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Morbus Sudeck (CRPS)

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Informationen zum Bereich Morbus Sudeck (CRPS)

Was ist Morbus Sudeck?

Morbus Sudeck (auch komplexes regionales Schmerzsyndrom, CRPS) ist eine Erkrankung, die mit starken und länger anhaltenden Schmerzen nach einer Verletzung an Arm oder Bein einhergeht. Zusätzlich treten Überempfindlichkeit auf Schmerzen, eingeschränkte Beweglichkeit und Schwellung der betroffenen Gliedmaße auf.

Welche Ursachen hat das komplexe regionale Schmerzsyndrom?

Häufig geht den Schmerzen eine Verletzung, eine Operation oder ein Unfall voraus. Selbst kleinere Verletzungen wie Stauchungen oder Prellungen können Morbus Sudeck hervorrufen. Auch nach Knochenbrüchen, Quetschungen oder Gefäßverschlüssen kann M. Sudeck auftreten. Die Entstehung des Sudeck-Syndroms ist daher nicht von der Schwere der Verletzung abhängig.

Infolge der Verletzung kommt es zu einer Fehlregulation des Sympathischen Nervensystems, welches unter anderem für eine erhöhte Durchblutung, Schweißsekretion und Herzfunktion verantwortlich ist. Zusammen mit dem Parasympathischen Nervensystem bildet es das autonome (unbewusste) Nervensystem.

Eine Schädigung der Nervenfasern führt zu einer erhöhten Aktivität des Sympathischen Nervensystems, welche die Ausschüttung von schmerzverursachenden Substanzen fördert.Dadurch wird der Blutfluss verlangsamt und es bilden sich Wassereinlagerungen.

An welchen Körperstellen kann CRPS auftreten?

Morbus Sudeck tritt vor allem an Armen und Beinen auf. In seltenen Fällen können auch das Gesicht oder andere Körperregionen betroffen sein.

Wie äußern sich die Symptome?

Die Symptome äußern sich direkt an oder nahe der ursprünglichen Verletzungsstelle. Typische Krankheitszeichen lassen sich in Störungen der Empfindung (Sensorik), der Bewegung (Motorik) und der unbewussten (autonomen) Steuerung des Nervensystems einteilen.

Zu den Empfindungsstörungen zählen brennende Ruheschmerzen, sowie Überempfindlichkeit auf leichte Berührungen (Hyperästhesie) und Schmerzreize (Allodynie). Bewegungsstörungen äußern sich in Muskelschwäche, Bewegungseinschränkungen, Zittern und Muskelzuckungen.

Wassereinlagerungen (Ödeme), vermehrtes Schwitzen an den betroffenen Stellen und erhöhte oder erniedrigte Hauttemperatur stellen Störungen des unbewussten Nervensystems dar.

CRPS kann sich auch auf die Psyche auswirken und zu Depressionen, Aggressivität und vermindertem Selbstwertgefühl führen.

Welche CRPS Stadien gibt es?

Der Krankheitsverlauf der CRPS lässt sich in drei verschiedene Stadien aufteilen.

Stadium 1 – akut-entzündliches Stadium

Es treten Rötungen, Schwellungen, Schmerzen, Funktionseinschränkungen und Überwärmung auf. Zudem kommt es zu Überempfindlichkeit auf leichte Berührung oder Schmerz, zu Muskelzuckungen und zu vermehrtem Schwitzen.

Stadium 2 – Dystrophisches Stadium

Die Schmerzen lassen etwas nach. Aufgrund von Durchblutungsstörungen nimmt die Haut eine bläulich-violette Zeichnung an. Zudem können Haare und Nägel, Bindegewebe, Muskeln und Knochen im Wachstum gestört sein, sodass an der betroffenen Stelle beispielsweise vermehrter Haarwuchs auftritt. Muskeln verlieren an Kraft und Umfang, der Knochen aufgrund von Entkalkung an Stabilität und Substanz (Osteoporose).

Stadium 3 – Atrophes Stadium

Die Schmerzen gehen deutlich zurück oder verschwinden ganz. Die Haut erscheint auffallend dünn und glänzend. Insgesamt ist ein deutlicher Gewebsschwund festzustellen (Atrophie). Beteiligte Gelenke können versteifen und funktionsuntüchtig werden. Zudem können sich die Beschwerden der zunächst lokalen Erkrankung weiter auf den gesamten Körper ausbreiten (Generalisierung).

Wie wird CRPS behandelt?

Da die Ursachen der CRPS unbekannt sind, steht die Minderung der Symptome im Vordergrund. Gegen die Schmerzen kommt häufig eine Kombination aus verschiedenen Therapien zum Einsatz. Im Rahmen der medikamentösen Therapie kommen anfänglich schwach wirksame Schmerzmittel, wie beispielsweise Paracetamol oder Ibuprofen zum Einsatz. Sollten diese nicht ausreichend wirken, können auch stärkere Schmerzmittel hinzugegeben werden.

Häufig wird auch eine sogenannte DMSO (Dimethylsulfoxid)-Salbe eingesetzt, welche entzündungshemmend und schmerzlindernd wirkt. Gegebenenfalls können die Schmerzen durch Betäubungsmittel vorübergehend oder dauerhaft bekämpft werden. Abhängig vom Krankheitsverlauf können auch andere Medikamente nötig werden: beispielsweise Mittel, die den Knochenabbau verhindern. Dies lindert häufig auch die Schmerzen beim CRPS.

Bei der Behandlung des M. Sudeck spielen neben der medikamentösen Therapie physikalische Maßnahmen eine wichtige Rolle. Diese helfen, die Beweglichkeit und Funktion der Gliedmaße zu bessern.Bei allen krankengymnastischen Übungen darf jedoch die Schmerzgrenzenicht überschritten werden.

Die Physiotherapie nimmt einen zentralen Stellenwert in der Behandlung des M. Sudeck ein. Sie soll helfen, durch Schmerzen bedingte Ausweichbewegungen zu korrigieren und Beweglichkeit und Funktion der Gliedmaße zu verbessern. Manuelle Lymphdrainage und vorsichtige Kompressionstherapie beschleunigen den Lymphabfluss und reduzieren Lymphstau. Dies führt zu einer verbesserten Beweglichkeit und Stoffwechselsituation.Tägliche krankengymnastische Übungen sind zu empfehlen.

Ergotherapeutische Maßnahmen helfen, Einschränkungen im alltäglichen Leben besser zu bewältigen. Oft lässt auch die Überempfindlichkeit auf Berührungen im Rahmen der Ergotherapie nach.

Eine weitere Aufgabe ist die Erhaltung der aktiven Muskulatur und dadurch die Verminderung von Bewegungseinschränkungen.

Häufig gehen die anhaltenden Schmerzen mit psychischen Problemen einher, welche die Beschwerden verstärken können. Um Ängste, Depressionen und vermindertes Selbstwertgefühl zu bewältigen, sollten Betroffene auch psychologisch begleitet werden.

In manchen Fällen kann auch eine interventionelle Therapie sinnvoll sein. Darunter versteht man – im Gegensatz zum konservativen Vorgehen - gezielte Eingriffe am kranken Gewebe, die den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen sollen.

Um die Schmerzen zu lindern kann eine Blockade des sympathischen Nervensystems oder eine elektrische Stimulation des Rückenmarks durch einen Spezialisten vorgenommen werden. Das Medikament Baclofen wird zur Linderung von starker Muskelverspannung eingesetzt.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für die Behandlung?

Da verschiedene therapeutische Verfahren zum Einsatz kommen, erfolgt die Behandlung von CRPS in enger Zusammenarbeit von Fachärzten für Neurologie, Schmerzmedizin und Orthopädie; sowie Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Psychologen.

Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Morbus Sudeck (CRPS) überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellen:

www.netdoktor.de/krankheiten/morbus-sudeck/

www.apotheken-umschau.de/Schmerz/Morbus-Sudeck-Therapie-107821_5.html

http://www.rommel-klinik.de/leistungen/therapiekonzept/morbus-sudeck.html

flexikon.doccheck.com/de/CRPS

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