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Informationen zum Bereich Ultraschall der Lunge
Was genau ist ein Ultraschall der Lunge?
Ultraschalluntersuchungen gehören zu den wichtigsten bildgebenden Verfahren in der Medizin, da sie schnell verfügbar und ohne Nebenwirkungen sind. Eine Ultraschalluntersuchung der Lunge kann zum Ausschluss verschiedener Krankheitsbilder der Lunge selbst, des Lungenfells oder der Brustwand eingesetzt werden.
Indikationen & typische Beschwerden: Wann ist ein Lungenultraschall sinnvoll?
Ein wichtiges Einsatzgebiet für eine Ultraschalluntersuchung der Lunge ist die Notfallmedizin. Bei größeren Verletzungsmustern, beispielsweise nach einem Verkehrsunfall, kommt es initial vor allem darauf an, möglichst schnell schwerwiegende Erkrankungen auszuschließen. Eine Ultraschalluntersuchung ist daher bestens geeignet, um sowohl Verletzungen im Bereich des Bauchraums als auch der Lunge auszuschließen.
Eine mögliche Verletzung der Lunge bei einem Unfall ist der sogenannte Pneumothorax. Hierbei tritt Luft zwischen Lungen- und Rippenfell, sodass der normalerweise notwendige Unterdruck verloren geht. In der Folge kann es zum Kollaps des entsprechenden Lungenflügels kommen. Eine besonders schlimme Form des Pneumothorax ist der Spannungspneumothorax, bei dem ein Ventilmechanismus dafür sorgt, dass bei jedem Atemzug mehr Luft in diesen Spalt eindringt. Dies kann die Atmung sehr stark beeinträchtigen und sogar lebensbedrohlich sein. Durch eine Ultraschalluntersuchung der Lunge kann das Vorliegen eines Pneumothorax bestätigt bzw. ausgeschlossen werden.
Ein weiteres wichtiges Anwendungsgebiet des Lungenultraschalls sind Pleuraergüsse. Bei einem Pleuraerguss kommt es zu einer krankhaften Ansammlung von Flüssigkeit zwischen der Lunge und der Brustwand. Mögliche Ursachen sind eine Lungenentzündung, Herzschwäche oder Leber- und Nierenerkrankungen. Die Ultraschalluntersuchung eignet sich dabei sehr gut, diese Flüssigkeit darzustellen und ihre Menge zu bestimmen. Muss der Erguss punktiert und abgelassen werden, dann erfolgt dies ebenfalls unter Ultraschallkontrolle.
Wie funktioniert ein Ultraschall der Lunge?
Im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung werden Schallwellen mit einer sehr hohen Frequenz, die sogenannten Ultraschallwellen, von einem speziellen Schallkopf ausgesandt. Diese werden dann von unterschiedlichen Geweben mit einer unterschiedlichen Geschwindigkeit weitergeleitet. An der Grenzfläche zwischen den verschiedenen Geweben wird ein Teil der Schallwellen reflektiert und wieder vom Schallkopf aufgenommen.
Hier werden die Schallwellen dann in ein elektrisches Signal umgewandelt. Aus der Zeit, die zwischen Senden und Empfangen der Schallwellen vergeht, kann das Ultraschallgerät die Entfernung eines Gewebes vom Schallkopf berechnen. Dies wird dann bildlich dargestellt und kann vom Untersucher beurteilt werden.
Auch bei der Ultraschalluntersuchung der Lunge wird dieses Prinzip angewendet, um Strukturen wie das Lungenfell oder die Brustwand darzustellen. Das Lungengewebe selbst lässt sich durch eine Ultraschalluntersuchung jedoch nur schlecht darstellen, sodass hier andere bildgebende Verfahren wie Röntgen- oder CT-Untersuchungen notwendig sind.
