Spezialisten für Hammerzeh
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Informationen zum Bereich Hammerzeh
Was ist ein Hammerzeh?
Bei einer Hammerzehe handelt es sich um eine häufige Form der Zehenfehlstellung. Medizinisch spricht man auch von einem Digitus malleus, wobei Digitus das lateinische Wort für Finger oder Zehe ist und malleus Hammer bedeutet.
Meist lässt sich diese Deformität an der zweiten bis vierten Zehe beobachten. Die Zehengelenke befinden sich hierbei in einer charakteristischen Stellung, aus der sie sich kaum oder gar nicht mehr bewegen lassen.
Zehen besitzen ähnlich wie auch unsere Finger ein Grund-, Mittel- und Endgelenk. Die Großzehe bildet dabei eine Ausnahme, da sie nur ein Grund- und ein Endgelenk besitzt, sie ist aber seltener von einer Hammerzehendeformität betroffen.
Das charakteristische Krankheitsbild einer Hammerzehe entsteht dadurch, dass sich das Grundgelenk in einer übermäßigen Streckung befindet, während das Mittelgelenk stark gebeugt ist und sich somit quasi von der Sohle abhebt. Das Endgelenk ist wie das Grundgelenk überstreckt.
Was ist die Ursache für Hammerzehen?
Die charakteristische Deformität einer Hammerzehe entsteht durch einen ungleichmäßigen Zug der Muskeln und Sehnen, die die Zehen dann in der Fehlstellung fixieren. Meist lassen sich die Zehen zu Beginn der Erkrankung noch von außen in die Normalstellung zurückführen, bei Voranschreiten der Erkrankung nimmt die Fehlstellung zu und die Zehengelenke lassen sich nicht mehr bewegen. Medizinisch spricht man hier auch von einer Kontraktion.
Eine Hammerzehe kann dabei durch verschiedene Faktoren verursacht werden.In vielen Fällen liegt die Ursache im übermäßigen Tragen von zu engem oder falschem Schuhwerk. Besonders Schuhe mit hohem Absatz und schmaler Spitze können durch den dauerhaften Gebrauch die Zehen einengen und somit das Entstehen einer Hammerzehe begünstigen.
Verschiedene Fehlstellungen im Bereich der Füße können ebenfalls zur Entstehung einer Hammerzehe beitragen. Hier zu nennen sind Veränderungen des Fußgewölbes wie eine Spreiz-, Senk- oder Hohlfußstellung.
Bei vielen Patienten, die unter einem Hallux valgus, also einer Fehlstellung der Großzehe, leiden, zeigt sich begleitend auch eine Hammerzehe.
Da Muskeln immer durch Nerven angesteuert werden, kann die Zehenfehlstellung auch neurologische Ursachen haben. Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Alkoholmissbrauch können einen Nervenschaden verursachen, sodass die Fußmuskeln die Zehen in einer Hammerzehenstellung fixieren.
In vielen Fällen wird die Erkrankung durch das Vorliegen mehrerer Faktoren, beispielsweise auch durch eine genetische Veranlagung, verursacht.
Welche Symptome sind typisch?
Die Fehlstellung im Gelenk bereitet meist keine Schmerzen, allerdings kann die Erkrankung zu erheblichen Problemen beim Tragen von Schuhen führen. Die Schuhe drücken dabei stark auf die deformierten Zehen, sodass Druckstellen und Schwielen entstehen können. Diese sind sehr schmerzhaft und ohne Therapie der Zehenfehlstellung schwer und langwierig zu behandeln.
Auch die eigentlich nicht betroffenen Zehen können durch die Hammerzehe mit beeinflusst werden und Schmerzen verursachen, da sie im Schuh eingeengt werden.
Eine Hammerzehe stellt zudem häufig ein kosmetisches Problem dar, weil die Fehlstellung meist als unästhetisch empfunden wird. Dies kann bei den Betroffenen zu einem erheblichen Leidensdruck führen.
Diagnose von Hammerzehen
Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie bilden oft die erste Anlaufstelle für Patienten, die von einer Hammerzehe betroffen sind.
Die charakteristische Fehlstellung der Zehe weist oft schon bei der körperlichen Untersuchung auf die Diagnose hin. Zur Sicherung dieser Diagnose und zur genauen Beurteilung der Erkrankung erfolgt in der Regel ein Röntgenbild des Fußes in zwei Ebenen. Häufig wird diese Aufnahme beim stehenden Patienten aufgenommen. Hierdurch zeigt sich die Abweichung der Zehe während der Belastung noch deutlicher, sodass der Facharzt das Ausmaß der Erkrankung genau erfassen kann.
Eine ausführliche Anamnese und körperliche Untersuchung sowie die röntgenologische Diagnostik nutzt der Facharzt dann, um die individuelle Situation einzuschätzen und eine passende Behandlungsoption empfehlen zu können.
Behandlung: Konservative Therapie oder Hammerzeh-OP?
Abhängig von den subjektiven Beschwerden des Patienten und dem jeweiligen klinischen Erscheinungsbild kann entweder eine konservative oder operative Therapie erfolgen.
Befindet sich der Patient noch im Anfangsstadium der Erkrankung, lässt sich die Hammerzehe meist noch in die Normalstellung zurückführen. Diese Beweglichkeit eröffnet oft die Möglichkeit einer konservativen Therapie.
Eine konservative Therapie sollte sich danach richten, wodurch die Fehlstellung verursacht wird. Liegt eine Veränderung des Fußgewölbes vor, können Einlagen verordnet werden, die diese Fehlstellung ausgleichen. Zeitgleich wird häufig eine krankengymnastische Behandlung verordnet, in dessen Zuge muskuläre Dysbalancen und Verkürzungen therapiert werden können.
Auch Schienen und spezielle Zügelverbände nutzen die Tatsache aus, dass die Gelenke noch beweglich sind, und halten die Zehen in der Normalstellung fest. Weites und gegebenenfalls speziell angepasstes Schuhwerk können die Betroffenen im Alltag enorm entlasten.
Sind durch die Hammerzehenstellung bereits Druckstellen an den Zehen entstanden, werden diese mit Verbänden und Salben behandelt.
Obwohl eine konservative Therapie zu Beginn der Erkrankung hilfreich sein und dem Patienten für einen gewissen Zeitraum eine Erleichterung verschaffen kann, schreitet die Fehlstellung meist fort und es wird eine operative Therapie notwendig. Je nach Ausprägung der Hammerzehe können verschiedene Operationstechniken genutzt werden.
Wenn die Fehlstellung vor allem durch einen zu starken Zug der Sehnen bedingt ist, gibt es die Möglichkeit, den Verlauf der Sehnen zu korrigieren.
Eine häufig angewandte Therapieoption besteht darin, den entsprechenden Mittelfußknochen um ein kleines Stück zu verkürzen, um die Druckbelastung in diesem Bereich zu reduzieren. Intraoperativ können die Zehengelenke dann wieder bewegt und die Stellung korrigiert werden. Um diese Stellungskorrektur zu erhalten, können sehr kleine Schrauben eingebracht werden. Diese müssen in der Regel nicht wieder entfernt werden.
Oberstes Ziel der operativen Therapie sollte es dabei sein, die betroffenen Gelenke zu erhalten. Eine dauerhafte Versteifung sollte erst nach Abwägung aller Behandlungsoptionen in Betracht gezogen werden.
Welche Operationstechnik im jeweiligen Fall am sinnvollsten ist, sollte immer unter Berücksichtigung der individuellen Erkrankungsausprägung und Patientengegebenheiten entschieden werden.
Welche Ärzte & Kliniken sind Spezialisten für Hammerzehen?
Eine Hammerzehe kann für Betroffene eine starke Einschränkung im Alltag bedeuten. Daher sollte ein Facharzt aufgesucht werden, um die verschiedenen Behandlungsoptionen zu erläutern und die individuell beste Therapieentscheidung treffen zu können.
Da die Behandlungsmöglichkeiten vielfältig sind und die Therapie häufig in einer Operation besteht, sollte der Behandler über eine hohe Fachexpertise verfügen.
Alle hier vorgestellten Ärzte wurden von uns sorgfältig ausgewählt. Sie sind allesamt Experten auf dem Gebiet der Fußchirurgie und verfügen über weitreichende Erfahrung in der Behandlung von Hammerzehen.
Wir helfen Ihnen, schnell und unkompliziert mit unseren Spezialisten in den Kontakt zu treten, sodass Sie die bestmögliche Behandlung erhalten.
Quellen:
- Amboss, Nachschlagewerk für Medizinier - next.amboss.com/de/article/IQ0Yxf
- Orthopädie Aukammklinik – Zentrum für Fußchirurgie, Wiesbaden - www.orthopaedie-aukamm.de/bereiche/fuss/hammer-und-krallenzehen/
- Bundesverband für ambulantes Operieren e.V - www.operieren.de/e3224/e10/e1557/e1562/e3
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