Skip to main content

Fibroadenome der Brust

Sie suchen einen erfahrenen Facharzt für den medizinischen Bereich Fibroadenome der Brust? Bei PRIMO MEDICO finden Sie ausschließlich Spezialisten, Kliniken und Zentren in Ihrem Fachgebiet in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

SPEZIALIST FINDEN

Spezialisten für Fibroadenome der Brust

Informationen zum Bereich Fibroadenome der Brust

Was sind Fibroadenome?

Als Fibroadenome bezeichnet man Knoten in der Brust, die durch eine Vermehrung von Binde- und Drüsengewebe entstehen. Sie sind sehr häufig und grundsätzlich gutartig. Mit einem Anteil von etwa 75% bilden Fibroadenome die häufigsten gutartigen Tumore der weiblichen Brust. Am häufigsten treten sie bei jungen Frauen zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr auf. 

Tastet man die Brust einer betroffenen Patientin ab, stellt sich eine derbe, scharf begrenzte Geschwulst dar, die gegen die restliche Brust verschieblich und nicht schmerzhaft ist. Fibroadenome können auch eine unebene, buckelige Oberfläche aufweisen und sind in der Regel 0,5-5 cm groß. Sie befinden sich meist in der oberen Brusthälfte nahe der Brustwarze und weisen in der Mehrheit ein langsames Wachstum auf.

Wie entsteht ein Knoten in der Brust?

Ein Fibroadenom entsteht durch ein vermehrtes Wachstum von Bindegewebe oder Drüsengewebe in der Brust. Je nachdem, welcher Anteil überwiegt, unterscheidet man zwischen Adenomen (=vermehrtes Drüsengewebe) und Fibromen (=vermehrtes Bindegewebe).

Im Allgemeinen wird das Wachstum des Gewebes in der Brust durch die weiblichen Geschlechtshormone reguliert. Besonders das Östrogen sorgt für die Entstehung und das Wachstum von Fibroadenomen. Gerade in Situationen, in denen dem Körper mehr Hormone als üblich zur Verfügung stehen, wie z.B. während einer Schwangerschaft oder unter einer Hormonbehandlung, entstehen Fibroadenome. Daraus ergibt sich zudem, dass vor allem junge Frauen vor dem Einsetzen der Wechseljahre betroffen sind, da in dieser Lebensphase mehr Östrogene ausgeschüttet werden. 

Aber auch ohne äußere Einflüsse, also spontan, können sich die gutartigen Knoten in der Brust bilden. 

Durch die Einnahme eines Kontrazeptivums, also der umgangssprachlichen „Anti-Baby-Pille“, wird das Risiko, ein Fibroadenom zu entwickeln, verringert.

Fibroadenome: Unterformen 

Man unterscheidet bei Fibroadenomen im Wesentlichen drei verschiedene Ausprägungsformen: einfache, juvenile und komplexe Fibroadenome. Die wichtigsten Unterscheidungskriterien sind das Erscheinungsbild sowie das Alter, in dem die Erkrankung auftritt. 

Das einfache Fibroadenom kommt insgesamt am häufigsten vor. Meist zeigen sich dabei gut verschiebliche, etwa 1-3cm durchmessende Knoten. Sie treten in der Regel bei jungen Frauen auf und weisen ein sehr langsames Wachstum auf. 

Juvenile Fibroadenome finden sich bei jungen Mädchen während der Pubertät. Die Knoten zeichnen sich durch ein relativ schnelles Wachstum aus und können Durchmesser von etwa 15-20 Zentimetern erreichen. Teilweise werden diese Knoten dann auch als Riesen-Fibroadenome bezeichnet. Obwohl juvenile Fibroadenome eine Tendenz zeigen, nach einer Entfernung erneut aufzutreten (sog. Rezidive), ist auch hier eine bösartige Entartung sehr selten. 

Das komplexe Fibroadenom als Unterform lässt sich meist erst nach der Entnahme einer Gewebeprobe identifizieren. Während bei einfachen Fibroadenomen die meisten Zellen große Ähnlichkeit untereinander besitzen, finden sich bei der komplexen Form zusätzlich Zellen mit unterschiedlichen Merkmalen. So können beispielsweise Zysten oder Verkalkungen vorhanden sein. Das Entartungsrisiko ist immer noch sehr gering, jedoch im Vergleich zu einfachen Fibroadenomen leicht erhöht. 

