert werden.

Je nach Ausmaß der Operation bestehen zudem weitere Risiken, die sich aus der Art des Eingriffs ergeben. So besteht zum Beispiel das Risiko, den Tumor nicht im Gesunden entfernen zu können oder kleinere Tumorherde zu übersehen. Bei sehr invasiven Eingriffen wie der Mastektomie können zudem Bewegungseinschränkungen des Armes oder Lymphabflussstörungen entstehen. Aus diesem Grund ist die Wahl der Operationsmethode besonders wichtig; Nutzen und Risiken sollten immer sorgfältig gegeneinander abgewogen werden.   

Reha und Nachsorge

Das Schema der Nachsorge hängt wesentlich vom gewählten Behandlungskonzept sowie vom Erfolg der Operation ab. Besonders entscheidend ist hierbei auch das Ergebnis der histologischen Untersuchung des entnommenen Tumorgewebes. So wird im Anschluss an die Brustkrebs-OP gegebenenfalls noch eine Bestrahlungs-, Chemo- oder Hormontherapie durchgeführt. In jedem Fall sollten die Patientinnen auch nach abgeschlossener Behandlung in engmaschiger ärztlicher Behandlung verbleiben. 

Ziel der Nachsorge ist es, ein mögliches Wiederauftreten der Krebserkrankung frühestmöglich zu entdecken und eine entsprechende Therapie einzuleiten. Zudem werden eventuell bestehende Einschränkungen durch die Operation wie Lymphabflussstörungen behandelt. In regelmäßigen Abständen werden dann beide Brüste von einem Spezialisten der Gynäkologie untersucht. Eine Mammographie findet jährlich statt.

Nachdem die primäre Behandlung abgeschlossen ist, besteht die Möglichkeit, eine medizinische Rehabilitationsmaßnahme zu beantragen. Im Rahmen dieser Maßnahme stehen sowohl die körperlichen als auch die psychosozialen Auswirkungen der Krebserkrankung im Vordergrund. Ziel ist es, den Umgang mit der neuen Lebenssituation zu erlernen und den Wiedereinstieg in den sozialen und beruflichen Alltag zu erleichtern.

Ob und in welcher Form eine solche Rehabilitationsmaßnahme sinnvoll ist, kann mit den behandelnden Ärzten sowie gegebenenfalls mit dem Sozialdienst der Klinik besprochen werden. 

Wie ist die Prognose nach einer Brustkrebs-OP?

Die Gesamtüberlebensrate im Stadium 1 und 2 ist zwischen Mastektomie und brusterhaltender Therapie vergleichbar. Das Risiko für ein lokales Wiederauftreten (Lokalrezidiv) ist bei der brusterhaltenden Brustkrebs-Operation jedoch erhöht. Darum ist die postoperative Brust-Bestrahlung bei der brusterhaltenden Brustkrebs-Operation verpflichtend, da dadurch das Risiko eines Lokalrezidivs von 30% auf 5% gesenkt werden kann.

Bei ausgedehntem Tumorbefall erfolgt auch nach Mastektomie eine Bestrahlung. Die Strahlentherapie bei Brustkrebs kann nach circa 4-6 Wochen beginnen, wenn die Wunde gut verheilt ist. Bei Wundheilungsstörungen kann sich die Brustbestrahlung verzögern. Je nach Art und Ausbreitung des Mammakarzinoms kann sich eine Chemotherapie anschließen.

Die Rekonstruktion der Brustnach Mastektomie kann entweder sofort oder nach frühestens 6 Monaten durchgeführt werden. Die spätere Rekonstruktion findet dann nach Abschluss einer eventuell auf die Operation folgenden Strahlen- oder Chemotherapie statt.

Sollten Sie weitere Fragen bezüglich der Varianten der Brustkrebs-Operation haben, wenden Sie sich vertrauensvoll an Ihren Brustkrebsspezialisten.

Chemotherapie bei Brustkrebs

Obwohl die Operation die wichtigste Säule in der Behandlung eines Mammakarzinoms darstellt, sind auch Bestrahlung und Chemotherapie wichtige ergänzende therapeutische Konzepte. Während die Strahlentherapie immer im Anschluss an eine Operation durchgeführt wird, kann die Chemotherapie sowohl vor als auch nach dem chirurgischen Eingriff erfolgen.

Die Chemotherapie bei Brustkrebs gehört neben der Hormon- und der Antikörpertherapie zu den sogenannten systemischen Therapien, da sie nicht nur lokal begrenzt, sondern im Bereich des gesamten Organismus wirken. Hieraus ergeben sich entsprechende Nebenwirkungen, sodass die Indikation für die Behandlung sorgfältig gestellt werden muss.

Eine Chemotherapie wird unter anderem bei Tumoren mit einem hohen Rezidivrisiko sowie bei jungen Patientinnen unter 35 Jahren empfohlen. Ausschlaggebend sind zudem noch weitere Faktoren wie das Vorhandensein von bestimmten Rezeptoren im Tumorgewebe. Letztlich muss die Entscheidung für oder gegen eine Chemotherapie immer individuell getroffen werden.

Von neoadjuvanten Maßnahmen spricht man dann, wenn diese im Vorwege einer Operation durchgeführt werden. Im Gegensatz dazu finden adjuvante Therapien immer im Anschluss an diese statt. Bezüglich des Gesamtüberlebens sind die neoadjuvante und die adjuvante Chemotherapie als gleichwertig anzusehen. Die Durchführung einer Chemotherapie vor der Operation bietet jedoch die Chance, den Tumor zu verkleinern und somit die Brusterhaltung zu ermöglichen.

Entscheiden sich die Patienten für eine Chemotherapie, dann werden die entsprechenden Medikamente in mehreren Sitzungen über einen Zeitraum von etwa 18 bis 24 Wochen verabreicht.

Welche Fachärzte und Kliniken sind Spezialisten für eine Brustkrebs-OP

Wer an Brustkrebs erkrankt ist, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich die Patientin oder ihre Angehörigen, wo finde ich einen Brustkrebsspezialisten oder die beste Klinik für eine Brustkrebs-Operation?

Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes oder die Zertifizierung einer Klinik als Brustkrebszentrum verlassen. Je mehr Brustkrebsoperationen ein Arzt durchführt, desto erfahrener wird er in seinem Spezialgebiet. Zertifizierte Brustkrebszentren müssen jährlich die Behandlung einer fest definierten Mindestanzahl an Brustkrebsbehandlungen nachweisen.

Somit sind Spezialisten für eine Brustkrebs-OP erfahrene Ärzte für gynäkologische Onkologie an einem Brustkrebszentrum. Durch ihre Erfahrung und langjährige Tätigkeit in der Brustkrebs-Therapie sind sie für die Durchführung einer Brustkrebs-OP der richtige Ansprechpartner.

Quellen:

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