Onkologische Chirurgie Marburg (Hessen): Prof. Dr. med. Detlef K. Bartsch
Behandlungsfokus
- Gastroentero-pankreatische Tumore (GEP-NET, MEN1)
- Schilddrüsenkarzinom, v.a. anaplastisches und wenig differenziertes Karzinom
- Pankreaskarzinom (Bauchspeicheldrüsenkrebs)
- Ösophagus-/Magenkarzinom
- Kolorektales Karzinom (Darmkrebs)
Kontakt
Universitätsklinikum Marburg
Klinik für Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie
Baldingerstraße, D-35043 Marburg
T: +49 6421 61 83005 F: +49 6421 58 68995
Sprechzeiten:
Nach Vereinbarung

Medizinisches Angebot
Diagnostisches Leistungsspektrum
Gesamte Diagnostik bei o.g. Erkrankungen in Kooperation mit:
- Radiologie (CT, MRT, komplette interventionelle Radiologie, inklusive Mikrowellenablation, RFA, IRE)
- Endoskopie (Gastroskopie, ERCP, EMR/ESD, Koloskopie, RFA, transgastrale Interventionen, etc.)
- Gastroenterologie
- Nuklearmedizin (PET/CT, PRRT, Szintigraphie)
- Labormedizin
- Pathologie
Therapeutisches Leistungsspektrum
Gesamtes Spektrum der onkologischen Viszeral- und Thoraxchirurgie inkl. der laparoskopischen und robotischen Verfahren bei:
- Schilddrüsenkrebs
- Speiseröhrenkrebs
- Magenkrebs
- Gastro-entero-pankreatische Neuroendokrine Tumore (GEP-NET)
- Bauchspeicheldrüsenkrebs
- Leberkrebs
- Dick- und Enddarmkrebs
- Nebennierentumore
- Peritonealkarzinose
- Bronchialkarzinom
- Thymome
- Sarkome
Weitere Informationen
Profil
Prof. Dr. med. Detlef K. Bartsch ist als Onkologischer Viszeralchirurg der Direktor der Klinik für Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, dessen onkologische Chirurgie in die Struktur eines von der deutschen Krebshilfe geförderten Spitzenzentrums eingebettet ist.
Prof. Bartsch genießt hohe internationale Reputation in seinem Schwerpunkt der onkologischen endokrinen Chirurgie, insbesondere der Gastroentro-pankreatischen Tumore (GEP-NET), Schilddrüsenkarzinome und Nebennierentumore. Die Klinik ist ein Exzellenzzentrum der Europäischen Neurendokrinen Tumor Society (ENETS).
Als von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziertes Viszeralonkologisches Zentrum für die Behandlung von Speisröhrenkrebs, Pankreaskrebs und Darmkrebs erarbeitet das hochspezialisierte Team unter der Leitung von Prof. Bartsch für Betroffene die jeweils richtige Behandlung. Dabei ist stets das Bestreben, mit möglichst minimalinvasiven Verfahren die Funktion des Organs weitestmöglich zu erhalten und Schmerzen zu ersparen. Prof. Bartsch ist bereits seit ca. 10 Jahren Konsolenchirurg, d.h. soweit möglich und sinnvoll operiert er roboterassistiert mit dem da Vinci®-System.
Langjährige Erfahrung in der chirurgischen Behandlung von neuroendokrinen Tumoren des gastro-entero-pankreatischen Systems (GEP-NET)
Neuroendokrine Tumoren des Magen-Darm-Trakts zeichnen sich durch eine große biologische Bandbreite aus. Manche wachsen sehr langsam, andere zeigen eine hohe Aggressivität. Diese Tumoren können hormonell aktiv sein und Symptome wie Flushs, Durchfall oder Hypoglykämien auslösen. Die chirurgische Therapie stellt bei lokal begrenzten NET die wichtigste Maßnahme zur langfristigen Heilung dar.
Unter Prof. Bartsch verfügt die Klinik über eine herausragende Expertise in der differenzierten chirurgischen Behandlung dieser Tumorformen, insbesondere bei neuroendokrinen Tumoren des Pankreas und des Dünndarms. Dabei wird stets eine sorgfältige präoperative Diagnostik mit somatostatinrezeptorbasierter Bildgebung (z. B. Ga-68-DOTATOC-PET/CT) und hormoneller Labordiagnostik durchgeführt. Ziel der Operation ist die vollständige Entfernung des Tumors sowie gegebenenfalls auch befallener Lymphknoten oder Lebermetastasen. Die enge Zusammenarbeit mit den endokrinologischen, nuklearmedizinischen und gastroenterologischen Abteilungen ist hierbei essenziell.
