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Darmspiegelung (Koloskopie)

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Informationen zum Bereich Darmspiegelung

Was ist eine Darmspiegelung (Koloskopie)?

In der Regel ist mit dem umgangssprachlichen Ausdruck “Darmspiegelung” eine Koloskopie gemeint. Das Wort setzt sich zusammen aus dem Wort colon – Dickdarm (lat.) und skopein - sehen, betrachten (gr.). Es handelt sich bei der Koloskopie also genaugenommen nur um eine Dickdarmspiegelung.

Der Dickdarm schließt sich an den Dünndarm an und bildet den letzten Teil des Darmes. Somit ist der Dickdarm über den After einer Untersuchung relativ gut zugänglich. Bei der gängigen Darmspiegelung wird ein flexibler Schlauch mit einer Kamera und verschiedenen Kanälen, über die zum Beispiel kleine Werkzeuge eingeführt werden können, durch den After in den Dickdarm vorgeschoben. Dadurch kann man die Schleimhaut des Dickdarms betrachten und auch Gewebeproben entnehmen (Biopsien), um Erkrankungen auszuschließen oder festzustellen. Die Dünndarmspiegelung (Enteroskopie) wird deutlich seltener durchgeführt und ist komplizierter.

Gründe: Warum wird eine Darmspiegelung durchgeführt?

Es gibt verschiedene Gründe eine Darmspiegelung durchzuführen. Bei Beschwerden wie länger anhaltenden Durchfällen, Bauchschmerzen oder Blut im Stuhl, kann eine Ärztin oder Arzt zu dieser Untersuchung anraten. Auch bei einer familiären Häufung von Darmerkrankungen bei denen es zur Ausbildung von Polypen (kleine Schleimhautausstülpungen) kommt, kann eine Darmspiegelung sinnvoll sein.

Besonders häufig wird eine Darmspiegelung jedoch auch als Vorsorgeuntersuchung durchgeführt. Ab dem 55. Lebensjahr wird in Deutschland jedem Patienten oder jeder Patientin von den gesetzlichen Krankenkassen alle 10 Jahre eine prophylaktische Darmspiegelung angeboten. Dies ist Teil der Krebsvorsorge. Darmkrebs ist in Deutschland eine häufige und bei frühzeitiger Entdeckung gut therapierbare Krebserkrankung.

Welche Darmerkrankungen können durch eine Darmspiegelung festgestellt werden?

Darmkrebs mit seinen Vorstufen in der Darmschleimhaut stellt eine sehr wichtige Erkrankung, die mit Hilfe einer Darmspiegelung diagnostiziert (und bei den Vorstufen auch entfernt) werden kann, dar.

Außerdem gibt es noch die große Gruppe der entzündlichen Darmerkrankungen, die durch die Darmspiegelung festgestellt werden können. Hierzu gehören vor allem die chronischen Krankheiten Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa. Diese können durch eine Gewebeentnahme (Biopsie) unter dem Mikroskop diagnostiziert werden. Aber auch andere Entzündungen, wie zum Beispiel die Divertikulitis (Aussackungen – so genannte Divertikel – in der Darmschleimhaut entzünden sich) können sich in der Koloskopie zeigen.

Des Weiteren wird mit einer Darmspiegelung bei Reizdarmbeschwerden eine schwerwiegende Erkrankung ausgeschlossen.

Eine dringliche, beziehungsweise notfallmäßige Darmspiegelung ist zum Beispiel bei einer akuten Blutung, oder nach verschlucken bestimmter Fremdkörper nötig, bei denen ein spontanes Ausscheiden nicht abgewartet werden kann, da sonst das Risiko für Verletzungen oder Vergiftungen steigt (z.B. scharfe/spitze Gegenstände, Batterien, Magnete).

Wie bereitet man sich auf eine Darmspiegelung vor?

Vor einer Darmspiegelung muss der Darm gereinigt werden, damit die Ärztin oder der Arzt im Darm freie Sicht hat und die Schleimhaut beurteilen kann. Dafür empfiehlt es sich, mindestens drei Tage im Voraus auf Körner und Samen zu verzichten. Auch in Früchten, wie zum Beispiel Erdbeeren oder Himbeeren enthaltene Samen gehören dazu. Am Tag vor der Untersuchung, sollte man nur noch ballaststoffarme, leichtverdauliche Nahrung, wie Joghurt oder Toastbrot zu sich nehmen.

Zwölf Stunden vor der Darmspiegelung, also in der Regel am Vorabend, wird ein Abführmittel eingenommen. Nun sollte der Patient oder die Patientin nichts mehr essen, aber reichlich Flüssigkeit zu sich nehmen, um eine Dehydrierung zu verhindern, da durch das Abführmittel für einige Stunden wiederholt flüssige Stuhlgänge ausgelöst werden. So wird der Darm vollständig gereinigt.

Sollten Medikamente eingenommen werden, die über die Darmschleimhaut aufgenommen werden, so ist es möglich, dass diese aufgrund des Abführmittels nicht ausreichend aufgenommen werden und ihre Wirkung nicht, oder nur teilweise, entfalten können. Dazu gehören auch hormonelle Verhütungspillen. Patientinnen, die mit der Pille verhüten, sollten daher für die Dauer des Monats zusätzlich mit Kondomen verhüten. Wer andere Medikamente nimmt, deren regelmäßige Einnahme dringen notwendig ist, wie zum Beispiel einige Herzmedikamente, sollte im Vorfeld mit seinem Arzt oder seiner Ärztin darüber sprechen.

Da es während der Darmspiegelung zu Verletzungen der Schleimhaut und somit zu Blutungen kommen kann, kann das Aussetzen einer blutverdünnenden Medikation sinnvoll sein. Auch dies sollte mit der behandelnden Ärztin bzw. Arzt abgesprochen werden.

Dass man vor einer Darmspiegelung nicht duschen sollte, ist ein Mythos, für den es keine medizinische Grundlage gibt.

Ablauf und Dauer: Was passiert bei einer Darmspieglung?

Der Eingriff selbst kann ambulant erfolgen und macht keinen stationären Aufenthalt im Krankenhaus notwendig. Auch eine Narkose ist nicht nötig. So erfolgt die Darmspiegelung meist in einem schläfrigen Dämmerzustand, durch die Gabe eines Beruhigungsmittels, der ähnlich wie eine Narkose empfunden wird. Schmerzhaft ist eine Darmspiegelung nicht. Bei der Untersuchung, die in etwa eine halbe Stunde dauert, liegt man auf der Seite. Der Untersucher oder die Untersucherin führt den Schlauch (das Koloskop) mit Hilfe von etwas Gleitmittel durch den After ein und schiebt diesen bis zum Ende des Dickdarms vor. Für bessere Sicht wird etwas Luft in den Darm gepumpt. Nun wird der Schlauch langsam zurückgezogen und alles genau betrachtet. Bei Auffälligkeiten wird eine Probe entnommen. Kleine Polypen, die sich, wenn sie im Darm verbleiben, zu Darmkrebs entwickeln könnten, können mit einer über das Koloskop vorgeschobenen Schlinge entfernt werden. Anschließend werden sie histopathologisch untersucht, um sicherzugehen, dass es sich noch um gutartige Tumore handelt. Wird ein Tumor gefunden, der aufgrund seiner Form oder Größe nicht während der Darmspiegelung entfernt werden kann, muss ein operativer Eingriff geplant werden.

Nach der Untersuchung ist man nur noch kurz in ärztlicher Betreuung, bis die Wirkung des Beruhigungsmittels nachgelassen hat, und kann sich am selben Tag nach Hause abholen lassen (da man aufgrund des Medikaments nicht am Straßenverkehr teilnehmen darf).

Risiken & Nebenwirkungen: Welche Komplikationen können bei einer Koloskopie auftreten?

Die Koloskopie ist ein gut erprobtes, risikoarmes Verfahren. In sehr seltenen Fällen kann es zu Blutungen oder gar Durchstoßung des Darms mit dem Untersuchungsgerät kommen. Außerdem können manche Menschen durch das Beruhigungsmittel Herz-Kreislaufprobleme oder allergische Reaktionen entwickeln. Ihr persönliches Risiko wird die Ärztin / der Arzt vor der Untersuchung mit Ihnen besprechen.

Nachsorge: Was ist nach einer Darmspiegelung zu beachten?

Gab es bei der Darmspiegelung keine auffälligen Befunde, ist keine spezifische Nachsorge nötig. Es ist lediglich darauf zu achten in den ersten 24 Stunden nach der Gabe des Beruhigungsmittels keine Maschinen zu bedienen. Durch die bei der Untersuchung eingeführte Luft kann es außerdem zu Blähungen kommen und durch eine Restwirkung des Abführmittels zu Durchfall. Sollten sie nach einer Darmspiegelung jedoch Schmerzen verspüren, Schwindel, Übelkeit oder Blut im Stuhl bemerken, sollten sie sich umgehend zu einem Arzt oder einer Ärztin begeben. Direkt nach dem Eingriff ist eine normale Nahrungsaufnahme wieder möglich.

Welche Ärzte und Spezialisten führen Darmspiegelungen durch?

Koloskopien werden durch eine Fachärztin oder einen Facharzt für Innere Medizin, beziehungsweise für Gastroenterologie durchgeführt. Sie können in einer Praxis oder auch ambulant in einer Klinik erfolgen.

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Darmspiegelungen überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellen:

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