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Pleurakarzinose

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Informationen zum Bereich Pleurakarzinose

Was ist eine Pleurakarzinose?

Bei einer Pleurakarzinose ist die Pleura, auch Brustfell genannt, von Metastasen eines bösartigen Tumors befallen. Sie gilt als Zeichen eines fortgeschrittenen oder sogar generalisierten Stadiums einer Krebserkrankung. Die Häufigkeit der Pleurakarzinose beträgt in Deutschland etwa 56 000 Fälle pro Jahr.

Die Pleura liegt im Brustkorb und besteht aus zwei Häuten, dem Rippenfell, oder Pleura parietalis, welches den Brustkorb von innen auskleidet, und dem auf der Lunge aufliegenden Lungenfell, oder Pleura visceralis. Dazwischen befindet sich der wenige Millimeter breite Pleuraspalt, der seröse Flüssigkeit enthält.

Patientinnen und Patienten mit eine Pleurakarzinose haben insgesamt eine schlechte Prognose mit einer durchschnittlichen Überlebenszeit von etwa vier Monaten und einer 1-Jahres-Überlebensrate von 18%. Die Prognose ist allerdings stark von der Art der zugrunde liegenden Krebserkrankung abhängig. So beträgt das mittlere Überleben bei Brustkrebs sogar mehrere Jahre.

Wie kommt es zu einer Pleurakarzinose?

Jeder Metastasen bildende bösartige Tumor kann zu einer Pleurakarzinose führen. Dabei kann die Ausbreitung direkt durch Wachstum des Tumors in benachbarten Organen, aber auch durch Streuung von Tumorzellen über Blut- oder Lymphgefäße.

Am häufigsten wird die Pleurakarzinose durch das Bronchialkarzinom (Lungenkrebs) ausgelöst. Der insgesamt am zweithäufigsten und bei Frauen am häufigsten in die Pleura metastasierende Tumor ist das Mammakarzinom (Brustkrebs). Es folgen maligne Lymphome, Ovarialkarzinome und Magenkarzinome.

Welche Symptome treten bei einer Pleurakarzinose auf?

Eine Pleurakarzinose führt in der Regel über verschiedene Mechanismen, wie eine Entzündungsreaktion und eine Abflussstörung durch Befall von Lymphknoten, zu einem Pleuraerguss – also einer deutlichen Zunahme der Flüssigkeitsmenge im Pleuraspalt, die zur Verdrängung von Lungengewebe führen kann.

Betroffene Patientinnen und Patienten verspüren dadurch oft Luftnot bei Belastung. Große Pleuraergüsse können auch in Ruhe Luftnot verursachen. Auch unproduktiver Husten und Schmerzen im Bereich des Brustkorbs können im Rahmen einer Pleurakarzinose auftreten. Bei etwa einem Viertel der Betroffenen verursacht die Pleurakarzinose allerdings keine Symptome.

Zusätzlich kann jede zugrunde liegende Krebserkrankung folgende Symptome auslösen:

  • Gewichtsverlust

  • Abgeschlagenheit/ Müdigkeit

  • Nachtschweiß

  • Weitere Symptome abhängig vom Primärtumor, (z.B. Hautveränderungen oder Sekretabsonderung bei Brustkrebs, stark geschwollene Lymphknoten bei Lymphomen etc.)

Wie erfolgt die Diagnose einer Pleurakarzinose durch den Arzt?

Am Anfang der Diagnostik steht eine ausführliche Anamnese, in der unter anderem Symptome einer Krebserkrankung und einer Pleurakarzinose, sowie Risikofaktoren für die Entwicklung eines bösartigen Tumors (z.B. Rauchen, genetische Prädisposition) erhoben werden.

In der körperlichen Untersuchung können über einem Pleuraerguss ein lokal abgeschwächtes Atemgeräusch beim Abhören mit dem Stethoskop sowie ein verminderter Klopfschall auffallen. Zusätzlich können weitere Untersuchungsbefunde auf den zugrunde liegenden Tumor hinweisen.

Durch eine Röntgenuntersuchung können Flüssigkeitsmengen ab 200ml im Pleuraspalt nachgewiesen werden. Dadurch wird ein Großteil der Pleuraergüsse im Rahmen einer Pleurakarzinose erfasst, da diese nur in 10% der Fälle kleiner sind als 500ml. Mithilfe einer Ultraschalluntersuchung können sogar noch deutlich kleiner Ergüsse detektiert werden.

Ein Pleuraerguss unklarer Ursache erfordert eine diagnostische Pleurapunktion. Dabei wird der Pleuraspalt nach Applikation eines lokalen Betäubungsmittels mit einer Nadel punktiert und die Flüssigkeit abgelassen. Diese wird anschließend untersucht, um auf die Ursache des Ergusses schließen zu können. Bei malignen Pleuraergüssen im Rahmen einer Pleurakarzinose finden sich in der histologischen Untersuchung des Punktats in 50-90% der Fälle Tumorzellen. Die Genauigkeit dieser Untersuchung ist unter Anderem davon abhängig, wie fortgeschritten die Krebserkrankung und wie erfahren die untersuchende Person ist.

Um die Wahrscheinlichkeit einer richtigen Diagnose bei Verdacht auf Pleurakarzinose zu erhöhen, oder um weitere Tests an Tumorzellen durchführen zu können, die vorhersagen sollen, ob die Erkrankung auf bestimmte Therapien anspricht, kann eine thorakoskopische Probenentnahme erfolgen. Bei diesem minimalinvasiven Eingriff werden dünne Instrumente durch kleine Schnitte zwischen den Rippen eingeführt, mit deren Hilfe eine Gewebeprobe entnommen wird. In dieser sind Krebszellen, falls vorhanden, fast immer auch nachweisbar.

Wie kann eine Pleurakarzinose behandelt werden?

Die kausale Therapie der Pleurakarzinose ist die Behandlung der Krebserkrankung. Verschiedene Therapien wie Chemotherapie, Hormontherapie oder Antikörpertherapie wirken systemisch auf alle Krebszellen im Körper, auch im Bereich der Pleura. Bei einer Strahlentherapie können Pleurametastasen mitbestrahlt werden.

Da aufgrund der oft weit fortgeschrittenen Tumorerkrankung bei einer Pleurakarzinose meist ein palliatives Therapieziel verfolgt wird, ist etwa eine nebenwirkungsreiche Chemotherapie oft nicht erwünscht. Stattdessen steht die symptomatische Behandlung im Vordergrund. Um, neben der bedarfsgerechten medikamentösen Behandlung von Schmerzen die weiteren Symptome der Pleurakarzinose so gut wie möglich zu kontrollieren, kommen folgende Therapien infrage:

  • Pleurapunktionen zum Ablassen des Ergusses

  • Einlage eines temporären oder permanenten Pleurakatheters, sodass Flüssigkeit dauerhaft abfließen kann und einem erneuten symptomatischen Erguss vorgebeugt wird

  • Pleurodese (Verkleben der beiden Pleurablätter um einen erneuten Erguss zu verhindern)

  • Pleurektomie (Resektion der Pleura zur Reduktion der Tumormasse und Vorbeugung weiterer Ergüsse)

Wann ist eine Operation erforderlich und wie läuft sie ab?

Eine minimalinvasive Operation kann bei starkem Verdacht auf Pleurakarzinose ohne Nachweis von Tumorzellen im Punktat sinnvoll sein, um durch eine Gewebeprobe die Diagnose zu stellen, bzw. auszuschließen.

Bei nachlaufenden malignen Pleuraergüssen ist die Einlage einer Thoraxdrainage erforderlich. Kann sich die Lunge dadurch vollständig ausdehnen, ist eine Pleurodese möglich, um weiteren Pleuraergüssen vorzubeugen und so die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Hierfür wird eine sklerosierende Substanz, z.B. Bleomycin oder Talkum entweder über die Drainage, oder in einem minimalinvasiven Eingriff in den Pleuraspalt eingebracht, die den Pleuraspalt verschließt.

Sind bereits mehrere Versuche der Pleurodese fehlgeschlagen, zum Beispiel, weil der Pleuraerguss schneller nachläuft, als die sklerosierenden Substanzen wirken können, kann eine Pleurektomie durchgeführt werden. Auch hier handelt es sich um einen minimalinvasiven Eingriff.

Minimalinvasive Operationen im Inneren des Brustkorbs werden als thorakoskopische Eingriffe bezeichnet. Sie finden in Vollnarkose statt. Zunächst werden kleine Schnitte gemacht, durch die anschließend eine Kamera mit Lichtquelle und spezielle chirurgische Instrumente zwischen den Rippen hindurch in den Brustkorb eingeführt werden. Das OP-Team sieht während der Operation alles, was die Kamera filmt, auf einem großen Bildschirm. Nach dem Eingriff haben Patientinnen und Patienten aufgrund der kleinen Schnitte und der daraus folgenden rascheren Wundheilung deutlich weniger Schmerzen, als nach einer “offenen” Operation mit einem großen Schnitt.

Werden weitere Pleuraergüsse durch eine Operation verhindert, bessern sich Symptome wie Atemnot, Husten und Schmerzen.

Welche Ärzte & Kliniken sind Spezialisten für Pleurakarzinose?

Die Pleurakarzinose ist eine Manifestation einer Krebserkrankung und damit Teil des Fachbereiches Onkologie. In die Behandlung sind oft auch thoraxchirurgisch, anästhesiologisch, intensivmedizinisch und palliativmedizinisch ausgebildete Ärztinnen und Ärzte involviert.

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

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Quellen:

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