Modernste Pankreaschirurgie bei neuroendokrinen Tumoren (PETs)
Neuroendokrine Tumoren des Pankreas stellen eine besondere chirurgische Herausforderung dar. Das Universitätsklinikum in Marburg zählt mit Prof. Bartsch zu den wenigen Zentren in Deutschland, die über umfassende Erfahrung in der operativen Therapie dieser seltenen Tumoren verfügen. Die operative Strategie richtet sich nach Größe, Lokalisation und hormoneller Aktivität des Tumors. Dank der roboterassistierten Technik kann auch in der Pankreaschirurgie besonders gewebeschonend operiert werden.
Typische Eingriffe sind die distale Pankreatektomie, Pankreaskopfresektion oder die Enukleation des Tumors als ausschälendes Verfahren. Somit sind, je nach Aggressivität des Tumors, auch organerhaltende Operationen möglich. Ziel ist es, einerseits eine vollständige Tumorentfernung zu erreichen und andererseits möglichst viel gesundes Pankreasgewebe zu erhalten, um die endokrine Insulinproduktion und exokrine Bereitstellung der Verdauungsenzyme durch das Pankreas auch nach der Operation zu gewährleisten. Denn eine funktionell aktive Bauchspeicheldrüse bedeutet für den Patienten einen enormen Vorteil bei der Lebensqualität.
Bei hormonaktiven Tumoren, wie beispielsweise Insulinomen oder Gastrinomen ist neben der Operation die nachhaltige Kontrolle der hormonellen Symptome ein wesentlicher Bestandteil des Therapiekonzepts.
Das Team von Prof. Bartsch betreut über 100 Familien mit Multipler Endokriner Neoplasie Typ 1 (MEN1) und bietet Betroffenen ein standisiertes Früherkennungsprogramm sowie das komplette Operationsspektrum an.
Operative Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs
Das Pankreaskarzinom zählt zu den ungünstigsten Tumorerkrankungen in der Viszeralchirurgie – nicht zuletzt aufgrund seiner späten Diagnosestellung und aggressiven Biologie. Die chirurgische Therapie gilt als die einzige kurative Behandlungsoption. Der Spezialist für Bauchspeicheldrüsenkrebs Prof. Bartsch und sein Team führen in Marburg jährlich über 70 komplexe Operationen an der Bauchspeicheldrüse durch, darunter die Whipple-Operation (pankreatikoduodenale Resektion) und die distale Pankreatektomie.
Diese Eingriffe erfordern höchste chirurgische Präzision und Erfahrung, da neben dem Pankreas häufig auch umliegende Strukturen wie Gallengang, Zwölffingerdarm oder die Milz von Tumorgewebe befallen sind. Die Klinik nutzt modernste Bildgebung, wie beispielsweise Endosonographie, MRCP und arbeitet eng mit der Onkologie und Strahlentherapie zusammen. Bei einigen Patienten wird vor der Operation eine neoadjuvante Chemotherapie empfohlen, um den Tumor zu verkleinern und die Chancen auf eine restlose Resektion zu verbessern. Auch hier kommen zunehmend minimal-invasive Techniken zum Einsatz.
Prof. Bartsch leitet die nationale Fallsammlung für familiären Bauchspeicheldrüsenkrebs (FaPaCa) mit einem standardisierten Früherkennunsgprogramm für Hochrisikopersonen.
Modernste Therapieansätze beim Schilddrüsenkrebs
Schilddrüsenkrebs ist eine relative seltene Erkrankung, insbesondere die beiden aggressiven Formen analplastisches und schlecht-differenziertes Karzinom. Die Operationen werden unter Verwendung des kontinuierlichen Neuromonitoring des Stimmbandnerven durchgeführt, um das Verletzungsrisiko zu minimieren. Das Team um Prof. Bartsch hat in den letzten Jahren neue, innovative vorherige medikamentöse Therapieansätze geprüft und eingeführt, um diese Tumoren danach möglichst vollständig operativ entfernen zu können.
