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Trockene Augen (Keratokonjunktivitis Sicca)

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Informationen zum Bereich Trockene Augen

Was ist eine Keratokonjunktivitis sicca?

Die Keratokonjunktivitis sicca, häufig als „trockenes Auge“ bezeichnet, ist weit verbreitet. Unter trockenem Auge versteht man eine Benetzungsstörung von Binde- und Hornhaut.

Die Tränen bilden zusammen mit weiteren Sekreten beim gesunden Auge einen Film auf der Augenoberfläche. Dieser hält die Augenoberfläche glatt und schützt sie. Er wirkt außerdem keimabtötend und beugt so Infektionen vor. Der Tränenfilm besteht aus einer wässrigen Schicht, aus einer Schicht aus Muzin (Schleim) und aus einer Lipidschicht (fetthaltigen Schicht). Der wässrige Anteil des Tränenfilms wird von den Tränendrüsen gebildet. Die Meibomdrüsen, die Talgdrüsen der Lidränder, produzieren die Fettschicht. Die Becherzellen der Bindehaut sondern das schleimige Sekret ab. Der Tränenfilm ist auch für die Sauerstoffversorgung der Hornhaut wichtig. Die Hornhaut hat keine eigenen Blutgefäße, damit sie für eine gute Sicht klar bleibt. Über den Tränenfilm wird die Hornhaut mit Sauerstoff aus der Luft versorgt.

Beim trockenen Auge produzieren die Tränendrüsen zu wenig Tränenflüssigkeit. Manchmal produzieren auch die Meibomdrüsen zu wenig Sekret und die Zusammensetzung des Tränenfilms ist verändert. Fehlt die Tränenflüssigkeit, werden die Hornhaut und die Bindehaut wund und können sich entzünden. Die Augen fühlen sich trocken an, sind gerötet, jucken und brennen. Die Patienten haben das Gefühl, einen Fremdkörper im Auge zu haben. Häufig leiden sie unter Schmerzen, Druckgefühl, Lichtscheue und verklebten Lidern.

Auch ständig tränende Augen können ein Symptom für trockene Augen sein. Bei veränderter Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit kann kein ausreichender Gleitfilm gebildet werden. Das Auge reagiert mit einer verstärkten Produktion der wässrigen Tränenflüssigkeit, die aber allein keinen Gleitfilm bilden kann. Durch den fehlenden Tränenfilm wird die Hornhaut außerdem mit weniger Sauerstoff versorgt. Die Hornhaut wird dann notgedrungen über die Blutgefäße der Lider mitversorgt. Durch die vermehrte Durchblutung der Gefäße sind die Lider gerötet und geschwollen, besonders morgens.

Was sind die Ursachen für trockene Augen?

Meistens werden trockene Augen durch äußere Faktoren verursacht. Luftzug oder geringe Luftfeuchtigkeit in Räumen durch Heizungsluft und Klimaanlagen sind häufige Gründe für trockene Auge. Durch die geringe Feuchtigkeit verdunstet der Tränenfilm schneller. Auch eine Bildschirmtätigkeit kann zu trockenen Augen führen, da lange auf den Bildschirm geschaut wird, ohne zu blinzeln. Durch den Lidschlag werden die Augen befeuchtet. Außerdem können Kosmetikprodukte den Tränenfilm stören. Kontaktlinsenträger sind häufiger von trockenen Augen betroffen. Auch ältere Menschen und Frauen leiden öfter daran.

Trockene Augen treten auch im Zusammenhang mit bestimmten Allgemeinkrankheiten auf. Dazu gehören immunologische Erkrankungen, Diabetes, Neurodermitis, Schilddrüsenerkrankungen und Rheuma. Auch das Sjörgen-Syndrom, eine chronische Gelenkentzündung, und Nervenlähmungen im Gesicht (Fazialisparese) können trockene Augen verursachen.

