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Mastdarmkrebs

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Informationen zum Bereich Mastdarmkrebs

Was versteht man unter Mastdarmkrebs (Rektumkarzinom)?

Der Mastdarm, im Medizinischen auch Rektum genannt, bildet den letzten Abschnitt des Dickdarms. Entwickelt sich in diesem Bereich ein bösartiger Tumor, dann spricht man von einem Rektumkarzinom. Oft werden Krebserkrankungen des Dickdarms unter dem Begriff des kolorektalen Karzinoms zusammengefasst.

Der Dickdarm ist etwa 1,5 Meter lang und dient der Eindickung der nicht-verdauten Nahrungsmittel, so dass diese mit dem Stuhl ausgeschieden werden können. Der Mastdarm als letzter Abschnitt umfasst das sogenannte Kontinenzorgan, das es uns mit Hilfe verschiedener Muskeln ermöglicht, den Stuhl über den Analkanal kontrolliert abzugeben. Darmkrebs befällt etwa in einem Drittel der Fälle den Mastdarm.

Meist entstehen die Krebszellen hier aus Schleimhautzellen, die so entarten, dass sie sich unkontrolliert vermehren und umliegende Gewebe bedrängen. Über eine Infiltration von Lymph- oder Blutgefäßen können die Krebszellen dann auch in anderen Organen Absiedelungen bilden, sogenannte Metastasen.

Darmkrebs bildet in Deutschland sowohl bei Männern als auch bei Frauen die zweithäufigste Ursache krebsbedingter Todesfälle. Meist tritt die Erkrankung nach dem 50. Lebensjahr auf. Mit etwa 60 000 Neuerkrankungen pro Jahr gehört das kolorektale Karzinom zu den häufigen Erkrankungen.

Was sind Ursachen für Mastdarmkrebs?

Verschiedene Faktoren begünstigen die Entstehung von Mastdarmkrebs. In vielen Fällen kommen mehrere Faktoren zusammen und lösen die Erkrankung aus. Letztlich entsteht die Krebserkrankung durch Mutationen im Erbgut der Zellen. Dieses ist dann so verändert, dass die entarteten Zellen sich unabhängig von äußeren Umständen vermehren.

Grundsätzlich unterscheidet man drei verschiedene Gruppen hinsichtlich der Ursache des Rektumkarzinoms. Patienten mit einem familiären Krebssyndrom; Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, auf deren Boden der Krebs entsteht und Patienten ohne Vorerkrankungen.

Mit etwa 90% bildet die letztgenannte Patientengruppe den größten Anteil. Hier sind keine prädisponierenden Vorerkrankungen bekannt. In vielen Fällen weisen diese Patienten aber Risikofaktoren auf, die die Krankheitsentstehung begünstigen. Zu diesen zählen eine fett- und cholesterinreiche Ernährung mit einem hohen Anteil an verarbeitetem Fleisch, Übergewicht, Rauchen und ein hoher Alkoholkonsum.

In ca. 5-10% der Fälle entsteht der Mastdarmkrebs bei Patienten mit definierten familiären Krebserkrankungen. Die beiden häufigsten sind dabei die Familiäre Adenomatöse Polyposis coli, kurz FAP, sowie das Hereditäre nicht-polypöse kolorektale Karzinom (HNPCC).

Im Rahmen des FAP liegt eine Genmutation vor, die das Entstehen von Schleimhautwucherungen, sogenannten Adenomen, begünstigt. Diese können entarten und zu Mastdarmkrebs führen. Auch beim HNPCC liegt eine die Entartung begünstigende Mutation vor. Meist tritt das Karzinom dann bereits vor dem 50. Lebensjahr auf.

Etwa 1-2% aller kolorektalen Karzinome entstehen auf dem Boden einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung. Hierzu gehören vor allem Colitis ulcerosa und Morbus Crohn. Dabei treten intermittierend oder dauerhaft Entzündungen im Bereich der Schleimhaut des Darms auf. Das Entzündungsgeschehen kann zu einer Entartung der Schleimhautzellen und somit zu einer Darmkrebserkrankung führen.

