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Mukosaresektion

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Informationen zum Bereich Mukosaresektion

Was ist eine endoskopische Mukosaresektion (EMR)?

Die endoskopische Mukosaresektion ist eine chirurgische Methode, um gezielt Schleimhaut (Mukosa) im Bereich des Magen-Darm-Traktes zu entfernen. Dabei können sowohl gut- als auch bösartige Wucherungen und Tumoren mithilfe eines Endoskops entfernt werden. 

Die Endoskopie kann sowohl zu diagnostischen als auch zu therapeutischen Zwecken eingesetzt werden und ermöglicht die Entnahme von Gewebe ohne Hautschnitte. Dazu wird ein Endoskop, das aus einem flexiblen Schlauch besteht und eine Kamera sowie Lichtquelle enthält, über den Mund oder den Anus eingeführt, um den entsprechenden Abschnitt des Magen-Darm-Traktes zu erreichen. Durch das Endoskop können dann verschiedene Instrumente zur Abtragung der Schleimhaut eingeführt werden. 

Wann wird eine Mukosaresektion durchgeführt?

Die endoskopische Mukosaresektion eignet sich zur Entfernung von verdächtigen Gewebearealen, deren Wachstum auf die innerste Schicht des Magen-Darm-Traktes, also die Schleimhaut, begrenzt ist. So können bestimmte gut- oder bösartige Schleimhautwucherungen beispielsweise im Bereich der Speiseröhre, des Magens oder des Darms entfernt werden. 

Zu den meist gutartigen Tumoren des Magen-Darm-Traktes gehören die sogenannten Polypen, die sich häufig im Bereich des Dickdarms befinden. Es handelt sich dabei um Schleimhautvorwölbungen. Unterschieden werden verschiedene Unterformen der Polypen, die mit einem unterschiedlichen Entartungsrisiko assoziiert sind. Damit beschreibt man die Wahrscheinlichkeit, mit der sich aus gutartigem Gewebe ein bösartiger Tumor entwickeln kann. Werden im Rahmen einer Darmspiegelung Polypen entdeckt, dann werden sie in der Regel endoskopisch entfernt. Ein mögliches Verfahren ist dabei die EMR. 

Auch bösartige Tumore in frühen Entwicklungsstadien können durch eine endoskopische Mukosaresektion abgetragen werden. Zu beachten ist, dass endoskopische Verfahren nur im Frühstadium einer Krebserkrankung in Frage kommen und bei fortgeschrittenen Befunden chirurgische Maßnahmen eingesetzt werden müssen. Mögliche Anwendungsbereiche der EMR sind dabei: 

  • Schleimhautveränderungen in der Speiseröhre, bspw. Barrett-Ösophagus
  • bösartige Tumore des Übergangs von Speiseröhre und Magen (sog. AEG-Tumore)
  • Magenkrebs inkl. Krebsvorstufen
  • Darmkrebs inkl. Krebsvorstufen 

Ablauf und Techniken der Mukosaresektion

Eine endoskopische Mukosaresektion kann in der Regel im Rahmen einer ambulanten Behandlung durchgeführt werden. Je nachdem, welcher Bereich des Magen-Darm-Traktes untersucht werden soll, kann es notwendig sein, vor dem Eingriff eine Darmreinigung durchzuführen. Zudem sollten die Patienten für eine gewisse Zeit nüchtern bleiben. Ob und inwiefern bestimmte Medikamente weitergenommen bzw. abgesetzt werden müssen, wird in einem ausführlichen Aufklärungsgespräch vor dem Eingriff mit den Patienten besprochen. 

Während der Endoskopie erhalten die Patienten eine Sedierung oder eine kurze Narkose. Eine tiefe Vollnarkose ist nur selten notwendig. Somit ist der Eingriff vollkommen schmerzfrei. Nach der Sedierung wird das Endoskop eingeführt, die Schleimhaut inspiziert und der Bereich für die Gewebeentfernung bestimmt. Das entsprechende Areal wird dann zunächst unterspritzt, sodass es sich vom umgebenden Gewebe „abhebt“. So wird der Abstand des Gewebes von der Muskelschicht des entsprechenden Organs vergrößert und das Risiko für Verletzungen umliegender Bereiche minimiert. 

Die eigentliche Gewebsentfernung kann auf unterschiedliche Arten erfolgen. Bei der konventionellen Methode wird das Gewebe mit einer Art Zange gefasst und dann mit einer elektrischen Schlinge abgetragen. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, eine spezielle Kappe auf das Endoskop aufzusetzen, das Gewebe in diese Kappe einzusagen und anschließend mit einer elektrischen Schlinge, ggf. unter Zuhilfenahme spezieller Gummibänder, abzutragen. 

Dabei wird möglichst versucht, das Gewebe im Ganzen zu entfernen. Bei kleineren Schleimhautarealen ist dies in der Regel gut möglich, wohingegen bei einem Durchmesser von mehr als 2cm meist eine stückweise Entfernung durchgeführt werden muss. Das entnommene Gewebe wird anschließend geborgen und in einem Labor feingeweblich untersucht. Auf diese Weise kann nicht nur festgestellt werden, um welche Art der Schleimhautwucherung es sich handelt, sondern auch, ob die Läsion im Ganzen entfernt werden konnte. 

Vorteile und Risiken der endoskopischen Schleimhautresektion

Der wichtigste Vorteil der endoskopischen Schleimhautresektion ist die minimale Invasivität des Eingriffs. Bei einer Endoskopie ist meist keine lang andauernde Narkose notwendig, wovon vor allem ältere oder stark vorerkrankte Patienten profitieren. Zudem kann auf größere Hautschnitte verzichtet werden, sodass kein Risiko für das Auftreten von Wundheilungsstörungen besteht. Die EMR ermöglicht dabei die Entfernung und Untersuchung eines verdächtigen Gewebeareals, ohne dass direkt ganze Anteile des Organs entfernt werden müssen. 

Begrenzt wird der Einsatz der endoskopischen Mukosaresektion vor allem dadurch, dass nur kleinere Läsionen entfernt werden können. Ebenso besteht ein geringes Risiko für Komplikationen wie beispielsweise Verletzungen des umliegenden Gewebes oder Blutungen. 

Unterschiede zwischen Mukosaresektion und endoskopischer Submukosadissektion

Eine Weiterentwicklung der endoskopischen Schleimhautresektion ist die sogenannte endoskopische Submukosadissektion, kurz ESD. Auch dieses Verfahren dient der Entfernung von verdächtigen Gewebearealen im Rahmen einer Endoskopie. Im Gegensatz zur EMR können mit dieser Technik allerdings auch größere Läsionen im Ganzen entfernt werden und die Resektion beschränkt sich nicht nur auf die Mukosa, sondern auch die darunterliegende Schicht, die Submukosa. Da dieses Verfahren jedoch technisch anspruchsvoller ist, wird es meist nur in spezialisierten Zentren durchgeführt. 

Nachsorge und Heilung nach der Mukosaresektion

Nach einer endoskopischen Schleimhautentfernung müssen die Patienten meist nur für einige Stunden überwacht werden und können dann wieder nach Hause entlassen werden. Aufgrund der Sedierung sollten die Patienten allerdings von einer ihnen vertrauten Person abgeholt werden. In der Regel sind die Patienten bereits am Folgetag wieder so belastbar wie vor dem Eingriff. 

Die weitere Behandlung hängt maßgeblich vom Ergebnis der histologischen Untersuchung des entnommenen Gewebes ab. Je nach vorliegendem Befund können dann gegebenenfalls weiterführende Untersuchungen und Behandlungen notwendig sein. Im Falle der vollständigen Entfernung einer gutartigen Schleimhautwucherung sind in der Regel keine weiteren Maßnahmen erforderlich.   

Welche Ärzte & Kliniken sind Spezialisten für die Mukosaresektion?

Spezialisiert auf die Durchführung einer endoskopischen Mukosaresektion sind Fachärzte für Innere Medizin und Gastroenterologie. Je nach Art der vorliegenden Schleimhautläsion kann eine Zusammenarbeit mit Fachärzten für Viszeralchirurgie oder auch Onkologie notwendig sein. 

Wir von Primo Medico haben es uns zur Aufgabe gemacht, eine hochwertige medizinische Behandlung auf höchstem Niveau und nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu ermöglichen. Daher möchten wir Patienten mit den jeweils kompetentesten Behandlern zusammenbringen. Alle hier gelisteten Fachärzte und Kliniken wurden von uns sorgfältig überprüft und hinsichtlich ihrer Expertise auf dem Gebiet der endoskopischen Mukosaresektion ausgewählt. Überzeugen Sie sich gerne persönlich von der Kompetenz unserer Spezialisten und vereinbaren Sie direkt ein erstes individuelles Beratungsgespräch.  

Quellen:

  • Amboss, Nachschlagewerk für Mediziner. https://next.amboss.com/de/article/-g0DB2?q=magenkarzinom [zuletzt aufgerufen am 04.09.2025]
  • DOI doi.org/10.1055/s-0044-100308 Gastroenterologie up2date 2018; 14: 309–319 © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York ISSN 1616-9670 [zuletzt aufgerufen am 04.09.2025]
  • PD Dr. med. Axel Pommer, Prof. Dr.med. Hubert Zirngibl, Prof. Dr. med. Till Hasenberg (Hrsg.): Klinikleitfaden Allgemeinchirurgie Viszeralchirurgie. Elsevier-Verlag, 7. Auflage 2022. ISBN: 978-3-437-22454-6.