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Tätowierungen effektiv und sicher entfernen

Tattooentfernung

Die neuen Lasergeräte lassen nicht nur unliebsame Tattoos verschwinden, sondern auch die toxischen Bestandteile der verwendeten Farben.

Susanne Amrhein, PRIMO MEDICO

Tattoos halten für gewöhnlich ein Leben lang. Die Begeisterung der Tattoo-Träger allerdings nicht. Nach einiger Zeit möchten viele die Tätowierung wieder loswerden. Vier bis fünf solcher Patienten empfängt Hautspezialist und Direktor der Haut- und Allergieklinik am Klinikum Hanau, Prof. Dr. med. Hans Michael Ockenfels, pro Woche: „Das sind zum einen junge Leute, die ihren Entschluss bereuen oder mit dem Ergebnis unzufrieden sind. Oder Tattoo-Träger zwischen 40 und 45 Jahren, denen ihr Tattoo nicht mehr gefällt, es nicht mehr zu ihrem Lebensstil passt oder bei denen der Alterungsprozess die Tätowierung unästhetisch wirken lässt“. Hinzu kommen Patienten, die einzelne Farben entfernt haben möchten oder planen, ein bestehendes Hautbild über zu tätowieren.  

Tattoos mit modernen Lasern entfernen

Prof. Ockenfels und sein Team verwenden Lasergeräte der neuesten Generation, mit denen sich alle Tattoos entfernen lassen. „Im Optimalfall sieht man hinterher keinen Unterschied zwischen der Stelle, an der sich das Tattoo befunden hat und der unbehandelten Haut“, erklärt der Hautspezialist. „Bei Menschen mit hellen Hauttypen ist es etwas einfacher als bei dunkleren. Hier kann es passieren, dass durch das Lasern Pigmentstörungen, also helle Flecken, entstehen. Und falls ein Tattoo sehr tief gestochen ist, bleiben evt. winzige Farbpünktchen unter der Haut bestehen. Aber den meisten sind solche kleinen Hautfehler immer noch lieber als das Tattoo selbst“. Prof. Ockenfels verwendet einen modernen gütegeschalteten Neodym-Yag-Laser (RevLite) für die Tattooentfernung, der alle tätowierten Farbpigmente mit Hilfe eines Komplementärstrahls effektiv zerstören kann: Bei grüner Farbe enthält der Laserstrahl beispielsweise besonders viele Rot-Anteile. Die Farbpigmente absorbieren den Laserstrahl, dabei entsteht Wärme, die zur Aufspaltung der Farbpigmente führt. Diese werden anschließend selbständig vom Körper abtransportiert und über die Nieren und den Urin ausgeschieden.

Tattooentfernung in mehreren Sitzungen

In der Regel wird ein Tattoo in fünf bis acht Behandlungsschritten mit jeweils vier Wochen Pause zwischen den einzelnen Sitzungen entfernt. Diese Erholungszeiten benötigt der Körper, um die aufgespaltenen Farbpigmente abzutransportieren. Die Anzahl der Sitzungen ist abhängig von der Größe, Lage und der Stechtiefe des Tattoos. Der Laser selbst verursacht mit seinem Strahl nur kleine, stichartige Schmerzen, ähnlich wie beim Stechen der Tätowierung. Während der Behandlung sorgt ein Kühlgebläse für Linderung. Bei Bedarf kann auch eine Betäubungscreme auf die Haut aufgetragen werden. Die Kosten für eine Tattooentfernung werden pro Sitzung berechnet: Bei einem Standardtattoo , z.B. dem umgangssprachlich als „Arschgeweih“ bezeichneten Muster oberhalb des Steißbeins, fallen in der Hautklinik Hanau pro Sitzung etwa 250 Euro an. Von den Krankenkassen werden die Kosten für eine Tattooentfernung nur in seltenen Fällen übernommen: Etwa dann, wenn sich ein Tattoo entzündet oder der Träger allergische Reaktionen auf die verwendete Farbe zeigt.

Gesundheitsschäden durch Tattoos

Umstritten ist in Fachkreisen, ob die vom Laser aufgespaltenen Farbpigmente sich möglicherweise in den Lymphknoten sammeln und potentiell krebserregend sein könnten. Prof. Ockenfels hält diesen Verdacht für unbegründet, da die Partikel über die Blut- und Harnwege ausgeschieden werden: „Die eigentliche Gesundheitsgefahr bei Tattoos entsteht ganz sicher nicht bei der Entfernung, sondern beim ersten Einbringen der Farbe in die Haut. Man muss wissen, dass nirgends beim Tätowieren spezielle, hautverträgliche Farben verwendet werden. Es handelt sich vielmehr um chemische Abfallprodukte, z.B. aus der Reifen- oder Teerherstellung und anderen Industrieprodukten. Die Farbe selbst ist grundsätzlich toxisch – sie wird es nicht erst durch das Zerstören der Farbpigmente bei der Tattooentfernung. Im Gegenteil: Wer ein Tattoo entfernen lässt, entfernt damit auch ein potentielles Gesundheitsrisiko“.

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