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Aortenchirurgie

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Spezialisten für Aortenchirurgie

Informationen zum Bereich Aortenchirurgie

Was ist eine Aorta Operation?

Die Aorta bezeichnet die Hauptschlagader, welche die größte Arterie des Körpers ist. Sie entspringt direkt aus dem Herzen und verläuft als Brustaorta und dann als Bauchaorta nach unten in den Unterleib und gibt in ihrem Verlauf viele Blutgefäßäste an die verschiedenen Körperteile und Organe ab. Im Becken teilt sich die Bauchaorta in die beiden Beckenarterien auf. Bei bestimmten Erkrankungen der Aorta ist eine Operation an diesem Gefäß sinnvoll.

Bei welchen Erkrankungen ist eine Aorta OP notwendig?

Es gibt Erkrankungen des gesamten Körpers, die auch die Aorta betreffen und Erkrankungen der Aorta selbst. Die Arteriosklerose ist eine Erkrankung, bei der es in allen Arterien des Körpers zu Verkalkungen und Ablagerungen in der Gefäßwand kommen kann. Ein dauerhaft hoher Blutdruck, Diabetes mellitus und eine Erhöhung der Blutfette sind begünstigende Faktoren für eine Arteriosklerose. Da die Aorta mit einem Durchmesser von ca. 2,5-3,5cm beim Gesunden ein großes Lumen aufweist, sind die Gefäßverengungen durch eine Arteriosklerose weniger problematisch als in kleineren Arterien, wie z.B. jenen am Herzen oder im Gehirn. Sollte eine Ablagerung aber eine Gefäßabzweigung aus der Aorta verlegen, kommt es hinter dieser Engstelle im Gewebe zu einem Blutmangel und damit zu einem Sauerstoffmangel. Dies ist eine akute Situation, die schnellstmöglich behoben werden muss, da das betroffene Gewebe ansonsten droht abzusterben.

Die Arteriosklerose kann aber auch zu einer Erweiterung oder Aussackung gewisser Abschnitte der Aorta führen. Diese sogenannten Aneurysmata (Plural, Singular: Aneurysma) können ab einer bestimmten Größe einreißen und zu einem schnellen Blutverlust mit tödlichem Ausgang führen. Das jährliche Risiko für einen solchen Einriss, auch Ruptur genannt, steigt mit dem Durchmesser des Aneurysmas. Vor Allem ältere Menschen, sowie Raucher und Personen mit dieser Diagnose unter ihren Verwandten haben ein erhöhtes Risiko für ein Aortenaneurysma. In seltenen Fällen ist eine angeborene Bindegewebsschwäche oder eine chronische Entzündung der Blutgefäße die Ursache. Ein Aortenaneurysma kann mittels Gefäßultraschall diagnostiziert werden.

Nicht alle Aortenaneurysmata müssen sofort operiert werden. Bei Betroffenen, die keine Symptome spüren und bestimmte Bedingungen erfüllen, kann eine engmaschige Verlaufskontrolle ausreichend sein. Eine operative Behandlung ist erforderlich bei Ruptur sowie bei allen symptomatischen Personen und asymptomatischen Personen, wenn der Durchmesser einen bestimmten Wert überschritten hat (mehr als 5,5cm bei Männern und mehr als 5,0cm bei Frauen) oder der Durchmesserzuwachs mehr als einen bestimmten Wert zugelegt hat pro Jahr (mehr als 0,5cm im Bereich der Brustaorta und mehr als 1,0cm im Bereich der Bauchaorta). Um den Zeitpunkt einer Operation nicht zu verpassen, sollten regelmäßige Ultraschallkontrollen durchgeführt werden. Der Abstand zwischen diesen Kontrollen ist abhängig vom Durchmesser der Aorta.

Welche Operationsmethoden gibt es in der Aortenchirurgie?

Prinzipiell sind zwei verschiedene Methoden zu unterscheiden: die offene Operation und die endovaskuläre Aortenreparatur (EVAR). Beim intakten Bauchaneurysma sind beide Behandlungsmethoden gleichwertig. Für die EVAR müssen gewisse anatomische Voraussetzungen gegeben sein. Beim rupturierten Aneurysma wird die EVAR bevorzugt eingesetzt.

Bei der offenen Operation an einem Bauchaortenaneurysma wird die Bauchaorta durch einen Schnitt am Bauch oder in der Flanke freigelegt. Anschließend wird der kranke Gefäßabschnitt durch eine Prothese ausgetauscht. Je nach Höhe des Aneurysmas wird eine Rohrprothese oder eine Y-Prothese eingebaut. Die offene Operation an einem Brustaortenaneurysma, welches die Abgänge der Hirnarterien betrifft, erfordert den Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine. Diese versorgt das Gehirn mit sauerstoffangereichertem Blut, während der Rest des Körpers für einen bestimmten Operationsabschnitt in einen Kreislaufstillstand übergeführt wird. Das operative Vorgehen ähnelt ansonsten dem des Bauchaortenaneurysmas. Die offene Operation erfolgt in Vollnarkose.

Die EVAR erfolgt beim Bauchaortenaneurysma und beim Brustaortenaneurysma über ein kathetergestütztes Verfahren. Ein Draht mit einer zusammengefalteten aufgefädelten Prothese wird über die Leistenarterie eingebracht und bis zum kranken Aortenabschnitt vorgeschoben. Hier wird die Prothese durch einen eingebauten Ballon, der sich aufbläst, entfaltet und verankert. Dieser Vorgang wird durch Röntgen-Aufnahmen unterstützt und kontrolliert. Die EVAR kann unter lokaler Betäubung durchgeführt werden. Auf Wunsch des Patienten kann auch eine zusätzliche Sedierung (Dämmerschlaf) erfolgen.

Wie lange dauert eine Operation der Aorta?

Vor dem Eingriff werden die genaue Lage und Ausdehnung des Aneurysmas durch bildgebende Untersuchungen festgestellt. Ebenso erfolgt eine generelle Beurteilung aller wichtigen Arterien im Körper, da diese bei Vorliegen von großen Verkalkungen möglicherweise zuerst behandelt werden müssen. Ansonsten besteht das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall während oder nach einer Operation. Zur weiteren Vorbereitung gehören unter anderem die Überprüfung der Herz-, Nieren- und Lungenfunktion. In der Regel beginnt der Krankenhausaufenthalt einen Tag vor dem Operationstermin. Die Operation dauert ca. zwei bis vier Stunden.

Wie sind die Überlebenschancen einer Aorta OP?

Die offene Aortenoperation mit Einsatz der Herz-Lungen-Maschine ist mit einem erheblichen Risiko verbunden. Das Risiko ist außerdem abhängig vom Allgemeinzustand des Patienten, das heißt von seinem Alter, Konstitution und Vorerkrankungen. Nach der Operation ist eine mehrtätige Überwachung auf einer Intensivstation oder Intermediate Care Station nötig. Im Vergleich zum offenen Eingriff weisen endovaskuläre Eingriffe ein niedrigeres Risiko auf. Neben den generellen Risiken einer Operation, z.B. Blutungen, Infektion, Thrombosen und Wundheilungsstörungen, kann es zu einer Minderversorgung von Organen kommen. Die Überlebenschancen sind bei einer Notfall-Operation im Falle einer Ruptur deutlich schlechter als bei einer geplanten Operation. Es kann zu einer Mortalität von bis zu 40% während und nach der Notfall-Operation kommen. Die Mortalität für eine offene Operation beträgt 5,2% und für eine EVAR 1,6%.

Leben nach Aorta OP – Lebenserwartung und Prognose

Nach offenen Operationen dürfen in den ersten zwei Monaten keine schweren Lasten gehoben werden, um einen Narbenbruch zu verhindern. Kontrollen mittels Ultraschalles und Computertomographie (CT) sind empfohlen. Nach einigen Tagen auf einer Station mit intensiver Überwachung, erfolgt die Verlegung auf Normalstation nach individuellem Zustand des Patienten und schließlich nach Mobilisation und Kostaufbau nach Hause. Nach einer offenen Operation bleiben die Patienten im Schnitt 9,5 Tage im Krankenhaus, während es nach endovaskulären Eingriffen durchschnittlich 3,5 Tage sind. Die erste Kontrolle nach einer EVAR erfolgt nach 30 Tagen, gefolgt von weiteren regelmäßige Kontrollen. Bei den Kontrollen werden Untersuchungen mittels Ultraschalles, Röntgenaufnahme und Computertomographie durchgeführt. Bei diesen Untersuchungen wird der korrekte Sitz der Prothese, sowie eine mögliche Ausbreitung des Aneurysmas über oder unter der Prothese oder eines Lecks aus den Rändern der Prothese kontrolliert.

Eine Notfall-Operation hat eine deutlich schlechtere Prognose als eine Operation vor einer Ruptur. Die Prognose nach der Operation ist abhängig vom Zustand des Patienten sowie der Lokalisation und Größe des Aneurysmas. Spätkomplikationen treten nach einer EVAR etwas öfter auf als nach einer offenen Operation (25,1% vs. 20.6%). Auch nach einer Operation sind die Risikofaktoren für eine Ausbreitung des Aneurysmas oder der Entstehung neuer Aussackungen zu reduzieren. Dies bedeutet eine optimale Einstellung des Blutdrucks, der Blutfette sowie der Blutzuckerwerte. Außerdem sind ausgewogene Ernährung und regelmäßige maßvolle körperliche Betätigung sinnvoll. Eine Gewichtsabnahme sowie ein Rauchstopp können mit Unterstützung von expertengeführten Programmen erzielt werden.

Welche Ärzte und Kliniken sind Aortaspezialisten?

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für eine Aorta Operation? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

Fachärzte der Gefäßchirurgie und Fachärzte der Herzchirurgie sind Spezialisten für Aorten Operationen. In Zusammenarbeit mit Hausärzten, Radiologen und Narkoseärzten wird jeder Patient individuell nach seinen Ansprüchen interdisziplinär behandelt.

Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Aortenchirurgie überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellen:

  • Herold et al.: Innere Medizin. Eigenverlag 2012, ISBN: 978-3-981-46602-7.
  • Müller: Chirurgie (2014/15). 11. Auflage Medizinische Verlags- und Informationsdienste 2011, ISBN: 3-929-85110-5.
  • Dietel et al.: Harrisons Innere Medizin (2 Bände). 16. Auflage ABW Wissenschaftsverlagsgesellschaft 2005, ISBN: 978-3-936-07229-7.
  • Hahn: Checkliste Innere Medizin. 6. Auflage Thieme 2010, ISBN: 978-3-131-07246-7.
  • Hirner, Weise (Hrsg.): Chirurgie. 2. Auflage Thieme 2008, ISBN: 978-3-131-30842-9.
  • Ludwig et al.: Gefäßmedizin in Klinik und Praxis. Thieme 2010, ISBN: 978-3-131-60372-2
  • Akin, Nienaber: Das Akute Aortensyndrom. In: Der Klinikarzt. Band: 46, Nummer: 06, 2017, doi: 10.1055/s-0043-112160.
  • Schermerhorn ML et al. Long-Term Outcomes of Abdominal Aortic Aneurysm in the Medicare Population. N Engl J Med. 2015;373(4):328-38
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