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Atherektomie

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1  Spezialist gefunden

Dr. (H) László Pintér

Gefäßchirurgie und Endovaskuläre Chirurgie

Dormagen

Informationen zum Bereich Atherektomie

Was ist eine Atherektomie?

Bei der Atherektomie handelt es sich um ein spezielles Verfahren, mit dem Gefäße von einengendem Material befreit werden können, sodass wieder ein ungehinderter Blutfluss möglich ist. Die Methode kommt meist dann zum Einsatz, wenn Gefäße durch atherosklerotische Ablagerungen, sogenannte Plaques, verengt sind. Da die Gefäße mit Hilfe eines Katheters von innen behandelt werden, spricht man von einem sogenannten endovaskulären Verfahren.

Bei einer Atherosklerose kommt es zu einer krankhaften Veränderung der innersten Wandschicht von Gefäßen. Es bilden sich dabei fetthaltige Ablagerungen, die das Gefäß einengen und den Blutfluss beeinträchtigen. Ebenso besteht die Gefahr der Ablösung von Material, das dann mit dem Blutstrom abtransportiert und in andere Körperregionen gelangt, in denen Gefäßverschlüsse entstehen können. Man spricht dabei von sogenannten Embolien.

Die Atherektomie kann zur Behandlung dieser Ablagerungen eingesetzt werden.

Wann kommt die Atherektomie zum Einsatz?

Es existieren verschiedene Systeme und Katheter unterschiedlicher Größen, sodass die Atherektomie bei Gefäßverschlüssen vielfältig eingesetzt werden kann. Ein großes Anwendungsgebiet sind kurz- bis langstreckige Gefäßläsionen, Gefäßverschlüsse oder kalziumhaltige Plaques von großen Arterien der Bein- und Beckenregion. Ebenso kann die Atherektomie aber auch im Bereich der Herzkranzgefäße eingesetzt werden. 

Ein Vorteil der Atherektomie liegt darin, dass neben der Eröffnung der Gefäße auch die Entnahme einer Gewebeprobe möglich ist. Somit können Rückschlüsse auf das Vorliegen verschiedener Gefäßerkrankungen wie beispielsweise Entzündungen gezogen werden.

Die Atherektomie stellt eine Alternative zu herkömmlichen endovaskulären Verfahren wie der Bypass-Operation oder der Ballondilatation dar. Ein Bypass dient dazu, einen verengten Bereich innerhalb eines Gefäßes zu umgehen; bei der Ballondilatation wird ein Katheter in den Bereich eines Gefäßverschlusses eingeführt und durch Aufblasen eines kleinen Ballons aufgedehnt. Anschließend kann eine spezielle Prothese (Stent) eingeführt werden, die das Gefäß offenhält. Atherektomien kommen oft zum Einsatz, wenn diese Verfahren nicht durchgeführt werden können.

Welche verschiedenen Methoden gibt es?

Es existieren verschiedene Systeme, mit Hilfe derer eine Atherektomie durchgeführt werden kann. Sie alle haben gemeinsam, dass sie aus einem speziellen Katheter bestehen, der über ein Gefäß in der Leiste bis in den gewünschten Bereich vorgeschoben werden kann. An der Spitze dieses Katheters befinden sich dann je nach System unterschiedliche Vorrichtungen, mit deren Hilfe die Gefäßveränderungen behandelt bzw. entfernt werden können.

Direktionale Atherektomie

Die klassische Variante der direktionalen Atherektomie wurde bereits in den 1980er Jahren entwickelt und ist seitdem kontinuierlich weiterentwickelt worden, sodass heutzutage verschiedene Varianten existieren. Am Ende des Katheters befindet sich dabei ein spezieller Schneideapparat mit verschiedenen Klingen sowie ein kleiner Auffangbehälter. So kann das in den Gefäßen enthaltene Material entfernt und anschließend in einer kleinen Kammer gesammelt werden, sodass es nicht in den Blutstrom gelangt. Bei stark kalzifizierten Ablagerungen kann zusätzlich ein Filtersystem angebracht werden, um das Gefäßsystem vor abgelöstem Material zu schützen.

Rotationsatherektomie

Dieses etwas neuere Verfahren enthält ein rotierendes System an der Spitze des eingeführten Katheters, das einer Fräse ähnelt. Hierdurch werden die Gefäßablagerungen zerstört und in sehr kleine Partikel umgewandelt. Diese können mit dem Blutstrom abtransportiert werden, da sie zu klein sind, um nachfolgende Gefäße zu verschließen. Zur Unterstützung wird der Gefäßabschnitt während der Prozedur mit Kochsalzlösung gespült.

