Zum Hauptinhalt springen

Tumororthopädie

Sie suchen Informationen zur Tumororthopädie und Spezialisten für die Behandlung oder Operation? Hier finden Sie ausschließlich erfahrene Fachärzte und Kliniken in Deutschland, Schweiz oder Österreich. Informieren Sie sich über Ursachen, Diagnose und Therapie oder kontaktieren Sie unsere Experten.

SPEZIALIST FINDEN

Spezialisten für Tumororthopädie

0  Spezialisten gefunden

Informationen zum Bereich Tumororthopädie

Was ist die Tumororthopädie?

Ein Spezialist für Orthopädie behandelt nicht nur Störungen des Bewegungsapparates sondern ist auch für die Therapie verschiedener Tumorerkrankung des Weichteil- und Skelettsystems verantwortlich.

Tumorerkrankungen von Knochen und Weichteilen können sowohl gutartiger als auch bösartiger Natur sein, wobei die gutartigen Tumoren weitaus häufiger vorkommen. Je nach Alter und Risikofaktoren der Patienten gibt es typische Tumorerkrankungen die einer Behandlung in der Tumororthopädie bedürfen.

Was sind die Ursachen für eine Behandlung in der Tumororthopädie?

Sarkome sind die häufigsten, bösartigen Tumoren des menschlichen Weichteilsystems und Skelettsystems. Insgesamt machen sie aber unter allen Krebserkrankungen mit nur 1% einen äußerst geringen Anteil aus. Sarkome (griech: Fleischgeschwulst) können sowohl Knochen, Knorpel, Fett, Muskel und Bindegewebe betreffen und metastasieren (Tochtergeschwulstbildung) früh über das Blutsystem.

Wesentlich häufiger kommt es zu Knochenmetastasen. Aus vielen verschiedenen Tumoren anderer Organe (z.B. Brustkrebs, Prostatakrebs, Lungenkrebs) lösen sich Krebszellen und führen nach ihrer Ansiedlung im Knochen zu enormen Schäden.

Neben den Knochenkrebs werden in der Tumororthopädie auch die wesentlich häufigeren gutartigen Knochen und Weichteiltumoren behandelt (z.B. Desmoid, Lipom, Fibrom).

Oftmals muss der behandelnde Spezialist auch Bluterkrankungen / Knochenmarkserkrankungen, die das Skelettsystem mitbetreffen als mögliche Diagnose im Rahmen einer tumororthopädischen Untersuchung ausschließen.

Wie läuft die Behandlung in der Tumororthopädie ab?

Jeder Behandlung stellt der Orthopäde eine ausführliche Diagnose voran. Durch ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch erlangt er erste Hinweise auf die mögliche Erkrankung. Körperliche Untersuchung und bildgebende Verfahren vervollständigen das Bild.

Gerade bei bösartigen Erkrankungen ist oft eine Gewebeuntersuchung durch Biopsie (Entnahme einer Gewebeprobe) nötig. Manchmal kann sie allein gutartige und bösartige Tumoren unterscheiden, die sich beispielsweise im Röntgenbild sehr ähneln können.

Die Therapie der Tumorerkrankung ist meist multimodal. Verschiedene, sich ergänzende Verfahren werden angewandt, damit der Spezialist die individuell bestmögliche Therapie garantieren kann.

Meist verlangt eine Tumorerkrankung die vollständige operative Entfernung des Tumors. Da Knochen tragende Bestandteile unseres Körpers sind und im Alltagsleben für die Bewegung unabkömmlich, wurden über die Jahre verschiedene Tumorendoprothesen entwickelt. Dabei handelt es sich um künstliche Ersatzteile, die der operierende Spezialist in den Körper einbaut und so die normale Funktion wiederherstellt. In bestimmten Fällen ist es auch möglich den Defekt mit eigenem Körpermaterial zu beheben. Besonders im Kindesalter bzw. im Wachstum ist dies sinnvoll.

Aber auch die Weichteiltumoren müssen entfernt werden. Hier wird der Orthopäde ebenfalls versuchen, evtl. in Zusammenarbeit mit anderen Fachärzten aus der Plastischen Chirurgie, den Körper sowohl funktionell als auch ästhetisch wiederherzustellen.

Wenn möglich und sinnvoll, werden solche Operationen minimalinvasiv durchgeführt. So kann ein größerer Gewebeschaden umgangen werden. Zusätzlich wird so die Infektionsgefahr verringert und die Heilung beschleunigt.

Über die Operation hinaus verfügt die Tumororthopädie über weitere spezifische Verfahren, die je nach Tumor vom Spezialisten angewandt werden können (z.B. Radiofrequenzablation, Strahlentherapie, hypertherme Extremitätenperfusion).

Wie sind die Prognosen und die Krankheitsverläufe nach der Behandlung in der Tumororthopädie?

Rund 60% bis 70% der bösartigen Knochensarkome sind heilbar. Wichtig sind hier der frühzeitige Gang zum Tumororthopäden, die rasche Diagnose und eine optimale Therapie.

Die herausragenden Rekonstruktionsverfahren ermöglichen es den behandelnden Spezialisten in vielen Fällen die Knochen- und Weichteildefekte zu beheben und ein normales Leben zu ermöglichen. Nur in den seltensten Fällen muss eine Amputation durchgeführt werden. Die Weichgewebssarkome bei älteren Menschen gehen mit einer 50%-igen Heilungschance einher. Gutartige Tumoren sind meist vollständig zu heilen ohne merkliche Einschränkungen durch die Operation.

Die Prognose von Knochenmetastasen ist schlechter. Meist kann eine Behandlung in der Tumororthopädie nur Schmerzen lindern und Bewegungseinschränkungen beheben. Der Tumor selbst ist oft zu weit fortgeschritten für eine Heilung.

Wichtig bei allen bösartigen Tumoren ist die regelmäßige Nachsorgeuntersuchung. Sie dient dazu, ein mögliches Rezidiv (Wiederkehr) des Tumors frühzeitig zu entdecken. Sollten Sie weitere Fragen bezüglich der Therapiemöglichkeiten der Tumororthopädie haben, wenden Sie sich vertrauensvoll an Ihren behandelnden Spezialisten für Orthopädie.

Quellen:

http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/025-005.html

http://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/metastasen/knochenmetastasen.php

http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/025-006.html

Winker, Karl-Heinrich (2011): Facharzt Orthopädie Unfallchirurgie. Munich: Urban & Fischer.

Grifka, Joachim (2011): Orthopädie und Unfallchirurgie. Für Praxis, Klinik und Facharztprüfung ; mit 155 Tabellen. Berlin [u.a.]: Springer.

Mehr anzeigen Weniger anzeigen

Fachbeiträge

Vorderer Kreuzbandriss - Wann ist eine OP sinnvoll?

Knieverletzungen mit Beteiligung der Kreuzbänder heilen ohne Therapie nur selten zur Zufriedenheit der Betroffenen aus. Meist folgt im Alter dann der…

Wenn wir älter werden, altert unser Schlaf mit?

Die Haut wird faltig, die körperliche Belastbarkeit sinkt. Doch wie wirkt sich das Altern auf unseren Schlaf aus? Und worauf müssen wir achten? Ein…

Ihre Vorteile

Wenn Sie einen passenden Spezialisten gefunden haben, können Sie direkt Kontakt aufnehmen und bei Bedarf Befunde hochladen. Und im Behandlungsfall…

Was tun bei Gelenkschmerzen?

Viele Menschen klagen mit zunehmendem Alter über Gelenkbeschwerden. Rund 15% der Bevölkerung sind vom frühzeitigen Verschleiß der schützenden…

Sportverletzungen beim Fussball und Prävention

Die Weltmeisterschaft in Russland ist in vollem Gange. Die Profis auf dem Rasen geben ihr Bestes und gehen über ihre eigenen Grenzen hinaus – leider…

Kardio-CT kann Herzkatheter immer öfter ersetzen

Es muss nicht immer direkt ein Herzkatheter sein. In vielen Fällen kann eine präzise Diagnose der Herzkranzgefäße heute im Computer-Tomografen und…

Die Skoliosebehandlung im Umbruch - Wann ist eine Operation notwendig?

Durch die Erkenntnisse des letzten Jahrzehnts hat sich ein Paradigmenwechsel hin zur nicht operativen Skoliosebehandlung ergeben.…

Zweitmeinung von Spezialisten

Zweitmeinung von Spezialisten

Bei wichtigen medizinischen Entscheidungen ist es ratsam, eine Zweitmeinung von Fachärzten einzuholen. Diese zusätzliche Expertise kann dazu…

Patientenhilfe

Patientenhilfe

Neben der medizinischen Behandlung gibt es viele weitere Aspekte, welche Ihren Klinikaufenthalt beeinflussen. Wir beleuchten Themen wie Privatsphäre,…

Bildnachweis

Sehr geehrte Interessent:in,

wir freuen uns, dass Sie sich für unser Spezialisten-Netzwerk PRIMO MEDICO interessieren. Bitte füllen Sie das Formular so genau wie möglich aus. Da die Aufnahme in unser Netzwerk an bestimmte Kriterien gebunden ist, werden wir Ihr Angaben entsprechend prüfen und uns mit Ihnen in Verbindung setzen. Bitte haben Sie Verständnis, dass dies einige Tage dauern kann.

Mitgliedsanfrage
Erklärung
Bitte bestätigen und Anfrage absenden
* Pflichtfelder