Spezialisten für Herz-Vorsorgeuntersuchung
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Dr. med. Brunilda Alushi, PhD, FEACVI
Innere Medizin und Kardiologie, Prävention und bildgebende Diagnostik
München
Informationen zum Bereich Herz-Vorsorgeuntersuchung
Was versteht man unter einer Herz-Vorsorgeuntersuchung?
Eine Herz-Vorsorgeuntersuchung ist ein zentrales Element der Kardiologie und Teil der medizinischen Sekundärprävention. Ihr Ziel ist es, Risikofaktoren und vorhandene Erkrankungen zu erkennen – und so deren Fortschreiten sowie mögliche Komplikationen zu verhindern.
Im Rahmen einer kardiologischen Vorsorge werden verschiedene Untersuchungen eingesetzt, um das individuelle Risikoprofil zu erheben und Herz-Kreislauf-Erkrankungen bereits im Frühstadium zu diagnostizieren. Der Schwerpunkt liegt dabei auf koronaren Herzkrankheiten, Herzrhythmusstörungen und Herzinsuffizienz. In vielen Fällen genügen einfache Tests wie körperliche Untersuchung, Laborwerte und EKG:
- Körperliche Untersuchung
- Blutuntersuchungen
- Ruhe-EKG
Dank frühzeitiger Erkennung lassen sich gezielt Maßnahmen wie Lebensstiländerung und medikamentöse Therapie einleiten – und so schwerwiegende Ereignisse wie Herzinfarkt oder Schlaganfall vermeiden.
Warum ist eine regelmäßige Herz-Vorsorge wichtig?
Frühe Diagnose und rechtzeitige Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind entscheidend, da diese Krankheiten in Deutschland zu den häufigsten Todesursachen zählen und häufig symptomarm beginnen. Oft wird die Erkrankung erst nach einem lebensbedrohlichen Ereignis entdeckt.
Regelmäßige Vorsorge ermöglicht es, zentrale Risikofaktoren wie Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte oder Diabetes mellitus zu erkennen. Diese Faktoren beeinflussen das kardiovaskuläre Risiko maßgeblich.
Das kardiovaskuläre Risiko beschreibt die Wahrscheinlichkeit, innerhalb der nächsten 10 Jahre einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder plötzlichen Herztod zu erleiden. Durch medikamentöse und lebensstilbasierte Interventionen kann dieses Risiko entscheidend gesenkt werden.
Welche Untersuchungen gehören zur Herz-Vorsorge?
Neben Anamnese und körperlicher Untersuchung umfasst ein Herz-Screening weitere Untersuchungsverfahren:
- Blutdruckmessung, ggf. Langzeitmessung
- Ruhe-EKG und ggf. Langzeit-EKG
- Belastungs-EKG (Stress-EKG)
- Herzultraschall (Echokardiografie)
- Kardio-CT oder Kardio-MRT
Labor-Parameter:
- Blutfette: Gesamt-Cholesterin, HDL, LDL, Triglyzeride, ApoB
- Lipoprotein (a)
- Blutzucker, HbA1c
- Entzündungsmarker wie hsCRP
- NT-proBNP (bei Herzinsuffizienzhypothese)
- Schilddrüsenwerte (TSH)
- Leber- und Nierenwerte (z. B. bei Medikamenteneinnahme)
Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Beeinflussbare Faktoren:
- Bluthochdruck (> 140/90 mm Hg)
- Übergewicht
- Diabetes mellitus
- Erhöhte Blutfettwerte (hohes LDL)
- Rauchen
- Bewegungsmangel
- Schlafapnoe
- Chronischer Stress
- Ungesunde, kalorien-/fettreiche Ernährung
- Übermäßiger Alkoholkonsum
Nicht beeinflussbare/genetische Faktoren:
- Alter (ab ca. 50 Jahren)
- Männliches Geschlecht
- Familiäre Herz-Kreislauf-Vorgeschichte
- Genetisch bedingte Hyperlipidämie
- Erhöhtes Lipoprotein (a)
Die Anzahl und Kombination dieser Risikofaktoren bestimmen das individuelle Erkrankungsrisiko, welches mit Scores wie SCORE2 und Framingham ermittelt wird – wichtig für die Kommunikation mit dem Patienten und die Therapieplanung.
Ablauf und Inhalt einer kardiologischen Vorsorgeuntersuchung
- Anamnese: Erfassung von Lebensstil, Rauchen, Alkohol, Ernährung, Bewegungsverhalten und Beschwerden sowie Familienanamnese.
- Körperliche Untersuchung: Auskultation von Herz und Lunge, Messung von Gewicht, Bauchumfang, Blutdruck und Puls.
- Laboruntersuchung: Analyse der oben genannten Werte. Besonderer Fokus auf Blutfette und Blutzucker zur Risikoeinschätzung von Gefäßverengung (Atherosklerose).
- Diagnostische EKGs:
- Ruhe-EKG zur Diagnostik von Rhythmusstörungen und Durchblutungsproblemen
- Belastungs-EKG zur Leistungsprüfung
- Bildgebung bei Bedarf:
- Echokardiografie (Herzultraschall)
- Kardio-MRT oder -CT bei speziellen Fragestellungen wie Herzklappenbefund
Wie häufig sollte man zur Herz-Vorsorge gehen?
- Ohne Risikofaktoren: Beginn ab 35 Jahren alle 3 Jahre
- Mit Risikofaktoren oder familiärer Belastung: früher und häufiger – oft jährlich ab 50 Jahren
- Kontrolle von Blutdruck, Blutfetten und Blutzucker möglichst mehrmals im Jahr
Was kostet ein Herz-Check-up?
- Im Rahmen des Gesundheits-Check-ups ab 35 Jahren (alle 3 Jahre) übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Kosten: inklusive Blutdruck, Blutbild und Ruhe-EKG.
- Zusatzuntersuchungen (Langzeit-EKG, Belastungs-EKG, Echokardiografie etc.) sind meist IGeL-Leistungen: Kosten zwischen ca. 400–900 €.
- Bei medizinischer Indikation (z. B. auffällige Befunde) werden diese häufig von der Kasse getragen.
Welche Ärzte und Kliniken sind auf Herz-Vorsorge spezialisiert?
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Deutschland häufig, aber durch effektive Vorsorge gut behandelbar. Eine fundierte Herz-Vorsorge erfordert umfassendes Fachwissen und Erfahrung. Am besten sind dazu Fachärzte für Innere Medizin mit der Kardiologie-Weiterbildung oder spezialisierte Herzzentren und Präventionskliniken geeignet.
Wir helfen Ihnen dabei, qualifizierte Praxen oder Kliniken zu finden. Unsere Auswahlkriterien umfassen: langjährige Erfahrung, geprüfte Expertise und hohe Versorgungsqualität.
Quellen:
- Deutsche Herzstiftung (2024): Herz-Check: Was gehört zur Herzvorsorge? www.herzstiftung.de/herzgesund-leben/herz-check
- Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (2024): Kardiovaskuläre Prävention: Empfehlungen für die Praxis. unter: https://www.dgk.org/patienten/ratgeber/kardiovaskulaere-praevention.html
- Bundesärztekammer (2023): Gesundheits-Check-up und Herz-Kreislauf-Vorsorge. www.bundesaerztekammer.de/themen/praevention/gesundheits-check-up
- Robert Koch-Institut (2023): Herz-Kreislauf-Erkrankungen – Prävention und Früherkennung. https://www.rki.de/DE/Content/GesundAZ/H/Herz_Kreislauf/Herz_Kreislauf_node.html