Orbitale Atherektomie

Bei einer orbitalen Atherektomie besitzt das Kathetersystem an der Spitze einen speziellen Bohrkopf, der mit unterschiedlicher Drehzahl rotieren kann. Auf diese Weise kann er sowohl vorwärts als auch rückwärts im Gefäßabschnitt bewegt werden, sodass etwaige Plaques besonders gut entfernt werden können. Der Vorteil gegenüber der Rotationsatherektomie liegt darin, dass das Gefäßlumen vollständig erfasst und von Ablagerungen befreit werden kann.  

Wie läuft die Behandlung ab?

Das Verfahren der Atherektomie ist minimal-invasiv, sodass auf eine große Operation verzichtet werden kann. In der Regel ist nur eine leichte Sedierung notwendig und auf eine Narkose kann verzichtet werden. Im Bereich der Leiste kommt eine lokale Betäubung zum Einsatz, bevor ein arterielles Gefäß punktiert und das Kathetersystem eingeführt wird. Um den Katheter sicher platzieren zu können, wird dieser entlang eines sogenannten Führungsdrahtes bewegt. Unter Röntgenkontrolle wird der Katheter dann bis in den entsprechenden Gefäßbereich vorgeschoben. 

Durch den Einsatz von Kontrastmittel können die Gefäßverläufe gut dargestellt werden. Nachdem der Katheter am gewünschten Ort platziert wurde, wird die eigentliche Atherektomie mit Hilfe eines der verschiedenen oben genannten Systeme durchgeführt und das Gefäß von Ablagerungen befreit. Anschließend kann das Behandlungsergebnis durch Kontrastmittelgabe und Röntgenaufnahmen kontrolliert werden. Ist das Ergebnis zufriedenstellend, wird der Katheter wieder entfernt.

Was gibt es vor und nach der Behandlung zu beachten?

Vor der Atherektomie müssen die Patienten ausführlich über die bevorstehende Behandlung aufgeklärt werden. Dazu erfolgt ein ausführliches Gespräch, in dem die verschiedenen Vorteile und Risiken besprochen werden und Patienten die Möglichkeit erhalten, Fragen zu stellen. Ebenso muss vor der Atherektomie eine Blutuntersuchung erfolgen, um vor allem die Blutgerinnungsparameter zu bestimmen. So kann das Risiko für Blutungen minimiert werden.

Nach Beendigung der Atherektomie und Entfernung des Katheters wird die Einstichstelle in der Leiste mit einem Druckverband versorgt. Anschließend werden die Patienten wieder auf ihr Zimmer gebracht. Bis zum Folgetag sollten die Patienten möglichst ruhig liegen. Dann wird der Druckverband in der Regel wieder entfernt und die Bewegung kann langsam wieder aufgenommen werden. Je nach Erkrankung, aufgrund derer die Atherektomie durchgeführt wurde, können die Patienten das Krankenhaus nach wenigen Tagen wieder verlassen.

Welche Ärzte & Kliniken sind Spezialisten für Atherektomie?

Spezialisiert auf die Durchführung einer Atherektomie sind Fachärzte für Gefäßchirurgie. Die Vor- und Nachbehandlung erfolgt in der Regel durch Ärzte der Inneren Medizin mit einem Schwerpunkt im Bereich Angiologie (Gefäßmedizin) oder Kardiologie.

Eine Atherektomie ist ein spezielles Verfahren, dessen Erfolgsrate maßgeblich von der Erfahrung des Operateurs abhängt. Daher sollte es stets durch besonders erfahrene und fachkundige Spezialisten durchgeführt werden. Da die Suche nach einem kompetenten Behandler oft eine große Herausforderung darstellt, haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, Patienten und Ärzte zusammenzubringen.

Sämtliche hier gelisteten Fachärzte sind Experten auf dem Gebiet der Gefäßchirurgie und verfügen über weitreichende Erfahrung in der Durchführung einer Atherektomie. Sie alle wurden von uns sorgfältig überprüft und ausgewählt. Überzeugen Sie sich persönlich von der Fachkompetenz unserer Spezialisten und vereinbaren Sie schnell und unkompliziert ein erstes persönliches Beratungsgespräch.

Quellen:

Nef, H.M., Achenbach, S., Birkemeyer, R. et al. Manual der Arbeitsgruppe Interventionelle Kardiologie (AGIK) der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DGK). Kardiologe 15, 542–584 (2021). doi.org/10.1007/s12181-021-00504-6

Sixt, S. (2018). Atherektomie. In: Teichgräber, U., Aschenbach, R., Scheinert, D., Schmidt, A. (eds) Periphere arterielle Interventionen. Springer, Berlin, Heidelberg. doi.org/10.1007/978-3-662-55935-2_30

www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/a-2156-5891

Gerd Herold und Mitarbeiter: Innere Medizin 2024. Eigenverlag 2024.

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