Zum Hauptinhalt springen

Kapselendoskopie

Sie suchen Informationen zur Kapselendoskopie und Spezialisten für die Untersuchung? Hier finden Sie ausschließlich erfahrene Fachärzte und Kliniken in Deutschland, Schweiz oder Österreich. Informieren Sie sich über Indikationen, Risiken und Kosten oder kontaktieren Sie unsere Experten.

SPEZIALIST FINDEN

Spezialisten für Kapselendoskopie

2  Spezialisten gefunden

Informationen zum Bereich Kapselendoskopie

Was ist eine Kapselendoskopie?

Die Kapselendoskopie ist ein rein diagnostisches Verfahren zur Darstellung der Schleimhaut des Verdauungstraktes. Der Patient schluckt hierfür eine kleine kabellose Kamera, die in einer Kapsel verpackt ist und für etwa 9-16 Stunden durch den Verdauungstrakt wandert. Während die Kapsel über den Rachen und die Speiseröhre in den Magen gelangt und von dort zunächst durch den Dünndarm und anschließend durch den Dickdarm transportiert wird, leuchtet die Kamera das Lumen aus und fertigt automatisch Fotos von der Schleimhaut an.

Diese bis zu 60.000 Fotos werden über Funk an ein Empfängergerät gesendet, welches der Patient stets am Körper trägt, bis die Kapsel ausgeschieden wird. Eine Computersoftware fügt die zahlreichen Fotos dann chronologisch und räumlich so aneinander, dass ein flüssiges Video entsteht. Ein Facharzt kann dieses Video anschließend auswerten und die Schleimhaut sämtlicher Regionen beurteilen und mögliche Erkrankungen feststellen.

Für wen kommt eine Kapselendoskopie infrage?

Kapselendoskopien werden heutzutage in erster Linie für Spiegelungen des Dünndarms eingesetzt, da dieser mit einer konventionellen Spiegelung nicht gänzlich zugänglich ist. Jeder Verdacht auf eine Erkrankung des Dünndarms rechtfertigt also grundsätzlich eine Kapselendoskopie. Die häufigsten Indikationen sind die Abklärung von Blutungen aus dem Darmtrakt, die weder aus dem Magen noch Dickdarm stammen sowie chronische entzündliche Erkrankungen (Morbus Crohn), Polypen oder weitere Dünndarmerkrankungen.

Doch auch für Untersuchungen des Dickdarms kann auf die Kapselendoskopie zurückgegriffen werden. Dies ist allerdings nur dann der Fall, wenn eine herkömmliche Koloskopie (Darmspiegelung) entweder erfolglos war oder aufgrund erhöhter Risiken wie Blutungen oder Nebenwirkungen von Betäubungsmitteln nicht durchführbar ist.

Es gibt allerdings auch Fälle, in denen das Schlucken einer solchen Kamerakapsel nicht möglich ist. Dazu gehören bekannte Engstellen im Magen-Darm-Trakt, die eine Verstopfung zur Folge haben könnten, sowie Schluckprobleme des Patienten, da dieser Gefahr liefe, sich an der Kamerakapsel zu ersticken. Zudem sollte die Kapselendoskopie während der Schwangerschaft sowie MRT-Untersuchungen vermieden werden.

Was ist vor der Untersuchung zu beachten?

Genau wie bei herkömmlichen Spiegelungen des Verdauungstraktes sollte der Darm leer sein, um optimale Sichtverhältnisse auf die Schleimhaut gewährleisten zu können. Um dies zu erreichen, muss jeder Patient am Vortag der Untersuchung ein Abführungsmittel einnehmen und sollte zur Untersuchungen nüchtern erscheinen.

Wird bei einem Patienten eine Engstelle im Darmtrakt vermutet, muss dies vor der Untersuchung unbedingt abgeklärt werden. Dazu wird eine leere Kapsel mit identischen Maßen geschluckt, die sich im Falle eines verengten Darmabschnitts nach etwa 30 Stunden auflöst und in kleinere Teile zerfällt, die ohne Probleme ausgeschieden werden können. Kann die Kapsel allerdings den Darmtrakt ungehindert passieren, wird sie als Ganzes ausgeschieden. Dann kann auch die Kapselendoskopie durchgeführt werden.

Gibt es Risiken?

Wie bereits erwähnt, sollte im Vorfeld sichergestellt werden, dass es keine Engstellen im Darmtrakt gibt. In seltenen Fällen kommt es dennoch zu einem Darmverschluss durch die Kamerakapsel, dann wird deren operative Entfernung notwendig.

Was kostet eine Darmspiegelung mit Kapsel?

Die Kapselendoskopie liegt bei einem Kostenpunkt von etwa 1300€.

Übernehmen die Krankenkassen die Kosten?

Die Kapselendoskopie des Dünndarms als ambulante Untersuchung aufgrund unklarer Blutungen wird von privaten Krankenkassen übernommen, in sonstigen Fällen sowie bei stationärem Aufenthalt muss die Kostenübernahme im Vorfeld geklärt werden. Gesetzliche Krankenkassen bezahlen die ambulante Kapselendoskopie des Dünndarms in begründeten Fällen, jedoch bei stationärem Aufenthalt meist nicht.