Daneben können Medikamente für trockene Augen verantwortlich sein. Es gibt viele Medikamente, die die Tränenproduktion beeinflussen:

  • Betablocker (Herzmedikament)
  • lokale Adrenalinpräparate (in einigen Augentropfen oder -salben enthalten)
  • lokale Kortisonpräparate (in einigen Augentropfen oder -salben enthalten)
  • Ovulationshemmer (Antibabypille)
  • östrogenhaltige Präparate
  • Acetylsalicylsäure (Schmerzmittel, Blutverdünner)
  • Anticholinergika (Medikamente, die auf das parasympathische Nervensystem wirken)
  • Ergotanin (Migränemittel)
  • Isotretinoin (Medikament gegen Hautentzündung)
  • Neuroleptika (Medikamente gegenPsychosen)
  • Thiazid-Diuretika (Medikament zur Entwässerung)
  • Trihexyphenidyl (Parkinsonmittel)
  • bestimmte Antidepressiva

Was kann man gegen Augentrockenheit tun?

Trockene Augen werden hauptsächlich mit Augentropfen behandelt, die die Tränenflüssigkeit ersetzten. Mehrmals täglich können die Patienten die künstliche Tränenflüssigkeit in die Augen tropfen. Die Augentropfen haben je nach Präparat unterschiedliche Inhaltsstoffe, beispielweise Methylzellulose oder Hyaluronsäure. Sie können flüssig oder gelförmig sein.

Der Augenarzt entscheidet, welche Augentropfen für den Patienten am besten geeignet sind. Es sollten Augentropfen ohne Konservierungsstoffe verwendet werden, da diese Allergien auslösen können. Besonders bei einer allergischen Vorerkrankung sollte der Patient darauf achten. In schwereren Fällen kann der Augenarzt antientzündliche Augentropfen gegen die Entzündung geben.

Bei Heilungsstörungen der Hornhaut können Augentropfen mit autologem Serum helfen. Diese Augentropen werden aus dem Serum des Patienten hergestellt. In Fällen, in denen eine sehr häufige Gabe von künstlicher Tränenflüssigkeit nötig wäre, kann der Augenarzt die Tränenabflusskanälchen mit Silikonstöpseln verschließen, um die Tränenmenge zu erhöhen.

Der Patient kann trockenen Augen vorbeugen, indem er für ausreichende Luftfeuchtigkeit in beheizten oder klimatisierten Räumen und viel frische Luft sorgt. Luftzug, beispielwiese durch die Lüftung im Auto, sollte vermieden werden. Kontaktlinsenträger können Beschwerden mindern, wenn sie die Kontaktlinsen mit Tränenersatz befeuchten und nicht den ganzen Tag tragen. Patientinnen mit trockenen Augen sollten gut verträgliche Kosmetikprodukte verwenden.

Wann sollte man mit trockenen Augen zum Arzt gehen?

Die Tränenersatzflüssigkeit, möglichst ohne Konservierungsmittel, kann der Patient in der Apotheke kaufen. Sie ist unbedenklich in der Anwendung. Die Ursache von trockenen Augen sollte allerdings von einem Augenarzt abgeklärt werden, vor allem wenn das Problem länger besteht. So können ernsthafte Erkrankungen erkannt und die trockenen Augen optimal behandelt werden. Der Augenarzt untersucht die Zusammensetzung des Tränenfilms und die Lider mit den Lidranddrüsen. Mit dem Schirmer- Tränenentest beurteilt er den wässrigen Anteil des Tränenfilms. Ein Papierstreifen wird in den Bindehautsack gehängt und saugt sich mit Tränenflüssigkeit voll. So kann der Arzt erkennen, ob genug wässrige Tränenflüssigkeit da ist.

Der Augenarzt bestimmt außerdem die Zeit, die zwischen dem Lidaufschlag und dem Aufreißen des Tränenfilms liegt. Hierfür färbt er die Hornhaut mit einem Farbstoff und schaut sich die Augenoberfläche mit der Spaltlampe an Daraus kann er Rückschlüsse auf die Qualität und die Zusammensetzung des Tränenfilms ziehen. Je nach Befund entscheidet der Augenarzt welche Augentropfen geeignet sind. Manchmal müssen mehrere Präparate ausprobiert werden, um das zu finden, das am besten hilft.

Literatur:

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