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Roboterassistierte Bypass-Operation

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Informationen zum Bereich Roboterassistierte Bypass-Operation

Seit vielen Jahren werden in der Herzchirurgie verkalkte Herzkranzgefäße entweder mit Stents (aufdehnbare Metallröhrchen) offen gehalten oder durch Bypässe (körpereigene Gefäßtransplantate) ersetzt. Die übliche Variante der Bypass-Operation verlangt die Öffnung des Brustkorbes, ein Vorgehen welches für den Körper ziemlich belastend ist.

Wie in vielen Bereichen der Medizin gibt es seit einigen Jahren an speziellen Zentren die Möglichkeit einen Bypass auch minimal-invasiv durch die Schlüssellochtechnik durchzuführen. Um Präzision und ruhige Instrumentenführung zu garantieren führt der Herzchirurg diese Operation roboterassistiert durch.

Wann kann eine Bypass Operation roboterassistiert durchgeführt werden?

Bislang können mit der roboterassistierten Bypass-Operation nur Patienten mit 1- oder 2-Gefäß-Erkrankungen behandelt werden. Der dritte Ast der Herzkranzgefäße liegt auf der Herzrückwand und ist zu schlecht mit dem Roboter erreichbar.

Zudem ist die Schlüssellochtechnik eine hervorragende Methode für ältere Patienten, da sie ohne Öffnung des Brustkorbes auskommt und dadurch schonender ist.

Wie wird die roboterassistierte Bypass-Operation durchgeführt?

Wie bei jeder anderen Herz-OP muss der Herzchirurg vor der Operation genügend Informationen und Daten über die Art, genaue Lokalität und die Ausbreitung Ihrer Herzkranzverengungen gesammelt haben. Dazu dienen verschiedene bildgebende und funktionelle Untersuchungen Ihres Herzens.

Die roboterassistierte Bypass-Operation dauert im Schnitt länger als die offene Bypass-Operation, die mit 2-3 Stunden angesetzt ist.

Über kleine Schnitte kann der Herzchirurg eine Kamera und Instrumente in den Brustkorb einbringen. Diese sind mit den Armen des Roboters verbunden. Über eine 3D-Visualisierung und hochpräzise Messungen der Fingerbewegung kann der Roboter nun vom Herzchirurg gesteuert werden.

Zuerst muss nun ein geeignetes Gefäß für den Bypass entnommen werden. Das beste Gefäß hierfür ist die Arteria mammaria, welche dem Brustkorb an der Innenseite aufliegt. Nach deren Freilegung kann der Herzchirurg nun den Herzbeutel öffnen und den Koronarstabilisator einbringen. Dieser fixiert das Herzkranzgefäß im Bereich der gleich folgenden Naht. Nach einem kleinen Einschnitt kann das neue Herzkranzgefäß (Arteria mammaria) nach der Verkalkungsstelle des Herzkranzgefäßes angeschlossen werden.

Ob der Eingriff am schlagenden Herzen oder unter Verwendung der Herz-Lungen-Maschine durchgeführt wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab und wird vom Herzchirurg individuell entschieden.

Alternativ kann auch nur die Entnahme der Arteria Mammaria roboterassistiert stattfinden. Die Naht der Gefäße findet dann über einen Teilöffnung des Brustkorbes unter direkter Sicht statt. Nach Überprüfung der Funktion des neuen Herzkranzgefäßes können alle Wunden vernäht werden.

Dauer, Vorteile und Prognose der roboterassistierten Bypass-Operation

Die roboterassistierte Bypass-Operation ist ein modernes und schonendes Verfahren der Herzchirurgie. Die Qualität des Eingriffes ist hier natürlich abhängig von der Erfahrung des Herzchirurgen. Grundsätzlich ermöglicht die roboterassistierte Bypass-Operation kürzere Genesungszeiten und geringere Komplikationsraten.

Sollten dennoch Komplikationen auftreten (z.B. unstillbare Blutung) kann es nötig sein, dass währen der Operation der Brustkorb geöffnet und die Bypass-Operation unter Sicht durchgeführt wird.

Nach der Operation erfolgt ein Aufenthalt in der Intensivstation mit genauer Überwachung der Herzfunktionen. Verläuft dies komplikationslos, können Sie kurze Zeit später auf die Normalstation verlegt werden.

Wichtig ist, auch nach der Operation, das neue Herzkranzgefäß ist ebenso anfällig für Arteriosklerose, wie die anderen Körpergefäße. Daher sollten Sie besonders auf eine gesunde Ernährung und sportliche Betätigung achten, um Ihr neues Herzkranzgefäß möglichst lange behalten zu können.

Quellen:

  • Herold, Gerd: Innere Medizin. Köln, Eigenverlag 2012.
  • Arasteh, K. ; Baenkler, H.-W. ; Bieber, C. ; et al.: Innere Medizin. Stuttgart, Georg Thieme Verlag KG 2009.
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