Um einen Pneumothorax sicher ausschließen zu können, wird beim Lungenultraschall häufig ein spezieller Untersuchungsmodus verwendet. Bei diesem kann ein Ultraschallbild im zeitlichen Verlauf dargestellt werden, sodass die Bewegungen des Lungen- und Rippenfells beurteilt werden können.
Untersuchung im Überblick: Vorbereitung, Ablauf & Dauer
Ultraschalluntersuchungen sind komplett nebenwirkungsarm, sodass keine speziellen Voruntersuchungen notwendig sind. Bei einem Lungenultraschall wird der Schallkopf im Bereich zwischen zwei Rippen an der Brustwand aufgesetzt. Um die Darstellung zu verbessern, wird ein spezielles Gel auf den Schallkopf gegeben. Dieses kann von Patienten zwar als kalt empfunden werden, verursacht aber ansonsten keine weiteren Einschränkungen. Es zieht in die Haut ein und eventuelle Rückstände können nach der Untersuchung mit einem Tuch entfernt werden.
In vielen Fällen und vor allem in Notfallsituationen findet die Untersuchung in Rückenlage statt. Um Pleuraergüsse besser detektieren und ggf. auch behandeln zu können, kann es jedoch notwendig sein, dass der Patient eine sitzende Position einnimmt.
Da die Ultraschallbilder in Echtzeit auf den Monitor übertragen und direkt vom Untersucher ausgewertet werden können, dauert die Untersuchung in der Regel nur einige Minuten.
Was lässt sich im Lungenultraschall erkennen? Chancen und Grenzen der Lungensonographie
Der Lungenultraschall wird eingesetzt, um das Lungenfell, das Rippenfell und die Thoraxwand beurteilen zu können. Somit eignet sich dieses Untersuchungsverfahren bestens, um krankhafte Ansammlungen von Luft oder Flüssigkeit in diesem Bereich darzustellen. Durch die schnelle Verfügbarkeit hat sich das Verfahren darüber hinaus besonders in der Notfallmedizin bewährt.
Indirekt können zwar auch die Rippen dargestellt werden, um Verletzungen in diesem Bereich jedoch sicher zu detektieren, sind Röntgenuntersuchungen besser geeignet. Auch das Lungengewebe an sich kann durch Röntgen- oder CT-Untersuchungen besser dargestellt werden. Als Nachteil der Lungensonographie muss zudem angeführt werden, dass die Qualität des Verfahrens Untersucher-abhängig ist. Je erfahrener der Untersucher in der Durchführung eines Lungenultraschalls ist, desto verlässlicher sind somit auch die Untersuchungsergebnisse.
Welche Kliniken & Ärzte sind Spezialisten für Lungenultraschall?
Spezialisiert auf die Durchführung einer Ultraschalluntersuchung der Lunge sind in erster Linie Fachärzte für Radiologie. Fachärzte für Innere Medizin und Pneumologie sind jedoch wichtige Ansprechpartner für die Diagnostik von Lungenerkrankungen und daher ebenfalls sehr erfahren in der Durchführung eines Lungenultraschalls.
Alle hier gelisteten Fachärzte und Kliniken sind spezialisiert auf die Durchführung einer Ultraschalluntersuchung der Lunge. Sie wurden von uns sorgfältig überprüft und hinsichtlich ihrer Erfahrung in der Durchführung des Verfahrens ausgewählt. Überzeugen Sie sich gerne persönlich von der Fachexpertise unserer Spezialisten und vereinbaren Sie direkt ein erstes individuelles Beratungsgespräch.
Quellen:
- Gerd Herold und Mitarbeiter: Innere Medizin 2024. Eigenverlag 2024. ISBN: 978-3-11-132040-3.
- Amboss, Nachschlagewerk für Mediziner. next.amboss.com/de/article/vh0Aff [zuletzt aufgerufen am 20.10.2025]
- Martina Kahl-Scholz, Christel Vockelmann (Hrsg.): Basiswissen Radiologie. Springer-Verlag 2017. ISBN: 978-3-662-54277-4.
