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Schilddrüsenoperation

Sie suchen Informationen zu Schilddrüsenoperationen und Spezialisten? Hier finden Sie ausschließlich erfahrene Fachärzte und Kliniken in Deutschland, Schweiz oder Österreich. Informieren Sie sich über OP-Methoden, Ablauf, Dauer und Nachsorge oder kontaktieren Sie unsere Experten.

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Spezialisten für Schilddrüsenoperation

Informationen zum Bereich Schilddrüsenoperation

Welche Operationsmethoden der Schilddrüse gibt es?

Die Operationsmethoden unterscheiden sich anhand der Größe des Gewebes, welches entnommen wird. Je nach Diagnose reicht es verändertes Gewebe zu entnehmen oder es muss auch gesundes Gewebe mitentfernt werden.

  • Strumaresektion: die Teilentfernung der vergrößerten Schilddrüse
  • Thyreoidektomie: die vollständige Entfernung der Schilddrüse
  • Hemithyreoidektomie: die vollständige Entfernung eines Schilddrüsenlappens
  • Enukleation: Das Ausschälen eines Knotens aus der Schilddrüse

Bei welchen Erkrankungen wird eine Schilddrüsen-OP durchgeführt?

Bei der Schilddrüse handelt es sich um ein sogenanntes endokrines Organ. Das bedeutet, dass die Schilddrüse Hormone synthetisiert und ins Blut abgibt. Bei Veränderung des Schilddrüsengewebes, sei es durch Zellvermehrung oder eine Entzündung, kommt es zu einer veränderten Hormonabgabe ins Blut. Diese kann erhöht oder erniedrigt sein und beeinträchtigt den allgemeinen Hormonhaushalt des Körpers. Daher müssen Schilddrüsenveränderungen immer behandelt werden. Dafür kommen Radiojodtherapie, Medikamententherapie und operative Entfernung in Frage. Bei folgenden Krankheiten wird eine OP in Erwägung gezogen:

Wann ist eine Schilddrüsenoperation nötig?

Die Schilddrüse sollte dann operiert werden, wenn durch eine Vergrößerung der Schilddrüse andere Organe eingeengt werden. Die Einengung von Luft- oder Speiseröhre führt zu Schluck- oder Atembeschwerden oder einem Druckgefühl im Hals und stellt dadurch eine große Beeinträchtigung im Alltag dar. Auch bei Verdacht auf einen bösartigen Schilddrüsentumor (Schilddrüsenkarzinom) sollte operiert werden.

Eine allgemeine Aussage zur Behandlung von Schilddrüsenknoten kann nicht getroffen werden, denn es werden „kalte“ und „heiße“ Knoten unterschieden. Kalte Knoten produzieren weniger Hormone als normales Schilddrüsengewebe und werden bei schnellem Wachstum oder Verdacht auf Bösartigkeit durch Schilddrüsenchirurgie entfernt. Heiße Knoten produzieren vermehrt Schilddrüsenhormone und führen so zu einer Überfunktion. In erster Linie wird hier die Radiotherapie angewandt. Erst bei unzureichender Wirkung, ist eine operative Entfernung der Knoten indiziert.

Der sogenannte Morbus Basedow wird in erster Linie mittels der Schilddrüsenchirurgie behandeln. Dabei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der sich Antikörper gegen den TSH-Rezeptor der Schilddrüse richten und das Organ in ihrer Hormonsynthese fördert. So wird Überfunktion der Schilddrüse herbeigeführt, sodass sich im Blutbild neben erhöhten Entzündungsparametern auch vermehrt Schilddrüsenhormone finden.

Schilddrüsenoperation ja oder nein?

Die meisten Schilddrüsenoperationen sind Routineeingriffe. Durch minimalinvasive Operationstechniken ist auch meist eine schnelle Genesung des Patienten möglich. Da Veränderungen des Schilddrüsengewebes den Hormonhaushalt betreffen, ist eine Therapie empfohlen. Bei bösartigen Veränderungen besteht die Gefahr der Streuung in umliegende Körpergewebe, sodass hier einer operativen Entfernung des entarteten Gewebes sehr angeraten wird.

Ablauf und Dauer einer Schilddrüsen-OP

Die meisten Schilddrüsenoperationen dauern ein bis zwei Stunden und werden in Vollnarkose durchgeführt. Der Zugang für den Chirurgen erfolgt über einen kleinen Schnitt unterhalb des Halses. Dieser sogenannte Kragenschnitt ist kosmetisch unauffällig, da er im Alltag durch den Kragen der Kleidung verdeckt wird. Der Chirurg legt die Schilddrüse dann frei und entfernt je nach Diagnose nur krankhaftes Gewebe oder auch gesundes Gewebe mit dazu.

Steht vor der OP nicht fest, ob es ein gutartiger oder bösartiger Tumor ist, wird während der Schilddrüsenoperation das entnommene Gewebe (Biopsie) durch den Pathologen untersucht (Schnellschnittuntersuchung). Da sich die Schilddrüse in direkter Nachbarschaft zu vielen wichtigen Strukturen liegt, wird während der Schilddrüsenoperation insbesondere darauf geachtet, die Nachbarschaft so gut wie möglich zu schonen. Vor allem die Stimmbänder und Nebenschilddrüsen werden möglichst unberührt gelassen. Bevor die Wunde zugenäht wird, wird ein Drainageröhrchen eingelegt. Dadurch kann nach der OP Blut und Wundwasser aus dem operierten Bereich abfließen.

Was ist nach einer Schilddrüsenentfernung zu beachten?

Normalerweise dauert der Krankenhausaufenthalt nach einer Schilddrüsenoperation zwei bis drei Tage. Bereits am Tag nach der OP dürfen Betroffene aufstehen, normal trinken und essen. Das Wunddrainageröhrchen wird am ersten oder zweiten Tag nach der OP entfernt. Sofern keine sich selbstauflösenden Fäden verwendet wurden, werden die Fäden nach einer Woche entfernt. Ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt kontrolliert post-OP die Stimmbandfunktion, um eine Schädigung der Bänder selber und des versorgenden Nerven auszuzschließen. Eine Woche nach der Entlassung aus dem stationären Krankenhausaufenthalt können wieder alle Aktivitäten aufgenommen werden.

Vier bis sechs Wochen nach der Operationwird der Hormonhaushalt mittels Blutlabor kontrolliert. Diese Kontrolle kann beim Hausarzt vorgenommen werden. Nach Ergebnis des Labors entscheidet der Hausarzt über die Gabe von Schilddrüsenhormonen. Nach der Thyreoidektomie ist eine lebenslange Einnahme von Schilddrüsenhormon erforderlich, da vom Körper selber keine Schilddrüsenhormone mehr synthetisiert werden. Der Hausarzt kontrolliert ebenfalls die Wundheilung und kann die Nähte zum richtigen Zeitpunkt entfernen. Bis dahin wird die Wunde durch ein Pflaster bedeckt. Daher wird den Patienten von Baden oder ausgiebigen Duschen dieser Stelle abgeraten.

Fand die OP aufgrund eines Strumas statt, werden vorbeugende Maßnahmen besprochen. Dazu gehört z.B. die Einnahme von Jod-Tabletten. Erfolgte die OP aufgrund eines Schilddrüsenkrebses, folgt in der Regel eine Radiojodtherapie nach vier bis sechs Wochen an.

Welche Fachärzte sind Spezialisten für Schilddrüsenchirurgie in Deutschland, Schweiz und Österreich?

Die Diagnose und Therapie von Erkrankungen der Schilddrüse erfolgt in Kliniken fachübergreifend. Interdisziplinär arbeiten Internisten, Endokrinologen, Chirurgen, Nuklear- und Labormediziner zusammen. Um optimale Kooperation zwischen den Fachdisziplinen zu ermöglichen, haben große Kliniken sogenannte „Schilddrüsenzentren“ eingerichtet. So befinden sich alle nötigen Ärzte unter einem Dach und können den Patienten von Angesicht zu Angesicht betreuen. Schilddrüsenoperationen werden im „Katalog der ambulant durchführbaren Operationen“ nicht aufgeführt. Daher können diese Eingriffe nur mit anschließendem stationärem Aufenthalt im Krankenhaus durchgeführt werden.

Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Schilddrüsenoperation überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellen:

Dietlein et al., S1-Leitlinie Radioiodtherapie beim differenzierten Schilddrüsenkarzinom, Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin (DGN)

Musholt et al., S2k-Leitlinie Maligne Schilddrüsenerkrankungen, operative Therapie, Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV)

Rothmund, Praxis der Viszeralchirurgie, Springer

Siewert, Chirurgie, Springer

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