Schmerzfreie Gewissheit bei Hautkrebsverdacht
Konfokale Lasermikroskopie
Wenn sich bei der Hautkrebs-Vorsorge Hinweise auf ein gefährliches Muttermal ergeben, wird dieses meist entfernt und im Labor überprüft. Eine schnelle, unblutige Alternative ist die Untersuchung mit dem konfokalen Lasermikroskop.
Susanne Amrhein, PRIMO MEDICO
Hautkrebs ist die weltweit am häufigsten auftretende Krebserkrankung, mit steigender Tendenz. Nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft erkranken in Deutschland jedes Jahr etwa 170.000 Menschen an weißem Hautkrebs, etwa 18.000 an schwarzem Hautkrebs (malignes Melanom). Letzterer kann zum Tode führen, falls er zu spät entdeckt wird. Werden beide Hautkrebsformen dagegen früh erkannt, bestehen sehr hohe Heilungschancen. Seit 2008 gehört die Vorsorge, das sogenannte „Hautkrebs-Screening“, zum Leistungskatalog der Krankenkassen. Versicherte ab einem Alter von 35 Jahren haben alle zwei Jahre einen Anspruch auf ein Screening. Allerdings unterscheiden sich die Vorsorge-Untersuchungen stark in der Qualität, erklärt Prof. Dr. med. Hans Michael Ockenfels, Facharzt für Dermatologie, Venerologie, Allergologie, Proktologie und medikamentöse Tumortherapie und Direktor der Haut- und Allergieklinik am Klinikum Hanau sowie im Privatärztlichen Zentrum Frankfurt (OOP).
Unblutige Alternative bei Hautkrebsverdacht
Nicht nur Hautärzte, sondern auch Allgemeinmediziner, die eine mehrstündige Fortbildung absolviert haben, dürfen ein Hautkrebs-Screening durchführen. „In der Regel geschieht dies durch eine Begutachtung mit bloßem Auge, ggf. ergänzt durch eine die Kontrolle mit einer hellen Lampe und einer Lupe. Erscheint ein Fleck auffällig, kann er mit Hilfe eines Auflichtmikroskops genauer betrachtet werden“, so Prof. Ockenfels. Falls Unregelmäßigkeiten weiterhin suspekt erscheinen, wird in der Regel zu einer Exzision, einer operativen Entfernung des Mals, geraten. Um genau diesen Schritt zu vermeiden, verwendet der Dermatologe in seiner Klinik seit neuestem ein konfokales Lasermikroskop. „Dieses Mikroskop funktioniert so ähnlich wie ein Ultraschall“, erklärt Prof. Ockenfels. „Man erhält ein eindeutiges Bild der verdächtigen Läsion, als ob man die Stelle bereits herausgeschnitten hätte. Dies ist gerade bei Malen im Gesicht oder an anderen sensitiven Körperstellen äußerst wertvoll. Die Patienten wissen sofort Bescheid, ob ein Mal harmlos ist oder ob es tatsächlich entfernt werden sollte. Unnötige Exzisionen können wir so vermeiden.“
Besondere Hautkrebsvorsorge muss privat gezahlt werden
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten von 150 € pro verdächtigem Mal bisher nicht. Die Untersuchung mit dem konfokalen Lasermikroskop muss von gesetzlich-versicherten Patienten privat bezahlt werden. Im Moment komme es darauf an, diese Methode der unblutigen und direkten Hautkrebsdiagnose sowohl bei den Hausärzten, als auch bei den Patienten bekannter zu machen, so Prof. Ockenfels. Zur Zeit gebe es höchstens 25 Zentren in Deutschland, die ein konfokales Lasermikroskop verwenden. Der Hautspezialist rechnet aber damit, dass dieses Angebot in den kommenden fünf Jahren flächendeckend vorhanden sein wird.
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