Welche Symptome treten häufig auf?

Das Tückische einer Darmkrebserkrankung ist das häufige Ausbleiben spezifischer Symptome, sodass die Erkrankung in vielen Fällen erst in einem fortgeschrittenen Stadium bemerkt wird.

Plötzliche Veränderungen des Stuhlgangs können hinweisend auf Mastdarmkrebs sein. Hierzu gehören beispielsweise Durchfälle oder Verstopfungen, Blutbeimengungen, ungewollte Stuhlabgänge bei Blähungen oder auch sogenannte Bleistiftstühle, bei denen der Stuhl durch eine Verengung des Darms (Stenose) sehr dünn geformt ist.

In einem fortgeschrittenen Stadium können gegebenenfalls auch Symptome wie Nachtschweiß, Gewichtsverlust und Fieber auftreten. Auch eine Leistungsminderung, vermehrte Müdigkeit und unspezifische Bauchschmerzen können damit einhergehen.

Im Spätstadium kann es beim Rektumkarzinom durch eine zunehmende Stenosierung mit Einengung des Darms auch zu Symptomen eines Darmverschlusses kommen. Dies äußert sich meist in Schmerzen, einem absoluten Stuhlverhalt und gegebenenfalls auch Erbrechen.

Wie wird Mastdarmkrebs vom Arzt diagnostiziert?

Die Diagnostik von Mastdarmkrebs beginnt stets mit der Erhebung einer ausführlichen Krankheitsgeschichte. Hierbei ist neben einer genauen Erfassung vorliegender Symptome auch die Familienanamnese sehr wichtig. Darauf folgt die körperliche Untersuchung.

In dieser ist eine sogenannte digitale rektale Untersuchung mitinbegriffen. Das bedeutet, der behandelnde Arzt ertastet die Schleimhaut des Analkanals und des Rektums mit dem Finger. Durch die Verwendung eines Gleitmittels werden die Unannehmlichkeiten für den Patienten dabei minimiert. Vor allem wird hier auf das Vorliegen von tastbaren Tumoren, Stenosen oder Blutungen geachtet.

Goldstandard in der Diagnostik kolorektaler Karzinome ist schließlich die Darmspiegelung. Hierbei wird ein spezielles Endoskop von anal in den Darm eingeführt, das mittels einer Kamera die genaue Inspektion der Schleimhaut erlaubt. Mit Hilfe weiterer Instrumente kann an suspekten Stellen auch eine Biopsie entnommen werden. Die Proben werden anschließend in einem Labor untersucht und analysiert. Hierdurch kann die endgültige Diagnose gestellt werden.

Um die Ausbreitung des Tumors und etwaige Absiedelungen in andere Organe beurteilen zu können, folgen weitere bildgebende Verfahren. In der Regel gehören dazu eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraums, ein Röntgenbild des Thorax sowie eine CT-Untersuchung.

Bei Karzinomen im Bereich des Rektums erfolgt häufig zusätzlich zu diesen Methoden noch eine Untersuchung des Mastdarms mit einem starren Rektoskop, wodurch die genaue Lokalisation gut beurteilt werden kann. Um eine lokale Ausbreitung des Tumors in benachbarte Organe auszuschließen, können gegebenenfalls noch gynäkologische oder urologische Untersuchungen folgen.

Weniger zu diagnostischen Zwecken, sondern eher zur Verlaufskontrolle können auch sogenannte Tumormarker im Blut bestimmt werden. Im Falle des Mastdarmkrebses wird hier vor allem der CEA-Wert bestimmt.

Wie wird ein Rektumkarzinom behandelt?

Die Ausarbeitung eines individuellen Behandlungskonzeptes erfolgt nach Abschluss der vollständigen Diagnostik und richtet sich nach dem Tumorstadium sowie dem Allgemeinzustand des Patienten. Die Therapie besteht dabei vornehmlich aus drei verschiedenen Säulen: operative Maßnahmen, Chemotherapie und Radiotherapie (Bestrahlung).

In erster Linie liegt der Fokus darauf, den Tumor möglichst vollständig zu entfernen. Tumore im Bereich der unteren zwei Drittel des Rektums werden dabei meist zunächst mit einer Chemotherapie behandelt, um die Größenausbreitung zu verringern und die Kontinenzfunktion möglichst zu erhalten. Gelingt dies nicht, dann muss gegebenenfalls ein künstlicher Darmausgang geschaffen werden.

Je nach Tumorstadium und dem Vorliegen von Risikofaktoren folgt auf die operative Entfernung noch eine Chemotherapie und/oder Bestrahlung des entsprechenden Bereiches.

Hat der Krebs bereits andere Organe infiltriert und Metastasen gebildet, muss zunächst entschieden werden, ob diese operativ entfernt werden können. Ist dies nicht möglich, so erfolgt in der Regel eine systemische Chemotherapie. Ziel dabei kann zum einen die Verkleinerung der Metastasen oder auch ein palliativer Ansatz sein.

Die palliative Therapie wird dann angestrebt, wenn eine vollständige Heilung nicht mehr möglich erscheint. Ziel dabei ist es dann, die Lebensqualität des Patienten zu erhalten bzw. zu verbessern. Meist kommt diese Form der Therapie bei weit fortgeschrittenen Tumoren mit ausgeprägter Metastasierung in Frage.

Wie ist der Ablauf der Mastdarmkrebs OP?

In den meisten Fällen kann bei einem kolorektalen Karzinom eine Operation mit dem potenziellen Ziel der Heilung durchgeführt werden. Je nach Ausbreitung des Tumors bzw. der Metastasen wird die Operation offen oder im Rahmen einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) minimalinvasiv durchgeführt.

Während der Operation wird zunächst die genaue Tumorausbreitung begutachtet und festgestellt, ob der Grad der Ausbreitung dem vorher angenommenen Ausmaß entspricht. Bei eventuellen Unsicherheiten können Proben entnommen und direkt unter dem Mikroskop untersucht werden. Dabei empfiehlt sich ein behutsames Vorgehen, um Tumorzellen nicht zu verschleppen.

Nach gründlicher Inspektion folgt die Entfernung des entsprechenden Darmabschnitts sowie des lokalen Lymphabflussgebietes. Dabei ist vor allem darauf zu achten, das Gewebe möglichst ohne Verletzung des Tumors und mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand zu entfernen.

Nach Entfernung des Tumors muss entschieden werden, inwieweit die Kontinenz nach der Operation gewährleistet werden kann. Entscheidend hierfür ist die zu erwartende Lebensqualität des Patienten nach dem Eingriff. Sind die Strukturen durch die Operation so beeinträchtigt, kann ein künstlicher Darmausgang geschaffen werden.

Der künstliche Darmausgang, auch als Stoma bezeichnet, ermöglicht die Ableitung des Stuhls über eine spezielle Vorrichtung durch die Bauchdecke. Der Patient kann diesen dann selbstständig ablassen.

Welche Ärzte & Kliniken sind Spezialisten für die Behandlung von Mastdarmkrebs?

Rektumkarzinome bilde wie jede Krebserkrankung einen bedeutenden Einschnitt in das Leben der Betroffenen. Umso wichtiger ist hierbei eine kompetente ärztliche Betreuung. Spezialisiert auf die Behandlung von Mastdarmkrebs sind Fachärzte für Gastroenterologie und Onkologie. Für die Therapie werden zudem Fachärzte für Viszeral- und Allgemeinchirurgie sowie für Radioonkologie hinzugezogen.

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Patienten und passende Behandler zusammenzubringen. Daher haben wir sämtliche hier gelisteten Fachärzte gründlich überprüft und ausgewählt. Sie alle sind Experten ihres Fachgebietes und kompetente Ansprechpartner für sämtliche Fragen rund um das Thema Mastdarmkrebs.

Auch möchten wir Ihnen den Kontakt zu zertifizierten Darmkrebszentren erleichtern. Hier kommen Spezialisten verschiedener Fachbereiche zusammen, um in interdisziplinärer Zusammenarbeit eine Rundumbetreuung von Patienten mit Darmkrebs zu ermöglichen.

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Quellen:

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