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Hüftdysplasie

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Spezialisten für Hüftdysplasie

Informationen zum Bereich Hüftdysplasie

Was ist eine Hüftdysplasie?

Die Hüftdysplasie ist die häufigste angeborene Fehlbildung des Skelettsystems. Bei dieser Erkrankung besteht eine Reifestörung der Gelenkpfanne des Hüftgelenks. Der Kopf des Oberschenkelknochens passt somit nicht gut in die Pfanne und liegt dezentral, wodurch er sich nicht vollständig ausformen kann.. Durch die Fehlbelastung auf den Hüftknochen wird die Hüftpfanne zusätzlich geschädigt. Die knorpelige Hüftpfanne verknöchert durch die Fehlbildung außerdem schlechter und später.

Eine Hüftdysplasie führt zur Instabilität des Gelenks und ist ein Risikofaktor für eine frühe Hüftarthrose. Daher wird in Deutschland in der 3. Vorsorgeuntersuchung (U3) eine routinemäßige Ultraschalluntersuchung der Hüfte bei allen Kindern durchgeführt. Mädchen sind von der Erkrankung etwa fünfmal so häufig betroffen, wie Jungen.

Welche Ursachen führen zu einer Hüftdysplasie?

Hüftdysplasie bei Kindern

Es sind verschiedene Risikofaktoren für eine Hüftdysplasie bekannt:

  • Erkrankte in der Familie (die Erkrankung wird multifaktoriell vererbt)

  • Region, in der das Kind geboren wird (Vermutlich aufgrund genetischer Faktoren, gibt es Regionen, in denen sich Hüftdysplasien häufen. In Deutschland sind vor allem Sachsen-Anhalt und Sachsen betroffen.)

  • Weibliches Geschlecht

  • Lageanomalien in der Gebärmutter (z.B. Beckenendlage)

  • Zwangshaltungen durch zu wenig Platz in der Gebärmutter (z.B. bei Zwillingsschwangerschaft)

Hüftdysplasie bei Erwachsenen

Eine unerkannte Hüftdysplasie bei Kindern kann anfangs asymptomatisch verlaufen oder mit uncharakteristischen Symptomen einhergehen, sodass die Krankheit unerkannt bleibt. Dadurch kann es im erwachsenen Alter zu Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und Hüftarthrose kommen.

Podcast Hüftgelenksdysplasie

Hüftdysplasie Symptome

Die Hüftdysplasie ist anfangs symptomlos. Da aber eine frühe Behandlung eine gute Prognose verspricht, wird bei allen Kindern eine vorsorgliche Ultraschall-Diagnostik betrieben.

Die ersten Symptome werden häufig erst beim Kleinkind auffällig. Die Kinder klagen über Knie- und Hüftschmerzen und sind in ihrer Bewegung eingeschränkt. Kommt es im Verlauf der Erkrankung zu einer Hüftluxation, das heißt der Hüftkopf gleitet aus der Pfanne, kann bei den betroffenen Kindern ein Watschelgang und eine verschobene Hüfte beobachtet werden.

Komplikationen und Risiken

Durch eine bestehende Hüftdysplasie kann es unter Anderem zu folgenden Komplikationen kommen:

  • Fehlstellungen wie Coxa valga (O-Stellung der Hüften) oder Hyperlordose (Hohlkreuz)

  • Fraktur (Bruch) des Hüftkopfes oder Bänderrisse bei Hüftluxation

  • Nekrose (Absterben von Gewebe mit Entzündungsreaktion) des Hüftkopfes (Dazu kann es durch häufige Einrenkversuche bei Luxationen, aber auch durch eine falsche Position in der Spreizhose/Bandage kommen.)

  • Hüftarthrose (Die Fehlstellung ist ein wichtiger Risikofaktor für frühzeitige und verstärkte Degeneration des Gelenks.)

Behandlung der Hüftdysplasie

Konservative Behandlung

Eine Hüftinstabilität direkt nach der Geburt bildet sich in 80% der Fälle von alleine zurück und bedarf keiner speziellen Therapie.

Bei schwerwiegenderen Hüftdysplasien muss das Hüftgelenk in der stabilsten Position, in Beugung und gleichzeitiger Abduktion (Spreizung), stabilisiert werden, sodass eine Luxation verhindert wird und die Hüfte ausreifen kann. Hierzu können Spreizhosen, Bandagen oder ein Gipsverband dienen. Das Ziel der Behandlung ist die Verbesserung des sogenannten Containments, der Überdachung des Hüftkopfes, durch die Gelenkpfanne.

Bei einer Luxation des Hüftkopfes muss diese wieder in die Hüftpfanne eingerenkt werden. Danach wird das Hüftgelenk durch Bandagen oder einen Gips in der sogenannten Sitz-Hoch-Position fixiert, sodass einer erneuten Luxation vorgebeugt wird.

Operative Behandlung

Kann eine Hüftluxation nicht geschlossen reponiert werden, oder ist es dabei zu Begleitverletzungen der umgebenden Strukturen gekommen, muss eine Operation durchgeführt werden, um den Hüftkopf wieder in seine physiologische Position zu bringen. Dies ist bei etwa 5% der Luxationen notwendig.

Bei starker Instabilität des Gelenks, können Hüftpfanne und Hüftkopf vorübergehend durch einen Draht verbunden werden, der in einem späteren, kleineren Eingriff entfernt wird.

Auch, wenn das Containment durch eine konservative Behandlung nicht ausreichend verbessert wird, ist eine Operation indiziert.

Es stehen dafür verschiedene operative Verfahren zur Verfügung. In der Regel wird entweder aus dem Oberschenkel- oder dem Beckenknochen ein schmaler Knochenkeil entfernt. Dadurch verändert sich der Winkel, in dem dieser Knochen im Hüftgelenk auf den jeweils anderen trifft, sodass der Hüftkopf wieder in das Gelenk passt und ein sicherer Sitz gewährt werden kann. Bei einer Operation im Erwachsenen- oder älteren Kindesalter, wenn das Knochenwachstum abgeschlossen ist, kann auch der Teil des Beckenknochens, der die Hüftpfanne enthält, vom restlichen Knochen getrennt, und in leicht verändertem Winkel wieder an diesem fixiert werden. Auch dieses Verfahren dient der Verbesserung der Hüftkopfposition in der Hüftpfanne.

Podcast Hüftschmerzen

Nachbehandlung und Reha

Nach operativer Reposition einer Luxation schließt sich die konservative Behandlung einer Hüftdysplasie an.

Wurde die Hüftdysplasie chirurgisch korrigiert, wird das Bein bei Kleinkindern meist mehrere Wochen im Gips ruhiggestellt, da Bewegungen nur nach und nach, zunächst in kleinem Umfang durchgeführt werden dürfen. Da ältere Kinder und Erwachsene sich an diese Vorgaben halten können, ist hier ein Gips nicht notwendig.

Über mehrere Monate erfolgt in physiotherapeutischer Behandlung der Belastungsaufbau bis das Bein wieder unter maximaler Belastung eingesetzt werden kann. Ein Teil dieser Nachbehandlung kann in einer Rehabilitationseinrichtung erfolgen.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für eine Hüftdysplasie-OP?

Da es sich bei der Hüftdysplasie um eine Erkrankung des frühen Kindesalters handelt, sind Kinderärzte oder Allgemeinmediziner die ersten Ärzte, die bei den betroffenen Kindern die Krankheit diagnostizieren. Die Hüftdysplasie wird durch Kinderorthopäden und/oder in Kinderkliniken betreut und behandelt. Kinderorthopäden sind Ärzte mit der Facharztausbildung Orthopädie und Unfallchirurgie, die den Schwerpunkt Kinderorthopädie gewählt haben und dafür eine 18-monatige Zusatzausbildung absolviert haben.

Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Hüftdysplasie überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellen:

  • Durst: Traumatologische Praxis. Schattauer 1997, ISBN 978-3-794-51587-5.

  • Schulze et al.: S1-Leitlinie Hüftdysplasie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), Berufsverbandes der Ärzte für Orthopädie (BVO). Stand April 2001. Abgerufen am 24.10.2017.

  • Krämer, Grifka: Orthopädie, Unfallchirurgie. 8. Auflage. Springer 2007, ISBN 978-3-540-48498-1
  • Imhoff et al.: Checkliste Orthopädie. Thieme 2006, ISBN 978-3-131-42281-1.

  • Largiadèr et al. (Hrsg.): Checkliste Chirurgie. 10. Auflage. Thieme 2012, ISBN 978-3-131-51570-4

  • Niethard et al.: Duale Reihe Orthopädie und Unfallchirurgie. 6. Auflage. Thieme 2009, ISBN 3-131-30816-8.

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