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Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom)

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Informationen zum Bereich Speiseröhrenkrebs

Was ist Speiseröhrenkrebs?

Als Speiseröhrenkrebs bezeichnet man die bösartige Neubildung von Zellen der Speiseröhre (Ösophagus). Je nach Art der Zellen, aus denen sich die Krebszellen entwickeln, unterscheidet man zwischen Plattenepithel- und Adenokarzinomen.

Mit ca. 60% aller Krebserkrankungen des Ösophagus kommt das Plattenepithelkarzinom am häufigsten vor. Dabei wird das natürlicherweise im Ösophagus vorkommende Gewebe als Plattenepithel bezeichnet. Die Zellen liegen in mehreren flachen Schichten übereinander und sind auf diese Weise in der Lage, den mechanischen Scherkräften durch die Passage der Nahrung standzuhalten. Entarten diese Zellen, dann entsteht ein Plattenepithelkarzinom.

Ein Adenokarzinom entwickelt sich aus Drüsengewebe, das im Ösophagus eigentlich nicht vorkommt. Im Rahmen eines sogenannten Barrett-Syndroms verändern sich aber Zellen der Speiseröhre im Bereich des Übergangs zum Magen. Ursache hierfür ist aufsteigende Magensäure in die Speiseröhre. Weil das Plattenepithel der Säure nicht gut standhalten kann, entwickeln sich schleimproduzierende Drüsenzellen, aus denen sich Krebs entwickeln kann.

Häufigkeit, Ursachen und  Risikofaktoren

In westlichen Industrieländern trägt der Speiseröhrenkrebs zu 2% aller Krebserkrankungen bei und tritt häufig in der 6.-7. Lebensdekade auf. Männer sind dabei dreimal öfter betroffen als Frauen. In Afrika, Asien und in der Karibik tritt der Speiseröhrenkrebs häufiger auf.

Ursachen sind reizende Stoffe, wie z.B. hochprozentiger Alkohol, heiße Getränke, nitrithaltige Nahrung (gepökeltes Fleisch) und das Rauchen. Die in Asien beliebten Betelnüsse enthalten schädliche Stoffe, die bei regelmäßigem Konsum krebsfördernd im Verdauungstrakt wirken.

Speiseröhrenkrebs kann auch als Folge einer dauerhaften Reizung durch Magensaft entstehen (Reflux oder Sodbrennen genannt). Das Gewebe reagiert darauf mit einer Umwandlung (Metaplasie), was dann als Barrett-Syndrom bezeichnet wird. Diese Zellen neigen dann stärker dazu, zu entarten und Krebs auszulösen. Nur die Behandlung des ursächlichen Refluxes kann ein gefährliches Fortschreiten verhindern.

Auch die Folgen einer Achalasie, also ein dauerhaft zu eng geschlossener Schließmuskel der unteren Speiseröhre, können zu Speiseröhrenentzündungen (Ösophagitis) führen und in letzter Folge zu der Entwicklung eines Krebses beitragen.

Weitere Risikofaktoren für die Entstehung von Speiseröhrenkrebs sind bestimmte Viren oder eine chemotherapeutische Bestrahlung, beispielsweise im Rahmen von Brustkrebs. Allgemein lässt sich sagen, dass Faktoren, die zu entzündlichen Prozessen in der Speiseröhre führen, die Entwicklung eines Speiseröhrenkrebses begünstigen.

Diagnostik von Speiseröhrenkrebs

Die Diagnose eines Speiseröhrenkrebses erfolgt meist sehr spät, da die Erkrankung im Frühstadium kaum Symptome verursacht. Die häufigsten Gründe für eine ärztliche Vorstellung sind Schluckbeschwerden.

Zunächst erhebt der Arzt eine ausführliche Anamnese, bei der vor allem genaue Angaben zu den Schluckstörungen und möglichen Risikofaktoren wie Rauchen oder Alkoholkonsum wichtig sind. Dabei gilt als Grundsatz, dass bei jeglichen Schluckbeschwerden, die ab dem 40. Lebensjahr auftreten, immer eine Speiseröhrenkrebserkrankung ausgeschlossen werden muss.

Als Goldstandard zur weiteren Diagnostik gilt die Ösophagogastroduodenoskopie (ÖGD). Dieser komplizierte Begriff bezeichnet eine spezielle Form der Endoskopie, bei der neben der Speiseröhre auch der Magen und der oberste Abschnitt des Dünndarms (Duodenum) begutachtet werden können.

Bei dieser Untersuchung wird ein schlauchförmiges Instrument, das sogenannte Endoskop durch den Mund in die Speiseröhre eingeführt. Um die Untersuchung für den Patienten zu erleichtern, wird im Mund- und Rachenraum ein Betäubungsspray angewandt, gegebenenfalls ist auch eine leichte Sedierung notwendig.

Das Endoskop besitzt an seinem Ende eine Kamera und eine Lichtquelle, mit der die Organe genauestens untersucht werden können. Bei eventuellen Auffälligkeiten werden über das Endoskop auch Proben entnommen. Diese werden unter dem Mikroskop hinsichtlich einer Veränderung überprüft.

Ist die Diagnose Speiseröhrenkrebs gesichert und besteht der Verdacht auf eine Metastasierung, werden verschiedene weitere Untersuchungen durchgeführt. Dazu gehört beispielsweise eine CT-Untersuchung des Thorax oder Oberbauch.

Speiseröhrenkrebs Symptome

Der Speiseröhrenkrebs macht sich erst spät durch Symptome bemerkbar. Der Krebs kann Schwierigkeiten beim Schlucken, häufiges Aufstoßen und Schmerzen hinter dem Brustbein auslösen.

Wie viele Krebserkrankungen kann der Speiseröhrenkrebs mit einer sogenannten B-Symptomatik einhergehen. Dazu gehören Fieber, Nachtschweiß und ungewollter Gewichtsverlust (Tumorkachexie).

Besonders dann, wenn die Nahrungsaufnahme durch den Tumor gestört ist, kann der Gewichtsverlust eine lebensgefährliche Komplikation darstellen.

Drückt der Krebs auf umliegende Bereiche (z.B. Luftröhre, Nerven), kann es zu Heiserkeit, Reizhusten und Atembeschwerden kommen. Bluthusten ist bei Gewebeschäden möglich.

Ist der Speiseröhrenkrebs bereits in andere Organe metastasiert, können hierdurch weitere Symptome wie beispielsweise Knochenschmerzen hinzukommen.

Behandlung und Operationsmethoden bei Speiseröhrenkrebs

Die Behandlungsmöglichkeiten bei einem diagnostizierten Speiseröhrenkrebs richten sich stets nach dem Ausmaß der Erkrankung. Man unterscheidet hierbei zwischen einer kurativen und einer palliativen Therapie.

Eine kurative Therapie verfolgt stets das Ziel der Heilung. Im Gegensatz dazu strebt die palliative Behandlung nicht die Heilung, sondern eine Linderung der Symptome und die Verbesserung oder den Erhalt der Lebensqualität an.

Grundsätzlich kommen bei Krebserkrankungen die operative Entfernung des Krebsgewebes, Strahlentherapie oder Chemotherapie in Frage.

Operation bei Speiseröhrenkrebs

Bei Frühformen des Speiseröhrenkrebses kann eine Entfernung des Gewebes mit einem Endoskop bereits zur Heilung führen. Wenn radikal operiert werden kann, wird von einer Resektion der Speiseröhre gesprochen. Hierbei werden Teile der Speiseröhre und die umliegenden Lymphknoten entfernt.

Um die Speiseröhre zu ersetzen, werden Magenanteile schlauchförmig geformt und mit dem oberen Stumpf der Speiseröhre verbunden. Auch Darmanteile können verwendet werden, um die Nahrungspassage wiederherzustellen.

Strahlentherapie bei Speiseröhrenkrebs

Die Strahlentherapie wird sowohl zur Heilung als auch palliativ angewandt, um die Nahrungsaufnahme bei Schluckbeschwerden wieder zu verbessern. Bei Barrett-Speiseröhrenkrebs, also einem Krebs, der infolge eines Barrett-Syndroms entstanden ist, konnte die Strahlentherapie keine Erfolge erzielen.

Chemotherapie bei Speiseröhrenkrebs

Mit der Chemotherapie ist es möglich, dass ein zuerst als inoperabel eingestufter Krebs kleiner wird (down-sizing) und dadurch operabel wird. Momentan können mit modernen Kombinationschemotherapien in 15-20% Verbesserungen der Erkrankung erreicht werden.

Palliative Ansätze bei Speiseröhrenkrebs

Palliative Maßnahmen zielen auf eine Verbesserung der Lebensqualität ab und beinhalten im Falle des Speiseröhrenkrebses unter anderem den Erhalt der selbstständigen Nahrungsaufnahme.

Therapien wie die Anlage eines sich selbst entfaltenden Stents in der Speiseröhre können einer Einengung des Verdauungstraktes entgegenwirken und gewährleisten eine möglichst normale Nahrungsaufnahme bis zum Tod.

Das gleiche Ziel hat eine Tumorablation, bei der einengendes Krebsgewebe mit Laser oder Hitze (meist Argon-Plasmakoagulation) entfernt wird. Sollte es nicht mehr möglich sein, die Speiseröhrenpassage zu erhalten, kann eine Magensonde (PEG-Sonde) zu Ernährung angelegt werden.

Heilungsaussicht und Lebenserwartung

Die Schwierigkeit bei Speiseröhrenkrebs besteht darin, dass er meist spät Symptome zeigt, weswegen 90% der Tumoren erst in fortgeschrittenen Stadien entdeckt werden. Je früher ein Speiseröhrenkarzinom diagnostiziert wird, desto günstiger fällt die Prognose aus.

Der Speiseröhrenkrebs neigt dazu, zu metastasieren. Das bedeutet, dass es zur Absiedelung von Krebszellen in andere Organe kommt. Speiseröhrenkrebs befällt in den meisten Fällen zunächst die umliegenden Lymphknoten. Erst spät breitet er sich über die Blutbahn (hämatogen) aus. Dann vor allem in Lunge, Leber und Knochen, jedoch wird das meist nicht mehr vom Betroffenen erlebt.

Eine Therapie mit Heilungsaussicht ist nur dann möglich, solange keine Metastasen (Tochtergeschwülste) in Lymphknoten oder fremden Organen zu finden sind. Der Tumor muss begrenzt, also nicht in umliegendes Gewebe eingewachsen sein und sollte sich nicht im oberen Drittel der Speiseröhre befinden. In diesen Fällen ist er meist nicht operabel.

Der Barrett-Speiseröhrenkrebs findet sich zu 95% im unteren Drittel der Speiseröhre. Das Plattenepithelkarzinom kann in allen Anteilen der Speiseröhre auftreten.

Ohne Operation beträgt die Überlebenszeit durchschnittlich unter einem Jahr. Etwa 40% der Speiseröhrentumoren werden als operabel eingeschätzt und mit dem Ziel der Heilung therapiert.

Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei diesen Patienten bei 10-20%. Die Operation ist mit Risiken verbunden und etwa 10% der Operationen werden nicht überlebt. Bei palliativer Therapie liegt die 5-Jahres-Überlebensrate bei 4%.

Alternativ kann bei inoperablen Tumoren oder Tumoren im oberen Drittel der Speiseröhre eine Radiochemo-Therapie zu einer 3-Jahres-Überlebensrate von 30% führen.

Vorbeugung und Früherkennung

Um einer Speiseröhrenerkrankung vorzubeugen, sollten die entsprechenden Risikofaktoren vermieden werden. Dazu zählt neben dem Verzicht auf übermäßigen Konsum von hochprozentigem Alkohol auch die Nikotinabstinenz.

Da sich die Krebserkrankung auf dem Boden eines Refluxes von Magensaft in die Speiseröhre entwickeln kann, sollten auch die Risikofaktoren für diese Erkrankung minimiert werden. Dazu gehören unter anderem Übergewicht und bestimmte Medikamente.

Besteht bereits ein Reflux oder ist es gegebenenfalls schon zu einer Umwandlung des Gewebes im unteren Speiseröhrenabschnitt gekommen (Barrett-Syndrom), dann sind vorsorgliche ärztliche Untersuchungen unerlässlich. In regelmäßigen Abständen sollten dabei Endoskopien mit Probenentnahmen erfolgen, sodass eine Krebserkrankung möglichst früh erkannt und therapiert werden kann.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für Speiseröhrenkrebs?

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Speiseröhrenkrebs überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellen:

  • Herold -Innere Medizin 2016
  • Heiner Greten – Innere Medizin 12.Auflage
  • Duale Reihe – Innere Medizin 2009
  • Amboss, Nachschlagewerk für Mediziner
  • next.amboss.com/de/article/vg0AC2
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