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Gastrektomie (Magenentfernung)

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Informationen zum Bereich Gastrektomie

Definition: Was ist eine Gastrektomie?

Der Begriff Gastrektomie bezeichnet die komplette Entfernung des Magens. Bei verschiedenen Erkrankungen kann eine (Teil-)Entfernung des Magens notwendig werden. Die Gastrektomie stellt hierbei die Maximalform dar, bei der eine Rekonstruktion, also eine Wiederherstellung der Durchgängigkeit des Verdauungstraktes, vorgenommen werden muss.

Der Magen, der sich an die Speiseröhre anschließt und in den Dünndarm übergeht erfüllt wichtige Funktionen im Körper. Er ist ein, mit einer Schleimhaut ausgekleidetes, muskuläres Hohlorgan und dient der Speicherung von Nahrung. Diese wird im Magen angesäuert, wodurch Bakterien abgetötet und ein erster Schritt der Eiweißverdauung vorgenommen wird. Durch einen Schließmuskel am Übergang zum Dünndarm wird der Magen verschlossen und kann so kontrolliert kleine Portionen des Nahrungsbreis weitergeben. Des Weiteren ist der Magen durch die Produktion des „Intrinsic Factors“ entscheidend an der Aufnahme von Vitamin B12 beteiligt.

Wann ist eine Magenentfernung notwendig?

Eine Krebserkrankung des Magens stellt in fast allen Fällen den Grund einer totalen Magenentfernung dar. Bei allen anderen Erkrankungen und Problemen ist meist eine Teilresektion ausreichend. Man unterscheidet beim Magenkrebs zwischen verschiedenen Arten (Karzinom, Sarkom, Lymphom), die unterschiedlich aggressiv sein können, jedoch alle die komplette operative Entfernung als wichtigsten Therapiebaustein besitzen.

Wie läuft eine Gastrektomie ab?

Die Gastrektomie erfolgt offen, das heißt über einem mittig im Oberbauch gesetzten Schnitt. Eine Operation dieser Größe erfolgt immer in Vollnarkose. Daher gehen der Operation neben den notwendigen Untersuchungen natürlich auch die Aufklärung über die Narkose und die Operationsrisiken voraus. Am Tag vor der OP muss die Patientin oder der Patient nüchtern bleiben (also auf Nahrung verzichten).

Nach Eröffnung des Bauches wird der Magen mit seiner Blutversorgung dargestellt und nach Durchtrennung der Befestigungen im Bauchraum von der Speiseröhre und dem Dünndarm abgesetzt. Daran schließt sich die Rekonstruktion an. Diese erfolgt meistens nach „Roux-Y“. Dabei wird die Speiseröhre direkt, seitlich mit dem Dünndarm (Jejunum) verbunden. Das Endstück des ersten Abschnittes des Dünndarms (Duodenum) wird verschlossen und Teile des vor dem Ansatz der Speiseröhre befindlichen Dünndarms, werden seitlich mit dem Nachfolgenden Teil verbunden. Nach der Operation ist normalerweise eine 24-stündige Intensivüberwachung üblich.

Risiken und Komplikationen

Wie bei jeder Operation gibt es zunächst allgemeine Risiken. Dazu gehören neben Nervenverletzungen auch Blutungen, Infektionen oder die Entwicklung eines Blutgerinnsels (Thrombose/Lungenembolie).

Spezielle Risiken einer Magenentfernung sind zum Beispiel die Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) und die Verletzung der umliegenden Organe oder großer Gefäße, die dort verlaufen. Außerdem kann es dazu kommen, dass die Nähte an den Gedärmen undichte Stellen aufweisen (Anastomoseninsuffizienz). Der Grund dafür kann in Entzündungsreaktionen oder Absterben von Gewebe (Nekrose) an der jeweiligen Stelle liegen. Die Sterblichkeit bei der Operation hängt stark von dem allgemeinen Zustand und den Vorerkrankungen des Patienten/der Patientin ab und wird mit etwa 2-10% angegeben.

Lebenserwartung nach Magenentfernung

Eine pauschale Aussage zur Lebenserwartung nach einer Magenentfernung kann man nicht machen. Ist mit der Operation die komplette Entfernung aller Krebszellen gelungen, ist die Prognose gut, andernfalls eher schlecht.

In jedem Fall sind nach einer Magenentfernung bestimmte Dinge (vor allem bei der Ernährung) zu beachten. Um das sogenannte „Dumpingsyndrom“ zu verhindern, werden viele kleine Mahlzeiten am Tag empfohlen. Das frühe und späte „Dumpingsyndrom“ haben beide ihre Ursache in der nun fehlenden Nahrungsspeicherungsfunktion des Magens. Des Weiteren wird eine zusätzliche Gabe von Stoffen wie dem Vitamin B12 nötig um eine Blutarmut zu vermeiden (Anämie).

Quellen:

mediscript Gastroenterologie; Elsevier, Urban&Fischer; 2. Auflage

https://www.amboss.com/de/wissen/Gastrektomie_-_Operationsverfahren

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