Wie wird ein Fibroadenom festgestellt?

Ein Fibroadenom wird häufig von den Betroffenen selbst oder durch den Gynäkologen bzw. die Gynäkologin beim Abtasten der Brust entdeckt. Es fällt in den seltensten Fällen durch Beschwerden auf. Klagt die Betroffene doch über Symptome, so sind dies meist ein Spannungsgefühl und eventuell leichte Schmerzen in der Brust vor der Periode. Da dies aber auch im Rahmen eines PMS, also eines prämenstruellen Syndroms, auftreten kann, lassen diese Beschwerden nicht eindeutig auf ein Fibroadenom schließen.

Die Diagnostik eines Fibroadenoms umfasst in jedem Fall zunächst die Erhebung einer ausführlichen Anamnese. Hier werden unter anderem Fragen zu einer eventuellen Größenzunahme oder der Familienanamnese in Hinblick auf Erkrankungen der Brustdrüse gestellt. Darauf folgt eine Palpation der Brust, das heißt eine ärztliche Tastuntersuchung.

Häufig folgt auf die Tastuntersuchung zunächst eine Ultraschalluntersuchung, da es sich hierbei um ein schnell verfügbares und nicht-invasives Verfahren handelt. Dabei werden grundsätzlich beide Brüste untersucht. Ziel der Untersuchung ist es, eine bösartige Erkrankung auszuschließen. Ist dies nicht sicher möglich, müssen weitere diagnostische Maßnahmen eingeleitet werden. 

Hierzu kann beispielsweise eine Mammographie, also eine Röntgenaufnahme der Brust, veranlasst werden. Dies kommt vor allem bei Frauen ab dem 40. Lebensjahr in Frage. Anstelle der Mammographie kann auch eine MRT-Untersuchung veranlasst werden. Diese findet z.B. ihren Einsatz bei Betroffenen, die Voroperationen an der Brust hatten, Brustimplantate tragen oder schon einmal Brustkrebs hatten.

Zur endgültigen Differenzierung, ob ein Knoten in der Brust gut- oder bösartig ist, kann eine Biopsie, das heißt die Entnahme einer kleinen Gewebeprobe, durchgeführt werden. Diese kann ultraschall-gesteuert entweder als sogenannte Stanz- oder Vakuumbiopsie durchgeführt werden. Bei der klassischen Stanzbiospie werden mithilfe einer Hohlnadel mehrere Gewebezylinder aus dem Brustgewebe entfernt. Im Rahmen einer Vakuumbiopsie wird ein Vakuum erzeugt, sodass einzelne Gewebestücke angesaugt werden können. In beiden Fällen wird das Gewebe anschließend in ein Labor geschickt und dort gründlich untersucht, sodass eine endgültige Diagnose gestellt werden kann. 

Wann muss ein Fibroadenom entfernt werden?

Da Fibroadenome in der Regel gutartig sind und keine Beschwerden verursachen, werden sie meist nicht entfernt und sind nicht behandlungsbedürftig. Wichtig ist jedoch eine regelmäßige Kontrolle des Knotens z.B. durch Ultraschalluntersuchungen der Brust in bestimmten Intervallen oder optimalerweise auch durch selbstständiges Abtasten auf Größenveränderungen des Knotens. In der Regel werden diese Kontrollen je nach Risikoprofil zunächst in einem Abstand von etwa drei bis sechs Monaten durchgeführt. 

In allen anderen Fällen stellt die operative Entfernung der Knoten die Therapie der Wahl dar. Folgende Faktoren können dazu führen, dass eine solche Behandlung eingeleitet wird: 

  • uneindeutige Befunde in der Ultraschall- oder Röntgenuntersuchung
  • Größenzunahme des Knotens
  • große Fibroadenome mit einem Durchmesser von mehr als 3cm
  • Beschwerden oder Schmerzen
  • Wunsch der Patientin   

Bei der Entfernung der Knoten stehen mehrere Behandlungsoptionen zur Verfügung:

Die klassische offene chirurgische Entfernung wird meist im Rahmen einer Kurznarkose durchgeführt. Dann wird der entsprechende Bereich der Brustdrüse, in dem sich der Knoten befindet, mit einem Schnitt eröffnet, das Gewebe freigelegt und entfernt. Anschließend wird es ähnlich wie bei der Biopsie an ein Labor versandt und dort feingeweblich untersucht.

