Was ist eine Embolisation?

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Ärzteliste Embolisation


Informationen zum Bereich Embolisation

Die Embolisation bezeichnet den künstlichen Verschluss eines Blutgefäßes. Dies geschieht durch Einbringen von Medikamenten, hochkonzentrierten Alkohol, Gefäßkleber oder von Fremdmaterial aus z.B. Kunststoff oder Metall. Bei geradlinigen Blutgefäßen erhält das entsprechende Versorgungsgebiet hinter der Embolisationsstelle keine Blutzufuhr mehr, sodass entsprechendes Gewebe, z.B. ein bösartiger Tumor, abstirbt. Bei einer unnatürlichen Gefäßbrücke oder Gefäßausbuchtung führt die Embolisation zur Herstellung einer gesunden Gefäßlaufbahn.

Wann wird eine Embolisation durchgeführt?

Gewisse bösartige Tumore können durch eine Embolisation gezielt angegriffen werden. Durch die Embolisation wird die Zufuhr von Blut und damit von Nährstoffen und Sauerstoff gestoppt. Die Krebszellen können durch die abgehaltene Versorgung nicht mehr oder nur noch langsam wachsen.

Krankhafte Aussackungen von Gefäßen und Gefäßknäuel ( arteriovenöse Fistel ) können ebenfalls durch Embolisation behandelt werden. Die Gefäßwände an Stellen der Aussackungen sind dünn und instabil, sodass dort ein erhöhtes Risiko für ein Einreißen der Gefäßwand besteht, welche eine Blutung zur Folge hätte. Passiert so eine Aneurysmaruptur oder Fistelruptur z.B. im Gehirn kann das lebensgefährlich für den Betroffenen sein.

Podcast Gelenkembolisation

Häufige Verfahren

Prostata Embolisation

Die benigne Prostatahyperplasie ist eine gutartige Vergrößerung der Prostata. In der Regel sind ältere Männer von dieser langsam-wachsenden Erkrankung betroffen. Die Durchführung der Prostata Embolisation kann in lokaler Betäubung erfolgen. Über die Leiste wird ein Führungsschlauch (medizinischer Begriff: Katheter) in das arterielle Blutgefäß eingeführt und unter Röntgenkontrolle bis zur Prostata vorgeschoben. Anschließend wird durch Einbringen von Embolisationspartikeln das Prostata-versorgende Gefäß verschlossen.

Myomembolisation

Gebärmuttermyome sind gutartige hormonabhängige Tumore, die aus dem Gebärmuttermuskel entstehen. Je nach Größe können Myome asymptomatisch sein oder Symptome wie eine vermehrte Monatsblutung und Schmerzen bei der Monatsblutung hervorrufen. Die Myom Embolisation kann eine Alternative zur operativen Entfernung darstellen. Hierfür werden über einen Führungsschlauch spezielle Plastik-Kügelchen in die zuführende Arterie für die Gebärmutterregion, in der das Myom liegt, eingebracht. Die Blutzufuhr zu diesem Areal vermindert sich nach der Embolisation, sodass das Myom schrumpft.

Podcast Uterus-Myomembolisation

Tumorembolisation

Ein Tumor beschreibt eine Zunahme eines Gewebes. Im engeren Sinne wird dieser lateinische Begriff für Ansammlungen von körpereigenen Zellen verwendet, die sich selbstständig vermehren. Tumore können sowohl gutartig als auch bösartig sein. Für ihr Wachstum brauchen Tumore viel Sauerstoff und Nährstoffe, welche durch die arteriellen Blutgefäße angeliefert werden. Im Rahmen einer Tumorembolisation wird in das Blutgefäß, welches den Tumor mit Blut versorgt, verschließendes Material, Chemotherapeutika oder radioaktive Partikel eingebracht.

Chemoembolisation

Bei Leberkrebs oder Lebermetastasen von anderen Krebsarten in der Leber kann eine besondere Form der Embolisation durchgeführt werden: die transarterielle Chemoembolisation (TACE) . Dies ist möglich, da die Blutversorgung von Tumoren der Leber hauptsächlich über die Leberarterie und deren Äste abläuft, während das normale Lebergewebe hauptsächlich durch Blut der Pfortader versorgt wird. Bei der TACE wird über den ausgewählten Ast der Leberarterie erst ein Zytostatikum eingespritzt und anschließend eine Substanz, die die Arterie verschließt. Die TACE ist zur Überbrückung der Zeit bis zur Operation oder zur Verkleinerung des Tumors sinnvoll.

Gefäßembolisation bei Aneurysma

Aneurysmata im Kopf können durch winzige Spiralen aus Platin ungefährlich gemacht werden. Über die Leiste wird ein kleiner Katheter mit kleinen Spiralen aus Platin in das Aneurysma geschoben. An der richtigen Stelle platziert werden diese sogenannten Coils vom Katheter gelöst und in die Wandaussackung der Arterie eingesetzt. Die Coils bewirken eine Verklumpung von Blutzellen an dieser Stelle und somit den körpereigenen Verschluss des Aneurysmas.

Welche Risiken gibt es?

Wie bei jedem medizinischen Eingriff können Komplikationen auftreten. Die meisten Komplikationen treten durch den Eingriff selbst auf. Es kann zu Nachblutungen oder einer Entzündung an der Einstichstelle für den Katheter kommen. Patienten können allergisch auf Materialien und Medikamente reagieren. Durch den Untergang von Gewebe werden Botenstoffe ausgeschüttet, die das sogenannte Postembolisationssyndrom auslösen können. Betroffene verspüren bei diesem Syndrom innerhalb der ersten 72 Stunden nach der Behandlung Übelkeit, Gliederschmerzen, Bauchschmerzen und zeigen eine erhöhte Temperatur. Des Weiteren kann bei jeder Embolisation das eingebrachte Material verschleppt werden und so auch ungewollt gesundes Gewebe von der Blutzufuhr abschneiden. Außerdem kann es speziell nach einer Prostata Embolisation zu blutigem Urin und blutigem Stuhlgang kommen. Auch die Prostata und die dazugehörigen Drüsen können sich entzünden.

Quellen:

  • Stewart: Uterine fibroids. In: The Lancet. Band: 357, Nummer: 9252, 2001, doi: 10.1016/S0140-6736(00)03622-9.
  • Jensen: Aneurysma. Stand: 2017. Abgerufen am: 11.09.2020.
  • Krams et al.: Kurzlehrbuch Pathologie. Georg Thieme Verlag 2013, ISBN: 978-3-131-43252-0.
  • Cissarek: Gefäßmedizin: Therapie und Praxis. ABW Wissenschaftsverlag 2009, ISBN: 3-936-07289-2.
  • Michel et al.: Die Urologie. Springer 2016, ISBN: 978-3-642-39939-8.
  • Herold et al.: Innere Medizin. Eigenverlag 2012, ISBN: 978-3-981-46602-7.
  • Müller: Chirurgie (2014/15). 11. Auflage Medizinische Verlags- und Informationsdienste 2011, ISBN: 3-929-85110-5.

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