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Dystonie Therapie

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Informationen zum Bereich Dystonie Therapie

Was ist eine Dystonie?

Dystonien sind fehlregulierte Spannungszustände einzelner Muskeln, die mit Verkrampfungen und Fehlhaltungen des Körpers einhergehen und in jedem Lebensalter auftreten können. Als Folge können unkontrollierbare Bewegungen und ungewöhnliche Körperhaltungen auftreten, die zu Schmerzen und einer eingeschränkten Lebensqualität der Betroffenen führen können. Gewöhnliche Alltagsaufgabe werden währenddessen teilweise nur schwer oder gar nicht bewältigt, was einen erheblichen Leidensdruck bedeutet.

Das Krankheitsbild entsteht durch eine gestörte Signalübertragung von den Bewegungszentren des Gehirns zu den Muskelgruppen, die in einer verminderten Feinabstimmung der Bewegungsabläufe resultiert.

Welche Formen gibt es?

Unterschieden werden können Dystonien anhand ihrer Lokalisation. Die häufigste Gruppe sind die fokalen Dystonien, die sich auf einzelne Körperregionen beschränken.

Betrifft das Krankheitsbild zwei nebeneinanderliegende Bereiche nennt sich dies segmental, bei Befall von zwei oder mehrerer Bereiche multifokal.

Generalisierte Dystonien hingegen sind meist schwerer und gehen häufig mit Pflegebedürftigkeit einher, da mehrere Körperregionen betroffen sind.

Sind die Muskeln einer Körperhälfte betroffen nennt man dies Hemidystonie, bei Verdrehungen des gesamtes Rumpfes Torsionsdystonie.

Eine häufige Erscheinungsform ist der Schiefhals, auch Torticollis genannt. Hier kommt es aufgrund von Verkrampfung der Hals- und Nackenmuskulatur zu einer Seitwärtsverdrehung, Streckung oder Beugung des Halses.

Beim Lidkrampf, dem Blepharospasmus kneifen die Betroffenen aufgrund verkrampfter Augenmuskeln die Augen zusammen. Dies kann dazu führen, dass die Patienten in diesem Zeitraum die Augen nur schlecht oder gar nicht mehr öffnen können.

Die Beschäftigungsdystonie zeigt sich beispielsweise anhand verkrampfter Handmuskeln beim Schreiben, sodass Patienten Schwierigkeiten zeigen diese Tätigkeit auszuführen.

Der Stimmbandkrampf beschreibt das plötzliche Zusammenziehen der Stimmbänder beim Sprechen, dies führt zu einer ruckartigen gepressten Stimme und der Unfähigkeit sich klar zu artikulieren.

Ursachen

Bei den primären Dystonien findet sich meist keine fassbare Ursache für die Krampfzustände, sie werden dann als idiopathisch bezeichnet. Genetische Komponenten wurden beschrieben.

Sekundäre Dystonien können beispielweise bei Parkinsonpatienten auftreten, deren Erkrankung durch strukturelle Veränderungen in den Bewegungszentren des Gehirnes charakterisiert sind. Aber auch Medikamenteneinnahmen, Durchblutungsstörungen im Gehirn oder Schädel-Hirn-Traumata können sie auslösen.

Wie diagnostiziert man eine Dystonie?

Anhand der Anamnese können die Spannungszustände gemeinsam mit dem Patienten eruiert werden. Veränderte, für die Dystonie typische Bewegungsmuster zeigen sich ebenfalls in der körperlichen Untersuchung. Ermittelt wird auch, ob das Krankheitsbild gehäuft in der Familie des Patienten auftritt, um genetische Komponenten genauer zu beleuchten.

Weiterhin ist es von Relevanz sekundäre Ursachen wie Stoffwechselerkrankungen und Hirnschäden auszuschließen. Dafür können bildgebende Verfahren wie die Computertomografie oder die Magnetresonanztomografie zum Einsatz kommen.

Dystonie Therapie

Die Dystonie Therapie verzeichnet verschiedene Therapiesäulen. Sie sollte immer die Verbesserung der Lebensqualität und die Funktionalität der Muskelgruppen sowie die Schmerzreduktion in den Vordergrund stellen. Dabei können ergänzende Therapien wie Physiotherapie, Ergotherapie und Psychotherapie hilfreich sein, um das Therapieziel zu erreichen.

Primär wird bevorzugt der medikamentöse Ansatz gewählt, operative Verfahren kommen bei Fortschreiten der Erkrankung oder fehlender Symptomkontrolle zum Einsatz.

Medikamentöse Therapie

Bei fokalen Dystonien zeigt sich die Behandlung mit Botulinumtoxin als erfolgsversprechend. Das Toxin, welches ursprünglich von einem Bakterium stammt, wird in den Muskel injiziert und macht die verkrampften Muskeln weniger ansprechbar auf überschießende Impulse. Die Signalübertragung wird geschwächt und der Muskel entspannt sich. Dieser Zustand kann dem Patienten für einige Wochen bis Monate Linderung verschaffen. Anschließend muss die Injektion wiederholt werden. Nach längerer Therapiedauer kann sich jedoch mit dieser Methode ein Gewöhnungseffekt einstellen.

Anticholinergika wirken krampflösend, sind aber teilweise mit heftigen Nebenwirkungen verbunden, weshalb sie bevorzugt nur bei schweren und generalisierten Dystonien zur Anwendung kommen.

Auch Muskelrelaxantien oder Benzodiazepine, Antiepileptika und auch Schmerzmittel zeigen Wirksamkeit.

Auch hier sollte ausführlich auf das Nebenwirkungsprofil geachtet werden, da Dystonien in der Regel eine dauerhafte Behandlung notwendig machen.

Dystonie Operation

Für Patienten bei denen die medikamentöse Therapie nur unzureichend oder gar nicht mehr anspricht, kommt die operative Therapie in Frage.

Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn die Behandlung mit Botulinumtoxin Gewöhnungseffekte zeigt und die Dosis nicht mehr weiter erhöht werden kann oder die Dystonie medikamentös schlecht einstellbar ist.

Eine Option ist die tiefe Hirnstimulation, eine Methode bei der mittels eines Eingriffes in Vollnarkose Elektroden ins Gehirn eingebracht werden, die Stromstöße abgeben. Dadurch werden gezielt aktive Störbereiche im Hirn gehemmt, um die Erkrankung zu lindern.

Prognose und Reha

Die Dystonie ist primär eine nicht heilbare Erkrankung, da in der Regel keine konkrete Ursache gefunden werden kann. Dementsprechend zielt die Therapie auf Symptomlinderung und Verbesserung der Lebensqualität der Patienten ab. Begleitende Therapieformen wie Physiotherapie, Ergotherapie, Rehabilitationsmaßnahmen und auch Psychotherapie sollten immer berücksichtigt werden.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für die Diagnose, Therapie und Rehabilitation bei einer Dystonie?

Da es sich um ein neurologisches Krankheitsbild handelt werden die Patienten von Fachärzten für Neurologie behandelt. Diese können auch entsprechende neurologische Differentialdiagnosen untersuchen und ausschließen. Weiterhin kann es notwendig sein je nach Lokalisation der Dystonie interdisziplinär mit Augenärzten oder HNO-Ärzten zusammenzuarbeiten. Auch der Hausarzt stellt einen wichtigen Ansprechpartner dar.

Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Dystonie Therapie überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellen:

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