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Meckel-Divertikel

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Informationen zum Bereich Meckel-Divertikel

Was ist ein Meckel-Divertikel?

Ein Meckel-Divertikel ist eine angeborene Fehlbildung, bei der er zu einer krankhaften Ausstülpung des Dünndarms kommt. Diese entsteht aus einer Struktur, die sich normalerweise im Rahmen der Schwangerschaft wieder vollständig zurückbildet. Bleibt dies aus, dann entsteht ein Meckel-Divertikel.

Das Meckel-Divertikel gehört zu den häufigsten angeborenen Fehlbildungen des Magen-Darm-Traktes. Jungen sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Das Krankheitsbild kann sowohl durch Symptome auffallen als auch vollkommen asymptomatisch verlaufen.

Wie entsteht ein Meckel-Divertikel? – Ursachen und Risikofaktoren

Ein Meckel-Divertikel ist immer angeboren. Es ist ein Überbleibsel der sogenannten Nabelschleife. Diese entsteht als Ausstülpung des Darms, die im Rahmen der embryonalen Entwicklung kurzzeitig besteht, weil die Bauchhöhle zu wenig Platz für den sich entwickelnden Darm bietet. Es handelt sich dabei quasi um einen natürlichen Nabelbruch, der sich normalerweise von selbst wieder zurückbildet. Im Falle eines Meckel-Divertikels bleibt jedoch eine kleine Ausstülpung des Dünndarms bestehen.

Es lässt sich nicht genau sagen, aus welchen Gründen die Rückbildung der Nabelschleife ausbleibt, sodass ein Meckel-Divertikel entsteht. Häufiger ist die Erkrankung jedoch bei männlichen Neugeborenen und in Kombination mit anderen Fehlbildungen des Darms zu beobachten.

Welche Symptome verursacht ein Meckel-Divertikel?

Meckel-Divertikel verursachen in vielen Fällen keine Symptome und werden im Rahmen einer anderen Untersuchung zufällig entdeckt. Symptome entstehen meist erst, wenn es zu Komplikationen kommt. So können im Falle einer Entzündung des Divertikels Symptome auftreten, die einer Blinddarmentzündung ähneln. Dann kommt es beispielsweise zu krampfartigen Bauchschmerzen, Durchfällen, Übelkeit oder Fieber.

Da sich im Bereich eines Meckel-Divertikels oft Magenschleimhaut befindet, können Symptome einer übermäßigen Produktion von saurem Magensaft auftreten. Dazu gehören beispielsweise schmerzlose blutige Stuhlgänge oder auch eine Schwarzfärbung des Stuhls.

Bildet sich die Nabelschleife in der Embryonalperiode gar nicht zurück, verbleibt eine Verbindung des Darms nach außen. Diese verursacht typischerweise bereits in der Neugeborenenperiode Symptome wie eine Entleerung von Flüssigkeit und Stuhlgang durch den Bauchnabel oder die Ausstülpung von Darmschleimhaut nach außen.

So wird ein Meckel-Divertikel diagnostiziert

In den meisten Fällen wird ein Meckel-Divertikel als Zufallsbefund, beispielsweise im Rahmen einer Operation im Bauchbereich, diagnostiziert. Treten Komplikationen auf, dann richten sich die diagnostischen Maßnahmen nach den jeweils vorliegenden Symptomen. Eine körperliche Untersuchung mit besonderem Fokus auf den Bauchraum steht dabei an erster Stelle. Ergänzend werden häufig Laboruntersuchungen durchgeführt, aus denen sich beispielsweise Hinweise auf eine Entzündung ergeben können.

Zu den bildgebenden Verfahren gehören vor allem die Ultraschall-, CT- oder MRT-Untersuchung. Ebenso können allerdings auch spezifischere Untersuchungen wie beispielsweise eine Szintigrafie durchgeführt werden. Dabei wird ein radioaktiv-markierter Stoff appliziert, der sich je nach Stoffwechselaktivität in bestimmen Geweben anreichert. Mit Hilfe einer Gamma-Kamera kann die abgegebene Strahlung und somit das entsprechende Gewebe detektiert werden. Auf diese Weise kann die im Bereich des Meckel-Divertikels befindliche Magenschleimhaut identifiziert werden.

