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TVT Band

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Informationen zum Bereich TVT Band

Was ist ein TVT Band?

TVT ist eine Abkürzung für „Tension-free Vaginal Tape“ und stellt eine Behandlungsmöglichkeit der Belastungsinkontinenzdar. Es handelt sich hierbei um ein kleines Kunststoffband, das in einer minimal-invasiven Operation um die Harnröhre unterhalb der Blase gelegt wird, um hier zu stützen und ein Widerlager zu bilden, das bei einer Druckerhöhung im Bauchraum (z.B. beim Niesen oder Lachen) einen unkontrollierten Harnabgang verhindert.

Wann kommt ein TVT Band zum Einsatz?

Das TVT kommt bei schwereren Formen der Belastungsinkontinenz zum Einsatz. Bei einer Belastungsinkontinenz kommt es durch eine Druckerhöhung im Bauchraum zum ungewollten Abgang von Urin. Dies kann beispielsweise beim Lachen oder Husten der Fall sein. Der Schweregrad dieser Inkontinenzform richtet sich nach der Belastungsintensität, bei der es zum Urinverlust kommt, und dem persönlichen Leidensdruck. Bei einer schweren Form kann es beispielsweise auch schon beim normalen Laufen oder in Ruhe zur Inkontinenz kommen.

Zu einer Belastungsinkontinenz kann es bei einer Beckenbodenschwächekommen. Diese tritt anlagebedingt häufiger bei Frauen auf und wird außerdem durch Faktoren wie Übergewichtund Geburten begünstigt.

Die Operation und das Einsetzen eines TVT stellt keine der ersten Behandlungsoptionen einer Belastungsinkontinenz dar. Zunächst kommen dabei konservative Behandlungsmethoden wie beispielsweise gezieltes Beckenbodentraining und Gymnastik zum Einsatz. Ebenso können auch bestimmte Medikamente eine Linderung verschaffen.

Erst nach Ausschöpfen der konservativen Maßnahmen wird dann eine operative Therapie in Erwägung gezogen. Unter den chirurgischen Behandlungsmöglichkeiten stellt das TVT den Goldstandard dar und kommt daher häufig zur Anwendung.

Wie läuft die TVT-Operation ab?

Die Operation zum Einsetzen eines TVT kann in örtlicher Betäubung erfolgen. Es werden drei kleine Schnitte gesetzt. Zwei davon über dem Schambeinknochen (also am untersten Unterbauch) und einer in der Scheide. Darüber kann das Band eingeführt und um die Harnröhre gelegt werden. Während der Operation wird durch ein Husten der Patientin geprüft, ob das Band richtig liegt und einen Harnaustritt verhindert. Ist dies der Fall, können die kleinen Zugänge vernäht werden und die Operation ist beendet. Es handelt sich um eine sehr kurze Operation, die normalerweise nicht länger als 30 Minuten dauert.

Die Operation findet in der Regel im Rahmen eines kurzen stationären Krankenhausaufenthaltes statt. Nur sehr selten ist die Anlage eines Blasenkatheters notwendig. Entscheidend ist, dass die normale Blasenfunktion sichergestellt sein muss, bevor die Patienten wieder nach Hause entlassen werden können. Meist ist dies jedoch bereits nach etwa zwei Tagen der Fall. Die weitere Behandlung erfolgt dann meist durch niedergelassene Gynäkologen.

Was muss nach einer TVT-Operation beachtet werden?

Während der ersten zwei Wochen sollte nichts über zwei Kilogramm gehoben werden, sodass man gewöhnlich auch für diese Zeit krankgeschrieben ist. Damit soll ein Lösen oder Verrutschen des noch nicht eingewachsenen Bandes verhindert werden.

Baden und Saunabesuche sowie Geschlechtsverkehr sollten aufgrund der Infektionsgefahr in den ersten vier Wochen vermieden werden. Normales Duschen ist jedoch jederzeit möglich.

In der Regel können nach einem Zeitraum von etwa acht Wochen alle gewohnten Aktivitäten wieder ausgeführt werden. In den ersten drei Monaten nach der Operation wird den meisten Patienten die lokale Gabe von Östrogenen in Form von Vaginalsalben oder -zäpfchen empfohlen.

Wie geht es nach der TVT-Operation weiter?

In den ersten Wochen und Monaten nach der Operation finden regelmäßige Kontrolluntersuchungen zur Beurteilung der Wundheilung und der Blasenfunktion statt. Eine erste spezielle (sog. urodynamische) Nachuntersuchung, um den Erfolg des Eingriffs zu beurteilen, wird erst nach etwa sechs Monaten empfohlen.

Das Vaginaltape ist als langfristige Behandlung einer Belastungsinkontinenz konzipiert und besteht aus einem langlebigen Material. In den allermeisten Fällen hält das TVT lebenslang. Die Haltbarkeit ist jedoch von verschiedenen individuellen Faktoren wie Geburten, Gewichtszunahmen oder hormonellen Einflüssen abhängig, sodass in wenigen Fällen eine erneute Behandlung der Inkontinenz notwendig wird. 

Erfolgsaussichten und Risiken des TVT-Bandes

Die Erfolgsrate dieser Operation ist hoch. Etwa 80% der Patienten sind die Beschwerden los und ca. 10% erfahren eine deutliche Besserung. Gleichzeitig sind die Risiken als gering einzuschätzen. Auch der Langzeiterfolg dieser Behandlungsmethode konnte durch mehrere Studien nachgewiesen werden. Demnach bleiben die guten Behandlungsergebnisse auch über einen Zeitraum von 10 Jahren nach der Operation stabil. 

Dennoch kann es wie bei jedem Eingriff zu Komplikationen kommen, die eine weitere Behandlung notwendig machen. Zu den allgemeinen Operationsrisiken gehören Komplikationen wie Blutungen, Gefäß- und Nervenverletzungen, Infektionen sowie Thrombosen. Zu den speziellen Operationsrisiken gehören beispielsweise die versehentliche Verletzung der Blasenwand, der Darmwand oder eine neu auftretende Blasenentleerungsstörung.

Wenn das Band zu straff oder zu locker eingesetzt wurde, kann es entweder zu einer unzureichenden Linderung der Symptome oder zu einem Harnverhalt kommen. In beiden Fällen kann so eine weitere kleine Operation notwendig werden.

Insgesamt handelt es sich bei der Einlage eines TVT-Bandes jedoch um einen risikoarmen Eingriff. Durch ein sorgfältiges Vorgehen und ein erfahrenes Behandlungsteam kann die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Komplikationen zudem deutlich reduziert werden. 

Wer trägt die Kosten für eine TVT-Operation?

Liegt eine medizinische Notwendigkeit für die Einlage eines TVT-Bandes vor, dann werden die entsprechenden Behandlungskosten von der zuständigen Krankenkasse übernommen. Dies gilt sowohl für gesetzlich als auch für privat versicherte Patientinnen und Patienten. Somit muss im Vorwege der Operation auch kein gesonderter Antrag auf Kostenübernahme gestellt werden.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für TVT-Band Operationen?

Bei einer bestehenden Belastungsinkontinenz und einem Therapiewunsch sind Fachärztinnen und -ärzte für Frauenheilkunde/Gynäkologie bzw. Urogynäkologie die besten Ansprechpartnerinnen/-partner.

Da die Suche nach einem fachkundigen Spezialisten viele Patienten vor eine große Herausforderung stellt und der Behandlungserfolg maßgeblich von der Erfahrung des Behandlungsteams abhängt, möchten wir Patientinnen und Patienten an dieser Stelle unterstützen. Daher haben wir sämtliche hier gelisteten Fachärzte und Kliniken sorgfältig überprüft und ausgewählt.

Alle unsere Ärzte verfügen über weitreichende Erfahrung in der Behandlung einer Belastungsinkontinenz und sind spezialisiert auf den Einsatz eines TVT-Bandes. Sie beraten und begleiten ihre Patienten dabei von der Diagnostik bis hin zur Therapie und Nachsorge nach der Operation. Überzeugen Sie sich persönlich von der Kompetenz unserer Behandler und vereinbaren Sie schnell und unkompliziert ein erstes persönliches Beratungsgespräch.     

Quellen:

  • www.uksh.de
  • www.special-harninkontinenz.de
  • Maurice Stephan Michel, Joachim W. Thüroff, Günter Janetschek, Manfred P. Wirth: Die Urologie in 3 Bänden. 2. Auflage. Springer-Verlag 2023. doi.org/10.1007/978-3-662-63400-4
  • Konsensus zur Anwendung der "Tension-free Vaginal Tape" (TVT)-Operation bei der weiblichen Streßharninkontinenz Hanzal E et al., Journal für Urologie und Urogynäkologie 2001; 8 (2) (Ausgabe für Schweiz), 29-39 Journal für Urologie und Urogynäkologie 2001; 8 (3) (Ausgabe für Österreich), 27-36
  • Nilsson CG, Palva K, Aarnio R, Morcos E, Falconer C. Seventeen years' follow-up of the tension-free vaginal tape procedure for female stress urinary incontinence. Int Urogynecol J. 2013 Aug;24(8):1265-9. doi: 10.1007/s00192-013-2090-2. Epub 2013 Apr 6. PMID: 23563892
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