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Auch starke Kerle haben empfindliche Handgelenke

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PRIMO MEDICO Fachredaktion

Handgelenkchirurgie

Handgelenksverletzungen im Profisport sind häufig und können im schlimmsten Fall das Karriereende bedeuten. Zwei, die Glück gehabt haben, sind Bob-Olympiasieger Thorsten Margis und Eishockey-Profi Korbinian Holzer.

Susanne Amrhein, Primo Medico

Dr. Elias Volkmer und Eishockey-Profi Korbinian Holzer

Das Glück der beiden Sportler hat einen Namen: PD Dr. med. Elias Volkmer, Spezialist für Handchirurgie am Helios Klinikum München West. Der renommierte Mediziner hat beide Athleten erfolgreich operiert und ihnen die Rückkehr in den Profisport gesichert. Korbinian Holzer kehrt als Verteidiger zu den Anaheim Ducks in die USA zurück. Bob-Profi Thorsten Margis bereitet sich derzeit auf die WM im kanadischen Whistler im Februar 2019 vor. „Ich habe ja mittlerweile Operationen an beiden Handgelenken hinter mir, bei beiden Eingriffen mussten die Bänder genäht werden. 2016 war es ein typischer Sportunfall. Da bin ich beim Anschubtraining in Riga gestürzt. Das zweite Mal war eine etwas peinliche und völlig unnötige Aktion. Am letzten Abend nach den Olympischen Winterspielen in Südkorea, wo wir ja endlich Olympia-Gold geholt haben, habe ich mich in einer Bar an einem Boxautomaten versucht. Wie sich herausgestellt hat, war das keine gute Idee.“

Diskus-Läsion im Handgelenk

In beiden Fällen wäre Margis nicht von selbst darauf gekommen, dass er sich Bänderrisse zugefügt hatte. Das Handgelenk tat zwar weh und wurde auch gleich geröntgt. Die Aufnahmen waren aber völlig unauffällig, so der mehrfache Bob-Weltmeister. „Zwei bis drei Tage später fühlte sich meine linke Hand aber immer noch so merkwürdig labberig an. Wenn ich sie auf den Tisch gelegt und leicht aufgedrückt habe, hat sich im Gelenk etwas bewegt.“ Erst Dr. Volkmer hat die richtige Diagnose gestellt: Der Bandkomplex TFCC (triangulärer fibrokartilaginärer Komplex) war von der Elle abgerissen. Dieses Gewebe verbindet Elle und Speiche miteinander, außerdem fängt es den Druck auf, der von den Handwurzelknochen auf den Unterarm übertragen wird. „Bei Herrn Margis haben wir den TFCC wieder am Knochen befestigt. Der Eingriff ist arthroskopisch erfolgt und hat etwa eine Stunde gedauert“, erklärt Dr. Volkmer. Auch die Folgen des missglückten Schlagabtausches am Boxautomaten hat Handchirurg Volkmer erfolgreich behandeln können. „Weil ich ja noch von meinem linken Handgelenk wusste, wie sich die Verletzung angefühlt hat, war ich sofort alarmiert. Ich habe dann nach der Rückkehr in München noch einen Windkanaltest absolviert, bin dann aber direkt zu Dr. Volkmer gefahren, der mich kurzfristig operiert hat.“ Auch hier hatte eine Röntgenaufnahme zunächst keinen Befund ergeben. MRT-Bilder legten dann den Verdacht nahe, dass auch am rechten Handgelenk die TFCC-Bänder betroffen waren. „Die Schmerzen waren typisch, auch das, was Thorsten Margis im Gespräch geschildert hat, passte haargenau. Bei der Arthroskopie, der Gelenkspiegelung, hat sich dieser Verdacht dann erneut bestätigt und wir konnten die gerissenen Bänder refixieren“, erklärt Dr. Volkmer.

Vollbelastung des Handgelenks frühestens nach drei Monaten

Bei Eishockey-Profi Korbinian Holzer hatte sich neben dem Einriss des TFCC eine narbige Verkürzung der Kapsel gebildet und für anhaltende Schmerzen gesorgt. Hier wurden nicht nur die gerissenen Bandstrukturen operiert, sondern auch ein Teil der Narbe und die entzündlich veränderte Gelenkschleimhaut entfernt. Beide Athleten haben die Eingriffe gut überstanden. Thorsten Margis stand nach seiner ersten Handgelenksoperation bereits am zweiten Tag wieder auf dem Laufband. Nach etwa drei Wochen konnte er die Schiene zur Ruhigstellung des Gelenks ablegen und dank seiner Partnerin, einer Physiotherapeutin, die Belastung schnell wieder steigern. „Ich habe unter ihrer Aufsicht dann fünf bis sechs Wochen ein aufbauendes Krafttraining absolviert und nach acht Wochen war ich wieder voll belastbar“, freut sich Margis. Aus Sicht von Dr. Volkmer hätte sich der Bobsportler ruhig etwas mehr Zeit lassen können. „Ein klares Nachbehandlungsschema und ein gemäßigter Wiedereinstieg ins Trainingsprogramm sind wichtig, damit das Ergebnis optimal ist und der Erfolg lange anhält. Drei Monate sollte man sich möglichst Zeit lassen, ehe das Handgelenk wieder voll belastet wird. Aber die Sportler selbst und oft auch die Trainer sind natürlich sehr ehrgeizig und neigen dazu, ihre Verletzungen herunterzuspielen, um möglichst schnell wieder einsatzbereit zu sein.“

Korbinian Holzer hat Dr. Volkmer und seinem Team mehrfach über die sozialen Netzwerke für die gute Behandlung gedankt und startet nun optimistisch in die neue NHL-Saison. Auch Thorsten Margis trainiert mit voller Kraft: „Das Einzige, was ich von den Verletzungen noch spüre, ist ab und zu ein leichtes Knacken in den Handgelenken. Aber das haben auch viele andere Leute, ohne dass sie dort je eine Verletzung hatten. Wir haben in der Vergangenheit alles gewonnen, was möglich war. Jetzt kann ich mich dank meiner geheilten Handgelenke ohne Einschränkung darauf konzentrieren, unseren Titel zu verteidigen.“

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