Zu den invasiveren diagnostischen Methoden gehören die Darmspiegelung (Endoskopie) sowie die Bauchspiegelung (Laparoskopie). Dabei kann ein Meckel-Divertikel sicher identifiziert und ggf. direkt eine Therapie eingeleitet werden. 

Behandlungsmöglichkeiten: Wann eine Operation notwendig ist

Ob und inwiefern ein Meckel-Divertikel behandelt werden muss, hängt immer vom Beschwerdebild und Zustand des Patienten ab. Ein symptomloses Divertikel, das nur zufällig entdeckt wurde, bedarf in der Regel keiner Therapie. Treten Symptome oder Komplikationen auf, dann wird eine operative Therapie empfohlen. Hierbei wird das Divertikel von seiner Blutzufuhr abgeschnitten und entfernt. In einigen Fällen müssen dabei ein kleines Stück des Dünndarms mitentfernt und die restlichen Abschnitte wieder miteinander verbunden werden. Oft kann die Operation minimal-invasiv im Rahmen einer Bauchspiegelung durchgeführt werden. In einigen Fällen ist eine offene Operation mit einem größeren Bauchschnitt, die sogenannte Laparotomie notwendig.

In folgenden Fällen sollte ein Meckel-Divertikel operativ behandelt werden:

  • Auftreten von Symptomen wie beispielsweise blutiger Stuhlgang
  • Auftreten von Komplikationen wie starken Schmerzen oder Blutungen
  • Meckel-Divertikel bei Kleinkindern unter zwei Jahren
  • sehr große Meckel-Divertikel
  • bösartig entartete Schleimhaut im Bereich des Divertikels 

Prognose und mögliche Komplikationen bei Meckel-Divertikel

Obwohl Meckel-Divertikel in vielen Fällen keine Beschwerden verursachen, kann es in einigen Fällen zu Komplikationen kommen. Zu den häufigsten Komplikationen im Kleinkindalter gehört eine mechanische Behinderung der Darmpassage, im Medizinischen auch als Ileus bezeichnet. Es handelt sich dabei um ein akutes Krankheitsbild, das einer sofortigen Behandlung bedarf.

Bei Erwachsenen treten Blutungen als häufigste Komplikation eines Meckel-Divertikels auf. Diese sind meist durch die Produktion von Magensäure bedingt. Ebenso kann hierdurch auch ein Ulkus, also ein tiefgreifender Defekt der Darmschleimhaut auftreten. Zu den weiteren Komplikationen gehören Entzündungen des Divertikels oder Bauchwandbrüche (Hernien), bei denen sich ein Teil des Bauchhöhleninhalts, beispielsweise Darmschlingen, durch eine Lücke im Bauchfell stülpt.

Eine bösartige Entartung der Schleimhaut eines Meckel-Divertikels kommt glücklicherweise nur sehr selten vor und tritt überwiegend bei älteren Patienten auf.  

Insgesamt weist das Meckel-Divertikel eine gute Prognose auf und lässt sich bei einer frühzeitig eingeleiteten Therapie auch bei Komplikationen gut behandeln.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für Meckel-Divertikel?

Da ein behandlungsbedürftiges Meckel-Divertikel stets einer operativen Therapie bedarf, sind Fachärzte für Allgemein- und Viszeralchirurgie die kompetentesten Behandler. Sie sind spezialisiert auf operative Entfernung eines Meckel-Divertikels sowie die Behandlung von möglichen Komplikationen.

Wer ein Meckel-Divertikel hat, wird vor die wichtige Entscheidung gestellt, ob und wann eine Therapie eingeleitet werden soll. Daher ist es besonders wichtig, durch ein kompetentes Behandlungsteam betreut zu werden, das einen in allen wichtigen Fragen berät und eine engmaschige Betreuung von der Diagnostik bis hin zur Therapie gewährleistet.

Wir haben daher alle hier gelisteten Fachärzte und Kliniken sorgfältig überprüft und hinsichtlich ihrer Erfahrung in der Behandlung eines Meckel-Divertikels ausgewählt. Sie alle sind Experten auf dem Gebiet der Allgemein- und Viszeralchirurgie und erwarten bereits Ihren Behandlungsauftrag.

Quellen: