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Schiefhals

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Informationen zum Bereich Schiefhals

Schiefhals (zervikale Dystonie) – was ist das?

Unter der Bezeichnung Schiefhals (lat. Torticollis) wird eine Gruppe von Erkrankungen zusammengefasst, die zu einer Fehlhaltung des Kopfes mit Neigung zur betroffenen Seite und gleichzeitiger Drehung zur Gegenseite führen. Zu den Ursachen dieser Fehlhaltung zählen sowohl angeborene, als auch erworbene Krankheitsbilder.

Die zervikale Dystonie ist eine Unterform des Schiefhalses und wird auch als spastischer Schiefhals oder als Torticollis spasmodicus bezeichnet. Sie hat ihren Häufigkeitsgipfel zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr, ist aber auch bereits im Kindesalter eine häufige Ursache des Schiefhalses.

Was versteht man unter akutem Schiefhals?

Während einige Formen des Schiefhalses entweder angeboren sind, oder sich schleichend entwickeln, gibt es andere, die plötzlich (akut) auftreten. Hier kann man beschreibend, unabhängig von der Ursache, von einem akuten Schiefhals sprechen.

Die Diagnose Torticollis acutus, also akuter Schiefhals, bezeichnet außerdem eine bestimmte Ursache des plötzlich aufgetretenen Schielfhalses. Hierbei besteht eine Überbeweglichkeit der Bewegungssegmente aus Halswirbeln und Bandscheiben. Es kommt zu einer Verschiebung der Bandscheiben im Halsbereich und damit zu Nervenirritationen und zu einer reflektorischen schmerzbedingten Schiefhaltung, die den Nerven entlastet.

Was sind Ursachen für Schiefhals?

Beim spastischen Schiefhals handelt es sich um eine Bewegungsstörung (Dystonie), weshalb diese Form auch als zervikale Dystonie bezeichnet wird. Hierbei kommt es zu plötzlichen unwillkürlichen Kontraktionen des Musculus sternocleidomastoideus, eines Muskels an der seitlichen Halsvorderseite, und anderer Muskeln. Durch die krampfartige, schmerzhafte Anspannung der Muskeln nimmt der Kopf die typische Schiefhalsposition ein. Die zervikale Dystonie kann durch eine Hirnschädigung oder genetisch bedingt sein, tritt aber auch oft idiopathisch, das heißt, ohne erkennbare Ursache, auf.

Abgesehen von der zervikalen Dystonie und dem oben beschriebenen akuten Schiefhals gibt es noch viele weitere Ursachen für die Entstehung eines Schiefhalses:

  • Angeborener muskulärer Schiefhals (Hier ist der Musculus sternocleidomastoideus von Geburt an auf einer Seite verkürzt.)
  • Knöcherner Schiefhals (Die Halswirbel sind entweder von Geburt an fehlgebildet, bei der Geburt verletzt, oder im Lauf des späteren Lebens nach einem Bruch ungünstig verheilt.)

  • Okulärer Schiefhals (Um eine einseitige Sehstörung auszugleichen, wird dauerhaft eine Schiefhalsposition eingenommen, die im Verlauf fixiert wird.)

  • Otogener Schiefhals (Ähnlich wie beim okulären Schiefhals wird hier eine einseitige Hörstörung kompensiert.)

  • Infektiöser Schiefhals (Aufgrund einer bakteriellen Infektion im Hals-Nasen-Ohren-Bereich kommt es zu einer Schwellung und in der Folge zu einer Fehlhaltung des Kopfes.)

  • Rheumatischer Schiefhals (Im Rahmen einer Rheumaerkrankung sind die Gelenke der Halswirbelsäule von Entzündungsvorgängen betroffen.)

  • Narbenschiefhals (Nach einer Verletzung, Verbrennung oder Operation im Halsbereich kann sich durch Narbenbildung die Haut so zusammenziehen, dass ein Schiefhals entsteht.)

  • Psychogener Schiefhals (Hierbei handelt es sich um eine Tic-Störung, bei der der Kopf geneigt wird. Im Verlauf kann diese Haltung fixiert sein.)

