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Arthrose der Schulter (Omarthrose)

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Was ist eine Omarthrose?

Bei der Omarthrose oder Schulterarthrose handelt es sich um einen fortschreitenden Gelenkverschleiß, bei dem Knorpel und Knochen des Schultergelenks abgerieben werden.

Sowohl die Gelenkpfanne des Schulterblatts als auch der Gelenkkopf des Oberarms können chronisch abgenutzt werden. Manifestieren sich entzündliche Veränderungen in einem verschlissenen Schultergelenk, spricht man von einer aktivierten Omarthrose.

Da unser Schultergelenk relativ geringen Druckbelastungen ausgesetzt ist (etwa im Vergleich zum Kniegelenk), kommen Schulterarthrosen eher selten vor. Meist kann die genaue Ursache nicht identifiziert werden, jedoch werden besonders bei älteren Patienten Stoffwechselstörungen vermutet, die zu einem Ungleichgewicht zwischen Knorpelaufbau und Knorpelabbau führen.

Ebenso können Alltags- oder Sportverletzungen, die zunächst das Gelenk beschädigen und in der Folge die Mobilität und Stabilität einschränken, zur Entwicklung einer Arthrose führen. Der Grund hierfür ist, dass das Schultergelenk in erster Linie durch eine Gruppe von Muskeln (Rotatorenmanschette) stabilisiert und bewegt wird, sowie eine Gelenklippe (Labrum) zusätzlich für die Stabilität des Gelenks sorgt. Schädigungen der Rotatorenmanschette oder des Labrum haben demnach Einbußen in der Gelenkstabilität zur Folge, was sich negativ auf die Knorpelflächen des Gelenks auswirkt.

Symptome bei Schulterarthrose

Obwohl die Abnutzung des Schultergelenks weniger häufig auftritt als der Gelenkverschleiß an unteren Extremitäten kann eine arthrotische Schulter für die betroffenen Patienten dennoch sehr unangenehm und schmerzhaft sein, die auch weitreichende Folgen haben kann, denn oft verschlechtert sich die Beweglichkeit enorm. Ein Glas aus dem Schrank zu nehmen kann für die Patienten schon zur schmerzhaften Qual werden. Bei vielen Patienten treten die Schmerzen auch gehäuft nachts auf, sodass auch eine länger dauernde Schmerzmedikation unerlässlich wird. Ferner klagen die Patienten über knirschende und knarrende Geräusche aus dem Schultergelenk bei vielen Bewegungen.

Ursachen: Wie entsteht eine Schulterarthrose?

Neben den familiären Häufungen von Arthrosen, sind vor allem langjährige Überlastungen des Schultergelenks die Hauptursache. Nicht selten finden sich bei Omarthrose Patienten auch Unfälle oder Sportverletzungen in der Krankheitsgeschichte vor. Risikogruppen sind z.B. Patienten, die handwerklich arbeiten und auch häufige Überkopfarbeiten ausüben. Hier kommt es zu einer erhöhten Belastung aller Strukturen (Muskeln, Sehnen und Bänder), die an der Stabilisierung des Gelenks teilhaben. Zu einer Verletzung kommt es klassisch infolge z.B. eines Sturzes auf die Schulter oder auch einer falschen Wurftechnik. Wird dabei eine, oder mehrere der wichtigen stabilisierenden Strukturen (z.B. Supraspinatus-Sehne) verletzt, ist das Risiko an einer Schulterarthrose zu erkranken deutlich erhöht. Besonders bei gelenknahen Frakturen, wobei mitunter Gelenkknorpel mit geschädigt sein kann, wird es wahrscheinlich in naher Zukunft zu einer Omarthrose kommen. Durch die verminderte Stabilität des Gelenks oder den direkten Knorpelverlust, kommt es dann zu einer chronischen degenerativen Entwicklung. Die Entzündung der Gelenkkapsel verursacht dabei die typischen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen einer Arthrose.

Diagnostik: Wie wird eine Schulterarthrose festgestellt?

Die Diagnose einer Omarthrose wird ärztlich nach einer umgehenden Anamnese (Befragung) und orthopädischen Untersuchung gestellt. Schildert der Patient neben Schmerzen und Bewegungseinschränkungen auch Geräusche beim bewegen (krepitieren) wird der Verdacht mit einem Röntgenbefund oder CT gesichert. Dabei achtet der Arzt besonders auf die Stellung der Gelenkpartner zueinander und die Größe des Gelenkspaltes. Ebenfalls können eine Ultraschalluntersuchung oder ein MRT Bild genauere Informationen hinsichtlich des Zustandes der Weichteile (Muskeln, Sehnen) geben. Dies ist wichtig, da so der Zustand des Gelenks wesentlich umfassender beurteilt werden kann.

Was kann man gegen Schulterarthrose tun?

Grundsätzlich gilt: je früher man handelt, desto mehr lässt sich richten. Jedoch ist eine Arthrose nicht gänzlich heilbar, da verschlissener Knorpel nicht mehr zu 100 Prozent wiederhergestellt werden kann. Aus diesem Grund zielt die Behandlung von Schulterarthrose einerseits darauf ab, Knorpelverschleiß vorzubeugen und andererseits, bereits fortschreitende Arthrosen zu unterdrücken und die Schmerzen zu lindern.

