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Thoracic-Outlet-Syndrom

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Informationen zum Bereich Thoracic-Outlet-Syndrom (TOS)

Was ist das Thoracic-Outlet-Syndrom (TOS)?

Unter dem Begriff Thoracic-Outlet-Syndrom werden verschiedene Erkrankungen zusammengefasst, bei denen es zu einer Enge im Bereich des Schultergürtels kommt. Durch diese Enge werden Strukturen wie Nerven oder Gefäße komprimiert und gereizt. In der Folge zeigen sich Symptome wie Kribbeln, Taubheitsgefühle oder Schmerzen.

Häufig bei einem Thoracic-Outlet-Syndrom betroffene Strukturen sind die Arteria und Vena subclavia, die unter dem Schlüsselbein verlaufen und Teile des Halses sowie den Arm mit Blut versorgen. Weiterhin können Strukturen des Armplexus, des sogenannten plexus brachialis, komprimiert werden. Es handelt sich dabei um ein Nervengeflecht, das für die motorische und sensible Innervation des Arms zuständig ist. Das heißt, die Nerven steuern die verschiedenen Muskeln an und leiten sensible Informationen aus der Haut weiter.    

Wer ist vom Thoracic-Outlet-Syndrom betroffen?

Patienten mit einem Thoracic-Outlet-Syndrom sind typischerweise eher schlank und zwischen 20 und 50 Jahren alt. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer, insgesamt handelt es sich jedoch um eine seltene Erkrankung.

Was sind die Ursachen?

Die Gefäße und Nerven verlaufen im Bereich des Schultergürtels durch verschiedene Stellen, an denen sie durch Knochen- oder Muskelgewebe eingeengt werden können. Meist liegen anlagebedingte Anomalien vor, die zur Kompression der Strukturen führen. Hier ist beispielhaft das Vorhandensein einer sogenannten Halsrippe zu nennen. Die Rippen entspringen normalerweise im Bereich der Brustwirbelkörper. Im Falle einer Halsrippe liegt jedoch eine zusätzliche Rippe vor, die am untersten Halswirbel entspringt und die Ursache eines Thoracic-Outlet-Syndroms sein kann.

Weiterhin kann eine Zunahme der Muskulatur im Schultergürtel oder eine Vermehrung von Knochengewebe, beispielsweise nach Verheilen einer Fraktur des Schlüsselbeins, ein Thoracic-Outlet-Syndrom verursachen. Auch eine Fehlstellung von Knochenfragmenten nach einem Bruch kann zu den typischen Symptomen führen.  

Welche Symptome treten auf?

Die Symptomatik eines Thoracic-Outlet-Syndroms variiert je nachdem, welche Strukturen komprimiert und dadurch gereizt werden. In der Regel wird die Symptomatik durch Bewegungen des Armes verstärkt, weshalb sie insbesondere bei Überkopfarbeiten auftritt. Auch das längere Liegen oder Schlafen auf einem Arm kann den Druck auf Gefäße oder Nerven verstärken und Beschwerden verursachen. 

Arterien führen Blut vom Herzen weg und versorgen die verschiedenen Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen. Werden diese Gefäße im Rahmen eines Thoracic-Outlet-Syndroms komprimiert, dann wird der Blutfluss gestört. In der Folge kommt es zu einer kalten Haut und Blässe des entsprechenden Armes. Auch der Puls lässt sich an der betroffenen Extremität in einigen Fällen schlechter tasten.

Im Gegensatz zu Arterien transportieren Venen das Blut zurück zum Herzen. Eine Kompression der Armvenen führt dementsprechend zum Anschwellen des Gewebes, zur Blaufärbung der Haut oder zu einem Schweregefühl des Armes. Da sich das Blut staut, besteht zudem ein erhöhtes Risiko für die Bildung eines Blutgerinnsels. Dies wird im Medizinischen als Thrombose bezeichnet.

Nervenkompressionen manifestieren sich oft in Form von Kribbeln, Taubheitsgefühlen oder Schmerzen. Können die Muskeln nicht mehr richtig angesteuert werden, dann zeigt sich dies kurzfristig meist in Form einer Muskelschwäche. Langfristig bauen die Muskeln auch ab und es kommt zur sogenannten Atrophie.

Wie erfolgt die Diagnose?

In vielen Fällen gestaltet sich die Diagnostik eines Thoracic-Outlet-Syndroms sehr schwierig, da die Beschwerden oft sehr unspezifisch und nicht dauerhaft vorhanden sind. Daher suchen viele Betroffene erst dann einen Arzt auf, wenn die Symptomatik stärker ausgeprägt ist. Ebenso werden meist Ärzte verschiedener Fachrichtungen aufgesucht, bis letztlich die richtige Diagnose gestellt werden kann.