Patienten profitieren von einer eng vernetzten, interdisziplinären Betreuung – vom ersten Verdacht über die Operation bis hin zur Nachsorge. Dabei steht der Mensch im Mittelpunkt: Jede Therapie wird individuell abgestimmt und nach höchsten medizinischen Standards durchgeführt.
Roboter-assistierte Operationen beim Speisröhrenkrebs
Das Team um Prof. Bartsch hat in den letzten 5 Jahren gemeinsam mit der Klinik für Gastroenterologie einen zusätzlichen Schwerpunkt auf die Therapie des Speiseröhrenkrebs gesetzt. In Abhängikeit vom Tumortyp und -ausbreitung, wird in einer interdisziplinären Tumrokonfernez die optimale Therapie besprochen. Ob eine endoskopische lokale Therapie, eine roboter-assistierte chirurgische Entfernung oder ggf. eine vorherige Chemotherapie erforderlich ist, wir von den behandelnden Ärzten festgelegt. Die Therapie erfolgt am UKGM Marburg entsprechend der aktuellen nationalen Leitlinie und den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Spezialist für Darmkrebsoperationen an der Uniklinik in Marburg
Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen der westlichen Welt. Unter der Leitung von Prof. Dr. med. Detlef K. Bartsch ist die Klinik für Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie in Marburg auf die chirurgische Therapie dieser Erkrankung spezialisiert. Allein im Jahr 2023 wurden über 250 Operationen am Dick- und Enddarm durchgeführt, was die enorme Expertise des Hauses auf diesem Gebiet unterstreicht.
Die chirurgische Therapie des kolorektalen Karzinoms orientiert sich an aktuellen Leitlinien und wird im Rahmen einer interdisziplinären Tumorkonferenz individuell geplant. Ziel der Operation ist die vollständige Entfernung des Tumors mit ausreichendem Sicherheitsabstand und Mitnahme der Lymphabflusswege, um eine maximale onkologische Sicherheit zu gewährleisten.
Dabei kommen überwiegend minimal-invasive Verfahren zum Einsatz. Insbesondere die laparoskopische und roboterassistierte Chirurgie ermöglichen durch kleinere Hautschnitte eine reduzierte Belastung für den Patienten. Diese profitieren von geringeren postoperativen Schmerzen, einer schnelleren Mobilisation und weniger Komplikationen wie Wundinfektionen oder Narbenbrüche.
Lebenslauf
3/2019 - bis heute | Mitglied ENETS Vorstand |
11/2015 - 11/2018 | Vorsitzender Chirurgische Arbeitsgemeinschaft Endokrinologie (CAEK) |
3/2012 - 2/2019 | Mitglied Advisory Board ENETS |
seit 5/2008 | Direktor der Klinik für Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie UKGM |
2/2008 | Zusatzbezeichnung Thoraxchirurgie |
6/2006 | Fachkunde Strahlenschutz (LÄK Hessen) |
6/2005 - 4/2008 | Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie, Städtische Kliniken Bielefeld-Mitte |
10/2004 | Abschluss des Verfahrens zur Erlangung der APL-Professur an der Philipps-Universität Marburg |
2003 | Zertifizierter Fortbildungskurs KTQ für Krankenhausmitarbeiter |
2003 | Zusatzbezeichnung Viszeralchirurgie |
2003 | Leitender Oberarzt der Klinik für Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie der Philipps-Universität Marburg |
2001 - 2002 | Fortbildungstudium BWL für Ärzte, Abschluss Dipl. Gesundheits-ökonom (Dipl. oec. med.) |
1999 | Ernennung zum Oberarzt der Klinik für Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie der Philipps-Universität Marburg |
1999 | Habilitation für das Fach Chirurgie |
1999 | Anerkennung als Gebietsarzt für Chirurgie (LÄK Hessen) |
1998 | Fortbildungskurs für Projektleiter gentechnischer Arbeiten gemäß §15 (4) GenTSV |
seit 1996 | Wissenschaftlicher Angestellter der Klinik für Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie der Philipps-Universität Marburg (Direktor: Prof. Dr. M. Rothmund) |