Man unterscheidet grundsätzlich zwischen konservativer und operativer Therapie, jedoch ist es häufig eine Kombination verschiedener Ansätze, die letztlich zum bestmöglichen Erfolg führt.

Konservative Therapie

Bei der konservativen Therapie werden verschiedene Therapieansätze vereinigt und dadurch kann eine Operation umgangen werden. Durch gezielte Bewegungsübungen wird die Schultermobilität wiederhergestellt und die Rotatorenmanschette gekräftigt und gedehnt. Im Rahmen einer physiotherapeutischen Behandlung werden dem Patienten gezielte Übungen nahegelegt, die auch selbstständig durchgeführt werden sollen. Zudem sind Wärme- und Kältetherapie oft hilfreich.

Schmerzmittel wie Ibuprofen können verabreicht werden, die einerseits entzündungshemmend wirken und andererseits die Schmerzen lindern, wodurch auch die Bewegungsübungen leichter durchführbar werden. Weiter können Medikamente wie etwa Hyaluronsäure direkt ins Gelenk gespritzt werden, um knorpelaufbauende Prozesse in Gang zu setzen.

Ebenso wichtig ist, dass der Patient selbst den Fortschritt der Arthrose vorbeugt, in dem er gewisse Aktivitäten wie etwa Überkopfbewegungen oder Überlastungen des Gelenks vermeidet. Längere Ruhigstellungen der Schulter sollten ebenfalls vermieden und das Gelenk regelmäßig bewegt und moderat belastet werden.

Schulterarthose Operation: Für wen ist eine Schulter-OP sinnvoll?

Eine OP ist dann sinnvoll, wenn ein Patient keinen zufriedenstellenden Status der Schulterarthrose durch eine konservative Therapie wie z.B. Physiotherapie, Injektionen und Schmerzmedikation erreichen kann. Im Falle einer Verletzung, wie eine gelenknahe Oberarmfraktur, entscheidet zusätzlich das Alter mit. Wird bei jüngeren Patienten zu einer Operation geraten, so sieht man bei Patienten über 80 Jahren eher davon ab. In manchen Fällen ist eine Operation auch unausweichlich.

Welche OP-Methoden gibt es?

Die Anzahl der Methoden und Techniken von Operationen am Schultergelenk haben sich in den letzten Jahren stark erhöht. So gibt es mittlerweile für jeden Schweregrad an Omarthrose eine passende OP-Methode. Hauptsächlich wird zwischen Gelenk erhaltenden und ersetzenden Verfahren unterschieden:

Arthroskopie

Mittels einer Schulterarthroskopie können in einem minimal invasiven Eingriff (wenig Weichteilschaden, kleine Narben) in frühen Stadien der Arthrose kleine ''reparaturen'' vorgenommen werden. Der Operateur entfernt vernarbtes oder entzündetes Gewebe, reinigt das Gelenk und kann sogar Knorpel transplantieren. Diese Techniken dienen einem möglichst langen Hinauszögern der Arthrose und einem bestmöglichen anatomischen Erhalt des Gelenks.

Schulterprothese

Ist die Arthrose im Schultergelenk noch nicht sehr weit fortgeschritten und eher auf einen Gelenkpartner (Gelenkpfanne- oder Kopf) beschränkt, so kann ein Teilgelenkersatz zu einer verbesserten Funktion und Schmerzlinderung beitragen. Ebenfalls wird so knochensparend operiert, im Falle eines Austauschs von Prothesenmaterial. Bei einer Schulter-TEP (Totalendoprothese) wird das gesamte Gelenk ersetzt. Abhängig von den knöchernen- und Muskel-Sehnen-Defekten, entscheidet der Chirurg, ob eine anatomische oder inverse (Gelenkkopf und Pfanne vertauscht) eingesetzt werden.

Welche Ärzte sind Spezialisten für Schulterarthrose

Patienten, welche an Schulterschmerzen oder einer Arthrose im Schultergelenk leiden, sollten sich in erster Linie bei einem Facharzt für Orthopädie mit Schwerpunkt Schulterchirurgie vorstellen. Ebenfalls sind Sportmediziner oder orthopädische Rheumatologen geeignete Ansprechpartner. Gilt die Diagnose als gesichert und kommt eine Operation in Betracht, so empfiehlt es sich einen erfahrenen Operateur im Bereich Schulterendoprothetik aufzusuchen. Diese finden Patienten sowohl in niedergelassenen Praxen, als auch in Gelenk- und Endoprothetikzentren.

Quellen:

  • http://www.dvse.info/
  • Wirth/Mutschler; Praxis der Orthopädie und Unfallchirurgie. 3. Auflage, 2013, Thieme Verlag.
  • Prometheus Anatomie, Thieme Verlag
  • Duale Reihe Orthopädie und Unfallchirurgie
  • Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie
  • Bundesverband für Medizintechnik


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