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Endokarditis (Herzinnenhautentzündung)

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Spezialisten für Endokarditis

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Informationen zum Bereich Endokarditis

Was ist eine Endokarditis?

Die Endokarditis ist eine entzündliche Herzerkrankung, welche die innere Oberfläche (Endokard) des Herzens betrifft. Diese innerste Schicht steht in direktem Kontakt mit dem Blutstrom und ähnelt in ihrer Beschaffenheit den Gefäßwänden von Arterien.

Das Endokard bildet die Herzklappen aus, die oft im Fokus einer Entzündung stehen. Die Klappen des linken Herzens (Mitralklappe und Aortenklappe) sind dabei häufiger betroffen als rechts. Werden sie beschädigt, sodass sie ihre Funktionen nicht ausreichend erfüllen können, dann verschlechtert sich die Herzfunktion und die Blutversorgung des ganzen Körpers.

Häufigkeit und Ursachen

Entzündungen des Endokards sind selten. Pro 100.000 Einwohner erkrankten 3-10 Menschen jährlich in Deutschland. In der Regel ist eine Endokarditis durch Infektionen verursacht, selten kommt es zu nicht-infektiösen Entzündungen des Endokards, wie etwa durch rheumatisches Fieber, Krebserkrankungen oder Autoimmunerkrankungen.

Prinzipiell kann jeder Keim an einer Endokarditis beteiligt sein, am häufigsten handelt es sich aber um Bakterien (Streptokokken, Staphylokokken, Enterokokken) und in seltenen Fällen um Pilzinfektionen. Diese Keime besiedeln das Endokard und verursachen ein Ödem, gefolgt von einer Entzündungsreaktion. Wird infolgedessen eine Herzklappe beschädigt, kann es zu Funktionsverlust dieser kommen und die Herzfunktion verschlechtert sich rasch oder langsam.

Patienten mit vorgeschädigten Herzklappen oder Herzfehlern, tragen oft ein erhöhtes Risiko für eine Endokarditis. Grund dafür ist, dass eine bereits veränderte Blutströmung im Herzen zu unnormalen Druckbelastungen führen kann. Dadurch kann es eher zu kleinen Defekten im Endokard kommen (Jet lesions). Diese Stellen sind besonders anfällig für eine Besiedelung mit Keimen.

Bevor die Herzklappen von Bakterien besiedelt werden, müssen sie in den Blutstrom gelangt sein, auch Bakteriämie genannt. Eintrittspforten ins Blut entstehen durch Zahninfektionen Harnwegsentzündungen, Infektionen der Atemwege oder auch der Haut.

Endokarditiden sind aber auch eine mögliche Komplikation nach ärztlichen Eingriffen. Das Nutzen von Nadeln durch Drogenabhängige stellt ein Risiko dar, sowie Dialysebehandlungen. Alte und immungeschwächte Menschen entwickeln häufiger eine Endokarditis als gesunde Menschen.

Diagnose und Symptome

In vielen Fällen beginnt die infektiöse Endokarditis langsam und unauffällig. Dann äußert sie sich durch ein allgemeines Krankheitsgefühl, leichte Temperaturerhöhung, Appetitlosigkeit, Schwäche sowie Nachtschweiß und Gliederschmerzen.

Bei Fortschreiten der Erkrankung oder bei akutem Beginn zeigen sich hohes Fieber und Schüttelfrost als typische Symptome. Die Haut ist sehr blass und gleichzeitig sind kleine punktförmige Einblutungen zu erkennen (Petechien).

Es kann auch zu Symptomen in anderen Organen kommen, wenn sich im Rahmen der Endokarditis Gerinnsel bilden und durch den Kreislauf in andere Organe verschleppt werden (Niere, Milz, Gehirn, Lunge).

Mit dem Stethoskop ist ein neues oder verändertes Herzgeräusch hörbar. Bei einer Kombination aus Herzgeräusch und Fieber muss immer an eine infektiöse Endokarditis gedacht werden. Bei Verdacht auf eine Endokarditis müssen Blutkulturen abgenommen werden, um Erreger nachzuweisen. Blutwerte die auf eine Entzündung hinweisen sind erhöht.

Ist die Niere vom Krankheitsgeschehen mitbetroffen, sind Harnveränderungen zu beobachten. Wichtigstes Diagnosemittel ist die Echokardiographie, eine Ultraschalluntersuchung des Herzens. Mit ihr lassen sich Strömungsveränderungen und Klappendefekte nachweisen.

Bei Verdacht auf eine Endokarditis muss jedoch zusätzlich eine Echokardiographie durch die Speiseröhre (TEE) durchgeführt werden, weil sie genauere Ergebnisse liefert als die Betrachtung des Herzens durch den Brustkorb.

Behandlung: Wie wird eine Endokarditis behandelt?

Wichtig ist eine rasche Gabe von Antibiotika für eine Dauer von 2-6 Wochen. Wenn die Behandlung zu keiner Besserung führt oder die Erkrankung zu viele Schäden an den Herzklappen verursacht, muss eine Herzklappenoperation in Betracht gezogen werden.

Nach überstandener Endokarditis besteht ein erhöhtes Risiko, dass die Erkrankung erneut auftritt. Deshalb ist es besonders wichtig diesen Patienten vorsorglich Antibiotika zu geben, wenn sie sich einem zahnärztlichen Eingriff unterziehen. Dies gilt ebenso für Behandlungen des Magen-Darm-Traktes und in der Gynäkologie.

Risiken und Prognose

Unbehandelt ist eine infektiöse Endokarditis fast immer tödlich, indem sie die Herzfunktion zunehmend verschlechtert oder zu einer Blutvergiftung mit Multiorganversagen führt.

Die Infektion einer Herzklappe breitet sich gelegentlich auf umliegendes Gewebe aus und kann durch den Blutstrom verschleppt werden. So kann die Infektion einer Herzklappe auf die nächste übergreifen oder in die Tiefe fortschreiten und den Herzmuskel infizieren (Myokarditis). Auch herznahe Gefäße können betroffen sein und Aneurysmen ausbilden. Befallene Klappen können im Rahmen der Entzündung undicht werden und reißen, was zu einer akuten Herzinsuffizienz führen kann.

Typisch für Endokarditiden sind Embolien. Embolien sind verschleppte Gerinnsel oder Bakterienherde, die an anderen Stellen im Körper Gefäße verschließen können. Folge sind Organausfälle, wie Niereninfarkte, Seh- und Bewusstseinsstörungen.

Nach überstandener Endokarditis sind die Folgen der Entzündung nicht umkehrbar. Das Spektrum reicht von unbedeutend kleinen Schäden bis hin zu schweren Klappendefekten. Die europäische Gesellschaft für Kardiologie gibt an, dass 20-30 % der Endokarditiden tödlich verlaufen. Die Prognose für den Einzelnen hängt von der Ausbreitung der Erkrankung, Zeitpunkt des Behandlungsbeginn und von seinen Vorerkrankungen ab.

Welche Ärzte sind Spezialisten für die Endokarditis?

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.
Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Endokarditis überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellen:

http://leitlinien.dgk.org/2010/kommentierte-zusammenfassung-der-leitlinien-der-european-society-of-cardiology-zur-infektiosen-endokarditis-neuauflage-2009/

Netters Innere Medizin, 2. Auflage, Thieme Verlag.

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