Spezialisten für Pankreaslinksresektion
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Informationen zum Bereich Pankreaslinksresektion
Was ist eine Pankreaslinksresektion (distale Pankreasresektion)?
Bei der Pankreaslinksresektion handelt es sich um ein chirurgisches Verfahren zur Teilentfernung der Bauchspeicheldrüse. Die Bauchspeicheldrüse, im Medizinischen auch als Pankreas bezeichnet, liegt im Bereich des linken Oberbauches und erfüllt wichtige Aufgaben zur Regulierung des Stoffwechsels. Hier werden Hormone zur Regulierung des Blutzuckerspiegels produziert sowie wichtige Verdauungsenzyme gebildet und in den Darm abgegeben.
Die Bauchspeicheldrüse lässt sich in einen Kopf-, einen Körper- und einen Schwanzbereich einteilen, wobei sich der Pankreaskopf im Bereich des Zwölffingerdarms und der Pankreasschwanz linksseitig nahe der Milz befindet. Eine Pankreaslinksresektion wird dann eingesetzt, wenn eine krankhafte Veränderung im Bereich des Pankreasschwanzes auftritt und dieser Teil des Organs entfernt werden muss. Häufig wird dabei auch ein Teil des Pankreaskörpers mitentfernt.
Wann ist die Entfernung des Pankreasschwanzes medizinisch notwendig?
Eine Bauchspeicheldrüsenteilentfernung kann notwendig werden, wenn bösartige oder gutartige Tumore auftreten. In selteneren Fällen kann auch eine starke Entzündung des Organs eine solche Operation notwendig machen. Krankhafte Veränderungen im Bereich des Pankreaskörpers oder des Pankreasschwanzes werden dann durch eine Pankreaslinksresektion behandelt. Das Ausmaß der Entfernung hängt dabei von der vorliegenden Erkrankung ab.
OP Ablauf, Dauer und Techniken der distalen Pankreasresektion
Eine Pankreasteilentfernung wird im Rahmen eines stationären Krankenhausaufenthaltes und unter Vollnarkose durchgeführt. Im Vorwege der Operation werden die Patienten ausführlich über das chirurgische Vorgehen sowie die entsprechende Vorbereitung und Nachbehandlung aufgeklärt. Zudem findet auch ein Aufklärungsgespräch durch einen Narkosearzt statt. Die Patienten erhalten dabei die Möglichkeit, Fragen zu stellen und müssen sich anschließend schriftlich mit der Durchführung der Operation sowie der Narkose einverstanden erklären.
Grundsätzlich stehen zwei Operationstechniken zur Auswahl: die offene Operation sowie ein laparoskopischer Eingriff. Welches Verfahren jeweils zum Einsatz kommt, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Dabei spielen beispielsweise die vorliegende Erkrankung, der Allgemeinzustand des Patienten sowie die Erfahrung des Operateurs eine wichtige Rolle.
Bei offenen Eingriffen wird ein größerer Schnitt unterhalb des Rippenbogens gemacht, der es ermöglicht, das gesamte Operationsgebiet einzusehen. Bei einer Laparoskopie werden nur kleine Hautschnitte gemacht, über die ein Laparoskop sowie verschiedene Operationsinstrumente eingebracht werden. Das Laparoskop besitzt an seinem Ende eine Kamera, über die das Innere der Bauchhöhle auf einem Bildschirm betrachtet werden kann. In beiden Fällen werden die Bauchspeicheldrüse und die umliegenden Strukturen zunächst freipräpariert und sorgfältig inspiziert.
Die weiteren Operationsschritte hängen dann vor allem vom individuellen Befund sowie dem vorliegenden Krankheitsbild ab. Bei bösartigen Erkrankungen muss in der Regel mehr entfernt werden als bei gutartigen. So werden bei Vorliegen von Bauchspeicheldrüsenkrebs nicht nur Pankreasschwanz und -körper, sondern auch die Milz und umliegende Lymphknoten mitentfernt. Auch eine Entfernung der Gallenblase kann ergänzend vorgenommen werden. In einigen Fällen wird anschließend eine Drainage eingelegt, sodass Pankreassäfte und Wundsekret in den Dünndarm abfließen können.
Je nach Komplexität des Eingriffs kann die Operation insgesamt mehrere Stunden dauern.
Nach Durchführung der operativen Schritte wird die Haut wieder vernäht, ein Verband angelegt und die Narkose beendet.
Risiken und mögliche Komplikationen der linksseitigen Pankreasentfernung
Bei einer Pankreaslinksresektion handelt es sich um einen größeren operativen Eingriff, sodass dabei auch ein gewisses Risiko für das Auftreten von Komplikationen besteht. Über diese werden die Patienten im Vorwege der Operation daher gründlich aufgeklärt.
Zu den wichtigen möglichen Komplikationen einer Pankreaslinksresektion gehören unter anderem:
- Blutungen/ Nachblutungen
- Thrombosen
- Wundheilungsstörungen
- akute Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis)
- Störungen des Blutzuckerstoffwechsels bis hin zum Diabetes mellitus
- Verdauungsstörungen
- Pankreasfistel (krankhafte Verbindung der Bauchspeicheldrüse mit der Bauchhöhle oder anderen Organen)
- Störung der Infektabwehr bei Mitentfernung der Milz
- Wiederauftreten der Erkrankung
Heilungsverlauf und Nachsorge nach einer Pankreaslinksresektion
Eine Pankreaslinksresektion erfordert in der Regel einen längeren Krankenhausaufenthalt von mindestens 10 Tagen. Hier spielen vor allem das vorliegende Krankheitsbild, der Allgemeinzustand des Patienten sowie weitere geplante Therapien eine wichtige Rolle.
Die Wundheilung dauert in der Regel nur einige Tage und häufig wird ein resorbierbares Nahtmaterial verwendet, sodass kein Fadenzug notwendig ist. Wurden während der Operation Drainagen eingelegt, um Wundsekret nach außen abfließen zu lassen, dann müssen diese im Rahmen des stationären Aufenthaltes wieder entfernt werden.
In den Tagen und Wochen nach dem Eingriff werden die Patienten schrittweise mobilisiert und es erfolgt ein Kostaufbau. Auch die Wiederherstellung der Darmtätigkeit ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Heilung. Befinden sich die Patienten wieder in einem stabilen Allgemeinzustand, kann die Entlassung erfolgen. Die weitere Behandlung wird dann in der Regel ambulant durchgeführt.
Lebenserwartung und Folgen nach Entfernung des linken Bauchspeicheldrüsenanteils
Die Prognose nach Pankreaslinksresektion hängt maßgeblich von der vorliegenden Grunderkrankung ab. Bei einem gutartigen Befund sind die Heilungschancen in der Regel gut. Bauchspeicheldrüsenkrebs hat allerdings insgesamt eine schlechtere Prognose. So liegt die 5-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit bei etwa 11%. Entscheidend für die Langzeitprognose ist dabei, ob der Tumor im Ganzen entfernt werden konnte, und ob bereits Metastasen (Absiedlungen in andere Organe) vorliegen.
Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für die Pankreaslinksresektion?
Spezialisiert auf die Durchführung einer Pankreaslinksresektion sind Fachärzte für Viszeralchirurgie. Je nach vorliegender Erkrankung können in die Behandlung aber auch Ärzte anderer Fachbereiche eingebunden sein. Hierbei handelt es sich beispielsweise um Fachärzte für Innere Medizin und Onkologie oder Endokrinologie.
Krankhafte Veränderungen der Bauchspeicheldrüse sollten in jedem Fall von einem Spezialisten abgeklärt und behandelt werden. Spezialisierte Zentren bieten Patienten dabei eine interdisziplinäre Behandlung unter Zusammenarbeit verschiedener Fachrichtungen.
Alle hier aufgeführten Ärzte und Kliniken verfügen über eine weitreichende Erfahrung und höchste Expertise auf dem Gebiet der Bauchspeicheldrüsenchirurgie. Sie sind Spezialisten für die Durchführung einer Pankreaslinksresektion und erwarten bereits ihren Behandlungswunsch.
Quellen:
- Amboss, Nachschlagewerk für Mediziner. https://next.amboss.com/de/article/Bl0z_T?q=pankreaschirurgie#fxXkDZ0 [zuletzt abgerufen am 10.09.2025]
- Herold et al.: Innere Medizin. Eigenverlag 2024, ISBN 978-3-11-132040-3.
- S3-Leitlinie Exokrines Pankreaskarzinom Version 3.1 – September 2024 AWMF-Registernummer: 032-010OL. Link: register.awmf.org/assets/guidelines/032-010OLl_Exokrines-Pankreaskarzinom_2025-06.pdf [zuletzt aufgerufen am 10.09.2025]