Weiterhin stehen Verfahren zur Verfügung, bei denen auf eine Narkose verzichtet werden kann, und lediglich eine lokale Betäubung notwendig ist. Hierzu gehört beispielsweise die Kryoablation, bei der mittels einer speziellen Sonde sehr kalte Temperaturen erzeugt werden, die zum Absterben des entsprechenden Gewebes führen. Beim hochintensiven fokussierten Ultraschall wird die Zerstörung des Gewebes durch gebündelte Ultraschallwellen bewirkt, die das Gewebe erhitzen. 

Bei sehr großen oder vielzähligen Fibroadenomen kann auch die chirurgische Entfernung der gesamten Brustdrüse notwendig werden. Hier spricht man von einer Mastektomie. Glücklicherweise muss diese bei einem Fibroadenom nur selten angewandt werden.

Kann ein Knoten in der Brust bösartig werden?

Grundsätzlich stellt das Vorliegen von Fibroadenomen kein erhöhtes Risiko für Brustkrebs dar. Um sicher sein zu können, dass sich hinter einem Knoten in der Brust ein gutartiges Fibroadenom verbirgt und kein bösartiges Krebsgeschwür, sollte eine Biopsie erfolgen. Wird dadurch die Diagnose eines Fibroadenoms gesichert, besteht vorerst kein Anhalt für eine Entartung und der Knoten kann in Zukunft beobachtet werden.

Es gibt allerdings eine Sonderform des Fibroadenoms, den Phylloides-Tumor. Er ist sehr selten und besteht genau wie das Fibroadenom aus bindegewebigen und drüsigen Anteilen. Dabei macht das Bindegewebe den größeren Anteil aus. Diese Geschwülste sind zum großen Teil gutartig, können aber auch als entartete, bösartige Formen auftreten. Therapie der Wahl ist dann die chirurgische Entfernung des Knotens mit ausreichendem Sicherheitsabstand. In seltenen Fällen muss die gesamte Brust entfernt, das heißt eine Mastektomie durchgeführt werden.

Fibroadenome während Schwangerschaft und Stillzeit 

Sowohl die Schwangerschaft als auch die Stillzeit sind von starken hormonellen Veränderungen sowie dem Umbau des Brustdrüsengewebes geprägt. Dies kann einen Einfluss sowohl auf die Entstehung als auch die Entwicklung von Fibroadenomen haben. Knoten, die vor der Schwangerschaft klein und ohne Beschwerden waren, können sich im Rahmen der hormonellen Veränderungen vergrößern und dann zu Beschwerden führen. Aus diesem Grund wird Patientinnen mit Fibroadenomen und Kinderwunsch auch oft empfohlen, die vorhandenen Knoten entfernen zu lassen. 

Treten während einer Schwangerschaft oder Stillzeit Knoten in der Brustdrüse auf, sollten diese in jedem Fall einer ausführlichen Diagnostik unterzogen werden.   

Prognose und Heilungschancen 

Fibroadenome gehören zu den gutartigen Veränderungen der Brustdrüse und weisen daher in den allermeisten Fällen eine sehr gute Prognose auf. Sie können entweder konservativ behandelt und regelmäßig kontrolliert oder auch chirurgisch entfernt werden. Dies bedeutet in der Regel für die Patientinnen keine Einschränkung der Lebensqualität. 

In sehr seltenen Fällen kann ein Fibroadenom bösartig entarten. Meist handelt es sich dann um Krebsvorstufen, die eine Entfernung des entsprechenden Gewebes notwendig machen. Das Risiko für eine Entartung ist jedoch insgesamt sehr gering und liegt bei etwa 0,2%. 

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für Fibroadenome in der Brust?

Die Spezialisten für Erkrankungen wie das Fibroadenom der Brust sind die Gynäkolog*innen, also die Fachärzt*innen für Frauenheilkunde. Darüber hinaus gibt es deutschlandweit bestimmte Brustkrebszentren, die sich mit Tumoren in der Brust besonders gut auskennen.

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

Wir helfen Ihnen, einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Fibroadenome der Brust überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellen