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Kinderhandchirurgie Kliniken & Spezialisten in Deutschland

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Informationen zum Bereich Kinderhandchirurgie

Was ist die Kinderhandchirurgie?

Die Kinderhandchirurgie stellt ein Teilgebiet der Chirurgie dar, welches sich auf Erkrankungen der Hand und des Unterarms bei Kindern spezialisiert hat. Kinderhandchirurgen kennen sich besonders gut mit dem komplexen Aufbau der Hand aus, welche sich aus vielen verschiedenen Strukturen wie Nerven, Muskeln, Sehnen und Knochen zusammensetzt.

Was gehört zum Leistungsspektrum der Kinderhandchirurgie?

Leiden Kinder an Fehlbildungen, Verletzungen oder anderen Erkrankungen der Hand, so kümmern sich die Kinderhandchirurgen um eine adäquate Therapie. Diese soll dafür sorgen, dass das Wachstum der Hand auch nach einer Operation weiterhin planmäßig erfolgen kann und die kindliche Hand ihre volle Funktionsfähigkeit beibehält.

Ein operativer Eingriff wird bei kindlichen Erkrankungen der Hand dann in Erwägung gezogen, wenn nicht-operative, sogenannte konservative Therapiemaßnahmen versagen oder nicht zum gewünschten Erfolg führen.

Welche OP-Verfahren bieten Spezialisten und Kliniken im Bereich der Kinderhandchirurgie an?

In Abhängigkeit vom vorliegenden Krankheitsbild können die meisten operativen Eingriffe ambulant erfolgen. Kindern können somit meist noch am OP-Tag selbst oder spätestens ein Tag nach der OP entlassen werden.

Für Eingriffe bei Säuglingen und Kleinkindern ist dabei in der Regel eine Vollnarkose notwendig. Bei älteren Kindern können manche Eingriffe in Rücksprache mit den Eltern auch lediglich unter örtlicher Betäubung erfolgen.

Bei OPs im Handbereich wird meist ein minimal-invasiver Zugang gewählt. Dies bedeutet, dass lediglich ein kleiner Schnitt erfolgt und am Ende nur eine kleine Narbe zurückbleibt.

Welche OP-Verfahren im Einzelfall zum Einsatz kommen, ist vom Erkrankungsbild abhängig und wird genauer unter den nächsten zwei Punkten besprochen.

Nach der Operation wird eine Nachsorge empfohlen, die aus regelmäßigen Kontrollterminen besteht. Hierbei sieht sich der Arzt die Wunde an, um zu bewerten, ob diese erwartungsgemäß verheilt. Zudem führt er je nach Erkrankungsbild spezielle Tests durch, welche das Bewegungsausmaß der Hand überprüfen. Häufig wird zudem eine begleitende physiotherapeutische Behandlung empfohlen, um die Beweglichkeit der Hand schnellstmöglich wiederherzustellen.

Diagnose und Therapie angeborener Handfehlbildungen bei Kindern

Zu den Handfehlbildungen bei Kindern zählen die im folgenden beschriebenen Krankheitsbilder.

Die Diagnose wird meist im Rahmen einer klinischen (körperlichen) Untersuchung gestellt. Häufig wird zudem eine Bildgebung (meist eine Röntgenaufnahme) durchgeführt.

  • Zusammengewachsene Finger oder Zehen (Syndakytlien):

Dieses Erkrankungsbild zählt zu den häufigsten Fehlbildungen von Händen und Füßen. Aufgrund einer ausbleibenden Trennung der Finger einer Hand (oder auch der Zehen eines Fußes) sind zwei oder mehrere Finger (oder auch Zehen) zusammengewachsen.

Die Syndaktylie kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Während bei leichten Formen nur eine geringe Schwimmhautbildung erkennbar ist, sind die Finger bei ausgeprägten Formen auf der gesamten Länge aneinandergewachsen. In manchen Fällen sind nur Haut und Weichteilgewebe an der Verbindung beteiligt, bei komplexen Fällen können auch Knochen miteinbezogen sein.

Therapie: Es wird empfohlen, miteinander verwachsene Finger operativ zu trennen, sodass die einzelnen Finger wieder ihre volle Funktionsfähigkeit erlangen. Solch ein operativer Eingriff dauert in etwa vier Stunden und umfasst neben der Fingertrennung die Überdeckung der entstandenen Hautdefekte mit Hauttransplantaten.

  • Doppeldaumen oder überzählige Finger (Polydaktylien):

Die Polydaktylien können in drei unterschiedliche Formen eingeteilt werden:

  • Speichenseitige Polydakytlien: doppeltes oder dreifaches Vorkommen des Daumens oder in seltenen Fällen dreigliedrige Daumenanlage (häufigste Form)
  • Ellenseitige Polydayktlien (Kleinfingerdopplung): doppeltes Vorkommen des kleinen Fingers
  • Zentrale Polydakytlien: Dopplung des Ringfingers und Verschmelzung dieser Dopplung mit dem Mittelfinger, meist verbunden mit relevanten funktionellen Einschränkungen, im weiteren Verlauf können Probleme wie Wachstumsstörungen oder Achsfehlstellungen auftreten

Therapie: Die Fingerdopplungen werden in der Regel operativ korrigiert. Dies gelingt beim Doppeldaumen und bei der Kleinfingerdopplung teilweise sehr gut. In anderen Fällen und bei den zentralen Polydaktylien gestaltet sich die Behandlung meist komplexer.

  • Kurzfingrigkeit (Brachydaktylien):

Die Kurzfingrigkeit ist in den meisten Fällen genetisch bedingt. In Familien tritt sie in der Mehrzahl der Fälle gehäuft und an mehreren Extremitäten auf. Mithilfe eines Bluttests können die Patienten auf mögliche ursächliche Genveränderungen untersucht werden. Die Kurzfingrigkeit führt meist dann zu Problemen, wenn sie gepaart mit einer Achsfehlstellung des Fingers oder zusammengewachsenen Fingern vorliegt.

Therapie: In Abhängigkeit von der vorliegenden Form wird im Falle von Achsfehlstellungen zu operativen Achskorrekturen und bei Syndaktylien zur Trennung der zusammengewachsenen Finger geraten. In manchen Fällen kann eine Knochenverlängerung zur Verbesserung der Funktionsfähigkeit des Fingers führen.

  • Unterentwicklungen der Hand (Reduktionsdefekte):

Hierunter werden unterschiedlich stark ausgebildete Unterentwicklungen der Hand zusammengefasst. Diese Fehlbildungen können neben einzelnen Fingern auch die gesamte Hand, Unterarm, Oberarm oder Schulter betreffen.

Therapie: Die Behandlung fällt je nach Unterentwicklungsform der Hand sehr unterschiedlich aus. Während in manchen Fällen keine operative Therapie notwendig ist, müssen in anderen Fällen aufwändige Operationen durchgeführt werden.

  • Schnürringsyndrom:

Beim Schnürringsyndrom kommt es zu einer Abschnürung der vollständig entwickelten Extremitäten des Säuglings im Mutterleib durch bandartige Strukturen der innersten Eihaut. Diese Einschnürungen können unterschiedlich stark ausgeprägt sein und von leichtesten, kaum spürbaren Einschnürungen bis hin zu Amputationen reichen. Hiervon sind meist alle Extremitäten, d.h. Arme, Beine, Hände und Füße betroffen.

Folge dieser Abschnürungen sind meist die sogenannten Akrosyndaktylien. Hierbei handelt es sich um das Zusammenschnüren von bereits vollständig entwickelten und getrennten Fingern, zusammengewachsene Fingerspitzen und amputationsähnliche Verletzungen.

Therapie: Je nach Ausprägung gestaltet sich die operative Therapie sehr vielfältig. Zu den häufig durchgeführten Maßnahmen zählen operative Fingertrennungen und Schnürringausgleiche.

  • Spaltbildungen: Spalthände und -füße

Dies sind selten vorkommende Fehlbildungen, die meist beide Hände oder beide Füße betreffen und gehäuft im Rahmen von Syndromen auftreten. Typisch ist eine Spaltbildung unterschiedlichen Ausmaßes an Händen oder Füßen, wodurch diese eine seltsame Form annehmen. Häufig fallen die Funktionseinschränkungen nicht so schwerwiegend aus wie der optische Eindruck vermuten lässt.

Therapie: Über die genaue operative Therapie wird in Abhängigkeit von der individuell vorliegenden Krankheitsausprägung entschieden. Während in manchen Fällen keine operative Therapie erforderlich ist, beinhaltet das Spektrum in anderen Fällen Fingertrennungen, Fingerverlängerungen und Fingerverschiebungen.

  • Riesenwuchs (Makrodaktylien):

Beim Riesenwuchs handelt es sich um das übermäßige Wachstum einzelner Finger oder Zehen. In manchen Fällen kann auch der ganze Arm oder das ganze Bein von der Erkrankung betroffen sein.

