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Informationen zum Bereich Schulterprothese
Wann ist ein künstliches Schultergelenk notwendig?
Das Schultergelenk als eine Art Kugelgelenk ist nur wenig knöchern verankert. Dadurch ist der Bewegungsspielraum des Schultergelenks sehr hoch. Mit diesem hohen Bewegungsumfang, das garantiert wird durch ein Zusammenspiel von Muskeln, Bändern und der Gelenkkapsel, können auch große Beschwerden auftreten. Diese müssen diagnostisch immer auch im Hinblick auf die Weichteile genau untersucht werden, um Sehnenrisse oder Schulterarthrose, sehr häufig bei Patienten der älteren Generation zu beobachten, auszuschließen.
Etwas mehr als 50 % aller über 70-jährigen Patienten weisen Risse in der Rotatorenmanschette des Schultergelenks auf. Da gerade die Rotatorenmanschette für die Bewegungen der Schulter zuständig ist, entstehen hierbei Ruhe- und Bewegungsschmerzen, die in der Folge zu Bewegungseinschränkungen führen.
Schulterschmerzen möglichst schnell abklären
Andererseits sind nicht alle Schulterschmerzen auf eine Abnutzung der Gelenke zurückzuführen, denn auch Schädigungen im Bereich der Sehnen und Muskeln, beispielsweise beim Engpass-Syndrom, können zu Schulterschmerzen führen. Der Auslöser in solch einem Fall sollte möglichst schnell abgeklärt werden, um eventuelle konservative bzw. arthroskopische Therapien mit Medikamentengabe einzuleiten. Gerade im höheren Lebensalter neigt die Schulter aufgrund von Entkalkungen zu Brüchen und Versteifungen, die in der Folge Grund für eine Schulterprothese sein können.
Wie häufig werden künstliche Schultergelenke eingesetzt?
Schulterprothesen gehören heute zu den Routinetherapien, schon in den 50er Jahren wurden überall auf der Welt Schulterprothesen eingesetzt, wobei die Fallzahl der Prothesen im Verhältnis zu denen der Knie- oder Hüftprothesen noch relativ niedrig ist. Heutzutage haben sich allerdings eine große Anzahl an Schulterprothesen etabliert, die die verschiedenen Probleme gut lösen können und mit denen durch physiotherapeutische Maßnahmen eine sehr gute Rehabilitation erreicht werden kann.
Schulterprothesen Operation
Mittlerweile gibt es verschiedene Formen der Schulterprothese, die einhergehen können mit oder ohne Pfannenersatz. Je nachdem, wie groß die Schädigung ist, entscheidet der Operateur, ob er auch die Pfanne ersetzt oder nicht. Außerdem hängt es auch maßgeblich von der Schädigung ab, wie gut der Patient rehabilitiert und die ursprüngliche Schulterfunktion wiederaufnehmen kann.
Oberflächenprothese an der Oberarmkugel
Der sogenannte Oberflächenersatz an der Oberarmkugel ist der kleinste Eingriff, der auch minimal-invasiv und muskelschonend durchgeführt werden kann. Hat die Gelenkpfanne zudem noch eine glatte und gute Oberfläche, kann sogar auf den Pfannenersatz während dieser OP verzichtet werden. Werden noch gewisse Kriterien von der Gelenkpfanne erfüllt, kann auch auf eine halbe Prothese am Oberarmkopf zurückgegriffen werden. Dazu müssen allerdings die Muskeln und der Bandapparat noch funktionstüchtig sein.
Ist die Muskulatur aufgrund von Nervenschädigungen gelähmt, kann in diesem Fall nicht auf ein künstliches Schultergelenk zurückgegriffen werden, sind Muskeln und Sehnen allerdings intakt, so kann eine Kappen- oder auch Oberflächenprothese Abhilfe schaffen.
Wenn die Schädigung schon weiter fortgeschritten ist, kann der Operateur die Oberflächenprothese mit einer Gelenkpfanne aus Polyethylen kombinieren, die er bei gutem Knochen, meist also junge Patienten, zementfrei einsetzen kann, aber bei schlechtem Knochen, meist also ältere Patienten, einzementieren muss. Wenn der Knochen allerdings schon sehr weich und osteoporotisch ist, so kann die Prothese nicht sicher und fest im Knochen verankert werden, sodass meist eine Stielprothese notwendig wird, die in den Oberarmschaft hineinragt und hier mit Knochenzement befestigt wird. In einigen Fällen kann man die Stielprothese auch bei schlechtem Knochen zementfrei adaptieren, in der Annahme, dass der Stiel eine bessere Verankerung für die Kappenprothese darstellt.
Völlig anders sieht die Situation aus, wenn die Schulter schon zahlreiche Schäden an den Sehnen und an der Rotatorenmanschette aufweist. In diesen Fällen kann man noch auf Muskel- und Sehnenplastiken zurückgreifen, die in Kombination einer künstlichen Pfanne aus Polyethylen und einer speziell hierfür entworfenen Stielprothese mit großen und beweglichen Kugelköpfen besteht, sodass man auch hier meist gute Ergebnisse erzielt. Wenn die Sehnen aber schon so stark geschädigt sind, dass die Funktion eingeschränkt ist und der Oberarmkopf im Röntgenbild direkt unter dem Schulterdach steht, muss in den allermeisten Fällen auf eine inverse Schulterprothese zurückgegriffen werden.
Die inverse oder umgekehrte Schulterprothese
Die Prognose für diese Art von Prothese ist sehr gut, wenn der Deltamuskeln außerhalb der Schulter soweit funktionstüchtig ist und imstande ist, die Schulter zu bewegen, was allerdings nach der Operation eines gewissen Trainings bedarf. In vielen Fällen kann auch hier ein sehr gutes Ergebnis erzielt werden, obwohl die Sehnen, die die Schulter bewegen, nicht beteiligt sind.
Heutzutage sind relativ moderne Verfahren entwickelt worden, die aufgrund ihrer Komplexität allerdings nur bei Patienten über 70 Jahren angewandt werden, weil es bei dieser Prothese nahezu keine Rückzugsmöglichkeit gibt, da der Knochen das Schulterimplantat meist nicht alleine halten kann. Der Grund liegt einfach darin, dass man davon ausgeht, dass die Belastung bei älteren Patienten geringer ist, da sie weniger aktiv sind, das Implantat länger halten kann und man bei gegebener Lebenserwartung davon ausgeht, dass die inverse Prothese nicht ausgetauscht werden muss.
Was passiert nach der Schulterprothese Operation?
Mittlerweile erlauben es spezielle Schmerzkatheter die Operation auch unter Teilnarkose durchzuführen, um die Patienten, nicht übermäßig durch die Narkose zu schwächen. Die Schmerzkatheter erlauben es dem Patienten ebenfalls nach der Operation frühzeitig Übungen mit der Schulter anzufangen, ohne dabei große Schmerzen zu verspüren. Generell dürfen die meisten künstlichen Schultergelenke früh mobilisiert und bewegt werden, wobei das Heben und Tragen von Gewichten über zwei Kilogramm für die ersten Tage nach der Operation vermieden werden sollte. Sehr wichtig ist dies bei inversen Prothesen: Der Patient sollte sich auch Monate nach der Operation keinesfalls auf die operierte Schulter abstützen, um eine Auslockerung der Pfannenimplantate mit den Kugelköpfen zu vermeiden.
Die Nachbehandlung einer Schulterprothese ist sehr vielfältig: Während eines meist 11 tägigen stationären Aufenthalts werden Physiotherapie, Motorschienenbehandlung, Massagen und Lymphdrainagen, Schmerztherapien und Kälteanwendungen auch ambulant fortgeführt und abgeschlossen. Für gewöhnlich werden sechs Wochen nach der Operation sowie ein Jahr später und dann alle zwei Jahre Nachuntersuchungen und Röntgenbilder angefertigt, um Schwächungen im gesamten Schulter-Implantat-System zu erkennen und möglichst frühzeitig zu beheben.
Die Schulterprothese und Sport
Die Rückkehr in den sportlichen Alltag nach einer Schulterprothesen-Operation hängt maßgeblich vom Zustand der Schulter vor der Operation ab. Wenn die Sehnen und Muskeln schon hier derart zerstört oder atrophiert sind, ist es ersichtlich, dass auch eine Prothese keine Wunder bewirken wird, sodass der Anspruch selbstverständlich niedriger gehalten werden muss und Überkopfsportarten höchstwahrscheinlich nicht mehr ausgeübt werden können. Meist können die Patienten aber Sportarten wie Schwimmen, Nordic Walking, oder Radfahren weiterhin ausüben, weil diese die Schulter nicht allzu stark belasten.
Wurde aber im Rahmen einer Schulteroperation “nur” eine Kappenprothese gesetzt, ist immer wieder zu beobachten, dass die Patienten zu Sportarten wie Tennis, Volleyball oder Basketball zurückkehren. Sportarten wie Golf können in einigen Fällen auch wiederaufgenommen werden, wenn die Schädigung nicht zu groß war und insgesamt eine muskelstabile Situation herrscht
Generell sollte die operierte Schulter vorsichtig und nur leicht belastet werden, dies gilt insbesondere bei Operationen, bei denen eine inverse Schulterprothese eingesetzt worden ist, um Auslockerungen des Implantats zu vermeiden.
Haltbarkeit von Schulterprothesen
Die Erfolgsaussichten von Schulterprothesen können heutzutage problemlos mit denen der Knie- oder Hüftprothesen mithalten. In den letzten Jahren ist die Haltbarkeit sogar weiter angestiegen, sodass man heute gewissenhaft von einer Haltbarkeit von über 10 Jahren in über 90 Prozent der Fälle ausgehen kann.
Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für eine Schulterprothesen Operation in Deutschland und der Schweiz?
Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für ein künstliches Schultergelenk? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen. Je mehr Schulteroperationen ein Arzt durchführt, desto erfahrener wird er in seinem Spezialgebiet.
Somit sind Spezialisten für Schulterprothesen Orthopäden, die sich auf die operative Versorgung der Schulter und die Implantation von künstlichen Gelenken spezialisiert haben. Durch ihre Erfahrung und langjährige Tätigkeit als Orthopäden mit dem Schwerpunkt Schulterchirurgie oder Endoprothetik sind sie für die Implantation einer Schulterprothese der richtige Ansprechpartner.
Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken aus Deutschland und der Schweiz sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Schulterendoprothetik überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.
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