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Sarkoidose (Morbus Boeck)

Was bedeutet Sarkoidoes? Ist Sarkoidose ansteckend? Wie sind die Heilungschancen? Hier finden Sie Antworten auf häufige Fragen und erfahrene Spezialisten in Kliniken für die Diagnose und Therapie einer Sarkoidose in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Erfahren Sie mehr über Ursachen, Symptome und Therapiemöglichkeiten.

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Informationen zum Bereich Sarkoidose

Was ist Sarkoidose?

Bei der Sarkoidose, auch Morbus Boeck oder Morbus Schaumann-Besnier genannt, handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung, die zu einer knotenartigen Gewebswucherung führt. Die kleinen, gutartigen Knötchen können sich in allen Organen bilden und hängen vermutlich mit einer überschießenden Reaktion des Immunsystems zusammen. Eine Sarkoidose ist nicht ansteckend und hat ein gute Heilungschance.

Die Sarkoidose ist eine seltene Erkrankung. Rund 100.000 Betroffene gibt es in ganz Deutschland. Meist tritt sie in jungem Alter, besonders häufig zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr und vermehrt bei Frauen auf. Häufigste Organe, die von einer Sarkoidose betroffen sein können, sind Lunge und Lymphknoten. Aber auch Leber, Herz, Haut, Gehirn, und Augen können befallen sein.

Was sind die Ursachen für eine Sarkoidose?

Die Genese der Sarkoidose ist bis heute nicht vollständig geklärt. Das familiär gehäufte Auftreten spricht für eine genetische Komponente. Bestimmte Genveränderungen konnten in den letzten Jahren mit einem deutlich erhöhten Risiko für Sarkoidose assoziert werden. Obwohl auch Erreger Auslöser der entzündlichen Reaktion sein könnten, konnte dies bislang nicht bestätigt werden.

Sarkoidose Symptome

Die Sarkoidose kann entsprechend ihrer Symptome in eine akute und eine chronische Form unterteilt werden. Die akute Form, auch Löfgren-Syndrom genannt, geht mit einem akuten Beginn einher, zu dem sich Fieber, Gelenkbeschwerden und ein starkes Krankheitsgefühl gesellen.

Die chronische Form der Sarkoidose verläuft schleichend und kann sich in vielen verschiedenen Beschwerden äußern, was eine Diagnose erschwert. Meist treten erst im fortgeschrittenen Stadium Beschwerden auf.

  • trockener Reizhusten
  • Atemnot bei Belastung
  • Hautveränderungen, wie Knötchen an den Beinen (Erythema nodosum)
  • Lymphknotenschwellung
  • Leberentzündung

In selteneren Fällen kann es auch zum Befall des Gehirnes kommen. Dies geht mit Kopfschmerzen und eventuell Nervenausfällen einher.

Wie wird eine Sarkoidose festgestellt?

Die Sarkoidose wird oftmals zufällig bei einer Röntgenuntersuchung entdeckt. Besteht der Verdacht, müssen weitere Untersuchungen zur Lokalisierung der Krankheitsherde erfolgen. Dazu gehören die intensive körperliche Untersuchung, eine Röntgenaufnahme des Brustkorbes, die Lungenfunktionsanalyse und eine Bronchoskopie (Betrachtung der Lunge über Kameraschlauch). Auch Blutwerte können Anzeichen auf ein entzündliches Geschehen geben. Zum Ausschluss anderer Lungenerkrankungen wieLungenkrebs oder Tuberkulose erfolgt eine Computertomografie.

Sarkoidose Therapie und Heilung

Nicht immer ist eine Behandlung bei Sarkoidose nötig. Die akute Form heilt meist von selbst innerhalb mehrerer Wochen aus. Gegen die Schmerzen kann der Arzt verschiedene Schmerzmittel verschreiben.

Auch die chronische Form der Sarkoidose kann innerhalb mehrerer Jahre selbständig zurückgehen. Während dieser Zeit sind regelmäßige Kontrollen beim Internisten (Facharzt für Innere Medizin) notwendig.

Verschlechtert sich die Sarkoidose oder sind Herz und Gehirn betroffen, erfolgt eine medikamentöse Therapie. Diese beinhaltet die Gabe von Kortisonpräparaten. Dabei handelt es sich um einen entzündungshemmend Wirkstoff der auch im Körper produziert wird.

Reicht dies nicht aus, gibt es die Möglichkeit Immunsuppressiva einzusetzen. Diese Immunsystem schwächenden Medikamente sind jedoch mit verschiedenen und starken Nebenwirkungen verbunden, weswegen der Internist die Einnahme der Immunsuppresiva nur in besonders schweren Fällen anordnet.

Verlauf und Lebenserwartung bei Sarkoidose

Die akute Sarkoidose geht mir sehr guten Heilungschancen von 95% in wenigen Wochen einher. Auch die chronische Form heilt in der Mehrzahl der Fälle nach Jahren aus.

In einigen Fällen kann es jedoch ohne Behandlung zu schweren Organschäden bis hin zum Tod kommen. Daher ist die richtige Therapie zum richtigen Zeitpunkt extrem wichtig. Am besten aufgehoben sind Sie bei einem Spezialisten für Sarkoidose.

Im Fall der Lungensarkoidose kann es in 20% der Fälle zu bleibenden Lungenschäden und zum faserigen Umbau der Lunge, einer Lungenfibrose, kommen. Um dies zu verhindern ist auch hier eine rechtzeitige Therapie notwendig.

Quellen:

http://www.lungeninformationsdienst.de/krankheiten/weitere-lungenerkrankungen/sarkoidose/index.html

Arastéh, Keikawus; Baenkler, Hanns-Wolf : Innere Medizin. 2., vollst. überarb. und erw. Aufl. Stuttgart: Thieme 2009.

Herold, Gerd: Innere Medizin. Köln, Eigenverlag 2012.

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