1994 - 1996 | DFG-Ausbildungsstipendium Department of Surgery, Washington University School of Medicine (Chairman: Prof. Dr. S.A. Wells Jr.), St. Louis, USA |
1991 | Fachkundenachweis Arzt im Rettungsdienst (LÄK Nordrhein) |
1991 - 1994 | Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Klinik für Allgemeinchirurgie der Philipps-Universität Marburg (Direktor: Prof. Dr. M. Rothmund) |
1991 | Approbation |
1991 | Promotion an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf |
1983 - 1990 | Studium der Humanmedizin an den Universitäten Aachen, Tübingen, Düsseldorf |
Ärzteteam
- PD Dr. med. Elisabeth Maurer
Leitende Oberärztin / Leiterin Ösophagus- / Magenchirurgie (OGI) / Schilddrüsenchirurgie - Dr. med. Veit Kanngießer
Geschäftsführender Oberarzt / Leiter des Visceralonkologischen Zentrums - Universitätsprofessorin Dr. med. Katharina Holzer, FEBS
Leiterin Sektion Endokrine Chirurgie - Dr. med. Max Albers
Oberarzt, Schwerpunkt Schwerpunkt Kolorektalchirurgie, Roboterchirurgie - Dott. mag. Michele Fiordaliso
Oberarzt, Schwerpunkt hepatobiläre Chirurgie - Universitätsprofessor Dr. med. Andreas Kirschbaum, FEBTS, MAE, MHBA
Leiter der Sektion Thoraxchirurgie - Dr. med. Zaher Swaid
Leiter der Sektion Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie - Dr. med. Jerena Manoharan
Oberärztin, Koordination MEN1-Programm
Forschung & Lehre
Mitgliedschaft in wissenschaftlichen Fachgesellschaften:
- Deutsche Gesellschaft für Chirurgie
- Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Visceralchirugie
- Chirurgische Arbeitsgemeinschaft für Endokrinologie (CAEK)
- Chirurgische Arbeitsgemeinschaft Onkologie (CAO)
- Deutsche Krebsgesellschaft
- Sektion Chirurgische Forschung der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie
- Deutscher Pancreas-Club
- European Pancreas Club
- International Association of Pancreatology
- Vertreter der Gesellschaft für Visceralchirurgie im Vorstand der Sektion Chirurgische Forschung der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (4/2003-4/2005)
Beteiligung an Leitlinien:
- Mitglied ENETS-Leitliniengruppe „funktionelle neuroendokrine Pankreastumore“ und „neuroendokrine Tumore des Dünndarms“
- Mitglied AWMF-Leitlinie „Diagnostik und Therapie Gastroenteropankreatischer Tumore“
- Mitglied European Study Group für zystische Pankreastumore
- Mitglied AWMF Steuergruppe „Operative Therapie benigner Schilddrüsenerkrankungen“
- Mitglied AWMF-Steuergruppe „Operative Therapie von Nebennierentumoren“
Gutachtertätigkeit (Auswahl):
- Schriftleitung der Zeitschrift „Die Chirurgie“
- Mitglied Fachausschuß Deutsche Krebshilfe “Kliniknahe Grundlagenforschung“ (2012-2022)
- Gutachter u.a. für Annals of Surgery, British Journal of Surgery, Langenbecks Archives of Surgery, Gut, Gastroenterology, Die Chirurgie
- Gutachter Deutsche Krebshilfe
- Gutachter Deutsche Forschungsmeinschaft
- Gutachter Wilhelm-Sander-Stiftung
- Gutachter Dutch Cancer Society
- Gutachter bei Gericht
Extras
- Einzelzimmer vorhanden, ansonsten nur Zweibettzimmer
- Therapieeinheit für onkologische Phase 1- Studien über Abteilung für Onkologie
Verkehrsanbindung
Bahnhof Marburg | 7 km |
Flughafen Frankfurt am Main | 102 km |
Flughafen Kasel | 109 km |
Veröffentlichungen
Stadtinfo Marburg
Marburg ist eine charmante Universitätsstadt in Hessen, Deutschland, mit etwa 76.000 Einwohnern. Die Stadt liegt malerisch an der Lahn und ist vor allem für ihre historische Altstadt, das beeindruckende Landgrafenschloss und die traditionsreiche Philipps-Universität bekannt.
Die verwinkelten Gassen, Fachwerkhäuser und steilen Treppen verleihen Marburg ein märchenhaftes Flair – nicht umsonst soll die Stadt die Brüder Grimm inspiriert haben.
