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Reizdarm-Syndrom

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Informationen zum Bereich Reizdarm

Was ist das Reizdarm-Syndrom?

Das Reizdarm-Syndrom äußert sich mit Stuhlveränderungen und durch langanhaltenden Beschwerden im Bauch (über 3 Monate), welche die Lebensqualität einschränken. Es handelt sich dabei um eine Ausschlussdiagnose, also um eine Diagnose die die gestellt wird, wenn klinisch keine typischen Veränderungen (Blutwerte, Endoskopiebefunde) nachweisbar sind, welche auf ein bestimmtes Krankheitsbild deuten und die Symptome erklären würden.

Reizdarm Häufigkeit und Ursachen

Etwa 20-30% der Bevölkerung leiden unter dem Reizdarm-Syndrom. Frauen sind dabei doppelt so oft betroffen als Männer. Etwa die Hälfte aller Patienten mit Magen-Darm-Beschwerden hat das Reizdarm-Syndrom.

Die Ursache ist nach heutigem Stand noch unklar, jedoch gibt es Faktoren die in der Entwicklung der Symptome eine Rolle spielen. Zum Beispiel ist die Schmerzschwelle auf Dehnungsreize im Darm herabgesetzt und eine gesteigerte Motorik im Sigma (letzter Darmabschnitt vor dem Rektum, befindet sich im linken Unterbauch) zu beobachten. Es kommt vermehrt zu Rückfluss von Gasen aus dem Dünndarm in den Magen und die Zeit der Darmpassage von Nahrung ist abnorm verlängert oder verkürzt.

Normalerweise befördert die Darmmuskulatur den Speisebrei langsam aber konstant durch den Darm. Dabei werden Nährstoffe und Wasser aus der Nahrung aufgenommen und die unverdauten Bestandteile der Nahrung bleiben als Stuhl zurück und werden ausgeschieden.

Eine Störung der Motorik der Darmmuskulatur kann bei zu schnellem Vorwärtsbewegen der Nahrung Durchfälle verursachen, weil der Darm nicht schnell genug das Wasser aus dem Stuhl aufnehmen kann. Umgekehrt kann eine zu langsame Darmpassage zu den Beschwerden einer Verstopfung führen (harter, schafskotartiger Stuhl).

Von großer Bedeutung sind körperliche und psychische Belastungsfaktoren. Das Reizdarm-Syndrom kann nach abgelaufenen Darminfektionen beginnen und sich bei Stress verstärken. Man vermutet außerdem als Ursache auch eine gestörte Darmflora und genetische Faktoren.

Reizdarm Symptome

Die typischen Symptome des Reizdarmsyndroms sind krampfartige, brennende oder stechende Schmerzen im Bauches, dabei kann die Stelle des Schmerzes wechseln. Eine Veränderung der Stuhlkonsistenz ist möglich. Frauen leiden häufig unter Verstopfung, Männer tendieren mehr zu Durchfällen, allerdings können Patienten auch unter Beidem leiden. Andere Symptome sind Völlegefühl, Blähungen und absetzen von weißlichem Schleim beim Stuhlgang. Es können zwischendurch beschwerdefreie Perioden auftreten, auf die wieder Perioden mit noch schwereren Symptomen folgen. Betroffene beschreiben starken Stuhldrang und ein Gefühl der unvollständigen Darmentleerung.

Reizdarm Behandlung

Da es keine klare Ursache für diese Erkrankung gibt, ist bisher keine kausale Therapie bekannt. Weil aber das Auftreten des Reizdarm-Syndroms sehr häufig mit psychischen Störungen, Stress und einer entsprechenden Persönlichkeitsstruktur verbunden ist, sollte der psychische Hintergrund der Patienten immer miteinbezogen werden.

Der Betroffene sollte darüber aufgeklärt werden, dass seine Symptome sehr verbreitet und nicht bedrohlich sind. Entspannungsübungen (autogenes Training, Meditation), Stressmanagement und Sport können das Befinden bessern.

Durchfälle und Verstopfungen können mit Ernährungsumstellung (faserreiche Kost, wie Leinsamen, Flohsamen und viel Flüssigkeit, sowie weglassen unverträglicher Nahrungsbestandteile) und mit Medikamenten behandelt werden. Gegen leichte Bauchschmerzen können milde Wärmeanwendungen helfen.

Reizdarm Heilungschancen

Schmerzlose Durchfälle haben eine bessere Prognose als Verstopfungen, jedoch ist allgemein die Aussicht auf wesentlich Besserung der Beschwerden eher unwahrscheinlich. Jedoch besteht keine Gefahr, dass die Erkrankung das Auftreten anderer Erkrankungen begünstigt, so ist die Lebenserwartung von Reizdarm-Erkrankten nicht verkürzt.

Quellen:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmedhealth/PMH0072600/#!po=10.0000

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Heiner Greten – Innere Medizin 12.Auflage

Duale Reihe – Innere Medizin 2009

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