  • Medikamentöser Schiefhals (Diese Form kann als Medikamentennebenwirkung, zum Beispiel von Antipsychotika auftreten und wird durch Absetzen des auslösenden Medikaments beendet.)

Welche Symptome treten bei Schiefhals auf?

Das Leitsymptom aller Formen des Schiefhalses ist die typische Fehlhaltung des Kopfes. Dieser ist zur betroffenen Seite geneigt und zur gesunden Seite gedreht.

Bei der zervikalen Dystonie entwickeln sich die Symptome meist schleichend. Sie können mit einem Tremor (Zittern) beginnen, der den Kopf von rechts nach links bewegt. Im Verlauf kommt es zu einseitigen schmerzhaften Spasmen oder tonischen Kontraktionen, die den Kopf in die Schiefhalsposition bringen.

Diese Episoden enden spontan, können aber auch von manchen Patienten durch bestimmte Manöver, wie zum Beispiel durch Berühren der Wange mit dem Zeigefinger, unterdrückt werden. Diese “Tricks” werden als “geste antagoniste” bezeichnet.

Wie diagnostiziert der Arzt eine zervikale Dystonie?

Die Diagnose einer zervikalen Dystonie wird aufgrund der Anamnese und körperlichen Untersuchung, sowie durch Ausschluss anderer Ursachen gestellt.

Im Anamnesegespräch wird vor allem genau nach den Symptomen, aber auch nach Vorerkrankungen und nach einer ähnlichen Symptomatik bei Familienangehörigen gefragt. Sind weitere Familienmitglieder von einem Schiefhals betroffen, kann eine genetische Untersuchung sinnvoll sein.

Durch eine CT-Untersuchung des Kopf-Hals-Bereiches und die Untersuchung verschiedener Blutwerte können andere Ursachen eines Schiefhalses ausgeschlossen werden, die nicht bereits aufgrund der Anamnese nicht in Frage kommen.

Welche Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Schiefhals?

Physikalische Maßnahmen

In manchen Fällen können die Spasmen durch physikalische Maßnahmen wie Massagen oder Wärmeapplikation ausreichend behandelt werden. Auch das Erlernen von “gestes antagonistes” kann eine ausreichende Symptomkontrolle bewirken.

Medikamentöse Therapie

Verschiedene Medikamente, die als Tabletten eingenommen werden, zum Beispiel Anticholinergika oder Benzodiazepine, können die Schmerzen verringern, wirken sich aber nur in etwa einem Drittel der Fälle auf die dystonen Bewegungen aus.

Durch Einspritzen von Botulinumtoxin (Botox) in die betroffenen Muskeln können die Spasmen für 1-4 Monate gebessert oder sogar völlig unterdrückt werden. Bei wiederholten Injektionen kommt es aber bei manchen Patienten zur Abnahme der Wirksamkeit, weil sie Antikörper gegen das Medikament bilden.

Chirurgische Therapie

Die betroffenen Muskeln können in einem operativen Eingriff denerviert werden. Das bedeutet, dass die motorischen Nerven ausgeschaltet werden und der Muskel damit dauerhaft geschwächt oder gelähmt ist. So können keine Spasmen mehr auftreten.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für Schiefhals?

Wie bei den meisten Krankheitsbildern ist die Hausärztin oder der Hausarzt, beziehungsweise die Kinderärztin oder der Kinderarzt, in der Regel auch beim Schiefhals der erste Ansprechpartner. Je nachdem, welche Ursache aufgrund von Anamnese und körperlicher Untersuchung am wahrscheinlichsten erscheint, kann eine Überweisung in die Orthopädie, Augenheilkunde, HNO, Neurologie, Rheumatologie oder Psychiatrie erfolgen.

Bei der zervikalen Dystonie handelt es sich um eine neurologische Ursache des Schiefhalses. Während Diagnostik und medikamentöse Behandlung in den Bereich der Neurologie fallen, wird eine eventuelle Operation in einer neurochirurgischen Klinik durchgeführt. Sie sollte in einem spezialisierten Zentrum erfolgen, da hier die Prognose deutlich günstiger ist.

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Schiefhals überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellen:

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