Für Kapselendoskopien des Dickdarms bedarf es einer Abklärung mit der Versicherung im Vorfeld, denn für diese Fälle gibt es keine pauschale Regelung.

Kostenübernahmen für Kapselendoskopien der Speiseröhre werden von gesetzlichen Kassen grundsätzlich abgelehnt, ob sie in speziellen Fällen von privaten Versicherungen übernommen werden, muss im Zweifel individuell abgeklärt werden.

Welche Erfahrungen gibt es?

Die Kapselendoskopie ist eine für Patienten relativ angenehme diagnostische Untersuchung. Im Vergleich zur herkömmlichen Darmspiegelung kann sie ohne jegliche Betäubung oder Narkose durchgeführt werden und ist sehr unkompliziert. Patienten können nach dem ärztlich beobachteten Schlucken sogar teilweise ihrem Alltag nachgehen, bevor sie sich nach einigen Stunden wieder beim Arzt vorstellen. Zudem ist der Arzt auf keine direkte Anwendung von Instrumenten im Intimbereich angewiesen, was manche Patienten aus Schamgefühl ablehnen.

Dieser patientenfreundliche Aspekt könnte laut einer Studie die Teilnahmebereitschaft an Darmkrebsvorsorgeuntersuchungen erhöhen, denn obwohl Darmkrebs zu den häufigsten Krebsarten gehört, unterziehen sich noch immer deutlich zu wenige Bürger einer solchen Vorsorge.

Mehr anzeigen Weniger anzeigen

Fachbeiträge

Vorderer Kreuzbandriss - Wann ist eine OP sinnvoll?

Knieverletzungen mit Beteiligung der Kreuzbänder heilen ohne Therapie nur selten zur Zufriedenheit der Betroffenen aus. Meist folgt im Alter dann der…

Wenn wir älter werden, altert unser Schlaf mit?

Die Haut wird faltig, die körperliche Belastbarkeit sinkt. Doch wie wirkt sich das Altern auf unseren Schlaf aus? Und worauf müssen wir achten? Ein…

Was tun bei Gelenkschmerzen?

Viele Menschen klagen mit zunehmendem Alter über Gelenkbeschwerden. Rund 15% der Bevölkerung sind vom frühzeitigen Verschleiß der schützenden…

Kardio-CT kann Herzkatheter immer öfter ersetzen

Es muss nicht immer direkt ein Herzkatheter sein. In vielen Fällen kann eine präzise Diagnose der Herzkranzgefäße heute im Computer-Tomografen und…

Die Skoliosebehandlung im Umbruch - Wann ist eine Operation notwendig?

Durch die Erkenntnisse des letzten Jahrzehnts hat sich ein Paradigmenwechsel hin zur nicht operativen Skoliosebehandlung ergeben.…

Zweitmeinung von Spezialisten

Zweitmeinung von Spezialisten

Bei wichtigen medizinischen Entscheidungen ist es ratsam, eine Zweitmeinung von Fachärzten einzuholen. Diese zusätzliche Expertise kann dazu…

Patientenhilfe

Patientenhilfe

Neben der medizinischen Behandlung gibt es viele weitere Aspekte, welche Ihren Klinikaufenthalt beeinflussen. Wir beleuchten Themen wie Privatsphäre,…

Minimalinvasive Bauchchirurgie: Vor- und Nachteile der „Schlüsselloch“-OPs

Kleine Narben und schnelle Genesung: Die minimalinvasive Chirurgie im Bauchraum ist heute eine gängige Operationstechnik – aber mit klar gesteckten…

Vertriebsinnendienst-Mitarbeiter (w/m/d) für den Standort Lorsch

Verkaufen und Telefonieren sind Ihre Leidenschaft?

Dann sind Sie bei uns genau richtig. Wir suchen Mitdenker, die erfolgreich unsere Dienstleistung…

Späte Schwangerschaft: Mutterglück mit 40 ein Risiko?

Späte Schwangerschaft: Mutterglück mit 40 ein Risiko?

Ob Schwangerschaften bei Frauen ab 40 und Risikoschwangerschaften tatsächlich so problematisch sind wie ihr Ruf, hängt von vielen verschiedenen…

Sehr geehrte Interessent:in,

wir freuen uns, dass Sie sich für unser Spezialisten-Netzwerk PRIMO MEDICO interessieren. Bitte füllen Sie das Formular so genau wie möglich aus. Da die Aufnahme in unser Netzwerk an bestimmte Kriterien gebunden ist, werden wir Ihr Angaben entsprechend prüfen und uns mit Ihnen in Verbindung setzen. Bitte haben Sie Verständnis, dass dies einige Tage dauern kann.

Mitgliedsanfrage
Erklärung
Bitte bestätigen und Anfrage absenden
* Pflichtfelder