Zu Beginn der Diagnostik erfolgt stets eine ausführliche Anamneseerhebung und körperliche Untersuchung. Dabei liegt der Fokus besonders auf dem schmerzenden Bereich bzw. der betroffenen Extremität. Verschiedene klinische Testungen geben Aufschluss über das Bewegungsausmaß und die Funktion der Muskulatur. Auch das sensible Empfinden der Haut kann getestet werden.

Im Rahmen sogenannter Provokationsmanöver kann eine vorliegende Enge im Bereich des Schultergürtels verstärkt und die Symptomatik so provoziert werden. Dabei müssen die Patienten beispielsweise den Kopf nach hinten neigen, zur erkrankten Seite drehen und tief einatmen. Lässt sich der Arterienpuls am Handgelenk dann nicht mehr tasten, kann dies auf ein Thoracic-Outlet-Syndrom hinweisen.

Ergibt sich aus der körperlichen Untersuchung der Verdacht auf ein Thoracic-Outlet-Syndrom, dann kommen bildgebende Verfahren zum Einsatz. Eine Duplex-Sonografie dient dabei der Ultraschalluntersuchung von Gefäßen und kann einen verminderten Blutfluss in den Arterien oder Venen des Armes nachweisen. Um vor allem Nervenkompressionen darstellen zu können, bieten sich MRT-Untersuchungen an. Röntgen- und CT-Untersuchungen eignen sich gut, um knöcherne Strukturen wie beispielsweise eine Halsrippe als Ursache der Beschwerden zu identifizieren. 

Letztlich ergibt sich die Diagnose immer unter Berücksichtigung der vorliegenden Symptomatik, der klinischen Untersuchungsergebnisse sowie der bildgebenden Verfahren.

Welche Behandlungsmethoden gibt es?

Die Therapie eines Thoracic-Outlet-Syndrom richtet sich stets nach dem Ausmaß der Beschwerden und der auslösenden Ursache. So kommen in erster Linie konservative Verfahren zum Einsatz. Bei ausbleibender Besserung können aber auch chirurgische Maßnahmen indiziert sein.

Grundlage der konservativen Behandlung ist die Durchführung einer Physiotherapie. Ergänzend können ergotherapeutische Maßnahmen oder schmerz- und reizlindernde Medikamente verordnet werden. So kann die Muskulatur des Schultergürtels gezielt so trainiert werden, dass Engstellen aufgeweitet werden.

Werden die konservativen Maßnahmen über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten angewandt, ohne dass eine ausreichende Beschwerdeerleichterung erzielt worden ist, sollte eine chirurgische Intervention erwogen werden. Diese sollte gezielt die Ursache des Syndroms behandeln. So können beispielsweise eine vorliegende Halsrippe oder überschüssiges Knochengewebe entfernt werden.

Da die Ursachen des Syndroms vielfältig sind, kommen auch verschiedenste chirurgische Techniken zum Einsatz. Ziel der operativen Behandlung ist dabei stets die Dekompression der entsprechenden Nerven oder Gefäße, um Folgeschäden zu verhindern. 

Welche Mediziner sind spezialisiert auf das Thoracic-Outlet-Syndrom?

Spezialisiert auf die Behandlung eines Thoracic-Outlet-Syndroms sind Fachärzte für Chirurgie mit einer Weiterbildung im Bereich Gefäß- oder Thoraxchirurgie. In die Diagnostik und Nachbehandlung sind weiterhin oft Fachärzte für Neurologie oder Gefäßmedizin miteingebunden.

Die Prognose einer Erkrankung hängt oft maßgeblich davon ab, dass möglichst frühzeitig die richtige Diagnose gestellt und eine adäquate Therapie eingeleitet wird. Daher ist die Behandlung durch fachkompetente und erfahrene Spezialisten essenziell für den Behandlungserfolg. Wir möchten Patienten an dieser Stelle unterstützen und einen Kontakt zu spezialisierten Fachärzten herstellen.

Sämtliche hier gelisteten Ärzte sind Spezialisten ihres jeweiligen Fachgebietes und Experten in der Behandlung eines Thoracic-Outlet-Syndroms. Sie alle verfügen über weitreichende Erfahrung in der Diagnostik und Therapie und erwarten bereits Ihren Behandlungswunsch.

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