Therapie: Je nach Ausprägung des Riesenwuchses treten unterschiedlich schwere optische Veränderungen und funktionelle Einschränkungen auf. Daher orientiert sich die Therapie an den individuell vorliegenden Befunden. Zu den typischen Therapiemaßnahmen zählt die operative Zerstörung der Wachstumsfugen (Epiphysiodese), um das übermäßige Knochenwachstums frühzeitig zu stoppen.

  • Knorpeltumore und knöcherne Überbeine (Ekchondromatose und Enchondromatose):

Osteochondrome sind knorpelige Tumore, die oft an einem oder mehreren Fingern oder dem Unterarm auftreten und zu einer tumorbedingten Zerstörung der Wachstumsfugen des Knochens (Epiphysen) führen können. Folge hiervon können Wachstumsstörungen wie Minderwuchs und Achsabweichungen sein.

Therapie: Die Entfernung der Osteochondrome erfolgt in der Regel operativ. Begleitend auftretende Wachstumsstörungen können durch Knochenbegradigungen oder
Knochenverlängerungen korrigiert werden.

  • Angeborene Bewegungseinschränkungen:

Zu den angeborenen Bewegungseinschränkungen zählt beispielsweise der Hammerfinger (Kamptodakytlie). Meist sind davon ein oder beide Kleinfinger betroffen, in selteneren Fällen kann die Erkrankung auch an anderen Fingern auftreten. Der Hammerfinger kennzeichnet sich durch eine besonders starke Beugung im Fingermittelgelenk, die häufig mit einer Überstreckung im Fingergrundgelenk einhergeht.

Daneben gibt es weitere angeborene Bewegungseinschränkungen wie die Gelenksteife in Beugestellung (Beugekontrakturen), Verschmelzung von Fingergliedern (Symphalangien) oder angeborene Gelenksteifen (Arthrogrypose).

Therapie: Eine operative Therapie des Hammerfingers geht häufig nicht mit dem gewünschten Erfolg einher und muss daher im Einzelfall diskutiert werden. Die anderen Fehlbildungen weisen krankheitsabhängig ein sehr breites Therapiespektrum auf, zu welchem neben Physiotherapie auch ausgedehnte Operationen zählen.

  • Feststehender Daumen (Pollex rigidus):

Bei dem feststehenden Daumen handelt es sich um eine Erkrankung, bei der das Daumenendglied nicht mehr voll gestreckt werden kann, da ein Missverhältnis zwischen dem Durchmesser der langen Daumenbeugesehne und dem ersten Daumenringband besteht. Infolge dessen, kann es zur Knötchenbildung im Bereich der Sehne kommen. Hierdurch wird die Streckung des Daumens langfristig eingeschränkt.

Therapie: In einer kurzen ambulanten OP kann das Ringband des Daumens gespalten werden. Dies führt dazu, dass der Daumen langfristig wieder normal gestreckt werden kann.

Handverletzungen bei Kindern: Ablauf der Diagnose und Behandlung

Kinderhandchirurgen behandeln neben angeborenen Handfehlbildungen auch verschiedenste Verletzungen der kindlichen Hand und des kindlichen Unterarms. Hierzu zählen neben Knochenbrüchen auch Verletzungen von Sehnen, Muskeln und Nerven.

Auch Infektionen im Bereich von Hand und Unterarm, die nicht ausreichend auf eine medikamentöse Therapie mit Antibiotika ansprechen, werden von Kinderhandchirurgen behandelt.

Im Rahmen der Diagnostik wird zunächst eine Inspektion und - sofern im Rahmen der Verletzung möglich - klinische Untersuchung der Hand oder des Unterarms durchgeführt. Liegt der Verdacht für eine Verletzung von Knochen oder Gelenken vor, so wird in der Regel zusätzlich eine Röntgenaufnahme angefertigt.

Therapie: Je nach Verletzungsart und -muster kommen verschiedene operative und nicht-operative Behandlungsmaßnahmen zum Einsatz.

Welche Ärzte und Kliniken sind spezialisiert auf die Handchirurgie bei Kindern?

Ärzte verschiedener Fachrichtungen können sich auf die Kinderhandchirurgie spezialisiert haben. Hierzu zählen:

  • Chirurgie mit Unfallchirurgie
  • Orthopädie: insbesondere Kinderorthopädie

Zudem werden häufig Neurologen in die Diagnostik und Therapieplanung miteinbezogen, da sich im Bereich der Hand viele wichtige Nervenbahnen befinden.

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

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Quellen

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