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Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)

Sie suchen einen Spezialisten oder eine Spezialklinik für die Behandlung von Eierstockkrebs oder Informationen zum Ovarialkarzinom? Mit unserer Facharzt- und Kliniksuche finden Sie erfahrene Spezialisten in Kliniken & Zentren. Informieren Sie sich über Symptome, Diagnose, Behandlung und Heilungschancen von Eierstockkrebs.

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Informationen zum Bereich Eierstockkrebs

Definition: Was ist Eierstockkrebs?

Tumorgewebe am EierstockEierstockkrebs ist eine bösartige Tumorerkrankung, die von den Zellen der Eierstöcke ausgeht. Jährlich erkranken circa 8000 Frauen an Eierstockkrebs. Nach dem Gebärmutterhalskrebs ist das Ovarialkarzinom der zweithäufigste Genitaltumor der Frau.

Die Prognose des Eierstockkrebses ist jedoch deutlich schlechter, da Tumoren der Eierstöcke oft erst spät entdeckt werden und sehr aggressiv sind. Der Eierstockkrebs kann prinzipiell in jedem Alter auftreten, wobei die Wahrscheinlichkeit mit dem Alter deutlich steigt.

Ursachen und Risikofaktoren: Warum entsteht Eierstockkrebs?

Eine spezifische Ursache konnte bislang nicht eindeutig identifiziert werden. Es scheint aber eine gewisse familiäre Vorbelastung zu geben. So kommen verschiedene Genveränderungen (Mutationen) bei Tumorpatienten mit Eierstockkrebs gehäuft vor. Manche davon treten auch gehäuft bei Brustkrebs auf (BRCA1, BRCA2). Das familiäre Ovarialkarzinom tritt meist auch zehn Jahre früher auf als beim Durchschnitt, der in Deutschland bei 60 Jahren liegt.

Ein weiterer Risikofaktor ist die Anzahl der Eisprünge. Je mehr Eisprünge eine Frau hat, desto höher ist das Risiko. Somit führen eine geringe Anzahl an Schwangerschaften und die seltene Einnahme der Pille vermehrt zu Eierstockkrebs. Auch Ernährungsgewohnheiten und Übergewicht können die Entstehung von Eierstockkrebs begünstigen.

Symptome: Wie bemerkt man Eierstockkrebs?

Beim Ovarialkarzinom handelt es sich leider um eine Krebsart, die erst sehr spät zu Beschwerden führt. Da der Bauchraum viel Platz zur Ausbreitung bietet, treten Symptome meist erst auf, wenn schon beide Eierstöcke und andere Organe betroffen sind und der Tumor im Schnitt ca. 10cm groß ist.

Erste Symptome können leichte Bauchschmerzen und vaginale Blutungen sein. Später, bei Mitbeteiligung von Bauchfell, Beckenorganen bis hin zum Zwerchfell, kann es zu Verstopfung, Schmerzen beim Stuhlgang, Völlegefühl, Übelkeit, Rückenschmerzen und Problemen beim Wasserlassen kommen.

Auch eine Wasseransammlung im Bauchraum (Aszites) tritt dann häufiger auf und kann zu einem prall gefüllten, schmerzhaften Bauch führen. Breiten sich Krebszellen auch in die Lunge aus (Lungenmetastasen), dann kann es auch hier zur Flüssigkeitsansammlung und Atembeschwerden kommen.

Da der Tumor den Körper enorm auszehren kann, sind Betroffene oft, trotz prallem Bauch, abgemagert, was besonders im Gesicht zu sehen ist (Facies ovarica).

Diagnose: Wie wird das Ovarialkarzinom festgestellt?

Häufig fallen bei der Ultraschalluntersuchung beim Frauenarzt Tumoren (Erhebungen) an den Eierstöcken auf. Meist handelt es sich dabei um harmlose flüssigkeitsgefüllte Blasen (Eierstockzysten), die den Hormonschwankungen unterliegen können. In seltenen Fällen kann es sich um einen bösartigen Tumor der Eierstöcke, des sogenannten Ovarialkarzinoms, handeln.

Das Patientengespräch und die körperliche Untersuchung durch den Gynäkologen weisen meist erst im Spätstadium (z.B. durch tastbaren Tumor) auf ein Ovarialkarzinom hin. Frühere Stadien werden oft durch eine transvaginale Ultraschalluntersuchung (Ultraschalluntersuchung durch die Scheide) entdeckt.

In selteneren Fällen wird auch eine CT-Untersuchung oder eine MRT-Untersuchung durchgeführt. Die endgültige Sicherung der Diagnose erfolgt durch eine Bauchspiegelung mit Entnahme und späterer Untersuchung des Gewebes.

Behandlung: Wie wird Eierstockkrebs therapiert?

Die primäre Therapie ist immer die Operation. Ziel der Operation ist es das Tumorgewebe vollständig zu entfernen. Nur so ist eine Heilung möglich. Um die verschiedene Organe bis zum Zwerchfell hin optisch beurteilen zu können, muss ein großer Längsschnitt in der Mittellinie des Bauches gesetzt werden. Nur bei Eierstockkrebs im Frühstadium kommt eine laparoskopische Operation in Frage.

Zunächst wird eine Probe des Tumors durch einen Pathologen unter dem Mikroskop untersucht. Erst wenn sich der Verdacht bestätigt, dass es sich tatsächlich um ein Ovarialkarzinom handelt, wird weiter operiert. Es werden die Eierstöcke und die Gebärmutter entnommen. Ebenso das Bauchnetz und Teile des Bauchfells.

Daraufhin werden alle Organe, Lymphknoten und das Zwerchfell genauestens untersucht und wenn möglich alle weiteren sichtbaren Tumoranteile entfernt. Dabei kann es nötig sein die Milz, Teile der Blase oder des Darms ebenfalls zu entfernen. Bei diesen oftmals schwierigen Operationen herrscht eine enge Kooperation zwischen Gynäkologen, Chirurgen, Urologen und der Intensivstation.

Je mehr Tumoranteile entfernt werden können, desto größer ist die Chance auf Heilung durch eine anschließende Chemotherapie. Die meist viermonatige Chemotherapie soll verbleibende Tumorzellen abtöten.

Auch als Frühstufen eingeteilte Ovarialkarzinome müssen bei der Operation intensiv begutachtet werden, denn in 40% der Fälle wird während der Operation eine größere Ausbreitung des Tumors entdeckt.

Die Möglichkeit einer fruchtbarkeitserhaltenden Operation (bei Kinderwunsch) ist nur im frühesten Stadium, bei Begrenzung des Ovarialkarzinoms auf einen Eierstock möglich. Die vollständige Operation wird dann nach Abschluss der Familienplanung durchgeführt.

Behandlung bei Rezidiv

Leider neigt Eierstockkrebs dazu auch nach vollständiger Entfernung des Tumors erneut aufzutreten. Dann kann eine weitere Operation, Chemotherapie oderAntikörpertherapienotwendig sein, um die Beschwerden zu lindern und die Lebenszeit zu verlängern. Eine Heilung nach einem Rezidiv ist selten.

Heilungschancen: Wie ist die Prognose bei Eierstockkrebs?

In den letzten Jahren haben sich trotz Neuerungen in der medizinischen Forschung die Heilungsraten des Ovarialkarzinoms nicht sonderlich verbessert. Grund dafür ist die späte Diagnose dieser Krebsart. In Rund 75% der Fälle hat sich das Ovarialkarzinom bei Entdeckung schon auf andere Organe ausgebreitet.

Die Prognose hängt stark vom Stadium des Tumors und dem Gesundheitszustand des Patienten ab. Die 5-Jahres-Überlebensraten liegen im besten Fall bei 80% und sinken mit zunehmender Ausbreitung des Tumors auf bis zu 10% ab.

Nach einer makroskopisch tumorfreien Operation sollen die Heilungschancen bei 60% liegen. In den höheren Stadien wird mit einem Wiederauftreten (Rezidiv) oder einem Fortschreiten des Tumors unter Therapie in 65% der Fälle gerechnet.

Da die bekannten Tumormarker nicht spezifisch für das Ovarialkarzinom sind, können sie nicht sinnvoll zur Früherkennung eingesetzt werden. Verwendung finden sie in der Tumornachsorge, um Rezidive möglichst bald zu erkennen und eventuell zu therapieren.

Für genauere Informationen bezüglich der Therapieoptionen und/oder dem Krankheitsverlauf, wenden Sie sich an vertrauensvoll an ihren Gynäkologen.

Warum sollte ich mich von einem Spezialisten für Eierstockkrebs behandeln lassen?

Wer an Tumoren der Eierstöcke erkrankt ist, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für Eierstockkrebs?

Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen. Je mehr Patienten mit Ovarialkarzinom ein Arzt behandelt und operiert, desto erfahrener wird er in seinem Spezialgebiet.

Gynäkologen und Frauenkliniken mit dem Schwerpunkt gynäkologische Onkologie verfügen über große Erfahrung in der Behandlung von Eierstockkrebs. Sie sind in der Regel als Gynäkologisches Krebszentrum und/oder Brustkrebszentrum zertifiziert und garantieren so eine optimale und zeitgemäße Diagnostik und Therapie. Viele Zentren beteiligen sich auch an Studien zur Entwicklung neuer Operationsverfahren und Therapiemethoden im Kampf gegen das Ovarialkarzinom.

Quellen:

  • http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/032-035OL.html
  • Stauber, Manfred; Weyerstahl, Thomas (2007): Gynäkologie und Geburtshilfe. 3., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Georg Thieme (Duale Reihe).
  • Keck, Christoph; Denschlag, Dominik; Tempfer, Clemens (2004): Facharztprüfung Gynäkologie und Geburtshilfe. 1000 kommentierte Prüfungsfragen ; 6 Tabellen. Stuttgart: Thieme.
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